When Mayors Make Migration Policy - Der Einfluss von transnationalen Städtenetzwerken auf die EU-Migrationspolitik (abgeschlossen)
Das Forschungsprojekt untersucht den Einfluss von transnationalen Städtenetzwerken auf die europäische Migrationspolitik und entwickelt in Kooperation mit Politiker*innen und Praktiker*innen Richtlinien, um die Arbeit im europäischen Mehrebenenverwaltungssystem zu verbessern. Dazu werden die Aktivitäten von offiziellen und nicht offiziellen Städtenetzwerken untersucht. Der Fokus liegt vor allem auf dem Netzwerk EUROCITIES und dessen Subnetzwerken Integrating Cities und Solidarity Cities. Diese verfolgen das Ziel, die politische Führungsstärke der Städte angesichts der Herausforderungen von Migration und Integration in der Europäischen Union aufzuzeigen.
Darüber hinaus analysieren wir den Europäischen Ausschuss der Regionen und den Rat der Gemeinden und Regionen Europas, welcher der europäische Dachverband der Gemeindeverbände in den Mitgliedstaaten ist. Die leitende Forschungsfrage ist: Wie können Städtenetzwerke sich in die EU-Migrations- und Integrationspolitik einbringen?
Die Studie erforscht Netzwerkaktivitäten und Strategien individueller Städtevertreter*innen, wie z.B. Athen (Griechenland), Barcelona (Spanien), München (Deutschland), Danzig (Polen), Ljubljana (Slowenien), Wien (Österreich), Amsterdam (Niederlande), Nantes (Frankreich) und Palermo (Italien). Dazu werden verschiedene Methoden angewandt, die die Analyse von Grundsatzpapieren und Praktiker*inneninterviews miteinander verbinden. Bei letzterem handelt es sich um Interviews mit Praktiker*innen vom Netzwerk EUROCITIES sowie Praktiker*innen von lokaler und EU-Ebene. Daher liegt das Ziel des Projekts in drei Punkten. Erstens bietet das Projekt einen Einblick in die Strategien, die die verschiedenen Städte anwenden und die transnationalen Beziehungen, die sie entsprechend ihrer Interessen nutzen. Zweitens untersucht es die Mechanismen, die von den Gemeindeverbänden hinsichtlich ihrer spezifischen Zielsetzungen eingeleitet werden. Drittens werden Richtlinien in Kooperation mit Politiker*innen und Praktiker*innen entwickelt und in Form von Dossiers veröffentlicht, welche bei einem Abschlusstreffen in Brüssel präsentiert werden.
Aufgrund der aktuellen Brisanz des Themas, der innovativen Perspektive darauf, EU-Migrationspolitik zu betreiben und mangelnder Forschung in diesem Bereich wird dieses Projekt einen Meilenstein in der Hinsicht setzen, die Rolle und die Macht der Gemeindeverbände in einer neu entfalteten Domäne der europäischen mehrstufigen Migrationspolitik zu verstehen.