Wir sehen Uns! – Digitale Werkschau
Zugang zur Eröffnungsveranstaltung:
https://bbb.uni-hildesheim.de/b/jan-a4b-4lc-rkq
Code: 632363
Unterschiedliche Seminare für Studierende der kunstpädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Studiengänge und der kulturwissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengänge zeigen Arbeiten aus dem bildnerischen und plastischen Bereichen. Das Spektrum reicht von Erst- bis Neuntsemestern, von unerfahrenen und erfahrenen Künstler*innen und Bildner*innen. Manche Arbeiten werden filmisch präsentiert, sie können aber über die Eröffnung hinaus auch in einer virtuellen 3D-Ausstellung besucht werden.
Die Ergebnisse der Seminare »Maler und Modell« und »PAINT!« sind vom 2. Februar bis zum 7. April 2021 online in der digitalen Ausstellungsplattform Kunstmatrix zu sehen.
Das Verhältnis zwischen Maler und Modell ist ein bekannter Topos der Kunstgeschichte. Die Anschauung des Menschen dient dabei verschiedensten Ideen: da Vinci setzt den idealen (vitruvianischen) Menschen ins Verhältnis zur geometrischen Perfektion, Dürer malt sich in seiner Nacktheit zum besseren Verständnis des realen Körpers in der Überwindung von Proportionsstudien und -berechnungen und Dantan feiert das Lebendige der Malerei mit ironischem Zwinkern, wenn er den Betrachtenden das zeigt, was die Bildhauer nicht sehen. Nauman bezieht nicht nur sich selbst als Modell ein, sondern auch alle BesucherInnen seiner Installationen.
Zumeist waren es malende Männer, Frauen waren die Modelle. Sie machten die Modelle zu Symbolen der Göttlichkeit, der Erotik und Verruchtheit. Aber sie waren mehr: Lebenspartnerinnen, Inspirierende und Musen, Kritikerinnen und Bewahrerinnen von Werken.
In den Selbstinszenierungen (beispielsweise) von Sherman und Abramovic, Villers und Kahlo zeigen sich andere Ansätze, wenn die Künstlerinnen sich selbst zum Modell machen, das Selbst des Leibes und der Seele, des Körpers und der Psyche. Sie werden zu Gegenübern, die andere Blickwinkel eröffnen und thematisieren.
Im Seminar haben wir diese verschiedenen Ansätze untersucht und diskutiert, um anschließend in praktischer Auseinandersetzung das Thema zu bearbeiten. Die Ausstellung zeigt die unterschiedlichen Aspekte und Ergebnisse dieser Arbeit.
»Microsoft Paint« war das erste Computerprogramm, das die Möglichkeit bot auf dem Computer zu ›malen‹. Eine eingeschränkte Palette von 16 Farben und einige wenige Pinselformen, dazu die Möglichkeit der Flächenfüllung und des ›Radierens‹ waren die Grundlage. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Programmen und Apps, die neben den Flächenfüllungen mit einer Reihe von Algorithmen, Filtern und Effekten für Pixel- und Vektorgrafiken arbeiten, die Animation miteinbeziehen und malerische Mittel immer perfekter simulieren helfen.
Doch was macht das Originäre des Mediums ›Digitale Malerei‹ aus? Vieles ist möglich und naheliegend, was in der ›wirklichen‹ Malerei als verpönt gilt: das »Durchpausen«, das Übernehmen von Fotografien und nicht zuletzt die Simulation des Pinselstrichs selbst – so entstehen Bilder ohne Plastizität und Trocknungsdauer. Da gibt es keinen Geruch, keinen Staub, keine Pigmente, keine Lösungsmittel, keine Lappen … Es gibt jedoch perfekte Flächen und Montagemöglichkeiten, eine immerwährende fortlaufende Veränderung ist möglich.
Die Seminarteilnehmenden präsentieren hier die Ergebnisse der praktischen Auseinandersetzung mit digitaler und analoger Malerei. In verschiedenen Genres zeigen die Studierenden ihre Arbeiten mit den Möglichkeiten, die das Medium bietet, angefangen von dem Einbezug von Fotografie bis hin zu den verschiedenen Eingabegeräten, neben der Maus auch Stifte und die Finger, benutzt auf Grafiktablets an Computern, aber auch auf Smartphones und Tablets.
Die entstandenen Bilder existieren also nur im virtuellen Raum, ihre Größe ist relativ und skalierbar. Also konnten die Bilder dem ›Ausstellungsraum‹ angepasst werden.