Emerging Technologies sind innovative Technologien im Entstehen – als neue Möglichkeitsräume mit potenziell disruptiven Effekten auf die tradierten Systeme. Das Projekt nimmt solche sich anbahnenden – in frühen Entwicklungsphasen auch risikobehafteten – Technologien („bleeding/cutting edge technologies“) in den Blick, da diese aktuell und künftig für Bildungs- und Arbeitsmarktkontexte nützlich sein können. Ziel des Teilprojekts ist eine intensive, frühzeitige Auseinandersetzung mit den neuesten technologischen Entwicklungen, um anders als zuletzt im Fall von OpenAI/ChatGPT als Hochschulen nicht überrascht zu werden. So gilt es, innovative Entwicklungen aktiv mitzugestalten, Szenarien für die Hochschulbildung zu konzipieren und zu erproben sowie mögliche Konsequenzen zu antizipieren, um als Hochschulen innovative Technologien gezielt und reflektiert zu nutzen.

Aktuell dauert es gerade im Kontext von Bildung sehr lange, bis eine Technologie den geplanten und formal-strukturierten Weg von der Markteinführung über die gesellschaftliche Verbreitung zur Übersetzung in dezidierte Bildungstechnologien und institutionalisierte Lehr- /Lernszenarien und damit den Weg an Hochschulen findet. Gleichzeitig drängen neue Technologien oftmals unkontrolliert und ungeplant in die Nutzungspraxen der Hochschulen. Diesem Zustand kann strukturell begegnet werden. Hierauf zielt als Katalysator das Emerging Tech Lab: Dieses Vorhaben setzt in der Potenzialbewertung neuer Technologien in der Funktion als Bildungsmedien deutlich früher an, als dies bisher in diesem Kontext üblich war. Es soll Entwicklungspfade für den gesamten Bereich zukünftiger (digitaler) Lehr-Lern-Infrastruktur eröffnen, diese Optionen bewerten und handhabbar machen. Es steigert dadurch das Innovationspotenzial der Lehr- und Studiumsentwicklung an den nds. Hochschulen.