Ann-Kathrin Strecker

Zur Person:

Forschungsprojekt: Hans Ulrich Obrists Interview Project. Ein unendliches Gespräch über die Kunst

Das Forschungsprojekt befasst sich mit dem sogenannten Interview Project des Kurators Hans Ulrich Obrist und nimmt dieses zum Ausgangspunkt für eine Untersuchung des (Künstler-)Interviews mit Fokus auf dessen Rolle in der Kunst und Kunsttheorie der Gegenwart.

Einen Schwerpunkt des Forschungsinteresses bildet die Frage nach den Ursachen der Popularität des Interviews im gegenwärtigen Kunstbetrieb. So hat das Interview in den vergangenen Jahrzehnten eine ungewöhnliche Karriere im Bereich der bildenden Kunst durchlaufen. Ein Trend, der sich bestens in den Kontext einer Gesellschaft des Gesprächs zu fügen scheint. Doch wird eine solche Zentrierung auf die Person des Künstlers und die daraus resultierende Personalisierung der Kunst auch überaus kritisch kommentiert. Hinzu gesellt sich eine Kritik, die den affirmativen Charakter der derzeitigen – nicht zuletzt von Obrist selbst zelebrierten – Interviewkultur betrifft. Inwiefern ist eine solche Praxis des affirmativen Gesprächs, in der sich Künstler und Kritiker zu einer Argumentationsgemeinschaft verbünden, nicht nur im Interview Project anzutreffen, sondern vielmehr bezeichnend für den gegenwärtigen, netzwerkartig strukturierten Kunstbetrieb? Welche Herausforderungen, aber auch Chancen ergeben sich vor diesem Hintergrund für die Wissenschaft wie auch die Kunstkritik?

Weitere Forschungs- und Arbeitsfelder:

Jan Künemund

Zur Person:

Forschungsprojekt: „Queer Cinema“ als formalästhetische Herausforderung des klassischen Erzählfilms.

Nach Deleuze/Guattari wird „Queer Cinema“ in diesem Projekt als ein ‚Kleines Kino’ verstanden, das in seinem nicht auf Geschlossenheit, Identität, Abschluss ausgerichteten Interesse, quasi als Fremdsprache in einer Sprache, hegemoniale Strukturen deutlich macht und darin Fluchtlinien aufzeigen und Zwischenräume schaffen kann. Die Idee eines Queeren Kinos soll Filme in erster Linie als heterogene Texte oder Sprachspiele beschreibbar machen, nicht als geschlossene Erzählungen, die auf ein (re-)produktives Ende hinauslaufen. Neben der Infragestellung von heteronarrativen Standards interessiert sich die Queer Cinema-Forschung vor allem für den Konstruktionscharakter von Geschlecht, Begehren und Identität im filmischen Medium.

Weitere Arbeitsfelder und Forschungsschwerpunkte:

Jan Torge Claussen

Zur Person:

Forschungsprojekt: Gamification of Music

Am Beispiel von Videospielen zum Erlernen der E-Gitarre werden Konzepte musikalischer Vermittlung im Spektrum von Games, Apps und Online-Plattformen erforscht. Dabei sind zwei miteinander verschränkte Perspektiven des Spielerischen wesentlich: 

  1. das musikalische Spiel im Sinne künstlerisch instrumentaler Ausdrucksformen und als Prozess des Erlernens musikalischer Kompetenz
  2. das Videospiel unter den Gesichtspunkten seiner medienspezifischen Eigenschaften und als Schauplatz von Medienkompetenz

Ziel der Forschungsarbeit ist es, mit Bezug auf spieltheoretische, musik- und medienwissenschaftliche Texte sowie durch die praktische Auseinandersetzung mit Guitar Games neue Erkenntnisse über die Wirkungsweisen der Trias von Musik, Videospiel und Instrument zu erlangen. Daran schließen sich Fragen nach der Virtualisierung von Instrumenten und Spieltechniken sowie danach, welche Arten von Wissen auf welche Weise erlernbar sind und inwiefern dies musikalische Stile, Hörgewohnheiten und die Auffassung von E-Gitarrenmusik prägt.

Weitere Forschungs- und Arbeitsfelder: