Lehramt: Masterstudium künftig vier Semester

mercredi, 24. septembre 2014 um 14:35 Uhr

Unterricht, Pause, Elternabend: Alle Facetten des Schulalltags erleben. Ab dem Wintersemester 2014/2015 studieren angehende Lehrerinnern und Lehrer im Masterstudium vier Semester. In Tandems gehen die Studierenden an Praktikumsschulen, parallel zur Praxisphase verfolgen sie eine Forschungsfrage.

Darum geht’s: Angehende Grund-, Haupt- und Realschullehrer, die im Herbst 2014 ihr Masterstudium aufnehmen, werden insgesamt zehn Semester studieren – statt bisher acht. Die Masterzeit verdoppelt sich von einem auf künftig zwei Jahre. Als neue Studienelemente werden eine Praxisphase und ein Projektband integriert.

„Die Reform des Masterstudiums bietet die Chance, dass angehende Lehrerinnen und Lehrer noch intensiver in den Schulalltag eintauchen und frühzeitig Erfahrungen in ihrem späteren Berufsfeld sammeln. Ziel ist, wissenschaftliche Theorie und schulische Praxis stärker zu verzahnen“, sagt Dörthe Buchhester, Leiterin der Koordinierungsstelle Lehramt am Centrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (CeLeB). Sie koordiniert die Reform an der Universität Hildesheim. „Der Schritt der Landesregierung, das Masterstudium zu verlängern, ist klug und an der Zeit. Die Universität Hildesheim wird für das Land Niedersachsen rund ein Drittel der künftigen Lehrerinnen und Lehrer ausbilden. Wir stellen uns dieser Herausforderung gern, denn die Reform ist ein sehr wichtiger Schritt in Richtung mehr Praxisnähe“, sagt Universitätspräsident Professor Wolfgang-Uwe Friedrich. Derzeit studieren in Hildesheim etwa 2600 angehende Lehrkräfte.

Im ersten Mastersemester beginnt die Praxisphase künftig mit einem Vorbereitungsseminar. Darin werden die Studierenden auf den „Praxisblock“ – das schulische Langzeitpraktikum – vorbereitet. Dieses beginnt im Februar an einer Praktikumsschule in der Region und dauert 18 Wochen. Die Studierenden sind drei Tage pro Woche in der Schule. Dabei schließen sich Studierende zu Tandems (zwei Personen) und Tridems (drei Personen) zusammen und erleben alle Facetten des Schulalltags, erklärt Dörthe Buchhester: Unterricht, Pausenzeiten, die Vor- und Nachbereitung von Unterricht, Projekttage, Schulfeste, Elternabende, Beratungen und Konferenzen. „Aufgrund der Vorerfahrungen im Bachelorstudium – bereits im ersten Studienjahr sind unsere Studienanfänger einmal in der Woche im Klassenzimmer – sind unsere Studierenden gut gewappnet für den Schritt in dieses schulische Langzeitpraktikum. Sie überprüfen ihre Eignung für den Beruf somit zu Beginn des Studiums und nun auch in der letzten Studienphase im Übergang zum Berufsalltag“, sagt Buchhester. Die Praxisphase wird durch ein Begleitseminar an der Universität unterstützt. Jeweils ein Fachdidaktiker und ein Lehrbeauftragter begleiten die Studierenden in der Vorbereitung, während der Praxisphase und in der Nachbereitung (Lehrendentandem). Die Universität arbeitet mit insgesamt etwa 250 Partnerschulen in der Region zusammen.

Parallel zur Praxisphase verläuft das Projektband. Dabei betreuen Lehrende der Universität Hildesheim die angehenden Lehrerinnen und Lehrer im „forschenden Lernen“. Die Studierenden entwickeln Forschungsarbeiten und vertiefen Kenntnisse und Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten, können Schulpraxis, Theorie, Handeln und Reflexion aufeinander beziehen. Aus den Projektfragestellungen kann sich auch die Masterarbeit entwickeln.

Direkter Link zum Bewerbungsportal:

Studierende können sich für das Lehramt an Haupt- und Realschulen (Masterstudium) oder für das Lehramt an Grundschulen (Masterstudium) online bewerben (zum Bewerbungsportal).

Kontakt bei Fragen:

Dr. Dörthe Buchhester, Koordinierungsstelle „GHR 300“ (Telefon: 05121.883-90140, E-Mail: koordla@uni-hildesheim.de)

Informationen zu GHR 300 online:

Häufige Fragen, Studienprofil, Praxisphase und Projektband


In Schulalltag eintauchen: Die Reform des Masterstudiums bietet die Chance, wissenschaftliche Theorie und schulische Praxis stärker zu verzahnen. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim

In Schulalltag eintauchen: Die Reform des Masterstudiums bietet die Chance, wissenschaftliche Theorie und schulische Praxis stärker zu verzahnen. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim