Junior Managerin in der Global Corporate Social Responsibility, Beiersdorf AG, Hamburg

„Mit dem Wissen, dass Wirtschaft und Kultur unterschiedliche Stärken haben, hat es mich immer gereizt, an Projekten zu arbeiten, die beide Größen vereinen. Dahinter verbirgt sich auch das Ideal einer Gesellschaft, in der einer vom anderen profitiert und sein Können gerne teilt.“

Lena Ehinger hat 2009 ihr Diplom an der Universität Hildesheim in Kulturwissenschaften und ästhetischer Praxis abgeschlossen. Noch bevor sie ihre Diplomarbeit beendet hatte, stand ihr heutiger Job schon in greifbarer Nähe für sie. Beiersdorf, mit mehr als 140 Tochtergesellschaften und rund 18.000 Mitarbeitern eines der international führenden Markenartikelunternehmen in seiner Branche, gründete eine neue Abteilung: die Abteilung Global Corporate Social Responsibility. Und weil Lena Ehinger die Reden ihrer Dozenten verinnerlicht und durch gezielte Praktika ein stabiles Netzwerk aufgebaut hatte, erfuhr sie von dieser beruflichen Möglichkeit und ergriff die Chance sofort.

„Das Erfolgsrezept ist meines Erachtens, früh zu wissen, wohin man will. Die studienbegleitenden Praktika sind eine tolle Chance, Netzwerke aufzubauen und Unterstützer für die anschließende Jobvermittlung zu gewinnen.“

Corporate Social Responibility (CSR) bezeichnet die „Unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung“ und umschreibt den freiwilligen Beitrag von Wirtschaftsunternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung. Die Aufgabe des vierköpfigen CSR-Teams bei Beiersdorf besteht darin, das weltweite gesellschaftliche Engagement von Beiersdorf, z.B. der Marke NIVEA, strategisch auszurichten. Dazu werden Themenfelder und Rahmenbedingungen für die Tochtergesellschaften entwickelt, die dann bei der Umsetzung beraten werden. Lena Ehinger ist in erster Linie dafür
verantwortlich, dass in Deutschland Spendenaktivitäten, Sponsoring-Projekte und Mitarbeiterengagement nach CSR-Kriterien durchgeführt und kommuniziert werden. Ihre Aufgabe ist es, das Netzwerk zu den gemeinnützigen Kooperationspartnern zu pflegen und auszubauen. An ihrer Arbeit genießt Lena Ehinger die Kombination aus Bürojob in einem höchst professionellen Umfeld und weitestgehend selbständiger Projektarbeit, die sich ihr beispielsweise als Betreuerin von einem Kooperationsprojekt der Marke NIVEA und der DLRG ermöglicht hat.

Durch ihr Studium der Kulturwissenschaften sieht sich Lena Ehinger heute vor allem in der
Vermittlungsarbeit geschult, die in ihrem Job einen großen Stellenwert einnimmt. Es kommt oft darauf
an, sich in andere Positionen hineindenken zu können und maßgeschneiderte Argumente für das
eigene Anliegen zu finden. „Außerdem arbeiten wir sehr strategisch und konzeptionell“ – das
praxisorientierte Studium in Hildesheim hat sie auch darauf vorbereitet.
Für Lena Ehinger war schon zu Beginn ihres Studiums klar, dass sie sich für die Schnittstelle von
Kultur und Wirtschaft interessiert.

„ Mein einer Opa war Künstler, der andere Steuerberater – was soll man da noch sagen.“

Wirtschaft und Kultur – „das ist die spannende Verbindung zweier unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsbereiche, die wunderbare Synergien eingehen können.“ Die beiden Bereiche können sich gegenseitig inspirieren und von den jeweiligen Strukturen und Arbeitsweisen lernen und profitieren. So kann die ergebnisorientierte Arbeitsweise des Kultursektors Unternehmen in der Wirtschaft beispielsweise helfen, sich von festgefahrenen Prozessen zu lösen. Künstler sind in der Lage, die Entwicklungen in ihrer Umwelt sensibel wahrzunehmen und können Unternehmen zeigen, was in der Welt von morgen wichtig ist. Der Mehrwert für den Kulturbereich wiederum geht über den finanziellen Nutzen hinaus. Unternehmerisches Handeln und Denken wird im Kultursektor immer stärker nachgefragt. In bestimmten Bereichen, zum Beispiel in der Markenkommunikation oder auch in Fragen der Logistik, verfügen die Unternehmen über Wissen, das für die Infrastruktur von Kultureinrichtungen nützlich sein kann.

Die Position als Junior Managerin in der CSR Abteilung bei Beiersdorf bietet Lena Ehinger ständig einen großen Input, „den die anderen als Experten in ihrem Fach oder durch ihre Arbeitsweise liefern und der unglaublich professionell ist“. Auch die Lernkurve durch den intensiven Austausch ist sehr hoch.

Lena Ehinger ist begeistert von den vielen Chancen und Möglichkeiten, die sich ihr geboten haben, bleibt aber immer interessiert und offen für neue Bereiche. Seit dem Jahr 2011 absolviert sie berufsbegleitend einen Master of Business Administration (MBA), um wirtschaftswissenschaftliches Fachwissen zu erlangen, sich auf dem Arbeitsmarkt besser zu positionieren und natürlich, um ihr Netzwerk weiter auszubauen.

„Ich wollte vor sieben Jahren genau das, was ich jetzt machen darf. Ich hätte mir nur nicht vorstellen können, dass mich soziale Themen in der Umsetzung genauso begeistern können, wie die kulturellen. In den ersten Berufsjahren habe ich jedoch schnell gemerkt, dass ich nicht auf einem Thema harren darf, um erfolgreich zu sein. Viel wichtiger ist ein Strauß an Methoden, den ich mir durch möglichst viel Erfahrung aneigne und der vielseitig anwendbar ist.“

Text und Foto: Jana Remus