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Individuelle Forschungsprojekte
Aktuelle
Promotionen
Malina Küster
Affiliation:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zukunftszentrum Holzminden-Höxter an der HAWK
(Arbeits-) Titel des Projekts:
„Engagementabbrüche in ländlichen Räumen – Die Schmerzgrenze freiwillig Engagierter“
Abstract:
Das Thema Engagement ist allgegenwärtig und aktueller denn je. Eine Vielzahl von Forscherinnen und Forschern untersucht, analysiert und beschreibt diesen Gegenstand. Eine nähere Betrachtung unterschiedlicher Engagementfelder in ländlichen Räumen zeigt hingegen zu den positiven Zuschreibungen des freiwilligen Engagements auf, dass es zu Prozessen kommt, die in ihrer Konsequenz zu Engagementabbrüchen führen. Diese tangieren nicht nur die Entwicklungsprozesse in ländlichen Räumen, sondern bilden für das Individuum das Risiko der sozialen Marginalisierung ab. Das Promotionsvorhaben knüpft an aktuelle Ergebnisse der Engagementforschung an, in denen zumeist quantitativ messbare Faktoren als Gründe für einen Engagementabbruch angeführt werden. Dabei werden vor allem alternative Verpflichtungen wie Familie und Beruf und somit fehlende Ressourcen wie Zeit und Geld, als auch Gesundheit und Alter als Grund eines Engagementabbruches genannt. Da im Promotionsvorhaben auf qualitatives Datenmaterial aus Narrationen auf Engagementkontexte zugegriffen wird, kann im Gegensatz zu bisherigen quantitativen Forschungsergebnissen ein anderer Blick auf die Engagementverläufe geworfen werden. Zur Datenerhebung wird das Erhebungsinstrument des narrativen Interviews nach Schütze (1977) herangezogen, weil dadurch die subjektive Wahrnehmung und Verarbeitung von teil- und gesamtbiografischen sowie allgemeinen sozialen Prozessen erhoben werden kann (vgl. Schütze 1977). Die Auswertung der narrativen Interviews erfolgt im Sinne der Grounded-Theory-Methodologie, die einen rekonstruktiven Zugang zu Engagementabbrüchen ermöglicht und folglich Informationen zur Beantwortung der Forschungsfrage liefert.
Das Forschungsvorhaben folgt der Fragestellung, wie Engagementabbrüche in ländlichen Räumen in unterschiedlichen Engagementfeldern erklärt werden können und rekonstruiert dabei, welche Prozesse dazu führen, dass freiwillig Engagierte in ländlichen Räumen ihr Engagement abbrechen. Dabei soll verstanden werden, wie diese Prozesse ablaufen, welche Abbruchformen sowie individuelle, typische Prozessverläufe existieren.
Im Rahmen der Studie soll eine realitätsnahe Theorie entwickelt werden, die Engagementabbrüche in ländlichen Räumen erklärt und aufzeigt, welche Abbruchformen existieren. Darüber hinaus soll das Forschungsprojekt Aussagen über die Auswirkungen solcher Prozesse auf unterschiedlichen Ebenen zulassen. Im Ergebnis soll die Studie Erkenntnisse sowohl über das Engagementverhalten und Engagementpotenzial als auch über die Fördermöglichkeiten des Engagements in ländlichen Räumen liefern. Davon ableitend sollen Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung individueller und struktureller Ebenen aufgezeigt und die Bedeutung für die Soziale Arbeit dargestellt werden.
Betreuer*innen:
- Professor Dr. Michael Corsten (Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften)
- Professorin Dr. Alexandra Engel (HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen)
Affiliation:
Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften
(Arbeits-) Titel des Projekts:
Facetten des migrantischen Konsums am Beispiel von postsowjetischen Migrant*innen
Abstract:
Meine qualitative empirische Studie, die sich an der Schnittstelle zwischen Konsum- und Migrationssoziologie bewegt, fokussiert die Bedeutung migrantischer Konsumräume und der dort erworbenen Produkte für Menschen mit (familiärer) Migrationsgeschichte. Am Beispiel von postsowjetischen Migrant*innen und ihrem Einkauf in sogenannten ‚russischen‘ Lebensmittelmärkten stelle ich mir die Frage, was sie mit diesen Konsumorten und -waren verbinden und welche Rolle diese in ihrem Alltag einnehmen. Ziel ist es, auf der Basis von leitfadengestützten Interviews ein tiefgreifendes Verständnis für die soziokulturellen Funktionen dieser Konsumwelten zu entwickeln und dabei bisher unerschlossene Aspekte des migrantischen Konsums herauszuarbeiten.
In der Fachliteratur wird oft pauschalisierend davon ausgegangen, dass Konsumbedürfnisse in migrantischen Kontexten primär aus der ethnischen Selbstvergewisserung resultieren. Gleichzeitig sind derartige Konsumorte in Alltagsdiskursen wie auch in der öffentlichen Wahrnehmung als ‚ethnische Enklaven‘ gelegentlich negativen Betrachtungsweisen ausgesetzt. Meine Forschung beabsichtigt, zunächst einen differenzierten Einblick in die so ‚fremd‘ scheinenden Konsumwelten aus der Innenperspektive von Menschen mit Migrationsgeschichte zu gewähren und diese jenseits kultureller Stereotype oder gesellschaftlich dominierender Narrative abzubilden. Durch eine fokussierte Analyse der symbolischen Bedeutung von migrantischen Konsumräumen und -waren sucht die Untersuchung Antworten auf die Frage nach spezifischen Bedarfen, die im Kontext von Migration erwachsen und sich in Praktiken wie dem Konsum von Lebensmitteln niederschlagen. Dies lässt wiederum Erkenntnisse über die soziale Realität einer Migrationsgesellschaft zu.
Betreuer*innen:
- Prof. Dr. Michael Corsten, Institut für Sozialwissenschaften, Universität Hildesheim
- Prof. Dr. Beatrix Kreß, Institut für Interkulturelle Kommunikation, Universität Hildesheim
Maria Sinnemann
Affiliation:
Universität Hildesheim
(Arbeits-) Titel des Projekts:
An die DDR erinnern. Eine Studie zu Sinnwelten von zivilgesellschaftlich Engagierten.
Abstract:
Fünfunddreißig Jahre nach dem Mauerfall zeigt sich das Erinnern an die DDR als äußerst lebendiges Denk- und Handlungsfeld. Die Zahl der Publikationen, die sich mit der DDR, ihrem Ende, der deutsch-deutschen Vereinigung sowie der Transformation beschäftigen, ist kaum mehr zu überblicken. Anders als das Erinnern in politischen Kontexten oder in privaten Bezügen ist das Erinnern im zivilgesellschaftlichen Raum bisher allerdings nur selten wissenschaftlich untersucht worden.
In Anlehnung an Corstens, Kaupperts und Rosas Konzeption von ‚Quellen bürgerschaftlichen Engagements‘ (2008) nehme ich an, dass sich Sinnstrukturen von komplexen Denk- und Handlungsprozessen nicht in erster Linie situativ, sondern vor allem biografisch ausbilden. Ich widme mich der sinnbezogenen Untersuchung des zivilgesellschaftlichen Erinnerns an die DDR deshalb unter Anwendung des qualitativen Forschungsstils der Grounded Theory und anhand von Deutungen zu biografisch-narrativen Interviews mit engagierten Personen, die sich – von der Geschichtswerkstatt über das Heimatmuseum bis hin zum Soldatenverein – in ganz unterschiedlichen Feldern bewegen.
Ich fokussiere meine theoretischen Rahmensetzungen, empirischen Analysen und Theoriebildungen erstens darauf, das Phänomen des zivilgesellschaftlichen Erinnerns zu konzeptualisieren und für empirische Studien nutzbar zu machen. Zweitens ergründe ich, wie sich die Art und Weisen, mit denen sich Menschen im zivilgesellschaftlichen Raum an die DDR erinnern, charakterisieren und erklären lassen. Drittens befasse ich mich mit der Frage, welche allgemeinen Eigenschaften von kollektiven Gedächtnisstrukturen der Zivilgesellschaft sich ausgehend vom Fallbeispiel des Erinnerns an die DDR herausschälen.
Ziel der Arbeit ist es, soziale Gedächtnisse nicht als festen Wissensspeicher, sondern als veränderliche Strukturen abzubilden, und das bisher kaum beleuchtete Denk- und Handlungsfeld des zivilgesellschaftlichen Erinnerns zu seiner Bedeutung für aktuelle gesellschaftliche Aushandlungsprozesse befragen. Im Lichte einer konflikthaften Debatte über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des ostdeutschen Erfahrungsraums will ich überdies keine einseitigen Kollektiv-Zuschreibungen oder stereotype Kontrastgeschichten über ‚den Osten‘ und ‚den Westen‘ reproduzieren, sondern das Erinnern an die DDR in seiner Vielfalt abbilden und als gemeinsames Anliegen sichtbar machen.
Betreuer*innen:
- Prof. Dr. Michael Corsten, Universität Hildesheim
- Prof. Dr. Meike Baader, Universität Hildesheim
Habilitationen
Abgeschlossene
Promotionen
Affiliation:
Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften
Arbeitstitel der Dissertation:
Generation und politische Beteiligung in der Postdemokratie – Empirische Studien zu Auswirkungen der Einführung einer gesetzlichen Wahlpflicht in Deutschland
Abstract:
Die politische Beteiligung der Bundesrepublik unterliegt einem stetigen Veränderungsprozess. Unverfasste Formen der Beteiligung ergänzen zunehmend die auf Parteien und Wahlen abzielenden Möglichkeiten der demokratischen Mitbestimmung. Etablierte Beteiligungsnormen der Bürger*innen verschieben sich von einem pflichtbewussten zu einem stärker anlassbezogenen, engagierten Staatsbürgerschaftsverständnis. Generationen sind Träger dieses politischen Wertewandels.
Die kumulative Dissertationsschrift gibt in diesem Themenkomplex Antworten auf zwei Fragen: Wie verändert sich im Zeitverlauf die politische Partizipation in Abhängigkeit von der Generationszugehörigkeit? Zudem wird als Reaktion auf die Erosion der Wahlnorm gefragt, ob die Reformoption der Einführung einer gesetzlichen Wahlpflicht ein effektives und von der Bevölkerung akzeptiertes Mittel darstellt, um dem Beteiligungsrückgang und der damit verbundenen politischen Ungleichheit entgegenzuwirken?
Auf Basis von Sekundärdatenanalysen (ALLBUS 1980–2018) wird die Generationszugehörigkeit als Prädiktor verschiedener Formen der politischen Beteiligung unter Einsatz von Alters-, Perioden- und Kohortenmodellen untersucht. Ergänzend werden unter Rückgriff auf ein Experimental-Design mit zwei repräsentativen Primärerhebungen zur Bundestagswahl 2013 empirische Analysen vorgelegt, die der kontrafaktischen Frage nach den Auswirkungen der Einführung einer Wahlpflicht in Deutschland nachgehen.
Betreuer*innen:
- Prof. Dr. Michael Corsten (Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften)
- Prof. Janna Teltemann (Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften)
Projektbezogene Publikationen:
- Corsten, M., Holderberg, P. (2024). Kohorte und Generation. In: Böhnke, P., Konietzka, D. (eds) Handbuch Sozialstrukturanalyse. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39759-3_46-1
- Holderberg, Per (2021): Generation und politische Beteiligung in der Postdemokratie. Universitätsverlag Hildesheim. https://doi.org/10.18442/186 (Dissertationsschrift)
David Rüger
Affiliation:
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Titel des Projekts:
Für eigensinnige Erfahrungen sorgen. Maßnahmen zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements
Abstract:
Im Buch werden Maßnahmen zur Engagementförderung in zivilgesellschaftlichen Organisationen und Kommunen vorgestellt. Sie basieren auf einer empirischen Studie zu sogenannten eigensinnbetreffenden Konflikte zwischen bürgerschaftlich Engagierten. Theoretisch knüpft die Studie an die Engagementtheorie von Michael Corsten, Michael Kauppert und Hartmut Rosa sowie deren Weiterentwicklung von Melanie Krug und Michael Corsten an. Methodisch kamen autobiografisch-narrative Interviews nach Fritz Schütze und die Kodierverfahren der Grounded Theory von Juliet Corbin und Anselm Strauss zum Einsatz. Das zentrale Ergebnis ist, dass bürgerschaftlich Engagierte es nicht akzeptieren, wenn sie von anderen Engagierten daran gehindert werden, ihrem Eigensinn – verstanden als ihr Selbstverständnis – entsprechend zu handeln bzw. wenn sie von anderen Engagierten nicht ihrem Eigensinn entsprechend behandelt werden. Sie setzen sich stattdessen zur Wehr, indem sie versuchen, die anderen bürgerschaftlich Engagierten zu einem anderen Handeln zu bewegen. Wenn dies nicht gelingt und sie keine weitere Möglichkeit sehen, die anderen Engagierten doch noch zu einem anderen Handeln zu motivieren, beenden sie ihr bürgerschaftliches Engagement. Den Schwerpunkt der anschließend entwickelten Maßnahmen stellt ein Verfahren dar, mittels dessen der in der Regel unbewusste Eigensinn von bürgerschaftlich Engagierten verstanden werden kann. Ein solches Verständnis hilft, in zivilgesellschaftlichen Organisationen gezielt Tätigkeiten zu vereinbaren, die dem Eigensinn von Engagierten entsprechen, voraussichtlich konfliktfrei ausgeübt werden können und so die Wahrscheinlichkeit anhaltender gemeinnütziger Effekte sowie persönlicher Zufriedenheit der Engagierten erhöhen.
Betreuer*innen:
- Prof. Dr. Michael Corsten, Universität Hildesheim
- Prof. Dr. Alexandra Engel, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
- PD Dr. Karl Friedrich Bohler (Gutachter)
Projektbezogene Publikationen:
Rüger, David (2023): Für eigensinnige Erfahrungen sorgen. Maßnahmen zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Weinheim und Basel: Beltz Juventa. Link.
Benjamin Wannenmacher
Titel des Projekts:
Flucht und Selbstfürsorge in der modernen Arbeitswelt: Vermeidungsstrategien und Entlastungsmechanismen bei Entfremdung und Burnout
Datum der Verteidigung:
19.10.2022
Abstract:
In der vorliegenden Dissertation wird der Frage nachgegangen, inwiefern Vermeidungsstrategien und Entlastungsmechanismen wie beispielsweise die Selbsttäuschung dazu beitragen können, dass Individuen nicht gegen den omnipräsenten Weltbeziehungsmodus der Entfremdung aufbegehren. Exemplarisch werden hierbei das moderne Arbeitsleben und speziell das innerhalb dieses sozialen Kontexts inzwischen allgemein bekannte Burnout-Syndrom betrachtet. Letzteres gilt als Entfremdungserfahrung par excellence, da die zuvor hochgeschätzte Arbeit, für die man sich in hohem Ausmaß interessiert und engagiert hat, den betreffenden Individuen zunehmend sinnloser erscheint. Das Erkranken an Burnout kann als eine Rückzugsentscheidung des Individuums und damit als Entlastungsversuch gedeutet werden. Wenn hierbei allerdings keine der eigenen Zufriedenheit und Gesundheit dienliche Selbstfürsorge etabliert werden kann, sondern Schuld und Verantwortung ausschließlich im eigenen Verhalten gesucht werden, kann es sich bei dem Rückzug um eine Strategie der Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem tatsächlichen arbeitsplatzbezogenen Leiden handeln, wodurch das Individuum nach der Rehabilitation in alte Muster der Selbstoptimierung zurückfallen kann und so soziale Anforderungsstrukturen reproduziert.
Betreuer*innen:
- Michael Corsten, Universität Hildesheim
- Hartmut Rosa, Universität Jena
Projektbezogene Publikationen:
Affiliation:
Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften, Fach Soziologie
Titel des Projekts:
Das Selfie als Form bildästhetischer Selbstthematisierung auf Instagram
Datum der Verteidigung:
15.12.2023
Abstract:
Selfies werden aufgenommen, geteilt und bewertet. So etwa auf der populären Netzwerkseite Instagram, die in erster Linie dem Teilen (audio-)visueller Inhalte dient. Die empirische Studie untersucht die Praxis des Selfie-Machens und Selfie-Ausstellens auf Instagram, die als bildästhetische Form der Selbstthematisierung verstanden und unter einer Prozessperspektive betrachtet wird. Dafür wurden nicht nur Selfies als bildästhetische Resultate der Praxis des Selfie-Machens bildanalytisch betrachtet, sondern auch die Praxis an sich empirisch beleuchtet und mithilfe von Interviews rekonstruiert. Die Studie zeigt, dass die Praxis des Selfie-Machens und Selfie-Ausstellens wesentlich von der Suche nach einer legitimen Ausdrucksform des Selbst über Selfies auf Instagram geleitet ist (Wie kann ich ein Selfie gestalten, das sich auf Instagram (höchstwahrscheinlich) als anerkennungswürdig erweist?). Diese Suche umfasst verschiedene Ebenen des reflexiven Selbstbezugs, die von den Selfie-Produzent:innen im dynamischen Prozess der Selfie-Produktion, Selfie-Distribution und nicht zuletzt der Selfie-Validierung durch die Rezipient:innen ausgehandelt werden (müssen). Likes und Kommentare fungieren dabei als Formen sozialer Bestätigung, entlang derer die Selfie-Produzent:innen ihre Selbstentwürfe prüfen und validieren. Heraus kommen sorgsam choreografierte Darstellungen des Selbst, die auf der Suche nach Resonanz auf Instagram geteilt werden.
Betreuer*innen:
- Professor Dr. Michael Corsten, Institut für Sozialwissenschaften, Universität Hildesheim
- apl. Professor Dr. Holger Herma, Institut für Sozialwissenschaften, Universität Hildesheim
Projektbezogene Publikationen:
- Wittchen, Tobias (2021): „Ich fühle mich einfach gut, wenn ich sehe, dass den anderen mein Aussehen gefällt.“ Selfies auf Instagram als quartärmedienbasierte Selbsttechnologie. In: Hägele, Ulrich/Schühle, Judith (Hrsg.): SnAppShots. Smartphones als Kamera. Münster/New York: Waxmann Verlag GmbH, S. 52-66.
- Wittchen, Tobias (2023): ‚Das bin ich. Und das sind wir vor dem Eiffelturm.‘ Ein Vorschlag zur bildanalytischen Differenzierung zwischen porträtierenden und dokumentierenden Selfies auf Instagram. In: Steimer, Kristina/Paganini, Claudia/Filipovićc, Alexander (Hrsg.): Selfie-Forschung und ihre interdisziplinären Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse. Baden-Baden: Nomos, S. 119-141.
Habilitationen
Affiliation:
Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften, Fach Soziologie.
Titel des Projekts:
„Bezugsräume des Selbst. Praxis, Funktion und Ästhetik moderner Selbstthematisierung“
Abschluss des Habilitationsverfahrens:
Februar 2018
Abstract:
Die abgeschlossene Studie befasste sich mit aktuellen Formen der Selbstthematisierung als Selbstbezüglichkeit des Individuums unter den Bedingungen moderner, digitaler wie auch analoger Kommunikation. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Problematik der Selbstthematisierung in ihrem spezifischen Verhältnis zu den allgemeinen gesellschaftlichen Bedingungen der Kommunikation. Hierzu wurden u.a. neuere Formen der Selbstpräsentation (z.B. Online-Tagebücher) mit älteren Gattungen (wie literarische Selbsterzählungen im Roman oder Film, Popmusik) herangezogen. Hierzu hat die Arbeit Perspektiven und interpretative Ansätze zur Analyse der Mikrofundierung moderner Selbstverhältnisse entwickelt und miteinander verglichen.
Die Fragestellung: Was sind die sozialen Bedingungen der Validierung eines 'Selbst'? Mit welchen reflexiven und praxisbezogenen Mitteln macht sich das Subjekt zum Objekt seiner selbst? Die Studie stellt eine empirische Erkundung prominenter Korrespondenzräume der Selbstbezüglichkeit dar:
- die biografische Selbstreflexion
- die persönlichen Beziehungen
- die Weltauslegung der historischen Generation
- die ästhetische Bühne der Popkultur
Die 2019 in Erstauflage und 2022 in Zweitauflage publizierte Studie ist ein Beitrag zur Soziologie spätmoderner Selbstverhältnisse mit dem Vorgehen einer interpretativen Mikroanalyse. Die Leitperspektive: Institutionen und Praktiken der Selbstthematisierung in einer expressiver werdenden Gegenwartskultur.
Gutachter:
- Michael Corsten, Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften, Fach Soziologie
- Volker Schubert, Universität Hildesheim, Institut für Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaften
- Michael Hölscher, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaft Speyer, Lehrstuhl für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
Projektbezogene Publikationen:
- Herma, Holger (2019/2022): Bezugsräume des Selbst. Praxis, Funktion und Ästhetik moderner Selbstthematisierung. Weinheim/Basel: Beltz Juventa, 1./2. Aufl. Link
- Herma, Holger & Greve, Werner (2024) : A Processed Processor: The Processual Nature of the Self. In: Review of General Psychology; Volume 28, Issue 1; SAGE Publications Ltd., pp. 30-46. Link