Mehr Professorinnen

Freitag, 12. Juli 2013 um 13:25 Uhr

Die Universität Hildesheim überzeugt mit ihrem Gleichstellungskonzept und wird erneut im Professorinnenprogramm berücksichtigt. Der Frauenanteil unter den Professuren beträgt in Hildesheim rund 42 %.

Hochschulen werden bundesweit mit insgesamt 150 Millionen Euro im Professorinnenprogramm II des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Länder gefördert. In Niedersachsen wurden die Universitäten Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, die Medizinische Hochschule Hannover, die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und die Technischen Universitäten Braunschweig und Clausthal ausgewählt. Die Hochschulen können nun maximal drei Professorinnen berufen, deren unbefristete W2- oder W3-Stellen in den ersten fünf Jahren jeweils über eine Anschubfinanzierung von bis zu 150.000 Euro jährlich finanziert werden. Die Hildesheimer Uni beabsichtigt, drei neue Professuren zu schaffen. Frei werdende Mittel werden in die Gleichstellungsarbeit investiert.

„Die Kompetenzen hochqualifizierter Frauen werden in der Wissenschaft dringend gebraucht“, so Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, die noch mehr Dynamik bei der Frauenförderung fordert. Das Professorinnenprogramm habe dazu beigetragen, „den Anteil der Frauen in Führungspositionen zu steigern.“

Weit über Bundesdurchschnitt: An der Universität Hildesheim beträgt der Frauenanteil unter den Professuren rund 42 %. Damit liegt die Hochschule deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 20 % (Statistisches Bundesamt).

„Dass der Frauenanteil unter den Professuren in Hildesheim mehr als 40 Prozent beträgt, ist kein Zufall. Wir unterstützen qualifizierte Frauen dabei, in Spitzenpositionen in der Wissenschaft zu gelangen“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich. Auch die Familienfreundlichkeit der Hochschule ist ausschlaggebend, das beginnt bereits bei der Terminplanung für Gremiensitzungen. Selbst in den eher männlich dominierten Fächern wie Physik und Chemie wurden Professorinnen berufen. In der Forschung wirken Professorinnen als Vorbilder für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen. „Wir müssen noch stärker den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Viele Frauen geben nach der Promotion ihre wissenschaftliche Karriere auf und entscheiden sich gegen eine Habilitation“, sagt Dr. Silvia Lange, Gleichstellungsbeauftragte an der Universität Hildesheim. Bei jungen Wissenschaftlerinnen kommt in Hildesheim die Tagungsförderung gut an – sie werden dabei finanziell unterstützt, in wissenschaftliche Netzwerke zu gelangen und dort präsent zu sein. Auch Kinderbetreuung bietet die Uni während Konferenzen an.

Um den Anteil von Professorinnen an den deutschen Hochschulen zu steigern und die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern, haben Bund und Länder 2007 das Professorinnenprogramm initiiert. Bereits in der ersten Runde konnte die Universität Hildesheim zwei Berufungen von Frauen geltend machen und erhielt dafür vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur über fünf Jahre 950.000 Euro.

Aus den frei werdenden Mitteln wurden Gleichstellungsprojekte gefördert: Studentinnen mit und ohne Migrationshintergrund wurden in ihrer beruflichen Orientierung von Mentorinnen und Mentoren aus Wirtschaft und Politik unterstützt. Das Graduiertenkolleg „Gender und Bildung“ startete 2012 und im Projekt „Männer und Grundschullehramt“ stellt die Uni jungen Männern das Grundschullehramt als berufliche Perspektive vor. Die Universität musste für das Professorinnenprogramm II belegen, dass die ergriffenen Gleichstellungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden.

Kontakt bei Rückfragen: Pressestelle der Universität Hildesheim, Isa Lange
(presse@uni-hildesheim.de, 05121.883-102 und 0177.8605905
)

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Bei jungen Wissenschaftlerinnen kommt in Hildesheim die Tagungsförderung gut an – sie werden dabei unterstützt, in wissenschaftliche Netzwerke zu gelangen. Foto: Chris Gossmann

Bei jungen Wissenschaftlerinnen kommt in Hildesheim die Tagungsförderung gut an – sie werden dabei unterstützt, in wissenschaftliche Netzwerke zu gelangen. Foto: Chris Gossmann