Forschungsprojekte

Laufende Forschungsprojekte

Jugend for Future – Umweltschutzbewegungen in der DDR und der Bundesrepublik

Kooperationsprojekt zwischen dem Verein Werk-statt-Schule e.V. Hannover, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig, dem Berufsbildungswerk Leipzig und der Professur für Politikdidaktik und Politische Bildung (UHi)
Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung, der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der VGH-Stiftung Niedersachsen
Beteiligte: Lydia Krause, Andreas Parnt, Dr. Frank Braun, Dr. Anja Schade, Dr. Sanne Ziethen
Laufzeit: 01.02.2024 - 30.11.2024
Fördervolumen: 77.000€

Kurzbeschreibung

Umweltpolitik und Klimakrise sind aus den aktuellen Nachrichten nicht mehr wegzudenken. Dabei ist das Thema auch im deutschen Kontext nicht neu: Sowohl in der ehemaligen DDR als auch der alten Bundesrepublik organisierten sich Menschen, um gegen das Waldsterben, verschmutzte Flüsse und eine umweltbelastende Industrie zu demonstrieren und Handlungsoptionen aufzuzeigen. Das grenzübergreifende Thema Umweltschutz eignet sich deshalb hervorragend um aufzuzeigen, wie sich zivilgesellschaftlicher Protest jeweils im Rahmen von Diktatur und Demokratie formierte und funktionierte – aber auch, wie sich Menschen über die Grenze hinweg verbündeten und sich nach der deutschen Einheit zusammenschlossen.  

Neben der inhaltlichen Aufbereitung im Seminarkontext an der Universität Hildesheim sind weitere Ziele des Projekts, eine facettenreiche Sammlung interaktiver und multimedialer Lernmodule über Umweltverschmutzung und Umweltbewegungen in Ost und West auf einer digitalen Bildungsplattform zu kuratieren sowie Podcasts zu erstellen. Die angehenden Lehrkräfte der Universität Hildesheim werden schwerpunktmäßig die Aspekte der DDR-Umweltprotestgeschichte erforschen und darauf aufbauend digitale Lernmodule für Jugendliche entwickeln. Hierfür findet im Mai 2024 ein aus Studienqualitätsmitteln der Universität Hildesheim finanzierter zweitägiger Workshop im Bürgerarchiv Leipzig statt. Das Archiv ermöglicht einen einzigartigen Zugang zu historischem Wissen, Schrift- und Fotodokumenten sowie Zeitzeug*innen und gewährleistet damit einen multiperspektivischen Zugang zu historischem Material. Die Entstehung der Podcasts und weiterer digitaler Bildungsformate wird vom le@arningLAB des Projekts Digital C@MPUS-le@rning der Universität Hildesheim im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Dr. Sanne Ziethen (Projekttransfer, hochschuldidaktische Beratung) und den le@ningLOTSEN unterstützt. Die Formate werden im universitären HilNet sowie auf der Bildungsplattform des Bürgerarchivs veröffentlicht.   


Demokratiebildung in und durch kulturelle Bildung (KuBiDemo)

Kooperationsprojekt zwischen der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V. und der Professur für Politikdidaktik und Politische Bildung (UHi)

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Leitung: Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Prof. Dr. Marc Partetzke
Beteiligte: Türkân Deniz-Roggenbuck, Katja Drews, Kyra Börnemeier, Dr. Anja Schade
Laufzeit: 01.01.2023 - 31.21.2025
Fördervolumen: 314.000€

Kurzbeschreibung

Politische Bildung als Demokratiebildung verstanden, hat viele Schnittmengen mit Kultureller Bildung. Es geht beiden Bildungsansätzen um gesellschaftliche Teilhabe, um Reflexion, um selbstbestimmtes Urteilen und Handeln. Immer wieder wird der theoretische Zusammenhang von Kultureller Bildung und Ansätzen der Demokratiebildung sowie Politischen Bildung in Publikationen und Tagungen postuliert und auch Best-Practice-Beispiele einer Verknüpfung dieser Bereiche vorgestellt. Oftmals jedoch gerät in Projekten der Politischen Bildung die Kulturelle Bildung zum bloßen Methodenlieferant oder das Anliegen des Gegenstandes der Kulturellen Bildung wird bereits per se als politisch etikettiert. Wie kann also eine Kulturelle Bildung praktisch aussehen, die ohne ihren ästhetischen Anspruch aufzugeben, eine politisch bildende Wirkung entfaltet? Wie kann die Praxis Kultureller Bildung selbst politischer werden?  

Das Projekt »KuBiDemo. Kulturelle Bildung als Praxis der Demokratiebildung«, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, stellt sich diesen Fragen und versucht durch die Qualifizierung von Praxisakteuren und Multiplikator:innen das politisch-bildnerische Potential Kultureller Bildung in unterschiedlichen ästhetischen Praktiken zu entwickeln.

Den Kern und Ausgangspunkt des Projektes bilden vier Labore in den Sparten Bildende Kunst, Theater, Literatur und Architektur. In diesen spartenspezifischen Laboren werden mittels Design-Thinking-Prozessen und in einem interdisziplinären Team aus Künstler:innen, Vermittler:innen, Wissenschaftler:innen und politischen Bildner:innen Vermittlungsmodelle in Form von Mustersprachen (pattern languages) für eine politische Kulturelle Bildung entwickelt. Die entwickelten Vermittlungsmodelle, die Praktiker:innen dabei unterstützen sollen, eine demokratiebildende kulturelle Bildungsarbeit zu gestalten, werden im Jahr 2025 als Qualifizierung an der Bundesakademie erprobt. Nach diesem Piloten soll die dreitägige Qualifizierung allen Multiplikator:innen über die Bundesakademie angeboten werden. Zudem wird es ein Online-Tool geben, das die Arbeit mit den Vermittlungsmodellen auch jenen zugänglich macht, welche die Qualifizierung nicht besuchen können.


Orte, Menschen, Reflexionen – DDR-digital 

Kooperationsprojekt zwischen der Professur für die Didaktiken der Gesellschaftswissenschaften der RWTH Aachen und der Professur für Politikdidaktik und Politische Bildung der SUH
Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung im Rahmen des Bundesprogramms "Jugend erinnert" (Förderlinie SED-Unrecht)
Leitung: Prof. Dr. Christian Kuchler/Prof. Dr. Marc Partetzke
Beteiligte: Anja Schade (Projektkoordination UHi), Christine Engartner (geb. Barp), Stefan Rongen
Laufzeit: 01.07.2021 - 31.12.2023
Fördervolumen: 200.000€

Kurzbeschreibung

Im Projekt werden gesellschaftswissenschaftliche Lehr-Lern-Labore in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen – und somit außerhalb der ehemaligen DDR – eingerichtet. In diesen Laboren werden angehende Politiklehrkräfte, Schüler*innen und Jugendliche der DDR forschend-entdeckend begegnen. Dafür entwickeln und gestalten Didaktiker*innen und Studierende gemeinsam digitale Formate, die sodann von Schüler*innengruppen erprobt werden. Für die Konzeption der Labore ist ein aus der Gedenkstättenrhetorik abgeleiteter Dreischritt leitend: Neben dem Ausgangspunkt der Erforschung an einem Ort (a) soll die Beschäftigung mit diesem Ort durch Zeitzeugenerfahrungen intensiviert werden (b), was schließlich zur Reflexion eigener Werte und Handlungen führen soll (c). Aufgrund der geographischen Ferne zur ehemaligen DDR wiRongen, Stephan; Schade, Anja (2023): Freiheitsrechte im Konflikt mit Stasi und Justiz. Mit 360°-Videos und Zeitzeug:innen-Interviews über die Justiz und die Staatssicherheit der DDR lernen. In: Unterricht Wirtschaft + Politik 4, S. 26-32rd all' dies digital umgesetzt. Hierzu sollen mit VR-Technik historische Orte möglichst unverändert aufgenommen sowie biografisch-narrative Interviews geführt werden. Beide untersuchen Lernende dann mit Hilfe von Expert*innen (erst Forscher*innen, später die ausgebildeten Studierenden und Lehrkräfte) und hierfür zur Verfügung gestellter Software.

Beitrag des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) über das Projekt.

Ausgewählte Literatur zum Projekt

  • Rongen, Stephan/Schade, Anja (2023): Freiheitsrechte im Konflikt mit Stasi und Justiz. Mit 360°-Videos und Zeitzeug:innen-Interviews über die Justiz und die Staatssicherheit der DDR lernen, in: Unterricht Wirtschaft + Politik 4/23, 26-32.

Lehrkräftefortbildung zur Informationskompetenz (Le_IK)

Weitere Informationen finden Sie hier.