Incoming

Incoming-Freiwillige und ihre sozialen Beziehungen (IFSB)

Projektlaufzeit: 09.2021 - 08.2022

Projektbeschreibung

Internationale Freiwilligendienste, die in Deutschland geleistet werden, werden als Incoming-Freiwilligendienste bezeichnet. Incoming-Freiwilligendienste sind kein neues Phänomen. Die Möglichkeit der staatlichen Förderung besteht bereits seit der Einführung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Jahr 1964, jedoch ohne explizite Fördermittel für Incoming-Freiwillige. 2013 wurde aufgrund vielfältiger zivilgesellschaftlicher Forderungen beispielsweise die Süd-Nord-Komponente seitens des weltwärts-Programms eingeführt (vgl. Skoruppa 2018), aber es gibt auch andere Formate, die einen Incoming-Freiwilligendienst ermöglichen. Somit steigt die Zahl der Incoming-Freiwilligen in Deutschland die letzten Jahre stetig an. Waren es im Jahr 2014 noch ca. 1500 Incoming-Freiwillige (vgl. AKLHÜ 2015) haben 2019 4586 Personen aus dem Ausland an den Freiwilligendiensten teilgenommen (vgl. AKLHÜ 2020). Schneider (2016) macht deutlich, dass internationale Freiwilligendienste in Deutschland zwar gewollt sind, sich jedoch nur wenige Forschungen mit diesem Thema beschäftigen.

Diese Forschungslücke weiterhin zu schließen ist Ziel des Projekts. Nach einer intensiven Beschäftigung mit der Frage nach dem Mehrwert von Incoming-Freiwilligendiensten in Deutschland aus Perspektive der Einsatzstellen, der Adressat*innen und des sozialen Umfelds in einer Vorgänger-Studie (vgl. Bartels/Mangold/Kochskämper 2021) ist es Ziel des Forschungsvorhabens IFSB sich mit der Perspektive der Freiwilligen selbst zu beschäftigen. Grund dafür ist die Tatsache, dass es zwar vereinzelt Erkenntnisse darüber gibt, was junge Menschen motiviert einen Incoming-Freiwilligendienst in Deutschland zu absolvieren, aber wenig darüber bekannt ist, welche soziale Beziehungen für junge Menschen im Incoming- Freiwilligendienst relevant sind.

In qualitativen Interviews mit (ehemaligen) Incoming-Freiwilligen wird in einem ersten Schritt danach gefragt, wie sie ihren Freiwilligendienst erlebt haben, mit wem sie in Kontakt waren und was sie im Freiwilligendienst unterstützt. Auch Akteure aus dem sozialen Umfeld der Freiwilligen (beispielsweise Gastfamilien) werden interviewt.

Ausgehend von den Erkenntnissen der qualitativen Interviews soll in einer quantitativen Online-Erhebung der Schwerpunkt auf der Erforschung von sozialen Beziehungen von Incoming-Freiwilligen liegen. Hier werden ebenfalls ehemalige und aktuelle Freiwillige befragt.

Ziel der Studie soll sein, Forschungsergebnisse zu generieren, mit denen der Incoming-Freiwilligendienst weiterentwickelt und Unterstützungsleistungen für Incoming-Freiwillige abgebildet und angepasst werden können. Im Fokus steht dabei die Frage nach den sozialen Beziehungen und der damit verbundenen Unterstützung von Incoming-Freiwilligen.

Kooperationspartner

Das Forschungsvorhaben wird vom Netzwerk und Fachstelle für internationale und personelle Zusammenarbeit (AKLHÜ e.V.) als Kooperationspartner:innen finanziert und fachlich unterstützt und vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Stiftung Universität Hildesheim (ISOP) durchgeführt. Der AKLHÜ arbeitet in den Programmformaten Bundesfreiwilligendienst und Freiwilliges Soziales Jahr mit seinen Mitgliedern und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zusammen: BFD Incoming und FSJ INGLOS. 

Kontakt

incoming-fwd(at)uni-hildesheim.de

Dr. Katharina Mangold

Universität Hildesheim
Sozial- und Organisationspädagogik
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim
mangoldk(at)uni-hildesheim.de
05121 883 117 22

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