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- Schwerpunktambulanz (SPA) für Angst- und depressive Störungen
Schwerpunktambulanz (SPA) für Angst- und depressive Störungen
Herzlich willkommen auf unserer Seite der Schwerpunktambulanz für
Angst- und depressive Störungen!
Depressionen und Angststörungen gehören zu den am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen und können bei den Betroffenen schweres Leid und Beeinträchtigungen auslösen. Insgesamt sind in Deutschland etwa 15% der Erwachsenen in von einer Angststörung und 8% von einer unipolaren Depression betroffen (Daten vom Robert-Koch-Institut). Dabei sind Frauen im Vergleich zu Männern bei beiden Störungsbildern häufiger betroffen.
Angst und Furcht sind zwei wichtige und adaptive Reaktionen des Organismus auf eine erwartete oder akute Bedrohung. Evolutionär betrachtet sichern Angst und Furcht unser Überleben: In gefährlichen oder gar lebensbedrohlichen Situationen schaltet unser Körper das „Alarmsystem“ ein und reagiert fast automatisch mit einer „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“. Körperliche Veränderungen, wie beispielsweise eine schnellere Atmung, ein beschleunigter Herzschlag, intensives Schwitzen oder eine erhöhte Durchblutung unserer Muskulatur unterstützen den Körper bei einer optimalen Reaktion auf die Bedrohung, indem unserem Körper die notwendige Energie und Kraft bereitgestellt wird. Zu einem Problem werden Angst- und Furchtreaktionen dann, wenn sie ausgelöst werden, ohne dass es eine tatsächliche Bedrohung oder Gefahr gibt. Betroffene mit Angststörungen erleben dann zwar weiterhin eine Schutzfunktion des Körpers, da es aber scheinbar keinen erkennbaren Grund für die Reaktion gibt, werden Betroffene schnell verunsichert, vermeiden zunehmend Situationen, in denen die Ängste in der Vergangenheit aufgetreten sind und sind damit zunehmend beeinträchtigt. Häufig entwickeln Betroffene eine Angst vor der Angst. Verschiedene Einflussfaktoren können solche Entwicklungen begünstigen und oft sind psychische Belastungssituationen oder anhaltender Stress unmittelbare Auslöser.
Angststörungen werden nach den spezifischen Auslösern und der Form der Angst- und Furchtreaktionen unterschieden. Zu den Angststörungen zählen:
- Spezifische Phobien (Furcht vor z.B. Tieren, Fahrstühlen oder Spritzen),
- Panikstörung (wiederholte Panikattacken aus heiterem Himmel)
- Agoraphobie (Angst in einer Vielzahl von Situationen)
- Soziale Angststörung (Angst in Situationen mit anderen Menschen) und
- Generalisierte Angststörung (ausgeprägte Sorgen über die Zukunft).
Trauma- und stressbezogene Störungen (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung), die unmittelbar nach dem Erleben eines traumatischen Ereignisses auftreten, werden nicht als Angststörungen im engeren Sinne klassifiziert, sind aber ebenfalls durch Angst- und Furchtreaktionen gekennzeichnet.
Eine Depression kann sich in einer Niedergeschlagenheit, Freud- und Lustlosigkeit, Antriebsminderung, einem Selbstwertverlust, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, Schlafstörungen sowie Gereiztheit äußern. Das Erscheinungs- und Erlebensbild variiert dabei von Person zu Person sehr stark. Um von einer depressiven Störung sprechen zu können, müssen die belastenden Symptome mindestens zwei Wochen anhalten.
Unser Behandlungsangebot
Unsere Schwerpunktambulanz richtet sich an Menschen, die unter den oben beschriebenen Symptomen leiden. Behandlungsangebote können wir im Rahmen von aktuellen Forschungsprojekten anbieten. Ziel der Forschung ist es, das verfügbare Wissen über die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen und deren psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern, um die bereits verfügbaren Interventionsmöglichkeiten zu verbessern oder neue zu entwickeln. Neben der Anwendung evidenzerprobter kognitiv-verhaltenstherapeutischer Behandlungsmethoden wenden wir daher auch neuer Methoden ein (z.B. Vagusnervstimulation). Dabei orientieren wir uns immer an dem aktuellen Erkenntnisstand der Forschung. Neben einem Behandlungsangebot erhalten Sie in unserer Einrichtung auch immer eine umfassend klinisch-psychologische Diagnostik, deren Ergebnisse wir Ihnen zurückmelden und erläutern.
Weiterführende Informationen finden Sie in unserem Flyer, den Sie hier herunterladen können.
Aktuelle Forschungsprojekte mit einem Behandlungsangebot
Mit diesem Projekt möchten wir wissenschaftlich überprüfen, ob eine zeitlich intensivierte, also innerhalb von 6 Wochen stattfindende Psychotherapie mit 100-minütigen Sitzungen bei Angststörungen gleiche oder sogar bessere Behandlungsergebnisse erzielt wie bzw. als eine "klassische", in einem Zeitraum von 12 Wochen stattfindende Psychotherapie mit 50-minütigen Sitzungen, wie sie in in der Regel in psychotherapeutischen Praxen angeboten wird. Zentral für die Behandlung sind dabei nach einer ausführlichen Vorbereitung durch eine/n Psychotherapeut/in sogenannte Expositionsübungen, bei denen sich Patient*innen bewusst in gefürchtete Situationen begeben oder sich gefürchteten Reizen aussetzen.
In diesem Projekt können wir nur Patient*innen, bei denen eine Angststörung im Vordergrund der psychischen Belastung steht, behandeln.
Aufnahme von Neupatien:innen
Zur Zeit können wir erfreulicherweise relativ zeitnah neue Patient:innen aufnehmen. Kontaktieren Sie uns daher gerne, wenn Sie sich für eine Behandlung in der SPA interessieren.
Informationen für Neupatient:innen sowie zur Anmeldung in der SPA finden Sie hier.
Weiterführende Informationen
Die SPA ist eine Einrichtung der Hochschulambulanz für Forschung und Lehre.
Die Hilfen für den psychosozialen Notfall sind auf den Seiten der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen herunterzuladen.
Die aktuelle Datenschutz-Grundverordnung der Hochschulambulanz Hildesheim finden Sie für Patient:innen hier.