ELIF (Eigenständige Lernzielentwicklung und Inhaltserschließung am Fall) - Eine Konzeption zur Implementierung von Problem-Based Learning (PBL) im Mathematikunterricht der 3. und 4. Klasse

Hinter ELIF verbirgt sich eine aus den drei Hauptkomponenten

·         zehn Unterrichtsphasen, die selbstgesteuertes Lernen und Kooperation ermöglichen

·         ein Lerntagebuch, welches die Lernprozesse der Kinder begleitet und strukturiert

·         Fälle (Situationsbeschreibungen aus dem Alltag der Kinder mit mathematischem Gehalt) als Aufgabenformat

bestehende, auf dem problembasierten Lernen (PBL) aufbauende Unterrichtskonzeption für den Mathematikunterricht der dritten und vierten Klasse. Mithilfe der Methodologie des Design-Based Research wurde ELIF zunächst theoretisch entwickelt.

Dazu wurden folgende vier sich aus PBL ergebende Grundideen hergeleitet und anschließend unter Einbezug entwicklungspsychologischer, lerntheoretischer sowie allgemein.- und fachdidaktischer Erkenntnisse in sechzehn Merkmalskategorien spezifiziert, die dem Design der Komponenten von ELIF zugrunde lagen.

1.      Offenheit

2.      Eigenaktivität

3.      Kommunikation und Kooperation

4.      Ein Fall als Initiation individueller Lernzielentwicklung

Der Lernprozess innerhalb von ELIF wird anhand der Präsentation eines authentischen Falls initiiert. Die Schüler_innen entwickeln auf Grundlage des Falls inhaltliche mathematische Lernziele, zumeist in Form von Lernfragen, die sie sich selbstständig in Gruppen erarbeiten und im Anschluss in Bezug auf das Ausgangsproblem reflektieren.

Dadurch soll die Erreichung der Ziele

1.    (Weiter-)Entwicklung einer Lebensweltkompetenz (Fähigkeiten, kognitive Dissonanzen wahrzunehmen, diese bezüglich ihrer Relevanz zu bewerten, ihnen darauf aufbauend eigenständig und kooperativ zielgerichtet entgegenzuwirken, transferierbares Wissen daraus zu entwickeln sowie abschließend zu eruieren, ob sie erfolgreich behoben worden sind)

2.    Erwerb spezifischer prozessbezogener mathematischer Kompetenzen

3.    Erwerb spezifischer inhaltsbezogener mathematischer Kompetenzen

für die Schüler_innen ermöglicht werden.

Während des Schuljahres 2017/18 wurde ELIF im Zuge von sechs iterativen Design-Based Research-Zyklen mithilfe der 17 Merkmalskategorien evaluiert und (weiter-)entwickelt, sodass eine theoretisch fundierte, in der Praxis durchführbare Version der Unterrichtskonzeption existiert. Durch eine zyklenübergreifende Analyse der einzelnen Ergebnisse konnten Auffälligkeiten aufgedeckt und zudem theoretische, kontextabhängige Erkenntnisse in Bezug auf das verwendete Aufgabenformat Fall und den Einsatz des Lerntagebuchs hinsichtlich der Erwerbs- und Überprüfungsmöglichkeiten inhaltsbezogener und prozessbezogener Kompetenzen generiert werden.

(Stand: 28. Februar 2020)

Eindrücke zu ELIF aus der Praxis

Poster: Auf alle Fälle ein Fall - Eine Konzeption zur Implementierung von Problem-Based Learning im Mathematikunterricht der 3. und 4. Klasse