Therapieprogramm Willi Waschbär: Lernen und Aufmerksamkeit besser steuern

Donnerstag, 17. August 2017 um 18:54 Uhr

Uni-Hochschulambulanz sucht ab sofort Familien: Ein Team um Psychologieprofessorin Claudia Mähler untersucht in der Hochschulambulanz „Kind im Mittelpunkt", wie Kinder sich entwickeln. Zweit- und Drittklässler können an einem Therapieprogramm teilnehmen. Die Universität Hildesheim sucht dafür interessierte Familien, die sich ab sofort bei den Wissenschaftlerinnen melden können.

Die Hochschulambulanz „Kind im Mittelpunkt“ des Instituts für Psychologie der Universität Hildesheim bietet ab August 2017 ein Projekt für Kinder im 2. und 3. Schuljahr mit Schwierigkeiten im Rechnen und in der Aufmerksamkeit an. In kleinen Gruppen von zwei bis vier Kindern sollen die Kinder üben, ihre Aufmerksamkeit bei der Bearbeitung von Rechenaufgaben besser zu steuern. Das Programm ist eine Kurzintervention mit zehn Sitzungen. Für Eltern gehören fünf Informationsabende dazu.

Die Arbeitsgruppe um Psychologieprofessorin Claudia Mähler untersucht an der Universität Hildesheim, wie Kinder sich entwickeln. Familien aus der Region Hildesheim wenden sich mit Fragen und Sorgen rund um die kindliche Entwicklung an die Universität. „Die Kinder profitieren sehr davon, hier in der Hochschulambulanz andere zu treffen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben, und das gilt auch für die Eltern. Die Eltern sind sehr dankbar für konkrete Hinweise zum Umgang mit schwierigen Alltagssituationen, zum Beispiel mit den Hausaufgaben“, so Professorin Claudia Mähler über die bisherige Arbeit in dem Projekt. Die Kinder lernen, ihre eigenen Impulse, auf alle Reize zu reagieren, besser zu steuern, so Mähler. „Wir helfen ihnen auch das Selbstwertgefühl positiv zu stärken.“ Die Arbeit sei ein Gewinn für alle Seiten, so Mähler, auch für die Studierenden, die in dem Projekt praktische Erfahrungen im Umgang mit der Therapie mit Kindern sammeln und Kenntnisse an Eltern vermitteln.

In der Ambulanz kombinieren die Wissenschaftlerinnen seit 2009 Diagnostik, Beratung und Therapie und verbinden die konkrete Hilfestellung mit Forschung und Lehre. Die Forscherinnen befassen sich mit Lernschwierigkeiten, besonderen Begabungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen sowie Entwicklungsstörungen in der frühen Kindheit, ein Schwerpunkt liegt dabei in der Sprachentwicklung.

Therapieprogramm „Willi Waschbär“: Universität sucht Familien

Familien können sich umgehend bei den Wissenschaftlerinnen melden, wenn sie an einer Teilnahme am Therapieprogramm „Willi Waschbär“ interessiert sind. Eltern können sich an das Team der Hochschulambulanz „Kind im Mittelpunkt“ (KiM) wenden (Telefon 05121.883-11012, montags bis donnerstags, 13 bis 14 Uhr).

Hochschulambulanz „Kind im Mittelpunkt“


Kinder lernen in der Uni-Ambulanz „Kind im Mittelpunkt", wie sie ihre Aufmerksamkeit und ihr Lernverhalten besser steuern können, die Doktorandin Julia Koenigs und das Stofftier „Willi Waschbär“ helfen ihnen dabei. Fotos: Isa Lange/Uni Hildesheim

Kinder lernen in der Uni-Ambulanz „Kind im Mittelpunkt", wie sie ihre Aufmerksamkeit und ihr Lernverhalten besser steuern können, die Doktorandin Julia Koenigs und das Stofftier „Willi Waschbär“ helfen ihnen dabei. Fotos: Isa Lange/Uni Hildesheim