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Erste Didrik-Pining-Fellowships vergeben

Mittwoch, 11. Dezember 2013 um 18:32 Uhr

Der Seefahrer Didrik Pining soll Amerika entdeckt haben, vor Kolumbus. Die Biologin Friederike Breuer und die Kulturwissenschaftlerin Julia Speckmann erklären, warum sie sich auf internationales Terrain begeben. Sie sind die ersten, die eines der Didrik-Pining-Stipendien der Uni Hildesheim erhalten.

Zum Aufbau neuer und zur Intensivierung bestehender Kontakte zu ausländischen Universitäten vergibt die Universität Hildesheim jährlich Reisestipendien an Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit soll zugleich deren Weiterqualifikation besonders befördert werden. Bewerbungen für die zweite Runde sind derzeit möglich. Der Auslandsaufenthalt muss in der vorlesungsfreien Zeit liegen und kann vier bis acht Wochen umfassen. Es werden je Stipendiat Reisemittel bis zu 3000 Euro vergeben.

Julia Speckmann berät an der Universität Hildesheim Studierende und Absolventen der Kulturwissenschaften rund um den Berufseinstieg. Sie studierte in Hildesheim und Marseille „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis/Médiation culturelle de l´art“ – die hier geknüpften Kontakte baut sie nun aus. „Ich recherchiere vor Ort in Marseille, was sich auf dem Arbeitsfeld Kultur tut, die Nähe zu unserer französischen Partneruniversität ist ideal, da ich so unsere Studierenden im deutsch-französischen Doppelmaster begleiten und Hildesheim somit in Marseille vertreten kann. Außerdem gründen wird den länderübergreifenden  Absolventenverein ‚Doppelpass Kultur‘“, sagt die Kulturwissenschaftlerin, die sich mit ihren französischen Kollegen über aktuelle Entwicklungen auf dem kulturellen Arbeitsmarkt, Einstiegsbedingungen sowie erforderliche Kompetenzen abstimmte. Das Reisestipendium nutzte sie zudem, um ein Forschungsatelier des UNESCO-Lehrstuhls über kulturpolitische Diskurse zwischen Europa und der Mittelmeerregion vorzubereiten.

Neues entdecken – das werde mit dem Reisestipendium ermöglicht, sagt Friederike Breuer. „Die Vernetzung in der Forschungsgemeinschaft ist für Nachwuchswissenschaftler wichtig.“ Die Biologin kann während ihres Aufenthalts in Dänemark „die wissenschaftlichen Infrastruktur am Institut für Odontologie der Universität Aarhus nutzen“, etwa Proben mit Hilfe der digitalen Mikroradiographie analysieren. In ihrer Dissertation befasst sich die gebürtige Wilhelmshavenerin mit Zähnen von Säugetieren. Schädliche Einflüsse auf den Organismus, etwa Stress und Mangelernährung, sind nachvollziehbar, der Zahn ist ein „dauerhaftes Archiv“. Befindet sich ein Zahn zum Zeitpunkt der Stresseinwirkung noch im Stadium der Kronenbildung, so kann der Stresseinfluss rekonstruiert werden. Für Primaten liegen ausführliche Forschungsergebnisse vor, Friederike Breuer untersucht Wild- und Nutztierarten.


Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler: Die ersten Didrik-Pining-Fellowships der Universität Hildesheim gehen an die Kulturwissenschaftlerin Julia Speckmann (li.) und die Biologin Friederike Breuer. Das zweite Bild zeigt den Backenzahn eines ausgewachsenen Wildschweins (100 µm dicker Dünnschliff), den Breuer in Aarhus für die Mikroradiographie vorbereitet hat.

Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler: Die ersten Didrik-Pining-Fellowships der Universität Hildesheim gehen an die Kulturwissenschaftlerin Julia Speckmann (li.) und die Biologin Friederike Breuer. Das untere Bild zeigt den Backenzahn eines ausgewachsenen Wildschweins (100 µm dicker Dünnschliff), den Breuer in Aarhus für die Mikroradiographie vorbereitet hat.

Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler: Die ersten Didrik-Pining-Fellowships der Universität Hildesheim gehen an die Kulturwissenschaftlerin Julia Speckmann (li.) und die Biologin Friederike Breuer. Das untere Bild zeigt den Backenzahn eines ausgewachsenen Wildschweins (100 µm dicker Dünnschliff), den Breuer in Aarhus für die Mikroradiographie vorbereitet hat.