An den Standorten Braunschweig, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück bieten die Universitäten und Studienseminare in den nächsten Monaten regionale Orientierungstage an, um Jugendliche – mit Migrationsbiographie oder ohne – Einblicke in den Lehrerberuf zu geben und für das Thema „Vielfalt an Schulen" zu sensibilisieren. Jugendliche können sich für die Orientierungstage „Vielfalt im Klassenzimmer = Vielfalt im Lehrerzimmer" bewerben.
An der Universität Hildesheim und an Schulen finden die Orientierungstage am Samstag, 16. Januar 2016, und am Donnerstag, 21. Januar 2016, statt. Der zweitägige Kompaktkurs gibt Einblicke in das Lehramtsstudium und zeigt die Chancen des Lehrerberufs. Die Jugendlichen diskutieren mit Professorinnen und Professoren, Lehrkräften und Lehramtsstudierenden. Sie erleben Schule während einer Hospitation aus einer anderen Perspektive. Insgesamt können 20 Jugendliche teilnehmen.
Jugendliche, die derzeit die 11., 12., oder 13. Klasse besuchen und Interesse haben, können sich einfach für die Orientierungstage in Hildesheim anmelden (hier geht's zum Bewerbungsbogen).
Vielfalt im Klassenzimmer ist eine Aufgabe für das gesamte Kollegium
Lehrerinnen und Lehrer spielen eine Schlüsselrolle für „gelingende Bildungsintegration, denn sie können ganz maßgeblich zum Wohlbefinden und zum Bildungserfolg ihrer Schüler beitragen", sagt Professorin Viola Georgi vom Zentrum für Bildungsintegration der Universität Hildesheim. Sie untersucht, welche Erwartungen an Lehrkräfte mit einer Migrationsbiographie gerichtet werden und welche Erfahrungen sie im Schulalltag machen. Nur knapp fünf Prozent der Lehrerinnen und Lehrer haben selbst einen Migrationshintergrund.
Welche Rolle nehmen Lehrkräfte in der Schule ein, deren Familien zum Beispiel nach Deutschland eingewandert sind, die selbst mehrsprachig aufgewachsen sind oder im Ausland unterrichtet und interkulturelle Erfahrungen gesammelt haben? Die Erziehungswissenschaftlerin Yvonne Rechter von der Universität Hildesheim sagt, dass die Mehrsprachigkeit, die viele Lehrkräfte mitbringen, ein großer Vorteil für das Unterrichten heterogener Schulklassen sei. Letztlich müssten aber alle Lehrkräfte – unabhängig von ihrer Herkunft – lernen, wie sie mit Vielfalt umgehen, sagt Rechter. Sie fördert Lehramtsstudierende beim Sammeln von zusätzlichen Praxiserfahrungen im Studium. In Hildesheim unterstützen Studierende im Projekt „LernKU(h)LT“ seit 2006 Kinder unterschiedlicher Herkunftssprachen im Team. Zwei Mal in der Woche lernen sie gemeinsam in einer Kleingruppe und halten Kontakt zu den Eltern und Lehrkräften.
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