Projekt: TEMPUS IV
Tempus IV: Aus- und Weiterbildung für Pädagogen und Bildungsmanager im Bereich Diversity
Referenznummer: 543873-TEMPUS-1-2013-1-DE-TEMPUS-JPCR
Laufzeit: | 01/12/2013 bis 30/11/2016 |
Antragsteller: | Stiftung Universität Hildesheim |
Fördersumme durch EU: | 1.151 052.- € |
Beteiligte Länder: | Deutschland, Österreich, Finnland, Italien, Russland, Ukraine, Weißrussland |
Es wurden über 900 Anträge europaweit eingereicht, 171 Projekte wurden angenommen. Die Chance dass der Antrag angenommen wird, lag bei 18 %.
Konsortium:
EU: | Universitäten: Hildesheim, Bremen, Wien, Helsinki und Link Campus Universität Rom |
Russische Förderation: | Staatliche Universitäten: Welikij Nowgorod, Tjumen, Kuban/Krasnodar, Ryazan, Wologda, Kostroma und Weiterbildungsakademie St. Petersburg sowie eine multikulturelle Schule in St. Petersburg |
Ukraine: | Nationale Universitäten: Kiev (Dragomanov), Chmelnitzki, Berdansk und das Kinderheim SUN in Kiev |
Weißrussland: | Staatliche Universitäten: Witebsk, Mosyr und Weiterbildungsakademie Minsk |
Begründung:
Diversity und Pluralität sind derzeit weltweit brisante politische und wirtschaftliche Themen (s. UNESCO Weltkonferenz 1994; UNO Generalversammlung 2006; Annahme der UN-Konvention von der EU 2010 etc.). Binnenmigration, internationale Migration, Förderung intellektueller Ressourcen (Humankapital), Ausgleich soziokultureller Probleme haben nicht nur politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedeutung, sondern sind auch relevante Herausforderungen für die Bildungspolitik. Daraus folgt der Anspruch, die Diskriminierungen von Menschen jeder Art und auf allen Ebenen abzubauen, um eine weitgehend chancengerechte Entwicklung aller Menschen zu ermöglichen. In erster Linie sind hier die Pädagogik und die Bildungspolitik aufgerufen, den Bereich Diversity in den Mittelpunkt ihrer Zielsetzung zu stellen. Die Berücksichtigung der Vielfalt im Bildungssektor ist wesentlich für die Gesellschaft, denn die Folgekosten nicht genutzter Chancen und gescheiterter Biografien sind auf Dauer höher als die Investitionen in eine möglichst leistungsfähige und gerechte Erziehung und Bildung (vgl. OECD 2010).
Zusammenfassung der Ziele und Inhalte:
Im Projekt wird die regionale Priorität Bildung für östliche Nachbarländer und die nationale Priorität Lehrerausbildung und Erziehungswissenschaft für die Russische Föderation abgedeckt.
Das Ziel dieses Projektes ist die Qualifizierung von Pädagogen und Bildungsmanagern im konsekutiven Aus- und Weiterbildungssystem für den konstruktiven Umgang mit Diversity in Bildungseinrichtungen und Organisationen. Zielgruppen in der Ausbildung sind Studierende des BA- und MA-Studiengangs in den Bereichen Lehramt, Pädagogik, Sozialpädagogik sowie Doktoranden; in der Weiterbildung sind es Lehrer, Bildungsmanager, Vertreter von Behörden (Kommune, Stadt, Sozialamt, Migrationsdienst etc.). Nutznießer dieser Maßnahmen sind Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, ihre Eltern, Hochschule, heterogene Organisationen/Unternehmen, Sozialämter und Migrantendienste, kommunale Behörden.
Spezifische Ziele:
- Länderübergreifende Vernetzung und internationale Ausrichtung der Aus- und Weiterbildungsangebote in Diversity-Pädagogik und Diversity-Management zur Zusammenführung der Best Practice der Bildungseinrichtungen.
- Modernisierung der Curricula für die Bachelorstufe mit pädagogischem Profil durch modularisierte thematische Cluster in Diversity.
- Entwicklung des Curriculums für die Masterstufe "Bildungsmanagement in heterogenen Organisationen".
- Entwicklung von Modulen für die Weiterbildung in Diversity-Pädagogik und -Management.
- Internationale Tandembetreuung der Doktorarbeiten in Diversity.
- Netzwerkbildung in lokalen Bildungslandschaften zur Inklusion von Randgruppen.
- Schaffung eines inklusiven Milieus an den Hochschulen
Das Besondere an der Zielsetzung dieses Projektes ist die Fokussierung in einem ganzheitlichen Aus- und Weiterbildungssystem auf Diversity in ihrer ganzen Breite. Pädagogen in allgemeinbildenden Einrichtungen und Bildungsmanager brauchen eine intersektionale Sichtweise im Sinne von Capability Approach, da sie es nicht ausschließlich mit bestimmten Sektionen von Diversity zu tun haben, sondern mit Gruppen und Organisationen konfrontiert werden, die alle Facetten der Vielfalt widerspiegeln (physische Beeinträchtigungen, Sprachprobleme, kulturelle Prä-gungen, soziale Verwahrlosung, Hochbegabung) in verschiedenen Kombinationen (z.B. physische Beeinträchtigungen plus Hochbegabung). Dadurch entsteht ein Bedarf an Pädagogen, die kompetent und ganzheitlich mit diesen Verschiedenheiten umgehen können, indem sie: Toleranz und soziales Engagement entfalten, diagnostische und förderdiagnostische Kompetenzen erwerben, sich differenzierte Lernstrategien und spezifische Lernmethoden aneignen, Strategien und Techniken sozialer Integration beherrschen, fähig werden, Integrationsprozesse in heterogenen Organisationen zu steuern und pluralistische Organisationskulturen zu entwickeln.
Projektleiterin | Projektmanager |