FosterCare

(PflegeFamilien als Orte sicherer Teilhabe von Kindern und Jugendlichen und  Entwicklung von Schutzkonzepten zur Stärkung persönlicher Rechte von Kindern, Jugendlichen und careleaver)

Projektlaufzeit: 01.2018-12.2020

Projektbeschreibung

In der internationalen Fachdiskussion gibt es eine vergleichsweise breite Auseinandersetzung mit Gewalterfahrungen von Kindern in Pflegefamilien – was nicht zuletzt auch in der großen Dominanz begründet ist, die diese Hilfeform in anderen Ländern gegenüber anderen Arten der Fremdunterbringung einnimmt. In Deutschland jedoch war die sogenannte Vollzeitpflege lange Zeit eine Hilfeform unter mehreren und so stellte die Frage der sexualisierten Gewalt in Pflegefamilien ein randständiges Forschungsthema dar. Nun bestehen aber auch in Deutschland in den letzten Jahren deutliche Bestrebungen, die Pflegekinderhilfe auszubauen und zu stärken.
Dennoch hat eine systematische Diskussion und Forschung zu den Schutzkonzepten sowie zu sexualisierter Gewalt und Übergriffen in der Pflegekinderhilfe in Deutschland aus der Perspektive der persönlichen Rechte von Kindern und Jugendlichen bisher noch nicht stattgefunden und diese Lücke soll mit dem Verbundprojekt FOSTERCARE geschlossen werden. Beteiligt sind dabei neben dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim die Hochschule Landshut (Prof. Dr. Mechthild Wolff) sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Ulm (Prof. Dr. Jörg M. Fegert).

Projektziele

Ziel des Verbundprojektes „Schutzkonzepte in der Pflegekinderhilfe“ ist es daher, zusammen mit jungen Menschen, die in der Pflegekinderhilfe aufgewachsen sind, sowie mit Pflegeeltern und Fachvertreter_innen Ansätze und Handlungsempfehlungen für entsprechende Schutzkonzepte aus der Perspektive der persönlichen Rechte von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Zudem wird eine Hotline für Kinder, Jugendliche und Care Leaver, die in Pflegefamilien leben oder aufgewachsen sind, geschaltet und erprobt. Sie sollen damit eine Möglichkeit erhalten, ihre Erfahrungen zu äußern und bei Bedarf mit entsprechenden Beratungsstellen in Kontakt gebracht werden. Zudem soll die Position von Kindern, Jugendlichen sowie Care Leavern gestärkt werden, damit sie ihre Schutz- und Partizipationsrechte aktiver wahrnehmen können. Schließlich werden auch Gruppendiskussionen mit Fachkräften, Pflegeeltern, Careleavern sowie Jugendlichen in der Pflegekinderhilfe geführt, um Alltagserfahrungen in der Unterstützung und Ansätze guter Praxis zu erforschen. Auf diesem Weg soll die Forschung zu sexualisierter Gewalt und Übergriffen in der Pflegekinderhilfe in Deutschland gestärkt werden.

Kontakt

Die Arbeitsgruppe des Verbundprojekts „FosterCare“ besteht in Hildesheim aus Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Tanja Rusack und Laura Husmann.