Sportliche Großereignisse und ihre Schatten

Montag, 28. April 2014 um 09:15 Uhr

Die Universität Hildesheim lädt zu Debatten über Sport und Politik: Es geht um den Glanz und die Legitimation sportlicher Großereignisse, um politische Proteste, um Sportfördergesetze und Fairness.

Dieses Jahr steht im Zeichen sportlicher Großereignisse: die olympischen Winterspiele in Sotchi, die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Aber neben dem Glanz, den solche „events“ weltweit verbreiten, gibt es durchaus auch Schatten, sagt Marianne Kneuer, Professorin für Politikwissenschaft der Universität Hildesheim. Die kritisierte Sicherheitslage, der Russland mit drastischen Vorkehrungen begegnete; in Brasilien protestierten Menschen und verlangten Schulen und Lehrer statt Stadien. In Bayern entschieden sich die Bürger gänzlich gegen eine Winterolympiade. Aus Qatar als Ausrichter der Fußball-WM 2022 hört man  Nachrichten über ausgebeutete Leiharbeiter. Diese wenigen Beispiele geben vor allem Hinweise darauf, wie sehr Sport und Politik verknüpft sind, ergänzt Peter Frei, Professor für Sportwissenschaft.

Das Fach Politikwissenschaft und das Institut für Sportwissenschaft nehmen in einer gemeinsamen Ringvorlesung diese Verknüpfungen in den Blick und nähern sich dem Faszinosum sportlicher Inszenierungen aus verschiedenen Perspektiven. Studierende, Lehrende und die interessierte Öffentlichkeit sind eingeladen, im Sommersemester 2014 mit  externen Experten, Personen aus dem Sport ebenso wie den Sport- und Politikwissenschaftlern der Universität Hildesheim zu diskutieren. Die Reihe ist kostenfrei.

Nach einer Einführung in das Themenfeld am 30. April, folgen Beiträge über die Bezüge zwischen Sport, Medien und Politik, über Laufen und Politik oder über den „Glanz und die Legitimation sportlicher Großereignisse und warum es Diktaturen einfacher haben". Der renommierte Literaturprofessor Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford) spricht über Stile im südamerikanischen Fußball. Es geht um politische Proteste im Rahmen von sportlichen Großereignissen und um das Sportfördergesetz in Niedersachsen. In einer Podiumsdiskussion am 25. Juni debattieren Experten aus der Sportwelt über „Moral und Fairness im Sport“.

Die Ringvorlesung „Sport und Politik“ im Sommersemester 2014 findet mittwochs von 18:00 bis 20:00 Uhr an der Universität Hildesheim statt (Marienburger Platz 22, Hörsaal 1, 2 bzw. 3). 

Sport und Politik (Programm als PDF)


Wissenschaftler der Universität Hildesheim befassen sich mit Themen, in denen Sport auch etwas über die Gesellschaft und politische Entwicklungen erzählt. Foto: Thomas Ulrich, pixabay

Wissenschaftler der Universität Hildesheim befassen sich mit Themen, in denen Sport auch etwas über die Gesellschaft und politische Entwicklungen erzählt. Foto: Thomas Ulrich, pixabay