Richter, J. & Nazarenus, E. (2023). Biologisch unterstützte psychotherapeutische Interventionen bei therapieresistenten Depressionen. In M. Bauer, A. Berghöfer, E.-L. Brakemeier & A. Mazda (Hrsg.), Therapieresistenz bei Depressionen und Bipolaren Störungen. Berlin u.a.: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-65734-8_26
Die biologisch informierte Psychotherapie integriert das Wissen der klinischen Neurowissenschaften in die Weiterentwicklung potenzieller Psychotherapieverfahren für therapieresistente Depressionen (TRD). Eine spezifische Berücksichtigung findet dabei der gezielte Einsatz von biologischen Methoden zur Augmentation psychotherapeutischer Interventionen. Die Indikation wird aus einem mechanistischen biopsychologischen Prozessmodell von Psychotherapie abgeleitet. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Steigerung der Neuroplastizität die Effektivität sich anschließender psychologisch-psychotherapeutischer Interventionen erhöhen kann. Dabei werden pharmakologische Substanzen (z. B. Ketamin) und Methoden der nichtinvasiven Hirnstimulation eingesetzt (z. B. Elektrokonvulsive Therapie und transkranielle Gleichstromstimulation). Aktuell noch in den Kinderschuhen, hat die biologisch informierte Psychotherapie das Potenzial, neue Behandlungsmöglichkeiten für die TRD zu entwickeln.