Marc Partetzke ist seit Februar 2020 als Professor für Politikdidaktik und Politische Bildung an der Universität Hildesheim tätig. Im Rahmen seiner Antrittsvorlesung setzt er sich kritisch mit aktuellen wissenschaftstheoretischen und methodischen Kontroversen in der Politikdidaktik auseinander. Dabei geht er von einem zentralen Problem aus: Dem Fehlen einer Debatte über die Ziele politischer Bildung. In der heutigen politikdidaktischen Forschung würden meist (größtenteils kognitive) Bildungsstandards formuliert und anschließend mithilfe quantitativer Methoden überprüft. Dies sei eine Vorgehensweise, die nach seiner Beobachtung oft in dem Interesse begründet ist, dem (forschungs-) politischen „Mainstream“ zu folgen. Die Forschung solle sich jedoch vielmehr auf die Verbesserung des Unterrichts in der politischen Bildung durch die Diskussion über Zielbestimmung, Inhalte, Methoden und Medien im Zielhorizont der kritischen Reflexion des Humanen konzentrieren.
Deshalb plädiert Partetzke für die (Wieder-)Anbindung der Politikdidaktik an die praktische Philosophie, um daraus politische Lehr-Lern-Strategien zu entwickeln, die es dann mit qualitativen Methoden der Unterrichtsforschung zu evaluieren gilt.
Die Antrittsvorlesung ist öffentlich.