Produktionsräume ästhetischer Praxis - was ist das?

Wie lassen sich produktionsästhetische Prozesse wissenschaftlich darstellen? Diese Fragestellung, die ein Ineinandergreifen von Theorie und Praxis zur Folge hat, führt direkt in den Forschungszusammenhang der Hildesheimer Kulturwissenschaften. Es wird davon ausgegangen, dass die Künste seit der Überwindung des dogmatischen Rückbezugs auf Regeln und Normen dazu gezwungen sind, sich durch Beobachtung der eigenen Praxis zu reflektieren und Theorien über sich selbst aus sich selbst zu entwickeln. Um die künstlerische Praxis der Gegenwart zu operationalisieren, fragt das Promotionskolleg „Produktionsräume ästhetischer Praxis“ nach den Strukturen von künstlerisch-kreativen Prozessen in bestimmten Raumkonstellationen.

Innerhalb des Kollegs werden Interpretationsmuster für Kunst und Kultur der Gegenwart entwickelt, die jeweils aus konkret beobachteter ästhetischer Praxis resultieren. Ausgangspunkt der Dissertationsprojekte ist die Behauptung von „Produktionsräumen“, um Kreativitätsprozesse aus interdisziplinärer Perspektive analysierbar zu machen. Das Kolleg setzt dabei an den Debatten des „spatial turn“ an, indem es den relational ausgerichteten Impetus dieser Interpretationsmatrix kritisch diskutiert.

Das Promotionskolleg „Produktionsräume ästhetischer Praxis“ ist eingebettet in den Forschungsschwerpunkt des Fachbereichs „Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation“ der Universität Hildesheim. Die Dissertationsprojekte der Kollegiaten werden in den einzelnen Disziplinen der Hildesheimer Kulturwissenschaften bearbeitet: Bildende Kunst, Theater, Kulturpolitik, Medien, Musik, Literatur und Populäre Kultur. Aus dem interdisziplinären Zusammenspiel einzelner Thesen ergibt sich so eine neue Diskussion der Relationen und Bedingungen ästhetischer Praxis.

 

Stand: 7.8.2008