Wissenschaftliche Begleitung der Neuorganisation der Kinder- und Jugendarbeit in Hannover

Projektleitung: Prof. Dr. Wolfgang Schröer

ProjektmitarbeiterInnen:

Claudia Muche M.A., Dr. Andreas Oehme

Projektlaufzeit: Beginn 01.10.2008, Laufzeit 3 Jahre

Projektbeschreibung:

Problemstellung

Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist in den vergangenen dreißig Jahren zu einem grundlegenden Bestandteil der großstädtischen Bildungsinfrastruktur geworden. Auch in Hannover hat sich hierzu ein vielfältiges Bildungsangebot entwickelt. Gegenwärtig befindet sich die Kinder- und Jugendarbeit vielerorts in einem grundlegenden Prozess der Neustrukturierung, der ihren Stellenwert in der jeweiligen Landschaft der Kinder- und Jugendhilfeangebote und der regionalen Bildungsinfrastruktur klarer bestimmen soll. In dieser Situation muss sich Kinder- und Jugendarbeit komplexen Herausforderungen stellen. So haben beispielweise Diskussionen über Kooperationen undVernetzungen von Schule und Jugendhilfe aber auch anderen Akteuren wie Wirtschaft oder Kultur, Ansätze regionaler Bildungsplanung und sozialräumliche Bildungskonzepte die Fachöffentlichkeit und Kommunen in der Vergangenheit beschäftigt. Hinzu kommt, dass die Bildungs- und Erziehungsherausforderungen, denen sich die Kinder- und Jugendarbeit stellen muss, vielschichtiger geworden sind. Es muss dabei nicht nur von einem breiten Spektrum von Bildungsverläufen ausgegangen werden, hinzu kommen neue Formen und Mischungen sozialer Zugehörigkeit und sozialer Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen. Für die Kinder- und Jugendarbeit gilt es vor allem auch zu reflektieren, an wen sich Angebote richten und wer damit erreicht wird.

Ziele:

Vor diesem Hintergrund soll in Hannover ein Prozess der Neuorganisation offenen Kinder- und Jugendarbeit unterstützt werden. Mit der wissenschaftlichen Begleitung dieses Vorhabens sind vor allem die folgenden Ziele verbunden:

  • das Aufgabenspektrum der Kinder- und Jugendarbeit den sozialen Herausforderungen von Kindheit und Jugend in den Stadtbezirken anzupassen,
  • die Kinder- und Jugendarbeit in der regionalen Bildungsinfrastruktur sowie einer sozialräumlich orientierten Kinder- und Jugendhilfe neu zu positionieren,
  • dabei die sozialräumlichen Gegebenheiten nicht nur als Herausforderungen, sondern auch alsRessourcen und Chancen zu erschließen,
  • ein Modell für die zentrale und dezentrale Steuerung zu entwickeln sowie
  • neue Formen der Kooperationskultur zu erarbeiten und Verfahren zu etablieren, wie diese angesichts sich verändernder Herausforderungen in den Stadtbezirken kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt werden.

Methoden

Das Grundverständnis der wissenschaftlichen Begleitung entspricht einer formativen (gestaltenden) Begleitung. Dabei gilt es, nicht das Steuerungsdesign mit den in der Kinder- und Jugendarbeit Tätigen und ihren Kooperationspartnern zu entwickeln, sondern dieses zusammen mit allen Beteiligten zu entwerfen und zu etablieren. Alle Beteiligten befinden sich in einem gemeinsamen Gestaltungs- und Lernprozess. Das anzuwendende Methodenrepertoire umfasst neben anderen:

  • Sammlung und Aufbereitung von Informationen und Daten
  • Befragungen von Mitarbeitern
  • Befragungen von Kindern und Jugendlichen
  • Netzwerkanalyse zu den Kooperationsbeziehungen
  • Sozialraumanalyse in Stadtbezirken
  • Begleitung und Moderation von Veranstaltungen
  • Aufbereitung von Ergebnissen.

Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Raum 227 am Hindenburgplatz (Goslarsche Str. 71)