Ein Bild. Acht Interpretationen.

mercredi, 16. novembre 2011 um 10:29 Uhr

Ein Bild geht um die Welt – an Kommentaren fehlt es nicht, wohl aber an wissenschaftlich begründeten Aussagen. Der Forschungskreis „Materiale Kulturanalyse“ und das Methodenbüro der Stiftung Universität Hildesheim widmen sich im Rahmen eines interdisziplinären Workshops „Hillarys Hand. Zur politischen Ikonographie der Gegenwart" vom 18. bis 19. November 2011 der Bildanalyse. Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus dem deutschsprachigen Raum werden erwartet.

Im Mai 2011 ging ein Bild um die Welt. Abgebildet ist die amerikanische Führungsspitze an einem Tisch im Lagezentrum des Weißen Hauses. An Kommentaren zu diesem Bild fehlt es nicht. Wohl aber an wissenschaftlich begründeten Aussagen. Der interdisziplinäre Workshop „Hillarys Hand. Zur politischen Ikonographie der Gegenwart" nähert sich dem Bild mit verschiedenen Methoden der Bildanalyse.

Durch die Fokussierung auf ein gemeinsames Material können die teilnehmenden Wissenschaftler – u.a. aus den Bereichen Soziologie, Psychologie, Pädagogik, Kunstgeschichte und Philosophie – verschiedene Methoden der Bildanalyse und Bildinterpretation vergleichen. „Dieser Vergleich ist jedoch kein Selbstzweck. Vielmehr steht er im Dienste informativer wie bewährungsfähiger Analysen zur politischen Ikonographie der Gegenwart“, unterstreicht Prof. Dr. Michael Kauppert, Juniorprofessor für Kultursoziologie. „Was das Bild zeigt, ist zunächst unklar. Zeigt es Politiker, die den Primat des Handelns aus der Hand gegeben haben und sich selbst zu Zuschauern verurteilt haben? Oder zeigt es schlichtweg Menschen, die angespannt sind, Neugierde verspüren, gar Angst haben?“, fragt Kauppert. „Und was macht eigentlich die Hand an Hillarys Mund?“

Veranstalter des Workshops ist der Forschungskreis „Materiale Kulturanalyse“ im Herder-Kolleg für transdisziplinäre Kulturforschung (Prof. Dr. Michael Kauppert) der Universität Hildesheim in Kooperation mit dem Methodenbüro (Irene Leser, M.A.) des Instituts für Sozialwissenschaften.


Foto: situation room / White House, Pete Souza

Foto: situation room / White House, Pete Souza