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Erfahrungsberichte
Welche Erfahrungen haben Studierende im Studium der Psychologie in Hildesheim gemacht?
Das Studium der Psychologie in Hildesheim ist wie jedes Psychologiestudium über die Studien- und Prüfungsordnungen strukturiert und dadurch maßgeblich gestaltet. Doch das ist nicht alles eines Studiums und oft ist die Frage von Studieninteressierten wie sieht es abseits davon aus? Welche Erfahrungen haben Studierende ohne Abitur, mit psychischer Erkrankung, mit einem Studienplatz dank Studienplatzklage hier in Hildesheim gemacht? Auf diese und weitere Fragen findet ihr hier in Erfahrungsberichten von Studierenden eine Antwort. Gerne könnt ihr uns auch eure Erfahrungsberichte zusenden, die Vorlage findet ihr im Learnwebkurs der Fachschaft.
Studieren ohne Abitur
Ich habe mich für das Psychologie Studium durch meine zwei abgeschlossenen Ausbildungen (Sozial Pädagogische Assistent*in sowie Staatlich anerkannte*r Erzieher*in) qualifiziert, und nicht wie die meisten Student*innen mit einem Abitur.
Das Bewerbungsverfahren. Ich hatte letztes Jahr das Glück, angenommen zu werden und dieses Jahr in Hildesheim.
Auch das Leistungsniveau zu erfüllen, hat gut geklappt.
Was die Erwartungen der ersten Uni betrifft kann ich sagen, dass es mir überwiegend nicht so schwer fiel, Vorlesungsinhalte zu verstehen, wie ich am Anfang befürchtet hatte.
Durch die Onlinelehre musste ich selbst mit Problemen, wie zum Beispiel unverständlichen Inhalten der Vorlesungen, umgehen.
Leider habe ich durch Corona auch keinen Kontakt zu anderen Studierenden gehabt. Ich habe mich aus Scham jedoch auch nicht „getraut“, mich an die Lehrenden zu wenden.
Gerade die Barriere des ausschließlichen Online-Kontakts hat diese Unsicherheit noch vergrößert. Daher waren die Einzigen, die mir mit diesem Unmut helfen konnten, meine Freunde und Familienangehörigen. Ich habe mich dann noch intensiver mit den
Inhalten beschäftigt und mir die Dinge, die ich nicht verstanden habe, selbst „beigebracht“. So habe ich auch den Ehrgeiz und die Freude am Studieren zurückgewonnen.
Versagensängste, dass ich das Studium nicht schaffen kann ohne das Vorwissen aus dem Abitur. Dazu zählten auch Befürchtungen, zu „dumm“ zum Studieren zu sein.
Ich dachte oft daran, dass studieren nur etwas für die „ganz Schlauen“ ist und Menschen mit einer Ausbildung lieber arbeiten gehen sollten.
Ich habe die Vorteile, die damit einhergingen, dass ich schon Berufserfahrung vorweisen konnte, sehr oft außer Acht gelassen und mich nur mit den Leistungen anderer Studierender verglichen.
Dadurch bin ich unglücklich geworden und musste viel an meiner Einstellung ändern.
Ich hätte gerne vorher gewusst, dass der Anspruch auf Bafög nach einer Ausbildung entfällt.
Außerdem wäre es schön gewesen zu wissen, dass nur wenige Berufsqualifizierende zum Psychologie-Studium zugelassen werden.
Keine, da mir meine vorherige Uni sehr groß und „unpersönlich“ vorkam.
An der Universität Hildesheim würde ich mich jedoch auf jeden Fall mehr trauen auf Tutor*innen, Anker Peers, etc. zuzugehen.
- (Beratungs-) Veranstaltungen für Studierende ohne Abitur
- Transparenz für andere Studierende die über andere Wege zu einem Studienplatz informiert, denn man muss heutzutage nicht immer gleich Abitur haben, um studieren zu können.
Niemand ist jemals „zu dumm“ für ein Studium.
Wenn du an einer Hochschule oder Universität angenommen wurdest, dann hast du auch ein gutes Recht zu studieren!
Jeder hat sich die Zulassung hart erarbeitet. Ob jetzt mit einem Abitur oder einer Berufsausbildung. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und es ist wichtig aus seinen eigenen Erfahrungen immer seine Vorteile zu ziehen, und diese zu nutzen. Daher ist es wichtig, sich nie mit Anderen zu vergleichen. Dies kann zu einem ungesunden Ehrgeiz führen und die psychische Gesundheit negativ beeinflussen. Zweifle niemals daran, dass du an dem richtigen Ort bist.
Wenn es dein Traum ist zu studieren, solltest du die Chance nutzen.
Mein Erstwunsch war es letztes Jahr an der Universität Hildesheim zu studieren. Als ich dann aber für die andere Uni angenommen wurde, dachte ich mir, dass es meine einzige Chance sein würde Psychologie zu studieren. In der Zeit habe ich viel mit Selbstzweifeln kämpfen müssen, es kam zu vielen persönlichen Problemen.
Ich habe mich die ersten zwei Semester generell sehr unwohl gefühlt. Mit Sicherheit war dies überwiegend der Pandemie geschuldet und den dadurch fehlenden
Kontakten zu anderen Studierenden. Aber negative Erfahrungen, wie zum Beispiel das Unverständnis und das ablehnende Verhalten mancher mir gegenüber, aufgrund dessen, dass Menschen ohne Abitur auch studieren dürfen, haben diese Zweifel verschlimmert. Ich musste wegen dieser Erfahrungen lernen, über mich hinaus zu wachsen und stolz darauf zu sein was ich geschafft habe.
Da der Start an meiner ersten Uni im letzten Wintersemester durch so viele negative Einflüsse geprägt war, habe ich mich dazu entschlossen, mich zum WiSe 21 wieder in Hildesheim zu bewerben und war sehr glücklich über die Chance eines Neuanfangs.
Studieren dank Studienplatzklage
Studieren mit psychischer Erkrankung
- Diagnosen (affektiver Bereich und Angstbereich) während dem Studium
- Stationärer Aufenthalt in der vorlesungsfreien Zeit, anschließend ambulante psychiatrische Pflege, ambulante Psychotherapie und Gruppentherapie während dem Studium
Ich konnte mich problemlos von den Klausuren wieder abmelden die ich hätte schreiben sollen und auch in den Gruppenarbeiten (Expra, LuL) wurde von den Gruppenmitgliedern Rücksicht auf meine Situation genommen.
Manche Dozierende habe ich angeschrieben oder angesprochen und traf überwiegend auf verständnisvolle Reaktionen. Mir wurde angeboten, dass ich jeder Zeit raus gehen kann, wenn es mir zu viel wird. In einem Klinische Psychologie Seminar wurde mir sogar eine Nachbesprechung angeboten, sollten mich die Inhalte zu sehr belasten.
Ich konnte am Exprabericht nicht wirklich mitschreiben, da ich zu der Zeit in der Klinik war, da ich aber sonst gut mitgemacht habe z.B. viel Datenauswertung war das für die Dozentin trotzdem okay mir das zu verbuchen.
Ich habe keinen Austausch mit anderen Betroffenen Studierenden gehabt.
Ich habe mich nicht getraut Nachteilsausgleiche zu beantragen.
Ich habe mit gut vertrauten Kommilitoninnen aus meiner Lerngruppe gesprochen. Diese dienten mir auch als Vertrauenspersonen in den Seminaren. Sie haben geholfen mich zu beruhigen, wenn die Angst zu groß wurde.
Auch hat mir geholfen Uniprobleme mit meinem Therapeuten zu durchsprechen und Selbstfürsorgepausen einzulegen.
Ich brauchte gerade auch im Klinische Seminar nach dem stationären Aufenthalt zu Beginn meine Skills (Igelball, Riechstift etc.).
Mich haben verschiedenste Fragen beschäftigt:
- Schaffe ich mein Studium?
- Schaffe ich die Regelstudienzeit? Ist es besser, wenn ich mir mehr Zeit nehme?
- Verändern sich die Klausuren, wenn ich sie später schreibe bzw. kann ich sie noch nach alter Ordnung schreiben?
- Brauche ich einen Nachteilsausgleich?
- Muss ich Kurse wiederholen?
- Werden die anderen merken, dass was mit mir nicht stimmt?
- Werde ich im Seminar eine Panikattacke bekommen?
Das man auch mit psychischer Erkrankung Nachteilsausgleiche beantragen kann (habe keinen beantragt, weil ich mich erst viel zu spät damit intensiv befasst habe und es mir von der Familie ausgeredet wurde (der Abschluss sei dann weniger Wert, das ist Quatsch da immer noch die gleichen Kompetenzen nachgewiesen werden müssen))
- ZSB
- Veranstaltung zu Nachteilsausgleichen
- Initiative Inklusiv
- Austauschmöglichkeit mit anderen betroffenen Studierenden z.B. Initiative UmSorgen die es dann nicht mehr gab als es für mich relevant wurde
- Ich hatte das Gefühl, dass es oft bei Nachteilsausgleichen mehr um körperliche Erkrankungen geht, bzw. fiel es mir schwer gute Ausgleichsmöglichkeiten bei psychischer Erkrankung und Begründungen dafür zu finden, finde die Hemmschwelle da sehr groß
- Mehr Rücksicht in den klinischen Veranstaltungen bezügl. Mögliche Trigger durch Bilder, Vorführungen o.ä.
- Psychologie studieren ist mit psychischer Erkrankung möglich.
- Scheue nicht dir Hilfe zu suchen und Dozierende anzusprechen.
- Es wird an manchen Stellen nicht so einfach sein, aber auch das geht vorbei.
- Hör auf deinen Körper, deine Grenzen und wenn du länger brauchst ist das auch okay.
In Hildesheim gibt es außerdem noch folgende Anlaufstellen:
- Sozialpsychatrischer Dienst (bei der Schützenallee)
- Ambulantes Zentrum Hildesheim (AZH), Bahnhofsallee, bieten ambulante Pflege, Gruppentherapien, Ergotherapie, Laufgruppen u. ä.
Pädagogische Psychologie Studieren
- Der Austausch mit Dozierenden, weil wir recht kleine Lerngruppen hatten
- Die Vernetzung mit Kommiliton*innen und das gemeinsame Lernen und Arbeiten
- Die Prüfungsvorbereitungen
- Die Betreuung beim Erstellen der BA
- Mitunter die Belegung von Veranstaltungen, oft waren sie sehr überbucht und man ist nicht in das reingekommen, was man wollte
- Teilweise die „Work-Life-Balance“, man war mitunter überfordert damit, die Klausuren so zu legen, dass man nicht total im Stress war
- Durch den hohen Master-NC hatte man oft Notenstress, das hat das Lernen mitunter erschwert
- Mit Dozierenden gesprochen
- Austausch mit Kommilitoninnen
- Höhere Semester oder die Fachschaft angesprochen
Was kommt nach dem Bachelor? Muss es ein Master sein? Wie setze ich eigene Schwerpunkte? Kann ich mit einem Bachelor schon etwas anfangen?
Man studiert nicht unbedingt das, was man sich unter dem Berufsalltag eines Psychologen vorstellt. Man studiert erstmal und vor allem eine theoretische Forschungsdisziplin.
Die Zentrale Studienberatung
- Teilweise mehr Bezüge zur Berufspraxis
- Aufzeigen von Perspektiven für die Zeit nach dem Abschluss
Die Uni in Hildesheim ist eine tolle Hochschule mit kleinen Lerngruppen, wodurch man schnell Kontakte zu Mitstudierenden und den Dozierenden herstellen kann. Der Kontakt zu den Dozierenden ist angenehm und wenig hierarchisch. Es gab zu meiner Zeit eine sehr agile Fachschaft. Man kann eigene Ideen einbringen und kritisch denken. Und nicht zuletzt hat Hildesheim auch abseits der Uni viel Kultur und Grün zu bieten :)