Schule im Kontext regionaler Übergangsstrukturen - Eine Untersuchung zur pfadabhängigen Verarbeitung bildungspolitischer Interventionen

Unter dem Stichwort der regionalen, kommunalen und lokalen Bildungslandschaften stehen die Schulen heute vor der Notwendigkeit und der Herausforderung, sich sozialräumlich zu öffnen und Kooperationen mit anderen Bildungsanbietern, sozialen Diensten und vor allem lokal ansässigen Betrieben zu entwickeln. Durch eine solche organisationale Öffnung von Schule soll eine regionale Übergangsstruktur geschaffen werden, welche die sozialen Teilhabechancen benachteiligter Schülerinnen und Schüler beim Übergang in den Beruf verbessert. Bildungspolitische Interventionen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, die dieses Ziel verfolgen sollen, stoßen jedoch keineswegs auf „geschichtslose“ Regionen, sondern treffen auf  lokal gewachsene Übergangsstrukturen, in welche die Schulen in einer regional spezifischen Weise eingebettet sind. Zugleich ist zu beachten, dass soziale Teilhabe dabei keine klar definierbare Zielkategorie darstellen kann, sondern vielmehr ein Phänomen beschreibt, das im Zusammenspiel der institutionellen Strukturen und der Mikroprozesse biographischen Handelns in spezifischer Weise hergestellt wird.
In diesem Forschungsprojekt soll deshalb durch eine regionale Vergleichsstudie geklärt werden, wie bildungspolitische Interventionen, die sich auf den Übergang von Schule – Beruf beziehen, regional unterschiedlich verarbeitet werden. Hierzu ist ein analytischer Vergleich von vier bundesdeutschen Mittelzentren vorgesehen, deren regionale Übergangsstrukturen durch eine Kombination verschiedener qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden untersucht werden sollen. Die analyseleitende Theorie ist die soziologische Pfadtheorie, durch welche die regionalhistorischen Entwicklungen als regionale Entwicklungspfade gefasst werden können, die sich durch eine Tendenz zur Stabilität und Kontinuität auszeichnen.
So sollen u.a. folgende Fragen geklärt werden:

Projektleitung: Prof. Dr. Inga Truschkat, Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Dr. Andreas Oehme
MitarbeiterInnen: Mareike Zieger, Dirk Kratz

Projektfinanzierung durch das BMBF.