2004-2008 - Studium der Geschichte und Anglistik für Lehramt Sek. I an der Universität Hildesheim
2006 - Auslandsstudium am Saint Nicholas Montessori College Dublin (Irland)
2008-2010 - Wissenschaftliche Hilfskraft und Doktorand am Institut für Geschichte der Stiftung Universität Hildesheim
Arbeitstitel der Dissertation
Formationsphasen der europäischen Integrationspolitik im Vergleich.
Die Bundesrepublik, Frankreich und Großbritannien zwischen „relance européenne“ (1954/55-1958) und Lancierung des Binnenmarktes (1985/86-1993).
Fachgebiet: Vergleichende europäische Zeitgeschichte und Geschichte der europäischen Integration.
Wissenschaftlicher Betreuer: Prof. Dr. Michael Gehler – Jean Monnet Chair
Abstract zur Dissertation:
„Formationsphasen der europäischen Integrationspolitik im Vergleich. Die Bundesrepublik Frankreich und Großbritannien zwischen „relance européenne (1954/55-1958) und Lancierung des Binnenmarktes (1985/86-1993).
Die von den Nationalstaaten getragene europäische Integration, hat sich nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges zu einer Notwendigkeit der politischen und ökonomischen Zusammenarbeit in Europa entwickelt. Dabei haben die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und Großbritannien den Integrationsprozess durch unterschiedliche Konzepte ihrer Europa- und Integrationspolitik beeinflusst. Während Bonn und Paris als Gründungsmitglieder der EWG exemplarisch als Initiatoren und Taktgeber der europäischen Integration stehen, gilt London traditionell als integrationspolitischer Außenseiter, Skeptiker und Nachzügler. Es gilt diese Bilder und die damit verbundenen wechselseitigen Wahrnehmungen kritisch zu prüfen.
Die Dissertation befasst sich mit zwei Zeiträumen, die als „Formationsphasen“ der europäischen Integrationsbestrebungen für große europapolitische Debatten und Kontroversen sorgten, zumal es hier nicht um Erweiterung, sondern um die Vertiefung der Integration ging und an deren Ende jeweils ein fundamental neues Vertragswerk (Römische Vertrage 1958 sowie Vertrag von Maastricht 1993) stand. Das Forschungsanliegen beruht auf der Annahme, durch einen Vergleich der genannten Zeiträume, die Teilhabe bzw. Nichtteilhabe am europäischen Einigungsprozess sowie dessen Vertiefungs- und Begrenzungsbemühungen aus den nationalstaatlichen und historischen Bedingungen und Voraussetzungen heraus zu untersuchen und zu interpretieren. Durch die Einbeziehung und Analyse relevanter Forschungsliteratur, international führender Printmedien sowie von Memoiren und Biografien maßgeblicher Politiker soll ein umfangreiches Bild erarbeitet werden, das sowohl Gemeinsamkeiten als Unterschiede in den jeweiligen Europakonzeptionen deutlich machen kann. Ausgehend von dieser Prämisse werden vergleichende Betrachtungen auf unterschiedlichen Ebenen vorgenommen:
Damit findet neben dem Vergleich nationalstaatlicher Europapolitiken während Formationsphase der europäischen Einigung, ebenfalls ein zeitversetzter Vergleich unterschiedlicher Phasen der Integrationsbestrebungen statt. Es ist davon auszugehen, dass diese Vorgehensweise eine Reihe von Fragen aufwerfen wird, deren Beantwortung durch die vergleichende Perspektive neue Sichtweisen auf den europäischen Integrationsprozess eröffnet. Neue Erkenntnisse werden angestrebt zu Fragen, ob Integrationsschübe nach einem bestimmten, vergleichbaren Muster ablaufen, vor allem aber ob sich neue Einsichten in die unterschiedlichen nationalstaatlichen Europakonzeptionen sowie ihre Qualität und Grundlagen im wechselseitigen Zusammenspiel ergeben. Nicht zuletzt die institutionelle Entwicklung Europas wird in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse sein.
Knappe Literaturauswahl: