Psychotherapeutische Angebote der Hochschulambulanz

In der Hochschulambulanz bieten wir ambulante psychotherapeutische Hilfen für Erwachsene mit verschiedenen psychischen Beschwerden und Störungsbildern an. Die Kosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen, privaten Versicherungen oder der Beihilfe übernommen. Eine Überweisung vom Haus- oder Facharzt ist nicht notwendig.

Beihilfe- oder privatversicherte Patienten sollten sich allerdings vorab bei ihren jeweiligen Ansprechpartnern informieren, da es möglich ist, dass ein Teil oder die gesamten Behandlungskosten selbst getragen werden müssen. Ebenso ist es möglich, unsere therapeutischen Angebote selbst zu bezahlen, gemäß der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP). Wir beraten Sie hierzu gerne in einem persönlichen Gespräch.

Aktuell umfassen unsere Angebote:

Diagnostische Beratung

In der Hochschulambulanz bieten wir für erwachsene Personen Möglichkeiten zur diagnostischen Beratung und Abklärung Ihrer psychischen Beschwerden an. Ziel dieses Angebots ist es, psychische Störungen mit Krankheitswert frühzeitig zu erkennen und betroffene Personen optimal zu unterstützen.

In der Regel werden innerhalb von 3 Sitzungen aktuelle Beschwerden, Symptome und Beeinträchtigungen detailliert erfragt und mithilfe einer ausführlichen Diagnostik genauer untersucht. In einem abschließenden Gespräch werden die Ergebnisse zurückgemeldet und (Behandlungs-) Empfehlungen für den weiteren Verlauf gegeben. Wenn eine Behandlung in unserer Ambulanz möglich ist, bieten wir Ihnen einen Therapieplatz in einem unserer Projekte an. Ebenso unterstützen wir Sie mit Informationen zu alternativen Behandlungs- und Beratungsangeboten in Ihrer Umgebung. Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Flyer.

Bei Interesse an der diagnostischen Beratung nehmen Sie gerne telefonisch (Tel.: 05121 883 12050) oder per E-Mail (info(at)hsa-hildesheim.de) mithilfe unseres Anmeldeformulars Kontakt mit uns auf.

Gutachten für bariatrische Operationen

In Kooperation mit dem Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig sowie mit der St. Bernward Klinik Hildesheim bietet die Hochschulambulanz im Rahmen einer Adipositas-Sprechstunde psychologische Begutachtungen für die Genehmigung einer bariatrischen Operation an. Dabei erfolgt eine Anamnese aktueller sowie früherer psychischer Beschwerden, der lebensgeschichtlichen Entwicklung der Adipositas sowie bisheriger Maßnahmen zur Gewichtsreduktion. Ergänzt wird dies durch Testdiagnostik sowie die Erstellung eines psychopathologischen Befunds. Die Ergebnisse werden am Ende der Sprechstunde zurückgemeldet und in Form eines Gutachtens zur Vorlage bei der Krankenkasse verschriftlicht.

Bei Interesse setzen Sie sich gerne telefonisch (Tel.: 05121 883 12050) oder per E-Mail (info(at)hsa-hildesheim.de) mithilfe unseres Anmeldeformulars mit uns in Verbindung.

Weitere Informationen zu aktuellen Studien aus diesem Bereich finden Sie auch hier.

Psychologische Unterstützung bei onkologischen Erkrankungen

Die Diagnose einer Krebs-Erkrankung wird häufig als Schock und einschneidend erlebt. Je nach Art und Verlauf der jeweiligen Erkrankung kommen vom Zeitpunkt der Diagnosestellung über die Phase der Behandlung bis hin zur Nachsorge viele Veränderungen und Herausforderungen auf betroffene Patienten und deren Angehörige zu.

Um Sie bei der Bewältigung Ihrer oder der Erkrankung Ihres Angehörigen zu unterstützen, bietet die Hochschulambulanz in enger Kooperation mit den entsprechenden Fachärzten der Region Hildesheim verschiedene Möglichkeiten zur (diagnostischen) Beratung und Kurzzeitbehandlungen im Einzelsetting an. Nähere Informationen hierzu finden Sie in unserem Flyer.

Bei Interesse setzen Sie sich gerne telefonisch (Tel.: 05121 883 12050) oder per E-Mail (info(at)hsa-hildesheim.de) mithilfe unseres Anmeldeformulars mit uns in Verbindung.

Interdisziplinäre Versorgung von Arbeitnehmern mit psychischen Beschwerden und Beeinträchtigungen

Interdisziplinäre Versorgung von Arbeitnehmern mit psychischen Beschwerden und Beeinträchtigungen. Ein Kooperationsprojekt zwischen der Salzgitter AG, drei betrieblichen Krankenkassen (BKK Salzgitter, BKK Public und TUI BKK) und der Hochschulambulanz für Forschung und Lehre (Erwachsene) der Universität Hildesheim

Projektteam / AnsprechpartnerInnen:

Prof. Dr. Christoph Kröger
Dr. Christine Hofheinz
Brigitte Dippold

Kooperationspartner:

  • Salzgitter AG
  • BKK Salzgitter, BKK Public und TUI BKK

Projektbeschreibung:

Das Kooperationsprojekt zwischen der Salzgitter AG, der BKK Salzgitter, der BKK Public, der TUI BKK sowie der Psychotherapieambulanz (PTA) der Hochschulambulanz für Forschung und Lehre (Erwachsene) der Universität Hildesheim verfolgt folgende Ziele:

  • die Früherkennung psychischer Störungen von ArbeitnehmerInnen,
  • die zeitnahe interdisziplinäre Behandlung psychischer Störungen von ArbeitnehmerInnen,
  • der Einbezug des Arbeitsplatzes in die ambulante Psychotherapie (wobei die Arbeitsfähigkeit der ArbeitnehmerInnen aufrechterhalten bzw. wiederhergestellt werden soll).
  • zwischen den Kooperationspartnern wurde vereinbart, dass ArbeitnehmerInnen der Salzgitter AG bzw. Versicherte der genannten Krankenkassen, bei denen der Verdacht auf das Vorliegen einer psychischen Störung besteht, zeitnah an einer Diagnostischen Beratung in der Hochschulambulanz für Forschung und Lehre (Erwachsene) der Universität Hildesheim teilnehmen können. Sie können sich für eine solche Beratung entweder selbst bei ihrer Krankenkasse oder ihrem zuständigen Arbeitsmediziner melden oder aber von der zuständigen BKK bzw. dem zuständigen Arbeitsmediziner angemeldet werden. Die Teilnahme an der Diagnostischen Beratung bleibt immer freiwillig, unabhängig ob sie von ArbeitnehmerInnen selbst oder von einem der Kooperationspartner initiiert wurde. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Versorgungskonzept ist die bestehende Erwerbstätigkeit.

Die Diagnostische Beratung dient der Überprüfung des Vorliegens einer psychischen Störung. Zu diesem Zweck werden sowohl standardisierte psychometrische Testverfahren (Selbst- und Fremdbeurteilung) durchgeführt als auch eine ausführliche Anamnese der Symptomatik erhoben. Die TeilnehmerInnen der Diagnostischen Beratung erhalten eine ausführliche Rückmeldung bezüglich der Ergebnisse der Untersuchung, darüber hinaus wird eine Beratung durchgeführt. Sofern das Vorliegen einer psychischen Störung bestätigt wird und eine psychotherapeutische Behandlung indiziert ist, wird innerhalb von 14 Werktagen der Beginn einer psychotherapeutischen Behandlung der betroffenen Person in der Hochschulambulanz für Forschung und Lehre (Erwachsene) der Universität Hildesheim ermöglicht. Die betreffenden Personen erhalten somit die Möglichkeit, zeitnah eine verhaltenstherapeutische Kurzzeittherapie zu beginnen. Besonderes Merkmal der therapeutischen Behandlung im Rahmen dieses Projektes ist, dass neben der Anwendung störungsspezifischer kognitiv-verhaltenstherapeutischer Interventionen im Rahmen der Behandlung auch eine Fokussierung auf den Arbeitsplatz erfolgt. 

Weitere Informationen können Sie unserem Flyer entnehmen.

 

Veröffentlichungen:

Bode, K., Wunsch, E.-M., Finger, F., & Kröger, C. (2016). Interdisziplinäre Versorgung von Arbeitnehmern mit psychischen Störungen: Ein Faktencheck am Beispiel des Salzgitter-Modells. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 66, 235-241.

Koch, B., Kröger, C., Marquardt, B., & Leineweber, B. (2013). Das Betriebliche Rehabilitationskonzept der Salzgitter AG. Kooperation, die Wirkung zeigt. In K. Knoche & R. Sochert (Hrsg.), iga.Report 24 - Betriebliches Eingliederungsmanagement in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. (S. 41-48). IGA. Verfügbar unter www.iga-info.de/veroeffentlichungen/iga-reporte.html.

Kröger, C., Bode, K., Wunsch, E. M., Kliem, S., Grocholewski, A., & Finger, F. (2015). Work-related treatment for major depressive disorder and incapacity to work: Preliminary findings of a controlled, matched study. Journal of Occupational Health Psychology, 20(2), 248-258.

Kröger, C., Finger, F., & Wunsch, E. (2014). Effektivität und Effizienz arbeitsplatzbezogener Psychotherapie. Interdisziplinäre Versorgung von Arbeitnehmern mit psychischen Störungen. In B. Badura, A. Ducki u.a. (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2014. Erfolgreiche Unternehmen von morgen. Gesunde Zukunft heute gestalten. (S. 289-297). Springer: Berlin. 

Leineweber, B., Kleine, B., & Kröger, C. (2015). Versorgung bei Traumafolgestörungen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements der Salzgitter AG. Trauma. Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen, 13, 42-53.

Maurer, F., Wunsch, E.-M., Bode, K., & Kröger, C. (2016). Arbeitsplatzbezogene kognitive Verhaltenstherapie mit Fokus auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz: Zwei Fallbeschreibungen. Verhaltenstherapie, 26, 205-214. DOI information:http://dx.doi.org/10.1159/000448541

Wunsch, E.-M., Kliem, S., Grocholewski, A., & Kröger, C. (2013). Wie teuer wird es wirklich? Kosten-Nutzen-Analyse für Psychotherapie bei Angst- und affektiven Störungen in Deutschland. Psychologische Rundschau, 64(2), 75-93.

Wunsch, E.-M., Kliem, S., & Kröger, C. (2014). Population-based cost-offset estimation for the treatment of borderline personality disorder: Projected costs in a currently running, ideal health system. Behaviour Research and Therapy, 60, 1-7.

Wunsch, E.-M., & Kröger, C. (2014). Arbeitsplatzbezogene Therapie und Interdisziplinäre Versorgung psychisch erkrankter Arbeitnehmer. In Bundespsychotherapeutenkammer (Hrsg.), Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt. (S. 231-239) Heidelberg: Medhochzwei.

Frühe Intervention am Arbeitsplatz

Psychische Erkrankungen bei Beschäftigten waren 2019 der Hauptgrund für Krankheitsfehltage. Aufgrund der bisher wenigen Angebote für arbeitsplatzbezogene Psychotherapie führen die Universitäten und Kliniken aus Hildesheim, Ulm, Düsseldorf, Erlangen, Heidelberg, Günzburg, dem Reha-Zentrum Seehof in Teltow und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) das multizentrische Forschungsprojekt „Frühe Intervention am Arbeitsplatz (friaa)“ durch. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und dient der Früherkennung und Reduktion von psychischen Beschwerden bei Arbeitnehmenden.

Die Hochschulambulanz bietet Arbeitnehmenden mit psychischen Beschwerden eine ausführliche Diagnostik sowie Beratung an. Bei entsprechender Indikation besteht die Möglichkeit einer Kurzzeit-Therapie mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen und arbeitsplatzbezogenen Interventionen. Außerdem bieten wir eine Begleitung bei der Wiedereingliederung an den Arbeitsplatz nach bestehender Arbeitsunfähigkeit an. Das Angebot beginnt im September 2021.

Im Rahmen des Projekts wird außerdem eine enge Kooperation zwischen verschiedenen Gesundheitsakteuren (z. B. psychosomatische Rehabilitationskliniken, betriebliches Gesundheits- und Eingliederungsmanagement) angestrebt. In diesem Zuge finden auch Schulungen für Betriebsärzt*innen zum Thema "Psychosomatische Grundversorgung" statt. Bemerken Sie als Arbeitgeber oder Betriebsarzt/-ärztin eine zunehmende psychische Belastung bei Beschäftigten Ihres Betriebes und haben Sie Interesse, die psychotherapeutischen Angebote des friaa-Projekts in Ihrem Betrieb bekanntzumachen, melden Sie sich gern.

Weitere Informationen zum Verbundprojekt finden Sie hier: www.friaa.de

Bei Interesse oder Fragen nehmen Sie gern über friaa@uni-hildesheim.de Kontakt mit uns auf.

Lehrtherapie

Im Rahmen des Masterstudiengangs „Psychologie mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie“ besteht ein Ausbildungsbaustein für Studierende darin, die eigenen diagnostischen und therapeutischen Kompetenzen in realen Behandlungssettings auszubauen. An unserer Hochschulambulanz erfolgt dies im Rahmen der sogenannten Lehrtherapie mit verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt.

Im Gegensatz zum herkömmlichen Therapiesetting werden Patient:innen in der Lehrtherapie durch eine:n approbierte:n Psychotherapeut:in (Lehrtherapeut:in) und zwei Studierende in ihrem Therapieprozess begleitet. Die inhaltliche Gestaltung der Lehrtherapie erfolgt dabei äquivalent zu einer herkömmlichen ambulanten Psychotherapie. Sie besteht aus einem Erstgespräch, einer ausführlichen klinisch-psychologischen Diagnostik, einer gemeinsamen Zielfindung und der Erarbeitung eines individuellen Behandlungsplans.

Vor und nach jeder therapeutischen Sitzung erfolgt ein intensiver Austausch zwischen Lehrtherapeut:in und Studierenden über Ihren individuellen Fall. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Ihre persönlichen Ziele und die Verbesserung der Symptomatik im Mittelpunkt der Behandlung stehen. Der Schutz und das Wohlergehen unserer Patient:innen haben in diesem Zusammenhang selbstverständlich Priorität. Aus diesem Grund werden die Studierenden vor Beginn der Lehrtherapie umfassend über die zugrundeliegenden Datenschutzrichtlinien und die Schweigepflicht aufgeklärt.

Bei Interesse an der Teilnahme an einer Lehrtherapie setzen Sie sich gerne telefonisch (Tel.: 05121 883 12050) oder per E-Mail (info(at)hsa-hildesheim.de) mithilfe unseres Anmeldeformulars mit uns in Verbindung.

Gruppenpsychotherapie

Gruppenpsychotherapie

Neben unseren Angeboten im einzeltherapeutischen Setting bieten wir ab Mai 2024 ebenfalls eine Gruppenpsychotherapie für unsere Patient:innen an. Forschungsergebnisse konnten zeigen, dass eine Psychotherapie in der Gruppe bei verschiedenen psychischen Beschwerden genauso hilfreich sein kann wie die Einzelpsychotherapie (McRoberts et al., 1998; Pozza & Dèttore, 2017). Die Gruppenpsychotherapie bietet sogar gleich mehrere Vorteile im Vergleich zum Einzelsetting. Einerseits kann die gemeinsame Arbeit mit Mitpatient:innen zu der Erfahrung führen, dass das eigene Problem von anderen verstanden wird und sich mit anderen Themen der Gruppenmitglieder überschneidet. Andererseits bietet der Gruppenkontext Raum zur Erarbeitung kreativer Lösungen, da verschiedene Perspektiven und Erfahrungen der Gruppenmitglieder in den Lösungsprozess einbezogen werden können. Hierdurch wird wiederum das Kohäsionserleben (oder auch „Wir“-Gefühl) in der Gruppe gestärkt, wodurch weitere therapeutische Effekte wirken können. Damit Sie sich auch in diesem Setting sicher fühlen können, gilt in unserer Gruppenpsychotherapie die Schweigepflicht sowohl für die Therapeut:innen als auch für die Mitglieder der Gruppe.

Die Gruppenpsychotherapie in unserer Hochschulambulanz findet einmal wöchentlich in einer 100-minütigen Sitzung statt. Sie ist Teil der sogenannten Lehrtherapie, bei der zwei Studierende und ein:e psychologische:r Psychotherapeut:in in den Therapieprozess involviert sind (siehe „Lehrtherapie“). Eine Gruppengröße von neun Patient:innen wird nicht überschritten. Die Gruppenpsychotherapie kann als Kombinationsbehandlung zeitgleich zu einer Einzelpsychotherapie stattfinden.

Bei Interesse an der Teilnahme an einer Lehrtherapie setzen Sie sich gerne telefonisch (Tel.: 05121 883 12050) oder per E-Mail (info(at)hsa-hildesheim.de) mithilfe unseres Anmeldeformulars mit uns in Verbindung.