Sommerschule 2011
Die Computer Sommerschule der Universität Hildesheim und der Firma iProCon fand vom 02.-05. August 2011 statt.
49 Schüler aus der Region Hildesheim nahmen an den vier Kursen teil:
- Kurs 1: Safari im Internet-Dschungel
Jeder PC hat heute Internetanschluss und im Internet gibt es alles – aber wo? Nach diesem Kurs wisst ihr, wie und mit welchen Suchwerkzeugen man die gesuchten Informationen findet und wo die Gefahren lauern. - Kurs 2: Programmieren mit Java
Java ist eine Insel im indischen Ozean, aber auch eine weithin bekannte Programmiersprache. Mit dieser Sprache werden wir schnell ein zunächst einfaches Zeichenprogramm erstellen. Von da aus werden wir uns Schritt für Schritt weitere Programmfunktionen und damit auch Eigenschaften von Java erarbeiten. Java selbst und die Entwicklungsumgebung bzw. der Quelltexteditor sind frei im Internet erhältlich. - Kurs 3: Digitalfotografie und Bildbearbeitung
Eine Digitalkamera hat inzwischen jeder, und sei es in seinem Handy. Hier lernt ihr, wie man das meiste aus seiner Kamera herausholt, wie man die Bilder danach am Rechner weiterbearbeitet, wie man sie ausdruckt und wie man Bilder im Labor online bestellt. - Kurs 4: Robotik - Maschinelles Lernen in der Praxis
Roboter sind Maschinen, die selbständig Aufgaben durchführen. Mit maschinellem Lernen können sich Roboter Intelligenz aneignen. In diesem Kurs werden wir in mehreren kleinen Gruppen Lego-Mindstorms-Roboter bauen und programmieren.
Pressebericht
Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 08.08.2011
Alles eine Frage der Technik
Vier Tage lang erkunden Kinder und Jugendliche an der Uni die Welt der Computer – da muss das Freibad warten
Hildesheim (jaz). Schafft er es? Die jungen Roboter-Fans sind gespannt. Sie drängen sich um den Tisch, als Florian die Probe aufs Exempel macht. Der 14-Jährige stellt den Roboter in Position, lässt ihn losfahren. Als Florian in die Hände klatscht, reagiert die kleine Maschine. Doch eigentlich soll sie eine rote Kugel, die in ihrem Greifarm liegt, hochwerfen und wieder auffangen. Pech gehabt - die Kugel fällt herunter. "Das ist eben der Vorführ-Effekt", muntert Curt Nowak die Jungen auf. Er organisiert in diesem Jahr die Computer-Sommerschule der Universität Hildesheim, bei der etwa 50 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 18 Jahren mitmachen. Teil der Ferienaktion ist der Kursus "Robotik".
Vier Tage lang arbeiten und basteln die Nachwuchs-Spezialisten an kleinen Robotern, programmieren sie. Und wollen zum Beispiel erreichen, dass die Maschinen nicht gegen eine Wand fahren, wenn sie "unterwegs" sind - mit Hilfe von Schallsensoren. "Das macht wirklich viel Spaß", sagt der 14-jährige Florian. Und versucht das Experiment mit der roten Kugel erneut. "Mist!" Wieder fällt die Kugel auf den Tisch. Doch müde werden die Teilnehmer nicht - irgendwann wird es schon wieder klappen.
Ein paar Räume weiter sitzen 13 Mädchen und Jungen vor Computer-Bildschirmen, lassen ihrer Phantasie freien Lauf. Denn im Kursus "Digitale Fotografie und Bildbearbeitung" können sie am Monitor basteln, was das Zeug hält. Fotos von sich selbst schneiden sie zum Beispiel aus und montieren sie in andere Landschaften und Hintergründe. Dann sitzt etwa ein Junge lässig auf der Motorhaube eines Porsches, ein anderer fliegt als Astronaut durchs Weltall oder vier Mädels balancieren hintereinander über einen dünnen Ast. "Fotografieren ist schon lange mein Hobby", erzählt die zwölfjährige Vanessa. "Aber hier lernen wir auch, was man mit den Bildern hinterher machen kann." HAZ-Fotograf Andreas Hartmann gibt dem Nachwuchs noch ein paar Tipps mit auf den Weg - und wird in ein wahres Fachgespräch verwickelt: "Wie viel Megapixel hat Ihre Kamera?", "Wie viel verdient ein Pressefotograf?", "Wie wird man das überhaupt?"
Selbst rausgehen, Fotos machen, bearbeiten, staunen - so in etwa lautet das Konzept des Foto-Lehrgangs. "Bild-Manipulation ist dabei ein großer Teil", erzählt Künstlerin Michaela Hanemann, die den Kursus gemeinsam mit Studentin Katrin Krause leitet. In jedem der vier Sommerschul-Kurse kümmern sich jeweils zwei Experten um die Schüler, größtenteils Mitarbeiter der Uni oder Studenten. "In diesem Jahr haben wir sehr viele Anmeldungen gehabt, das Interesse wird größer", sagt Organisator Nowak. "Uns geht es darum, die Neugier von Kindern zu befriedigen und natürlich vor allem um den Spaß an der Sache."
Den haben auch die Kinder und Jugendlichen in den übrigen zwei Kursen. Bei der "Safari im Internet-Dschungel" lernen sie unter anderem, welche Gefahren im Netz lauern. "Man sollte nie mit Fremden chatten", weiß nun etwa der elfjährige Andreas. "Und ich habe verstanden, was genau ein Virus macht und wie man ihn bekämpft." Zudem haben die Teilnehmer über Suchmaschinen gesprochen, einen Rechner von innen gesehen und im Internet recherchiert. Ganz anders die Teilnehmer des Angebots "Programmieren mit Java". Denn die wandeln schon stark auf den Spuren "richtiger" Informatiker. "Ich hatte vorher noch keine Ahnung von Programmiersprache, habe aber von diesem Kursus im Ferienpass meiner Schwester gelesen", sagt der 14-jährige Moritz. "Und ich würde tatsächlich nicht lieber ins Freibad gehen."


