Prof. Dr. Stefanie Diekmann

Zur Person:

Forschungsprojekt 1: Die Unselbstverständlichkeit des Gesprächs – Interviews als Projekt und Sujet im Dokumentarfilm

Das Forschungsprojekt befasst sich mit Dokumentarfilmen aus den letzten drei Jahrzehnten, deren zentraler Gegenstand das Interview als Projekt und Prozess ist. Anstatt Interviews ‚wie selbstverständlich’ vor der Kamera stattfinden zu lassen, richten die ausgewählten Filme den Blick auf Szenarien der Adressierung, Anbahnung, Aushandlung und immer wieder auch des Scheiterns, in denen das dokumentarische Interview als ein prekäres, von Entzugs- und Ausweichbewegungen bestimmtes Unternehmen erkennbar wird.

Die Realisierung des Projekts wird durch ein Fellowship des Konstanzer Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Intergration“ im Sommer 2016 und durch ein Fellowship am IKKM der Bauhaus-Universität Weimar im Winter 2017/18 gefördert.

Forschungsprojekt 2: Image Retrieval – The (Re-)Pre-sentation of Photography in the Age of Digital Media

Das Projekt geht von der Beobachtung aus, dass die proto-kuratorischen Parameter des Auffindens, Auswählens und Kontextualisierens von fotografischen Bildern im Zeitalter digitaler Bildzirkulation als zentrale Operationen zu betrachten sind. Welche veränderten Auffassungen hinsichtlich des Status’, der Verwendung und der Kontextualisierung fotografischer Bilder mit diesen Parametern verknüpft sind, wird in einem interdisziplinär angelegten, kunst- und medienwissenschaftlichen Projekt untersucht, das sich mit dem Phänomen des ‚Image Retrieval’ in (foto-)künstlerischen Positionen, aktuellen Foto-Ausstellungen sowie neueren Essay- und Dokumentarfilmen befasst.

Das Projekt wird in Kooperation mit dem Lieven Gevaert Research Centre for Photography, Art and Visual Culture (LGC) durchgeführt und durch ein Fellowship des LGC im Frühjahr 2016 gefördert.

Forschungsprojekt 3: „Die Attraktion des Apparativen“

Die internationale Tagung „Die Attraktion des Apparativen“ findet am 10. und 11. Juni 2016 unter Leitung von Stefanie Diekmann und Volker Wortmann in Kooperation mit Kolleg_innen der Universität Wien im Sprengel Museum und im Staatstheater Hannover statt. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Inszenierungen analoger Medienapparate in Theater, Performance, Kino, Expanded Cinema und Ausstellungen. Dem ‚Rückbau’ des Apparativen der medialen Alltagskultur korreliert, so die Prämisse der Tagung, eine reflexive und nostalgische Mise en scène in anderen Kontexten, die in einer Phase des medialen Umbruchs noch einmal die Spezifika des Analogen in den Blick zu rücken und kenntlich zu machen sucht.

Weitere Forschungs- und Arbeitsinteressen:

Prof. Uwe Schrader

Zur Person:

Arbeitsschwerpunkt: Methoden der Stoffentwicklung

Ausgehend von der praktischen Filmarbeit steht in der künstlerischen Forschung die Entwicklung des Filmstoffes als zentrales Element der Vorgeschichte eines Films im Fokus. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Schnittstelle von Dokumentar- und Spielfilm und der Ausschöpfung des Potenzials, durch methodische Recherchearbeit fiktive Stoffe authentisch zu inszenieren. In praktischen Projekten werden Konzepte und Konventionen der Stoffentwicklung erprobt und in der Recherche von Orten, Personen und Handlungsabläufen auf ihre Tauglichkeit untersucht, um schließlich zur Entwicklung authentischer Ereignislogiken aufgrund persönlicher Teilnahme zu gelangen. Der Analyse von einschlägiger Literatur und Kursangeboten über das Drehbuchschreiben wird in Werkstattgesprächen mit Autorenfilmern deren praktische Erfahrung gegenübergestellt.

Weitere Arbeits- und Forschungsinteressen: