Weitere Promotionsprojekte

Tanja Zobeley

„Manjana, die weiße Afrikanerin“ – Fotoalben als biografische Objekte

Drei Fotoalben der Nackttänzerin Manjana, die auf den Zeitraum von 1951 bis 1967 datieren, liegen im Zirkus-, Varieté- und Artistikarchiv in Marburg. Es gibt keine musealen oder dokumentarischen Informationen zu ihnen. Mit Werbefotografien, Knipserbildern, Flyern von Nachtlokalen, Zeitungsschnipseln, launigen Bemerkungen, verzeichneten Auftrittsdaten und -orten ist hier geradezu überquellendes Material versammelt, das dennoch, sowohl in seiner Auffindesituation als auch inhaltlich, fragmentarisch bleibt. Fotoalben, die als zentrale biografische Medien des 20. Jahrhundert gelten können, sind häufig durch diese Ambivalenz von Materialfülle und Bruchstückhaftigkeit gekennzeichnet, woraus sich methodische Implikationen ergeben. Um diesen vielschichtigen Objekten unter den jeweiligen Voraussetzungen gerecht zu werden, bedarf es eines neuen Zugangs, der in diesem Projekt entwickelt wird. Die immanenten Themen wie Selbstinszenierung, Leiblichkeit und Exotismus oder das Nachtlokal als Ort populärer Unterhaltung werden kulturwissenschaftlich und zeitgeschichtlich aufgearbeitet. Das Material wird museumswissenschaftlich sowie hermeneutisch-kritisch und die Fotografien mit bildwissenschaftlichen Methoden untersucht. Auf dieser Basis wird als innovative Annäherung der künstlerisch-literarische  Weg zum Objekt neu definiert und experimentierend beschritten.

Marija Đorđević

The Visual Language of Identity

The very extensive and elaborated written volume of memory and cultural studies, rarely investigates commemoration(s) in the light of bodily practices taking place, i.e. the performances. However, the directing of bodies present and bodies absent in a commemorative performance is of crucial importance for constituting (embodied) memory at a given site. In this respect the Ph.D. research project ‘Brotherhood and Unity’: the visual language of identity, Scripting memorial architecture and commemorative performance in SFRY, approaches commemoration as a performance and as a space-based practice. It focuses on the role of both animate and inanimate body has in making and maintaining relations within memory spaces. The role and transformations a body can assume are researched on the case of state memorials of former Yugoslavia, as un-ignorable objects in the natural and visual landscape. Further, they are investigated due to the nuanced changes in performances inflicted by problematic historical legacy and even more complicated contemporary condition of Yugoslav memorial space. The metamorphosis of these spaces is followed through comparative analysis of written scripts, ceremonial procedures, and available photo and video documentation of commemorations, from the moment of their conception until the present day.

Gefördert durch ein DAAD-Stipendium.

Other Fields of Research:

  • Performance studies
  • Memory and Archive studies
  • Post-socialist heritage and museum studies

Vera Klocke

Der Fernseher, mein Hausfreund.

In ihrem Dissertationsprojekt „Der Fernseher mein Hausfreund. Eine medienanthropologische Untersuchung zu Fernsehgeräten und ihren Besitzern“ widmet sich Vera Klocke dem Fernsehgerät als Medienobjekt in der häuslichen Sphäre. Ziel der Arbeit ist es, aus einer kulturwissenschaftlichen und -ethnographischen Perspektive dokumentarische Porträts von Fernsehnutzerinnen zu erstellen und systematisch zu reflektieren. Der Arbeit zugrunde liegt eine einjährige Forschungsphase in der Vera Klocke sich im Rahmen von Teilnehmenden Beobachtungen der Beziehung von Fernsehgeräten und Besitzerinnen in den jeweiligen Wohnräumen widmet.

Anspruch der Verfasserin ist es, die Kritik an den Konzepten der teilnehmenden Beobachtung sowie der dichten Beschreibung transparent zu halten und sich selber darin zu verorten. Weitere Schwerpunkte der Arbeit stellen die Untersuchung der häuslichen Topographien von Medienmöbeln, Medienbiografien, die Konstruktion von Gender durch Einrichtungsobjekte, Objekt/Subjekt-Beziehungen und die qualitative Forschung mit ihren Inszenierungsweisen dar.

Andere Forschungs- und Arbeitsinteressen:

  • ethnographische Verfahren im Dokumentarfilm
  • feministischer Fashion Film
  • Theorie und Ästhetik der Filmmontage