Klasse – wir treffen uns! 70 Jahre Lehrerausbildung

Sonntag, 13. Dezember 2015 um 18:06 Uhr

2016 jährt sich zum 70. Mal die Aufnahme des Studienbetriebs an der Pädagogischen Hochschule Alfeld. Die Universität Hildesheim startet ihr Ehemaligen-Netzwerk und lädt Mitte Januar 2016 zu einer Festveranstaltung ein. Wer hier studiert hat, kann ab sofort Geschichten aus der eigenen Studienzeit oder Erinnerungen an den Beruf in der Schule an die Uni senden.

Die Wurzeln der Lehrerausbildung reichen in Hildesheim weit zurück. „Der Jahreswechsel 1945/46 unmittelbar nach Gründung des Landes Niedersachsen hat für die Stiftung Universität Hildesheim eine hohe Bedeutung“, sagt Markus Langer, der an der Uni für die Universitätsförderung verantwortlich ist und derzeit einen Festakt für Freunde, Förderer und Ehemalige der Universität Hildesheim vorbereitet. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begann – 20 Kilometer entfernt – der Studienbetrieb in den „Alfelder Kursen der Pädagogischen Hochschule Hildesheim“, denn im zerstörten Hildesheim waren keine geeigneten Gebäude vorhanden. Aus ihr ging 1978 die wissenschaftliche Hochschule und später die Universität Hildesheim hervor. Frühe Schulpraxis ist seit Gründung der Hochschule bis heute Teil der Lehrerausbildung. „Die ‚Alfelder Grundlagen' sind es gewesen, welche die Universität Hildesheim zu dem gemacht haben, was sie heute in der niedersächsischen Bildungslandschaft ist", so Dr. Uwe Thomas, Vorsitzender des Stiftungsrates der Universität und Präsident von Bosch Automotive Aftermarket.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums möchte die Universität nun erfahren:
Was wurde aus den Studierenden, die seit den 50er Jahren hier gelernt haben? Wie erleben Studierende heute die Lehrerausbildung? Wie erleben junge Lehrkräfte den Start in Schulen in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt oder Berlin?

Als erste Absolventin des Studiengangs Kulturpädagogik erinnert sich Lore Auerbach an die Anfangsjahre zurück. „Dieser Studiengang wurde gerade erst aus der ehemaligen Pädagogischen Hochschule heraus entwickelt. Vieles wurde improvisiert, es gab erst sehr wenige Studierende. Die Seminare waren klein, Studierende und Lehrende kannten sich alle. Man hatte das Gefühl, an etwas Neuem mitzugestalten“, so Auerbach. Sie wünscht für die Zukunft der Stiftungsuniversität, dass diese auch weiterhin innovative Studiengänge entwickelt.

Die Universität lädt alle ehemaligen Studierenden, Freunde und Förderer am Sonnabend, 16. Januar 2016, ab 11:00 Uhr zu einer Festveranstaltung nach Hildesheim ein. Gemeinsam kehren die Teilnehmer zu den Anfängen zurück und erleben die Entwicklung der Hochschule. Der zweistündige Festakt auf dem Gelände des Hauptcampus bietet Raum für Austausch (weitere Informationen zum Festakt: 70 Jahre Lehrerausbildung).

Wer Interesse hat, kann an einer Vorabendveranstaltung oder einer Stadtführung durch Alfeld und Hildesheim teilnehmen. Wer sich aktiv an der Veranstaltung mit Ideen einbringen und zum Beispiel ein Jahrgangstreffen organisieren möchte, kann sich an Maike Becker wenden. Sie sammelt auch besondere Geschichten und Erinnerungen aus der eigenen Studienzeit oder an den Beruf in der Schule, die man per E-Mail oder Post zusenden kann. Texte und Bilder werden ggf. ganz oder in Auszügen veröffentlicht. Dabei sucht die Uni nicht nur Schilderungen aus den 50er Jahren, sondern gerade auch aus den Jahren 1960 bis 2000 sowie Schilderungen von aktuell tätigen Lehrkräften oder Referendaren, die an der Uni studiert haben.

Mit der 70-Jahr-Feier für Absolventinnen und Absolventen aller Fächer und aller Jahrgänge der Universität und ihrer Vorgängereinrichtung startet auch ein bundesweites Ehemaligen-Netzwerk. Alumni können sich online registrieren und werden über aktuelle Entwicklungen informiert. Wer sich online registriert, erhält über diesen Weg auch eine persönliche Einladung zum Festakt im Januar.

Interessierte erreichen Maike Becker per E-Mail (maike.becker@uni-hildesheim.de) oder auch telefonisch (05121 883-90132). Auch der Postweg (Universität Hildesheim, z.Hd. Maike Becker, Universitätsplatz 1, 31141 Hildesheim) steht Ehemaligen für die Registrierung und Anfragen zur Verfügung.

Hintergrund / Hildesheimer Lehrerausbildung heute

Lehramtsstudierende sind im ersten Studienjahr jeden Freitag im Klassenzimmer. Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim

500 Lehramtsstudierende starten jeden Herbst in ihr erstes Studienjahr. Sie sind mittwochs im Hörsaal – und freitags im Klassenzimmer: Die Lehramtsstudierenden der Uni Hildesheim sind im ersten Studienjahr einmal in der Woche in der Schule, das ist bundesweit besonders. Um dies zu gewährleisten arbeitet die Universität eng mit Partnerschulen zusammen. In den „Schulpraktischen Studien“ beobachten die angehenden Lehrkräfte in einer studentischen Kleingruppe im ersten Studienjahr jeden Freitag Unterricht und sprechen darüber mit einer Lehrkraft und mit Lehrenden aus den Erziehungswissenschaften in Seminaren. Die Studierenden erhalten früh Einblicke in die Schulrealität, können die Berufswahl überprüfen und reflektieren. Im zweiten Semester halten sie eine erste Unterrichtsstunde.

Mit etwa 2600 Studierenden bildet die Stiftung Universität Hildesheim rund ein Drittel der niedersächsischen Grund-, Haupt- und Realschullehrer aus. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Deutsch als Zweitsprache, Individuelle Förderung und Umgang mit Vielfalt im Klassenzimmer. Die Universität arbeitet in weiteren Praxisphasen im Verlauf des Studiums mit 250 Partnerschulen in Hannover, Hildesheim und der Region zusammen.

Mehr erfahren: „Willkommen im Schulalltag. Wie die Universität Hildesheim Lehrerinnen und Lehrer ausbildet", Reportagen und Interviews (Seite 46 bis 67) im Magazin der Universität Hildesheim, 2015

Medienkontakt: Pressestelle der Uni Hildesheim (Isa Lange, presse@uni-hildesheim.de, 05121.883-90100)


Bundesweites Ehemaligen-Netzwerk startet: Wer in den vergangenen 70 Jahren in Alfeld oder Hildesheim studiert hat, kann sich ab sofort online als Alumni registrieren und wird über aktuelle Entwicklungen informiert. Fotos: Archiv alt-alfeld.de, Uni-Neubau: Paula Rathjen

Bundesweites Ehemaligen-Netzwerk startet: Wer in den vergangenen 70 Jahren in Alfeld oder Hildesheim studiert hat, kann sich ab sofort online als Alumni registrieren und wird über aktuelle Entwicklungen informiert. Fotos: Archiv alt-alfeld.de, Uni-Neubau: Paula Rathjen