SAFE-19 | Solidarität in der COVID-19 Krise

Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie sind beispiellos in der Geschichte der Bundesrepublik. Um die Kapazitäten des öffentlichen Gesundheitswesens nicht überzustrapazieren und um die Verbreitung des Virus zu kontrollieren, wird von den Bürger_innen solidarisches Handeln erwartet. Gleichzeitig sind sie dazu angehalten, Einschränkungen ihrer Freiheiten, besonders ihrer Bewegungsfreiheit, sowie wirtschaftliche Härten zu akzeptieren. SAFE-19 blickt aus sozialwissenschaftlicher Perspektive auf das Konzept der Solidarität, welches im Kontext dieser außergewöhnlichen Situation eine zentrale Rolle spielt.

Was sind die Grundlagen und das Ausmaß der Solidarität, wenn die Gesellschaft als Ganzes mit der Abwägung zwischen gleichermaßen folgeschweren Alternativen konfrontiert wird? Welche Umstände ermöglichen es einer politischen Gemeinschaft, in Solidarität zu handeln und Solidaritätsmaßnahmen im eigenen Land und innerhalb der EU zu unterstützen? Anhand unterschiedlicher Güterabwägungen (Trade-offs) untersucht das Projekt, wie gesellschaftliche Solidarität in den unterschiedlichen Phasen der Krise adressiert, reflektiert und gesellschaftlich perzipiert wird. Die als "Lock-down" empfundene Schließung von großen Teilen des Einzelhandels und der Gastronomie spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Befolgung der Maskentragepflicht und unterschiedlicher Einstellungen zu Urlaubsreisen und deren eventuellen Folgekosten.