DAS PROJEKTSEMESTER

FOKUS AUF DIE KÜNSTLERISCHE PRAXIS. RAUM FÜR UMSETZUNG. KONZENTRATION AUF EIN THEMA.

Studieren mit Spielraum „extra“: Alle vier Semester kommt der künstlerischen Praxis in den kulturwissenschaftlichen Studiengängen noch mehr Bedeutung zu. Begleitet von theoretisch fundierenden Lehrveranstaltungen verfolgen die Studierenden an drei Tagen in der Woche  eigene Ideen. Sie entwickeln Projekte, die in kreativen Prozessen szenische, bildnerische, literarische oder musikalische Wirklichkeit werden. Diese besondere Zeit mündet schließlich in einer Präsentationswoche - einem Festival der Kreativität, in der die Ergebnisse dieser Praxis dem Publikumstest unterzogen werden können.

Jede Projektsemestersaison steht unter einem übergreifenden Thema, an das sich die Projekte in den unterschiedlichen Kunst- und Kulturpraxen auf vielfältige Weise annähern und für sich und das Publikum zugänglich machen.


MIND THE GAP (2022)

Ein Titel, der zur Gegenwart passt. Ein Titel, der eine Warnung ausspricht. Ein Titel, der verdeutlicht, wie nahe sich Bedeutungen, Ideen, Zuschreibungen und Gewissheiten sein und wie plötzlich Änderungen, Austausch und Umkehrungen auftreten können.
Gap kann dabei alles Mögliche bedeuten: Der Spalt zwischen Zug und Bahnsteinkante, die Kluft zwischen Arm und Reich, die Lücke im Lebenslauf und noch so viel mehr.
Die Studierenden des Projektsemesters 2022 werden forschen, werkeln, erschaffen, zerstören, lesen, schreiben und so weiter, all das, um Leerstellen zu füllen.
Denn es gilt: Mind the Gap!

Mehr Infos zu aktuellen Projekten - auf dem Kulturpraxis Blog.


Vergangene Projektsemester

GROSSE erwartungen (2021)

‚Zukunft‘ ist ein brisanter Verhandlungsraum. Das machen die gegenwärtigen Debatten zu Prognosen in Bezug auf Pandemien, zu Fragen sozialer Gerechtigkeit und zum Klimawandel deutlich. Gleichzeitig haben Versprechen, Utopien und Bedrohungsszenarien eine Jahrtausende alte Kultur- und Religionsgeschichte. Die Auseinandersetzung mit Hoffnung und Besorgnis ist Thema unzähliger künstlerischer und medialer Produktionen. „Große Erwartungen“ wird von April bis Juli 2021 zentrales wissenschaftlich-künstlerisches Arbeitsthema des gesamten Fachbereichs „Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation“ der Universität Hildesheim sein.


1968 (2018)

Phänomen 1968 – Die Enkel der 68er blicken zurück und nach vorn

350 Studentinnen und Studenten der Universität Hildesheim erforschen mit künstlerischen Mitteln die kulturellen, politischen und sozialen Auf- und Umbrüche von 1968.

50 Jahre danach untersucht das Projektsemester der kulturwissenschaftlichen Studiengänge der Universität Hildesheim die kulturellen, politischen und sozialen Auf- und Umbrüche von 1968. 350 Studierende erforschen dabei, wodurch ihre Großeltern und Eltern bewegt wurden und was sie selbst in Bewegung gesetzt haben. Von Adorno bis zum Sexkino, von Woodstock bis zur Ökobewegung fragen sie in 25 künstlerischen und wissenschaftlichen Projekten nach den Widersprüchen und der aktuellen Relevanz des Phänomens 1968.

„Uns interessiert nicht der nostalgische Rückblick“, so Professor Jens Roselt, Dekan auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg, „sondern die Aufmerksamkeit für Veränderungsprozesse, welche unsere Gegenwart nachhaltig geprägt haben.“

Die Ergebnisse in den Bereichen Literatur, Theater, Medien, Kunst, Musik, Philosophie und der Populären Kultur werden in einer öffentlichen Präsentationsphase vom 4. bis zum 8. Juli 2018 in Hildesheim gezeigt.

Kurz erklärt:

Künstlerisch-praktisches Projektsemester an der Universität Hildesheim

Das Hildesheimer Projektsemester findet 2018 zum elften Mal statt. Studentinnen und Studenten des Fachbereichs „Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation“ lassen sich über mehrere Monate auf künstlerische Prozesse jenseits der üblichen 90-Minuten Taktung der Lehrveranstaltungen ein. Sie arbeiten in interdisziplinären Projektgruppen in den Bereichen Theater, Literatur, Medien, Film, Philosophie, Musik und bildende Kunst. Der Kulturcampus Domäne Marienburg und die Stadt Hildesheim werden dabei für einen Sommer zu einem künstlerischen Produktionsort für Theater, Medien, Film, Kunst und Philosophie.

 

 


Aussetzen (2016)

Das Hildesheimer Projektsemester findet 2016 zum 10. Mal statt und bietet den Studentinnen und Studenten des Fachbereichs 2 „Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation“ erneut die Möglichkeit, sich auf künstlerische Prozesse jenseits der üblichen 90-Miuten Taktung der Lehrveranstaltungen einzulassen. In diesem Jahr dreht sich in den interdisziplinären Projektgruppen alles um das Thema „Aussetzen“.

So versuchen Studentinnen und Studenten in einem Projekt, Aussetzer dokumentarisch festzuhalten. Andere setzen sich bewusst der Peinlichkeit aus, um sie als eine Strategie der Selbstinszenierung zu nutzen und stellen sich dabei die Frage, ob im bewussten Ausfallen aus der Konvention womöglich subversives Potential liegt. Im Projekt „Halb 10 in Deutschland“ zum Beispiel geht es um auditive Pausenkulturforschung. Die Studierenden erforschen hier das Verschwinden der Pause, begeben sich auf die Suche nach auditiven Pausenzeichen, suchen diese in Musik, Radio und Werbung und komponieren ihre eigene Pausenmusik. Sich mit Formen des Politischen in der Kunst auseinanderzusetzen („Das Floß der Medusa – Politische Kunst heute“) führt zu der Untersuchung, wie künstlerischer Protest in den Künsten funktioniert, wie er formuliert wird und welche Wirkungen er haben kann.

Diese und weitere Projektgruppen stellen ihre Resultate in Form von Ausstellungen, Inszenierungen, Musik, Filmen, Lesungen, Konzerten und vielen weiteren spannenden Formaten vom 29. Juni bis 03. Juli auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg vor.

 


Verschwendung (2014)

Das Projektsemester im Sommersemester 2014 stand unter dem Titel "Verschwendung".

Ein „Archiv der verschwendeten Dinge" entsteht, Studierende suchen nach Menschen, die Hildesheim lieben oder hier ihr Herz verloren haben. Sie bringen Autobiographisches auf die Bühne und befassen sich mit der Bilderflut im digitalen Zeitalter. In Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Komponisten entwickeln sie – ausgehend von Märchen und Kinderbüchern – Theaterinszenierungen, in denen Geräusche und Klänge eine besondere Rolle spielen. Filmschaffende erzählen ihre Geschichten zum Thema Film im Film auf 16 Millimetern, mit strauchelnden Schauspielern, verliebten Kameraleuten und besessenen Filmteams.


Arbeit(er)finden (2012)

Das Projektsemester im Sommersemester 2012 stand unter dem Titel "Arbeit (er)finden".

Die meiste Zei unseres Lebens verbringen wir mit schlafen oder arbeiten. Die Praxis der Arbeit ist prägender Bestandteil der Lebenswelt.

300 Studierende und 30 Lehrende des Fachbereichs II Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation haben sich ein Semester lang mit dem Thema Arbeit(er)finden beschäftigt. In 19 Projekten und Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten wurde das Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen untersucht.

Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive werden unterschiedliche Arbeitsbegriffe ermittelt und erforscht, wie sich Arbeit und Freizeit zueinander verhalten. Im Kontext unserer Studiengänge soll Arbeit als Begriff und Praxis verortet werden: "Ist Kunst Arbeit" und was ist "Kunst als Arbeit"?


Glauben Machen (2010)

Im Sommersemester 2010 fand das 8. Projektsemester der kulturwissenschaftlichen Studiengänge unter dem übergeordneten Thema "Glauben.Machen" statt.

Dieses Thema ist vielfach auslegbar. So ist nicht nur das Praktizieren von Glauben gemeint, sondern ebenso die Überzeugungsarbeit, jemanden etwas glauben zu machen. Glauben ist nicht nur Inhalt sondern auch eine Jahrhunderte alte kulturelle Praxis. Doch schafft es die Kirche auch nach den aktuellen Geschehnissen noch "glauben zu machen"? Das Nachdenken über "Kirche in der Krise" mit Mitteln der Kunst hat in Hildesheim seinen richtigen Platz gefunden. Neben der größten Kirchendichte deutschlandweit feierte das Weltkulturerbe Michaeliskirche 2010 tausendjähriges Jubiläum.

Die Studierenden haben ihre eigenen Deutungen zum Thema "Glauben.Machen" gefunden: So befasste sich etwa das szenische Projekt "Jeanne d'Arc" mit der Mythologisierung der Heiligen Johanna in unterschiedlichen Medien. Die Gruppe "Metropolenpilger" um den Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil, stellte die in allen Weltreligionen ausgeübte Praxis des Pilgerns in aktuelle Kontexte wie der Metropole Ruhr. Ausgehend von der Göttin des Gerüchts, hat das "Haus der Fama" mit Hilfe von Theater und Musik ein intermediales Erlebnis produziert und in "100 Hildesheimer Heilige" wurden Geschichten der Scheinheiligen mithilfe von Street- und Urban-Art neu geschrieben.


Re: (2008)

Unter dem Thema »Re:« versammeln sich Projekte wie »Re: do!«, »Re: creation«, »Re: generation«, »Shakespea re: 08« oder »Re: mixed« nicht nur im Sinne von Wiederkehr oder Wiederaufführung, sondern auch von Widerstreit und Konfrontation mit etwas Vergangenem. »Re:« ist demnach kein Projektthema im Sinne eines bestimmten Inhalts – »Re:« wird vielmehr als künstlerisches, wissenschaftliches oder auch kommunikatives Verfahren verstanden.


Kollektiv Körper (2006)

Die Studierenden setzten sich mit dem Kollektiv und kollektiven Prozessen in gesellschaftlichen und ästhetischen Zusammenhängen auseinander. Es galt das Kollektiv und den Körper in Politik, Medien, Kunst oder Sport zu untersuchen. Dabei wurde das Spannungsverhältnis zwischen dem Kollektiv und dem hochindividualisierten Subjekt unserer Zeit bildnerisch, szenisch, musikalisch oder tänzerisch erforscht.
Den Fragen nach der Faszination und Grenzen kollektiven Erlebens, nach gemeinschaftsstiftenden Momenten und Ritualen, nach politischer Lenkung und Nationalität gingen die einzelnen Gruppen im Probenprozess und künstlerischen Versuchsreihen nach. Ob und wie organisieren Kollektive Ihr Denken, Lernen und Handeln? Das Kollektiv Familie wurde dabei ebenso untersucht wie der Körper im Spannungsgefüge seiner biologischen Verfasstheit und sozialer Zuschreibung. 


Antike Intermedial (2004)

Am 2. Juli Den Besucher erwarten 18 außergewöhnliche Theateraufführungen, Installationen, Performances, Projektionen und Ausstellungen, die sich allesamt mit dem Thema Antike befassen. Und all dies in idyllischer Atmosphäre an der Domäne Marienburg, einem ehemaligen Gutshof im Süden Hildesheims.  

Der Irrfahrer Odysseus, der rachesuchende Agamemnon, die kindermordende Medea – die Gestalten der griechischen Mythologie sind alte Bekannte auf unseren Bühnen, Leinwänden und Schulbuchseiten.
An die zweihundert Studierende wollten mehr wissen und setzen sich daher seit April wissenschaftlich und künstlerisch mit antiken Mythen und Tragödien auseinander. Sie wollen  herausfinden, was hinter all den Schlächtern und Helden, Frauen und Göttern der Sagenwelt wirklich steckt.
Im Zentrum der szenischen und bildnerischen Auseinandersetzung steht dabei die Konfrontation der antiken Stoffe mit alten und neuen Medien. Aus der Vielfalt der Studierenden entsteht eine Vielfalt der Herangehensweisen und eine Vielzahl künstlerischer Formen.

Vom Nachmittag bis in den späten Abend werden in allen Ecken und Winkeln der Domäne Marienburg, im Park, in Kellern, auf Dachböden und ehemaligen Pferdeställen unterschiedlichste Theater-, Medien- und Kunstprojekte zu sehen sein.

 

Anlass des Großprojektes ist das alle zwei Jahre stattfindendende Projektsemester in den Studiengängen „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“ und „Szenische Künste“. ANTIKE INTERMEDIAL wird interdisziplinär veranstaltet vom Institut für Medien- und Theaterwissenschaft sowie den Instituten für Audiovisuelle Medien (Dr. Volker Wortmann), Bildende Kunst und Kunstwissenschaft, Fachgebiet Fotografie (Klaus Dierßen) und Musik und Musikwissenschaft (Prof. Dr. Wolfgang Löffler).Die Gesamtleitung liegt in den Händen von Prof. Dr. Hartwin Gromes und Prof. Dr. Hajo Kurzenberger (Institut für Medien- und Theaterwissenschaft).



Babylon (2000)

Leitung: Prof. Dr. Hajo Kurzenberger, Prof. Dr. Wolfgang Löffler, Dr. Hartwin Gromes


Projektsemester 1998

James Bond ? Austellungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Roemer-Pelizaeus Museum
Leitung: Prof. Dr. Hans-Otto Hügel

Neun Reisen in die Welt der theatralen Zeichen unter der Anleitung der Herren Artaud, Craig, Barthes, Meyerhold, Genet, Kleist und BrechtLeitung: Prof. Dr. Hajo Kurzenberger, Prof. Dr. Wolfgang Löffler, Dr. Hartwin Gromes


Projektsemester 1996

Faust II
Leitung: Prof. Dr. Hajo Kurzenberger, Prof. Dr. Wolfgang Löffler, Dr. Hartwin Gromes


Projektsemester 1994

Café Deutschland
Leitung: Prof. Dr. Hajo Kurzenberger, Dr. Hartwin Gromes

transeuropa 94
Leitung: Julia Lochte

Schreibwerkstatt KindertheaterLeitung: Dr. W. Sting und Dr. F. Fetting


Projektsemester 1992

Architektur der 50er Jahre in Hildesheim

Leitung: Prof. Dr. Hans Otto Hügel

Kafkas Amerika - Erzähltheater in sechs Stationen

Leitung: Prof. Dr. Hajo Kurzenberger, Dr. Hartwin Gromes