Dissertationen, Habilitationen & Stipendien

Joachim Algermissen

Abstract des Dissertationsvorhabens von Joachim Algermissen, MSc, EMBA

I. Angaben zum Forschungsvorhaben

a) Arbeitstitel der Dissertation:

Hans Tietmeyer. Eine deutsche Biographie im Zeichen von europäischer Finanz- und Währungspolitik.

b) Fachgebiet und Arbeitsrichtung:

Biografieforschung - Deutsche und europäische Wirtschafts-, Finanz- und Währungsgeschichte –Europäische Integrationsgeschichte

c) Gesamtdauer des Forschungsvorhabens:

Oktober 2013 bis Juli 2016

d) Wissenschaftlicher Betreuer der Dissertation:

Prof. Dr. Michael Gehler, Prof. Dr. Athanassios Pitsoulis

II. Zusammenfassung des Forschungsvorhabens

Das Projekt beschäftigt sich mit der Verfassung einer Biografie über Prof. Dr. Hans Tietmeyer. Tietmeyer hat insbesondere in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren an zahlreichen wirtschafts- und währungspolitischen Entscheidungen mitgearbeitet, die die deutsche und europäische Wirtschafts- und Währungsentwicklung geprägt haben. Ob es um die Gründung des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Situation (1963), um die Ausarbeitung der Werner-Gruppe für eine europäische Wirtschafts- und Währungsunion (1970), um das sog. Lambsdorff-Papier, dem entscheidenden Wendepapier in der deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik (1982) oder um die Einführung der europäischen Einheitswährung (1999) ging – Tietmeyer lieferte nicht nur wiederholt maßgeblich Gedanken und Konzepte, sondern wirkte auch entscheidend an ihrer Umsetzung mit.

Basierend auf seinen zahlreichen Erfahrungen zählt Tietmeyer zu einem besonderen Expertenkreis der deutschen und europäischen Wirtschafts- und Währungsgeschichte. Bei der Deutschen Einheit und dem europäischen Integrationsprozess hatte er erheblichen Einfluss. In den Jahren 1982 – 1989 war er als Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen tätig und Vorgänger von Horst Köhler, dem späteren Bundespräsidenten. Während dieser Zeit bereitete er im Auftrag von Bundeskanzler Helmut Kohl die Weltwirtschaftsgipfel vor und fungierte auch als Berater in Wirtschafts- und Währungsfragen, die der Gestaltung der Deutschen Einheit dienten. Im Jahr 1993 wurde Tietmeyer zum Präsidenten der Deutschen Bundesbank berufen und war in hohem Maße an der Einführung der europäischen Währungsunion beteiligt, wie z.B. bei der Ausarbeitung des Maastricht-Vertrages, den er hinsichtlich der Kontrolle der nationalen Finanzpolitiken von Anfang an als nicht ausreichend bewertete.

Die Dissertation verfolgt das Ziel einer objektiven und detaillierten Darstellung seiner Person sowie einer kritischen Analyse seines Handelns als Leiter diverser Abteilungen im Bundesministerium für Wirtschaft, als Staatsekretär im Bundesministerium für Finanzen, als Berater von Bundeskanzler a.D. Helmut Kohl und als Präsident der Deutschen Bundesbank. Dabei sollen vor allem neue Erkenntnisse über die 1970er, 1980er und 1990er Jahren generiert werden. Zwei Bereiche stehen dabei im Fokus: Einerseits die historischen Entwicklungen der deutschen Wirtschaftspolitik, die Tietmeyer insbesondere bis 1982 wesentlich mitgestaltet hat und andererseits die europäische Währungspolitik, die Tietmeyer von 1982 bis 1999 maßgeblich beeinflusst hat.

 

III. Schlüsselbegriffe

Hans Tietmeyer, Biographie, Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Situation in Deutschland, Werner-Gruppe, Lambsdorff-Papier, Bundesbankpräsident, Wirtschaftsgeschichte, Währungsgeschichte, europäische Integration, europäische Einheitswährung


IV. Forschungsfragen

a) Zunächst wird es um eine Darstellung und Interpretation des Lebensweges und der Persönlichkeit von Hans Tietmeyer gehen. Welche Charaktereigenschaften bildete er in seiner Kindheit und Jugend heraus und inwiefern haben diese sein späteres Handeln und Wirken beeinflusst?

b) Danach wird sein sozialer Aufstieg detailliert dargestellt und analysiert. Wie schaffte es Hans Tietmeyer vom „einfachen“ Jungen aus einem kleinen Dorf im Münsterland zum Bundesbank-präsidenten und somit zu einem der einflussreichsten Finanz- und Wirtschaftslenker Deutschlands?

c) Drittens wird seine Rolle als Vordenker untersucht. Gingen seine Ausarbeitungen stets ein Stück weiter als vergleichbar andere? Gibt es einen Entwicklungsprozess in seinem Denken und Agieren?

d) Da er von 1962 bis 1982 im Bundesministerium für Wirtschaft (Abteilung I: Wirtschaftspolitik) arbeitete, wird sein Einfluss auf die deutsche Wirtschaftspolitik offensichtlich. In der Abteilung für Wirtschaftspolitik übernahm er ab 1972 sogar die Leitung. Welchen Einfluss hatte Tietmeyer auf die Konzeptionierung der deutschen Wirtschaftspolitik bis 1982 und welche Ergebnisse konnten erzielt werden?

e) Fünftens geht es um seinen Beitrag bei der Ausgestaltung und Vorbereitung der europäischen Einheitswährung. Er beschäftigte sich ab 1982 mit internationalen Währungsfragen. Zunächst als Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen und ab 1990 als Direktoriumsmitglied bzw. ab 1993 als Präsident der Deutschen Bundesbank. Wie hat Tietmeyer die Konzeptionierung des Euro beeinflusst? Wie ist er mit der „Herausforderung Euro“ umgegangen?

f) Abschließend werden seine Gedanken für die künftige Entwicklung der europäischen Integration und Währungsunion vorgestellt und analysiert. Welche Schritte sollten in naher Zukunft unternommen werden, um einen nachhaltigen Fortschritt in Europa zu gewährleisten?

 

IV. Quellen und Literatur (Auswahl)

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Lena Blanke

Europäischer Ethnonationalismus: Der bewaffnete Kampf um die Unabhängigkeit des Baskenlands und die Troubles in Nordirland – ein Teil des kulturellen Gedächtnisses.
Teilgebiet: Vergleichende europäische Kultur- und Zeitgeschichte

 

Abstract zum Dissertationsvorhaben

Die Betrachtung der Konflikte im Baskenland und in Nordirland zeichnen ein differenziertes Bild des heutigen Europas: Sie belegen, dass historische Konflikte in beiden Ländern bis heute Teil des öffentlichen Diskurses sind. Ihre Ursachen liegen tief in der Geschichte.
Versteht man Europa nicht allein als den politischen Zusammenschluss, sondern als Auftrag der Verständigung, ermöglicht dies Einblicke in das historisch-kulturelle Erbe. Diese Darstellung gilt es sowohl für Nordirland wie auch für das Baskenland zu leisten, indem literarische Texte im Hinblick auf die Konfliktthematisierung untersucht werden: Während die jeweiligen Volkslieder einerseits den patriotischen Kampf um die Freiheit und damit den Widerstand gegen Großbritannien und Spanien forcieren, findet innerhalb der epischen Texte eine differenzierte Auseinandersetzung statt. Die gegensätzliche Darstellung in der Literatur zu den verschiedenen historischen Ereignissen gilt es kritisch zu prüfen.
Die Dissertation befasst sich mit verschiedenen Phasen der An- und Entspannung innerhalb der baskisch-spanischen und des (nord-) irisch-britischen Beziehungen. Aufgrund der Tatsache, dass die Wurzeln beider Konflikte bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, ist eine zeitliche Eingrenzung der Untersuchung zwingend:
Der Konfliktverlauf seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts bis hinein ins 21. Jahrhundert bildet das historische Fundament der Dissertation. Diese zeitliche Auswahl beruht auf der Annahme, dass sich die zentralen Ereignisse der Konfliktgeschichte in diesem Zeitraum ereigneten. Um ein umfassendes und differenziertes Bild der historischen Ereignisse entstehen zu lassen, wird bei der Untersuchung auf folgende Strukturmerkmale zurückgegriffen:
Der Gedanke der nationalen Einheit
Eigen- und Fremdwahrnehmung: Das Spannungsfeld zwischen empfundener und tatsächlicher Unterdrückung sowie die Selbstdarstellung der Briten bzw. Spanier
Interpretation der eigenen Geschichte als Verpflichtung zum „nationalen Widerstand“
Nationalbewusstsein und das Verständnis des jeweiligen nation buildings
Diese Kriterien erlauben innerhalb der Spannungs- und Entspannungsphasen eine vergleichende Dimension von Konfliktgeschichten. Es ist hierbei davon auszugehen, dass spezifische Ereignisse, wie die Periode der Diktatur Francos, oder der irische Unabhängigkeitskampf im Hinblick auf die Konfliktforcierung stärker fokussiert werden.
Die Einbeziehung entsprechender literarischer Texte (sowohl von Volksliedstrophen als auch Romanerzählungen) ermöglicht neue Sichtweisen innerhalb dieser Konfliktgeschichten. Neue Erkenntnisse werden angestrebt zu Fragen, ob und in wieweit literarische Texte zur Ent- und Anspannung der Ereignisse beitragen können und welche Darstellungsweise innerhalb der einzelnen Gattungen gewählt wurden. Zudem wird die Frage nach der Dependenz zwischen literarischen Werken und historischen Ereignissen innerhalb des kulturellen Gedächtnisses in der baskischen und (nord-)irischen Bevölkerung von großem Interesse sind.

Knappe Literaturauswahl

  • Fennert, Dana, Der baskische Nationalismus ab 1975, Hamburg 2010.
  • Helmerich, Antje, Nationalismus und Autonomie. Die Krise im Baskenland 1975-1981, Stuttgart 2002.
  • Jesse, Eckhard, Thieme, Tom (Hrsg.): Extremismus in den EU- Staaten, Wiesbaden 2011.
  • Kandel, Johannes, Der Nordirland- Konflikt. Von seinen historischen Wurzeln bis zur Gegenwart, Bonn 2005.
  • Kasper, Michael, Baskische Geschichte, Darmstadt 1997.
  • Morris, Danny, Troubles. Eine Einführung in die Geschichte Nordirlands. Münster 1997.
  • Niebel, Ingo, Das Baskenland. Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts, Wien 2009.
  • Seidel, Carlos Collado, Die Basken. Einhistorisches Portrait, München 2010.
  • Simpson, William, Twentieth- Century- British History. A teaching ressource book, New York 2005.


Quellen
Literarische Texte:
„Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt  haben. Jedesmal, wenn ein in andere Hände gelangt, jedesmal, wenn jemand den Blick über die Seiten gleiten läßt, wächst sein Geist und wird stark“ (Zafon, Der Schatten des Windes, S. 10).


Nordirland- Konflikt

  • Farell, James Gordon, Troubles, New York 1970.
  • McCabe, Eugene, Death and Nightigales, New York 2002.
  • Morrison, Danny, Auf dem Rücken der Schwalbe, Münster 1996.
  • O´Brian, Edna, Das einsame Haus, Hamburg 1996.
  • O´Connor, Joseph: Die Überfahrt, Frankfurt am Main 2003.
  • O´Neill, Jamie: Im Meer, zwei Jungen, München 2003.
  • Trevor, William: The Story of Lucy Gault, New York 2003
  • Wilson, Robert Mc Liam, Eureka Street, Belfast, Frankfurt am Main 1999.


Konflikt im Baskenland

  • Atxaga, Bernado, Der Sohn des Akkordeonspielers, Frankfurt am Main 2006.
  • Atxaga, Bernado, Fenster zum Himmel, Frankfurt am Main 2007.
  • Hausemer, Georges, Lesereise Baskenland, Wien 2010.
  • Zelik, Raul, Der bewaffnete Freund, München 2007.


Liedertexte
„Wenn Sie uns Iren kennen lernen wollen […] dann lauschen Sie unserer Musik. Der Melodie und den Worten, wenn es Worte gibt. Und wenn Sie richtig hinhören, dann fangen Sie vielleicht an zu verstehen, was für Menschen wir sind. Musik ist das Herz jedes Volkes, das Herz jeder Kultur, weil sie aus dem Herzen kommt“ (Roberts, Nora, Töchter des Feuers, S. 127).

Baskische Lieder

  • Txiki
  • Goratagora
  • PelloJoxepe
  • AgurJaunak
  • TxoariaTxoria


Irische, bzw. englischsprachige Lieder

  • The town I loved so well
  • bloddy Sunday
  • Wearing of the Green
  • Only our rivers run free
  • James Conolly
  • Irish Soldier Boy
  • Give Ireland back to the Irish
  • Four green Fields
  • James Larkin



Leyli Cillien

Exposé

Research Expose

Supervisor Professor Dr. Phil. Habil. Michael Gehler

 

Title

Neutral States, Peace and Security within International Institutions in Regional Perspective

 

Keywords

Neutrality, foreign policy, international institutions, Europe, Central Asia, security, constructivism, institutionalism

 

Pitch Point

The Cold War pushed some states to join the non-alignment movement which was inspired by the practice of neutrality of neutral countries. With the end of this conflict, the world political order experienced structural changes. The newly founded European Union and globalization once again led many scholars to re-evaluate neutrality as an irrelevant concept in the new world order. Whilst some countries abandoned their neutral policies, some historical neutral states, such as Switzerland and Austria, re-endorsed their adherence to neutrality as a foundational doctrine of their foreign policy. In addition, some nascent states emerging from the breakup of the Soviet Union, such as a Central Asian state like Turkmenistan, also adopted neutral policies. This means that, contrary to the opinions of many scholars, neutrality still bears relevance in post-Cold War politics.

 

Introduction

This research project aims to examine the role of three permanent neutral states within international institutions. The role played by Switzerland, Austria and Turkmenistan within the Organization for Security and Cooperation in Europe (OSCE), the United Nations (UN), as well as their behaviour respective of their regions through these institutions will be analyzed in this study. The cases of Afghanistan, and Ukraine and nuclear non-proliferation will be observed.

Austria, Switzerland and Turkmenistan serve as case studies because all three countries have neutrality enshrined into their constitutions and respectively adhere to “permanent” or “perpetual” neutrality de jure. Additionally, these states are recognized as being neutral by the international community. Their commitments to long-term neutrality differentiate them from the countries that practice neutrality temporarily either adhere to the non-alignment policies. Since this project aims to analyze the role of neutrality in its quintessence, these formally and long term neutrality committed countries are selected as research cases studies.  

 

 

Research Questions and Purpose

The research project seeks to answer the following relational and descriptive questions:

  1. Why did the chosen case studies opt for permanent neutrality?
  2. What are the concept and peculiar features of neutrality belonging to each individual state?
  3. How do permanent neutral states form their concept of neutrality and transfer it to international politics individually and via international institutions?
  4. What role do they play in security affairs individually and collectively in international institutions and their respective regions via their foreign policies?
  5. What effects and functions do neutral states perform concerning security in international institutions and their geographical regions?

The objective of this research is to analyze the participation of neutral countries in security affairs individually and collectively through international institutions, shifting away from a narrow focus on simple abstention from war. In other words, the research aims to elaborate the significance of neutrality and the role of permanent neutral states within international institutions and their respective geographical regions from a security perspective. The research will explore the concept of neutrality with emphasis on peculiar features of every case country. The Ph.D. project will examine the rationale of neutral countries in order to become neutral. By focusing on their foreign policies and their conduct within international institutions, this enterprise will explore what neutrality and neutral countries can contribute to crisis management and conflict prevention as well as conflict solution.

 

Methodology

To explore the aforementioned questions, this study will apply a qualitative, case-oriented, and comparative methodology with a clear historical approach and dimension.

International institutions are vehicles for the evolution of international politics. As such, scholars have paid special attention to them, particularly in the wake of the Cold War. Using theories of institutionalism and constructivism, combined with a historical-comparative approach, this study will scrutinize the role of permanent neutral states with regard to their security functions within international institutions and respective region. Three permanent neutral countries that are Austria, Switzerland, and Turkmenistan - will be examined in order to explore the horizons of neutrality. A detailed analysis of precise variables will be conducted to investigate these case at multiple levels mentioned below.

 

Tabulated Summary

1

Micro Individual State Institution Level

The role of a single neutral state in a given institution and region

2

Micro Comparative Level

The role of three neutral states in a single institution and region

3

Overall Individual State Level

The role played by a single neutral state in institutions and regions

4

Macro Comparative Level 

The roles played by all three neutral states in institutions and regions

 

*On level 3 is analyzed the role of one county in institutions and regions.

*On level 4 is analyzed the role of all three countries in institutions and regions.

 

Sources

Books and research articles on the role of permanent neutral states in international institutions and their impact on global security will be used as secondary sources. Primary sources will stem from databases of various research institutions including, but are not limited to the Department of Peace and Conflict Research, Uppsala Conflict Data Program, SIPRI[1], MGIMO[2], ESOC[3], Swiss Peace, Research Database Alliance in Austria, archives of the states and international organizations, and historical documents[4]. Gathering information on the role of neutral states, the data will be collected from the international institutions and foreign affairs ministries. Interviews and consultations with representatives to international institutions and heads of the diplomatic missions will be conducted in flexible approach, carried out in-person or remotely. A standard questionnaire and case relevant tailored questions will be presented to every interviewee prior to the interview. On the basis of the questionnaire, the interviewee will select their preferred method for being interviewed.

 

Interviews are planned with the following persons:

Representatives of States to International Organizations and Heads of the International Organization´s Missions:

  1. Ms. Natalia Gherman​ – the Special Representative of the UN Secretary-General and Head of the UNRCCA
  2. Mr. Philipp Saprykin – the Deputy Head of the UNRCCA
  3. H.E. Ambassador Alexander Marschik – Permanent Representative of Austria to the UN
  4. Mr. John MacGregor – Head of the OSCE Centre in Ashgabat
  5. H.E. Ambassador Clemens Koja – the Permanent Representation of Austria to the OSCE
  6. H.E. Ambassador Florian Raunig – the Department for the OSCE of the Austrian Ministry of Foreign Affairs
  7. H.E. Ambassador Dr. Gabriela Sellner – Permanent Representative of the Permanent Mission of Austria to the United Nations in Vienna
  8. H.E. Ambassador Wolfgang-Amadeus Bruelhart – the Permanent Mission of Switzerland to the OSCE, the UN and other International Organizations

 

Academicians:

  1. Dr. Heinz Gaertner – Chair of the Strategy and Security Advisory Board of the Austrian Armed Forces, Chair of the Advisory Board of the International Institute for Peace in Vienna, Former academic director  at the Austrian Institute of International Affairs, Lecturer at the Department of Political Science at the University of Vienna and at Danube University
  2. Dr. Michael Gehler – Director of the Institute of History at University of Hildesheim, Corresponding Member of the Austrian Academy of Sciences for Abroad
  3. Dr. Laurent Goetschel - Director of Swisspeace Institute, Professor of Political Science at the University of Basel
  4. Dr. Myrat Hadzyyev - Doctor of Law, Honorary Elder of People´s Council of Turkmenistan
  5. Mag. Dr. Günther Hauser – Senior Researcher and Lecturer at the Institute for Strategy and Security Policy at Austrian Defence Academy
  6. Dr. Pascal Lottaz - Assistant Professor at the Waseda Institute for Advanced Study Japan, Member of Advisory Board of the International Institute for Peace in Vienna

 

The following tentative questionnaire with combination of open ended and multiple choice questions will be used for interviews:

  1. How relevant do you judge the neutrality in contemporary Europe, especially when most of the region´s countries are in the European Union?
  2. Do you think neutrality is relevant for today’s politics and why so?
  3. Do you think that the role of neutral countries bears more importance in times of conflict rather than in times of peace?
  4. What role does (name of country) play in relation to security in special region and in particular institution (name of institution)?
  5. What inputs vis-à-vis peace and security has (name of country) contributed to the institution, region?/How do you think (name of country) has contributed vis-à-vis peace and security to the institution and the specific region?
  6. Do you recall any historical case(s) of cooperation between neutral states for achieving peace and security objectives in some institution or region?
  7. Do you believe that permanent neutral countries have a special role to play within international affairs towards peace and security compared to countries that practice neutrality without de jure status and those belonging to military alliance? If yes, is that symbolic or practical? What special role is it?
  8. What do you think is the difference between a permanent neutral country (PNC) and non-permanent neutral country (NPNC) such as alliance-free Finland and Sweden or other non-aligned countries, in terms of capacity to contribute to peace and security?
  9. Turkmenistan´s question – Turkmenistan is the only country that has been twice recognized as a permanent neutral country by the UNGA resolutions A/RES/50/80 in 1995 and A/RES/69/285 in 2015. Do you think that acknowledgment of Turkmenistan's neutral status by the UN and its member states makes the country´s status a special one? If yes, could you please elaborate on this peculiar feature and its significance for Turkmenistan's neutral status?
  10. Switzerland`s question - In the Ukrainian war with many parties involved, Switzerland joined all EU sanctions and froze Russian financial assets placed in its banks. That raised opinions that Switzerland took direction towards Europe and acted non-neutral. Unlike as in the 2011 Libyan crisis when Switzerland sanctioned the financial assets of Colonel Gaddafi allocated in its banks in line with the United Nations Security Council´s (UNSC) mandate, this time the neutral country sanctioned Russian assets without such authorization. Another instance was when during WWII the Nationalist-socialists ruled Germany invaded its neighbour countries, Swiss banks continued servicing German accounts. In the case of the Russian invasion in Ukraine Switzerland applied a different approach towards Russia. How the guesses of non-neutrality around this Swiss decision can be addressed? How such a decision can be explained with regard to the Swiss policies of perpetual neutrality?

 

Gathered data will be measured and analyzed by factoring in timeframes, regions, international institutions, and the conduct of the neutral state.

Significance

This project aims to identify patterns and to develop a workable theory about the role of permanent neutral states’ impact on security within international institutions and their respective geographical regions. It is significant for positioning permanent neutral states and their policies within the international community. It will also help reveal whether neutral policies can serve as tools for peace and security.

 

The research attributes special attetntion to Turkmenistan, a relatively young neutral state located in the Central Asian region with possibilities ranging from the prospects of the neo great game (Stavljanin, 2013) up to integration towards security and development via international institution suchlike the European Union community model. The examples of Swiss and Austrian neutrality models demonstrate that permanently neutral states may play a mixed game of integrating and remaining distant to supranational entities. Thus, besides supplying the information regarding the functions of permanent neutral states, the research will also assemble and contribute data, rectifying the dearth of research on Turkmenistan's permanent neutrality.

 

The dissertation´s structure will tentatively consist of the following chapters:

  1. Introduction
  2. Different types of neutralities
  3. Research literature review
  4. Chapters of case studies analysis on the subject of foreign policy, participation, and conduct of neutral states within international institutions and their geographical regions
  5. Results and discussion about impact and contribution of neutral states to security affairs in international institutions and respective geographical regions
  6. Conclusion

 

Planned Work Schedule October 2021 – September 2025:

 

The dissertation writing includes presenting the yearly interim report to the doctoral board between April and August, as well as regularly attending scientific seminars and conferences.

October 2021 - March 2022

Writing introduction chapter

April 2022 – September 2022

Writing literature review

October 2022 – March 2023

Writing study cases analysis chapter

April 2023 – September 2023

Conducting case study analysis at the University of Vienna

October 2023 – March 2024

Conducting study case analysis in a field research

April 2024 – September 2024

Conducting a seminar for bachelor or master students; cooperate with partnering institution

October 2024 – March 2025

Writing conclusion chapter

April 2025 – September 2025

Finalizing and defending the dissertation

 

(Word count: 2140)

 

 

 

 

Bibliography:

The production of dissertation will include, but not limited to the following books and materials:

Abbenhuis, M. (2014). An age of neutrals: great power politics, 1815–1914. Cambridge             University Press.

Beltrán, J. F., Moreso, J. J., & Papayannis, D. M. (Eds.). (2013). Neutrality and Theory of Law.            Springer.

Bischof, G., Pelinka, A., & Gehler, M. (Eds.). (2002).  Austria in the European Union (Vol. 10).      Transaction Publishers.

Bott, S., Hanhimaki, J. M., Schaufelbuehl, J., & Wyss, M. (Eds.). (2015). Neutrality and             Neutralism in the Global Cold War: Between or Within the Blocs?. Routledge.

Brandt, W. (1968). Friedenspolitik in Europa.

Buzan, B. & Waever, O, (2003, Vol.91). Regions and powers: the structure of international   security. Cambridge University Press.

Constitution of Turkmenistan. (1995). Constitutional Act on the Permanent Neutrality of         Turkmenistan.

Diplomat. (01.11.2015). The Permanent Neutrality of Turkmenistan. Diplomat             Magazine.

            https://diplomatmagazine.com/the-permanent-neutrality-of-turkmenistan/

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Gaertner, H., & Reiter, E. (2000). Small states and alliances. Österreichisches Institut für       Internationale Politik.

Gaertner, H. (2017). Der Kalte Krieg. Marixverlag.

Gaertner, H. (2011). Die österreichische Sicherheitsstrategie (ÖSS) im globalen Kontext;          Kurzanalyse.

Gaertner, H. (2018). Engaged Neutrality. In The European Neutrals and NATO (pp.             129-     149). Palgrave Macmillan, London.

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            ISBN 978-3-7001-8232-0 – Print Edition. ISBN 978-3-7001-8512-3 – Online Edition.

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            https://www.zei.uni-bonn.de/dateien/discussion-paper/dp_c92_gehler.pdf

Gehler, M. (2016). Different Roads to the European Union: Neutral States and Integration     1945-1995 (Twelve Thesis), in: Adrian-Ciprian Păun/Dragoş Păun (Eds.), The      Convergence of Diversity. The European Model in Honorem Prof. Univ. Dr. Nicolae            Păun, Prese Universitară       Clujeană 2014, S. 49-83.

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            https://www.swissinfo.ch/eng/neutrality-remains-a-core-principle/291974

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Wani, K. (2017). Neutrality in international law: from the sixteenth century to 1945.             Routledge.

 

[1] Stockholm International Peace Research Institute

[2] The Institute of International Studies MGIMO

[3] Empirical Studies of Conflict

  • [4] Constitutional Law on the Neutrality of Austria (26 October 1955)
  • The Treaty of Paris (20 November 1815) Act on the Neutrality of Switzerland
  • The Constitutional Law of Turkmenistan about permanent neutrality of Turkmenistan (27 December 1995, No. 99-1)
  • Formal foreign policy lines by the case studies´ Ministries of Foreign Affairs
  • The United Nations General Assembly Resolution A/RES/50/80 and the resolution A/RES/69/285

Severin Cramm

Dissertation

I. Das Thema

 a) Arbeitstitel des Forschungsprojekts

Der DGB und die frühen Projekte der europäischen Integration. Die Europapolitik des Deutschen Gewerkschaftsbundes 1949-1957/58

 

 b) Fachgebiet und Stichworte:

 Geschichte der europäischen Integration, Gewerkschaftsgeschichte, Internationale Geschichte, Geschichte nichtstaatlicher Akteure, Politische Integrationstheorien

 

c) Zeitplan

Oktober 2014 - Dezember 2016: Archivrecherche, Literaturrecherche, Zugang, Quelleneinordnung und -auswertung

Dezember 2016 - Oktober 2018: Verfassen des Forschungsprojektes, Internationale Vorstellung der Thesen, Abschluss des Projektes

 

d) Wissenschaftlicher Betreuer:

 Prof. Dr. Michael Gehler

  

II. Nähere Erläuterung des Vorhabens:

Der große Anteil der Gewerkschaften zur Ausformulierung der deutschen Außenpolitik schlug sich auch in der Europapolitik der 1940er und 1950er Jahre nieder. Ziel des Projektes ist es, in diesem Zusammenhang den Beitrag des DGB in den Verhandlungen zur Konstituierung von Montanunion und den Römischen Verträgen zu untersuchen. Erste Ergebnisse deuten bereits darauf hin, dass die Rolle des DGB in den Verhandlungen zum Schumanplan in der historischen Forschung und der öffentlichen Wahrnehmung massiv unterschätzt wird. Der DGB konnte durch seine Teilnahme an den Schumanplan-Verhandlungen nicht nur inhaltlichen Einfluss auf die Ausgestaltung der Kohle- und Stahlgemeinschaft (EGKS) nehmen, sondern auch ein eigenes europapolitisches Profil entwickeln. Die bislang gesichteten Quellen belegen zudem, dass der DGB in der Außenwahrnehmung sowohl bei parteilichen Vertretern als auch auf europäischer Ebene als wichtiger Faktor in den Verhandlungen sehr ernst genommen wurde.

 Basierend auf diesen Erkenntnissen beschäftigt sich das Projekt damit, die europapolitischen Vorstellungen und Ziele der führenden DGB-Vertreter und ihre Stellung in diesem Prozess zu beleuchten. Wichtig erscheint hier die Frage, welche Auswirkungen die Vorsitzwechsel (Hans Böckler — Christian Fette — Walter Freitag — Willi Richter) auch auf die Außenpolitik des DGB im Allgemeinen und die Europapolitik im Besonderen hatten. Eine außerordentlich wichtige Rolle soll hierbei das Verhältnis der DGB-Spitze zur Basis spielen, namentlich die Vermittlung der Europapolitik an Landes- und Kreisverbände sowie Werbe- bzw. Öffentlichkeitsmaßnahmen. Auch der Kontakt des DGB zu den deutschen Parteispitzen und zur Bundesregierung soll entsprechend beleuchtet werden. Der Austausch mit weiteren europäischen Gewerkschaften im Rahmen des IBFG und des 21er-Ausschusses soll in diesem Kontext betrachtet und in das Gesamtbild eingefügt werden. Die Arbeit ist durch die Einbindung wirtschaftswissenschaftlicher, vor allem aber aktueller politikwissenschaftlicher Theorien interdisziplinär ausgerichtet. Diese sollen mit der historischen Entwicklung abgeglichen bzw. durch diese untermauert werden.

 Als Grundlage für das Projekt dienen neben der Forschungsliteratur vor allem die Archivbestände des AdsD in Bonn, speziell die Unterlagen des DGB-Archivs. Als besonders ertragreich haben sich hier die Veröffentlichungen der Gewerkschaftlichen Monatshefte sowie die archivierten Unterlagen der Hauptabteilungen Ausland (später: Internationales) und Vorsitzender herausgestellt. Zusätzlich sind Forschungsaufenthalte am ACFTU in Amsterdam zur Einsichtnahme in Unterlagen des ERO und am Historical Archive of the European Union in Florenz zur Einsichtnahme in die Unterlagen der Institutionen der Montanunion geplant.

 

III. Quellen

 Sekundärliteratur

 Abelshauser, Werner, Der Ruhrkohlenbergbau seit 1945. Wiederaufbau, Krise, Anpassung, München 1984.

 Abelshauser, Werner, Konflikt und Kooperation. Strategien europäischer Gewerkschaften im 20. Jahrhundert, Essen 1988.

 Ahland, Frank, Ludwig Rosenberg. Der Bürger als Gewerkschafter, Witten 2002.

 Beever, R. Collin, European Unity and the Trade Union Movements, Leyden 1960.

 Brunn, Gerhard: Die Europäische Einigung von 1945 bis heute, Bonn 2004.

 Bühlbäcker, Bernd, Europa im Aufbruch : Personal und Personalpolitik deutscher Parteien und Verbände in der Montanunion 1949 - 1958, Essen 2007.

 Bührer, Werner, Westdeutschland in der OEEC. Eingliederung, Krise, Bewährung 1947-1961, Oldenburg 1997.

 Clairmont, Yves, Vom europäischen Verbindungsbüro zur transnationalen Gewerkschaftsorganisation. Organisation, Strategien und Machtpotentiale des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes bis 1990, Stuttgart 2014.

 Clemens, Gabriele/Alexander Reinfeldt/Gerhard Wille, Geschichte der europäischen Integration, Paderborn 2008

 Ebbinghausen, Bernhard/Jelle Visser, Trade Unions in Western Europe since 1945, Basingstoke 2000.

 Fattmann, Rainer, Für ein soziales Europa. Der Agrar- Lebensmittel- und Tourismusbereich in der europäischen Gewerkschaftspolitik seit der Gründung der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, Münster 2013.

 Gehler, Michael, Europa. Von der Utopie zur Realität, Innsbruck/Wien 2014.

 Gillingham, John, Coal, Steel and the Rebirth of Europe 1945-1955. The Germans and French from Ruhr Conflict to Economic Community, Cambridge 1991.

 Haas, Ernst B., The uniting of Europe: political, social, and economic forces 1950-1957, Stanford 1958.

 Hoffmann, Reiner/Emilio Gabaglio, Ein offener Prozeß. Elf Versuche über den europäischen Gewerkschaftsbund, Münster 1998.

 Köpper, Ernst-Dieter, Gewerkschaften und Außenpolitik. Die Stellung der westdeutschen Gewerkschaften zur wirtschaftlichen und militärischen Integration der Bundesrepublik in die Europäische Gemeinschaft und in die NATO, Frankfurt am Main-New York 1982.

 Küsters, Hanns Jürgen, Die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, Baden-Baden 1982.

 Schneider, Michael, Kleine Geschichte der Gewerkschaften. Ihre Entwicklung in Deutschland von den Anfängen bis heute, Bonn 1989.

 Schroeder, Wolfgang/Bernhard Weßels (Hrsg.), Die Gewerkschaften in Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch, Wiesbaden 2003.

 Stöckl, Ingrid, Gewerkschaftsausschüsse in der EG. Die Entwicklung der transnationalen Organisation und Strategie der europäischen Fachgewerkschaften und ihre Möglichkeiten zur gewerkschaftlichen Interessenvertretung im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft, Kehl 1986.

 Suzuki, Hitoshi, Digging for European Unity. The role played by the Trade Unions in the Schuman Plan and the European Coal and Steel Community from a German Perspective 1950-1955, Florenz 2007.

 Tabakow, Robert/Brigitte Pellar, Globalisierung einmal anders. Der internationale Zusammenschluss der Gewerkschaftsbewegung und seine Geschichte, Wien 2006.

 Thum, Horst, Mitbestimmung in der Montanunion. Der Mythos vom Sieg der Gewerkschaften, Stuttgart 1982.

 Weilemann, Peter, Die Anfänge der Europäischen Atomgemeinschaft, Baden-Baden 1983.

 

Beiträge in Sammelbänden/Fachzeitschriften

Buschak, Willy, Der Europäische Gewerkschaftsbund und die Europäischen Gewerkschaftsverbände, in: Europäische Gewerkschaftsorganisationen - Bestände im Archiv der sozialen Demokratie und in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, hrsg. v. Uwe Optenhögel, Michael Schneider, Rüdiger Zimmermann, Bonn 2003, S. 9-19.

 Guasconi, Maria Eleonora, Die Gewerkschaften und die Neubelebung der europäischen Sozialpolitik, in: Berufsbildung (2004), Nr. 32, S. 61-70.

 Mittag, Jürgen, Deutsche Gewerkschaften und europäische Integration, in: Mitteilungsblatt des Instituts für soziale Bewegungen. Deutsche Gewerkschaften und europäische Integration im 20. Jahrhundert, hrsg. v. Jürgen Mittag (Mitteilungsblatt des Instituts für soziale Bewegungen 42), Bochum 2009, S. 5-25.

 Volkmann, Hans-Erich, Der DGB, Adenauer und der Schuman-Plan, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 44. Jahrgang (1996), Heft 3, S. 223-247.

 

Quelleneditionen

 Dokumentation der Europäischen Integration. 1946-1961 unter besonderer Beachtung des Verhältnisses EWG-EFTA. Von der Zürcher Rede Winston Churchills 1946 bis zur Bewerbung Großbritanniens um Mitgliedschaft bei der EWG 1961, hrsg. v. Archiv der Gegenwart, Bonn/Wien/Zürich 1961.

 Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund 1949-1956, Bd. 11, hrsg. v. Herrmann Weber/Siegfried Mielke, Köln 1987.

 Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund 1956-1963., Bd. 12, hrsg. v. Klaus Schönhoven/Herrmann Weber, Bonn 2005.

 Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert. Die Industriegewerkschaft Metall in der frühen Bundesrepublik, Bd. 10, hrsg. v. Klaus Schönhoven/Hermann Weber, Köln 1991.

 Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert. Organisatorischer Aufbau der Gewerkschaften 1945-1949, Bd. 6, hrsg. v. Herrmann Weber/Siegfried Mielke, Köln 1987.

 

Archivbestände

 Bestände des IBFG im Archiv des IISH in Amsterdam

 Bestände des DGB im Archiv der Sozialen Demokratie in Bonn

 Bestände zu den Schuman-Plan-Verhandlungen und zum DGB im Bundesarchiv in Koblenz

Gerald Danner

Vorläufiger Titel:

Bayern und die Südtirolfrage

Von der Internationalisierung zur Regionalisierung (1959-1992)

 

Wissenschaftliche Betreuer: Prof. Dr. Michael Gehler, Prof. Dr. Dr. Jörg Bölling

Fragestellung der Forschungsarbeit

Als Folge des Ersten Weltkriegs (1914-1918) wird Südtirol, besiegelt durch den Friedensvertrag von Saint Germain en Laye 1919, von Italien 1920 annektiert. Ab diesem Zeitpunkt entsteht in dieser Region ein ethnischer Konflikt zwischen der überwiegend deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols und Italien, welcher das gesamte 20. Jahrhundert prägen sollte und teilweise bis heute zu spüren ist. Zentrale Fragestellung der geplanten Dissertation soll es sein, die Rolle Bayerns bzw. dessen Agieren und Reagieren in der Südtirolfrage zu untersuchen. In der Literatur werden immer wieder Sympathien oder Unterstützung Bayerns in den Belangen der von Italien unterdrückten Südtiroler angedeutet, jedoch ohne, dass diesen bislang in einer eigenen Untersuchung nachgegangen wurde. Da sowohl Bayern als auch Südtirol christlich-konservativ geprägte Länder sind, scheint zudem eine nähere, geschichtswissenschaftliche Betrachtung der Beziehungen dieser beiden Länder angebracht. Im Verlauf der Corona-Pandemie spricht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch heute noch von besonderen Beziehungen zum zeitweiligen Corona-Risikogebiet Südtirol.

Ist der Südtirolkonflikt, welcher sich in den 1960er Jahren gewaltsam entladen sollte, in der deutschen Geschichtswissenschaft allenfalls ein Randthema des Kalten Krieges, lässt sich dieser doch darin einordnen und ist nicht zuletzt durch die UNO-Resolutionen 1960/61 von internationaler Bedeutung. Erst nach einer Reihe gewaltsamer Attentate des „Befreiungsausschusses Südtirol“ (BAS), sowie zähen Verhandlungen zwischen Österreich und der Südtiroler Volkspartei (SVP) einerseits und Italien andererseits, konnte 1969 ein Paket an Maßnahmen verabschiedet werden, das nach seiner Umsetzung die Grundlage der heutigen „Autonomen Provinz Bozen“ bildet.

Kernanliegen der Dissertation soll es sein, die Beziehungen und ggf. Zusammenarbeit Bayerns und Südtirols während der einzelnen Stationen hin zur Südtirol-Autonomie ab dem Zeitpunkt der Internationalisierung der Südtirolfrage vor der UNO bis zum Prozess der Regionalisierung, explizit bis zur UNO-Streitbeilegungserklärung 1992 zu untersuchen. Hierbei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass das österreichische, ÖVP-geprägte, Bundesland Tirol zumindest eine Scharnierfunktion, wenn nicht gar gleichgewichtiger Partner, zwischen Bayern und Südtirol gewesen sein dürfte. Wenngleich bereits ab der Annexion Südtirols 1920 gegenseitige Sympathiebekundungen festzustellen sind, sollen die UNO Südtirol-Befassungen ab 1959 den Beginn des Untersuchungszeitraums markieren, da sich vorher sowohl die CSU als auch SVP noch in einem Selbstfindungs- und Etablierungsprozess befunden haben und auch der Fokus und das Bewusstsein der bayerischen Außenpolitik bis zur Schließung der innerdeutschen Grenze 1961 noch anders gewichtet gewesen sein dürfte. Ab diesem posttotalitären Zeitraum entwickeln sich in beiden Ländern parallel jene Volksparteien, die ihre Länder maßgeblich prägten und dies bis heute tun. Der Untersuchungszeitraum soll ferner mit dem Jahr 1992 abgeschlossen werden. Zum einen ist diese Zeit durch den Fall des Eisernen Vorhangs und die Öffnung der Mitte und des Ostens Europas geprägt. Auch damalige politische Akteure erkannten, dass mit diesem Ereignis die Politik umdenken und andere Schwerpunkte, als in den vorherigen Jahrzehnten setzen musste. Dies hat sicher auch Einfluss auf die Regionalpolitik genommen, die u. a. Gegenstand geplanter Untersuchung sein soll. 1992 ist zudem für Südtirol von besonderer Bedeutung, da in diesem Jahr der Streitfall über die Autonomiegewährung, welcher zu Beginn der 1960er vor der UNO verhandelt wurde, seitens Österreichs für beendet erklärt worden ist. Anlass hierfür war die vollständige Umsetzung aller 1969 zwischen Österreich und Italien ausgehandelten Punkte zur Umsetzung des Autonomiestatus für Südtirol durch Italien.

Eine Dissertation über Bayern und die Südtirolfrage wird somit zwei Aufgaben erfüllen können: Zum einen soll sie die bisher recht ausführliche Forschung zum Südtirolkonflikt aus der Perspektive auswärtiger, auf diplomatischer Ebene nicht unmittelbar in der Streitfrage Südtirol involvierter Länder ergänzen, was bislang allenfalls nur punktuell in der Südtirolforschung geschehen ist und zum anderen einen Beitrag zur Außenpolitik des Freistaats Bayern bzw. zur Parteigeschichte der CSU leisten. Innerhalb des abgesteckten Zeitrahmens dürften sich anhand der Südtirolfrage beispielhaft Möglichkeiten und Grenzen des außenpolitischen Handelns Bayerns, bedingt durch das föderale System der Bundesrepublik oder auch dessen oft so benannte „Sonderrolle“ erkennen lassen. Damit wird diese Arbeit auch ein Stück zur Parteiengeschichte sowohl der Südtiroler Volkspartei als auch der CSU beitragen.

Wegmarken und einzelne Untersuchungspunkte sind

•             die Behandlung der Südtirol-Frage vor der UNO und die Rezeption Bayerns.

•             die Konstituierung der sogenannten 19er-Kommission, welche ab der zweiten Jahreshälfte 1961 mit der Ausarbeitung von Maßnahmen zu Einrichtung einer wirksamen Südtirol-Autonomie beauftragt war.

•             die Unterbringung und der Umgang mit Südtirol-Attentätern die im Laufe der 1960er Jahre in Bayern Unterschlupf oder gar offizielles politisches Asyl suchten.

•             Hat die bayerische Politik tatsächlich mit Südtirol-Attentätern sympathisiert oder diese toleriert?

•             Wie werden die menschenrechtswidrigen Misshandlungen durch italienische Sicherheitskräfte an inhaftierten Südtirol-Aktivisten aufgenommen und wie wird ggf. darauf reagiert?

•             eine mögliche Einflussnahme oder „Beratung“ bei den Autonomieverhandlungen des Südtiroler Landeshauptmanns Silvius Magnago, wie dies beispielsweise durch einen Staatssekretär des Auswärtigen Amtes geschehen ist.

•             eine mögliche Hilfestellung nach Abschluss des Autonomie-Pakets für Südtirol, eventuell beim Aufbau der Verwaltungsstruktur Südtirols oder kulturelle Fördermaßnahmen.

•             Wie ändern sich Bekenntnisse oder Zusammenarbeit mit Südtirol bzw. der SVP im Laufe der Jahrzehnte, etwa vor und nach Paket-Abschluss?

•             die Zusammenarbeit im Rahmen der „Arbeitsgemeinschaft Alpenländer“, welche 1972 gegründet wurde.

Der Südtirolkonflikt hat außerhalb Österreichs und Italiens meist nie die Aufmerksamkeit bzw. das Handeln und Eingreifen von Politikern ersten Ranges erreicht, die zweite Reihe der Diplomatie bspw. des Auswärtigen Amtes in Bonn, war jedoch durchaus mit der Südtirolfrage in ihren verschiedenen Phasen intensiv befasst und vertraut. Inwieweit dies auch auf das mental, geografisch und kulturell viel näher mit Südtirol verknüpfte Bayern zutrifft, soll Aufgabe beabsichtigter Dissertation sein.

Forschungsstand

Die Geschichte der Südtirolfrage kann als relativ gut erforscht angesehen werden. Von der Ebene der Diplomatiegeschichte, der Memoirenliteratur über die aktenfundierte Rolle der Nachrichtendienste bis hin zu präzisen Fallstudien einzelner Attentate des Südtirolkonfliktes, ist die Thematik bislang sehr gut erschlossen. Ein gewisser Mangel ist in dieser Hinsicht allerdings noch die Perspektive des Auslandes bzw. der Nachbarländer und -Regionen auf die Südtirolfrage. Die Außenpolitik des Freistaates Bayern und die Außenbeziehungen der CSU sind in Bezug auf Südtirol noch kaum erforscht.

Monographien und Sammelbände

  • Barlai, Melani/ Griessler, Christina/ Lein, Richard (Hrsg.): Südtirol. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Baden Baden 2014.
  • Cescutti, Marian/ Gismann, Robert/ Pan, Christoph/ Riedl, Hieronymus (Hrsg.): Tirol im 20. Jahrhundert. Festschrift für Viktoria Stadlmayer, Bozen 1989.
  • Conze, Eckart/ Frei, Norbert/ Hayes, Peter/ Zimmermann Moshe: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik, München 2010².
  • Cremasco, Maurizio: Der Alpenraum Im Kalten Krieg. Eine italienische Perspektive, in: Kürger, Dieter/ Schneider, Felix (Hrsg.): Die Alpen in Kalten Krieg. Historischer Raum, Strategie und Sicherheitspolitik, München 2012, S.263-276.
  • Ermacora, Felix: Südtirol und das Vaterland Österreich, Wien und München 1984.
  • Fierlinger, Walter/ Golowitsch, Helmut: Kapitulation in Paris. Ursachen und Hintergründe des Pariser Vertrags 1946, Nürnberg 1989.
  • Forcher, Michael: Bayern – Tirol. Die Geschichte einer freud-leidvollen Nachbarschaft, Innsbruck 1981.
  • Franceschini, Christoph: Geheimdienste, Agenten, Spione. Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächte, Band 1, Bozen 2020.
  • Ders.: Segretissimo – Streng geheim! Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächte, Band 2, Bozen 2021.
  • Gehler, Michael (Hrsg.): Tirol. „Land im Gebrige“: Zwischen Tradition und Moderne. Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945 Band 6/3, Wien, Köln und Weimar 1999.
  • Ders.: Österreichs Außenpolitik der Zweiten Republik. Von der alliierten Besatzung bis zum Europa des 21. Jahrhunderts, Bd. 1, Innsbruck 2005.
  • Ders.: Tirol im 20. Jahrhundert. Vom Kronland zur Europaregion, Innsbruck 2008.
  • Ders./ Guiotto, Maddalena (Hrsg.): Italien, Österreich und die Bundesrepublik Deutschland in Europa. Ein Dreiecksverhältnis in seinen wechselseitigen Beziehungen und Wahrnehmungen von 1945/49 bis zur Gegenwart, Wien, Köln und Weimar 2012.
  • Golowitsch, Helmut: Für die Heimat kein Opfer zu schwer. Folter – Tod – Erniedrigung: Südtirol 1961-1969, Nürnberg 2012².
  • Ders.: Südtirol – Opfer für das westliche Bündnis, Graz 2017.
  • Ders.: Südtirol – Opfer geheimer Parteipolitik, Graz 2019.
  • Ders.: Südtirol – Opfer politischer Erpressung, Graz 2019.
  • Hermannseder, Eveline: Europas letzte große Volksparteien. Die Christlich-Soziale Union und die Südtiroler Volkpartei im Vergleich, Baden Baden 2014.
  • Jehle, Thomas: Die auswärtige Kulturpolitik des Freistaats Bayern 1945-1978, München 2018.
  • Klotz, Eva: Georg Klotz. Freiheitskämpfer für die Einheit Tirols, Wien 2002². 85
  • Köster, Klaus: Bundesrepublik Deutschland und Vereinte Nationen 1949 bis 1963, Frankfurt a.M. 2000.
  • Krüger, Dieter/ Schneider, Felix (Hrsg.): Die Alpen in Kalten Krieg. Historischer Raum, Strategie und Sicherheitspolitik, München 2012, S. 347-402.
  • Lill, Rudolf: Südtirol in der Zeit des Nationalismus, Konstanz 2002.
  • Obwegs, Günther: Freund, der Du die Sonne noch schaust… Luis Amplatz. Ein Leben für Tirol, Neumarkt 2014.
  • Peterlini, Hans Karl: Bomben aus zweiter Hand. Zwischen Gladio und Stasi: Südtirols missbrauchter Terrorismus, Bozen 1993³.
  • Peterlini, Hans Karl: Feuernacht. Südtirols Bombenjahre. Hintergründe, Schicksale, Bewertungen 1961-2011, Bozen 2011.
  • Ders.: Lebenswege eines Guerillero. Zur Einführung in die Biographie des Siegfried Steger, in: Steger, Siegfried: Die Puschtra Buibm. Flucht ohne Heimkehr, Bozen 2014³, S. 6-16.
  • Pfeifer, Gustav/ Steiner, Maria (Hrsg.): Bruno Kreisky und die Südtirolfrage, Bozen 2016.
  • Riepertinger, Rainhard (u.a.) (Hrsg.): Bayern – Italien. Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2010, Augsburg 2010.
  • Ritschel, Karl Heinz: Diplomatie um Südtirol, Stuttgart 1966.
  • Rock, Philipp: Macht, Märkte und Moral. Zur Rolle der Menschenrechte in der Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland in den sechziger und siebziger Jahren, Frankfurt a.M. 2010.
  • Schmid, Alois (Hrsg.): Handbuch der Bayerischen Geschichte. Band 4. Das neue Bayern von 1800 bis zur Gegenwart, München 2003.
  • Scrinzi, Otto (Hrsg.): Chronik Südtirol 1959-1969. Von der Kolonie Alto Adige zur Autonomen Provinz Bozen, Graz 1996.
  • Speckner, Hubert: Zur Assistenz an der Tiroler Grenze… Der Sicherungseinsatz des Österreichischen Bundesheeres an der Grenze zu Südtirol 1967, Wien 2012.
  • Ders.: „Zwischen Porze und Roßkarspitz…“ Der „Vorfall“ vom 25. Juni 1967 in den österreichischen sicherheitsdienstlichen Akten, Wien 2013.
  • Ders.: Von der „Feuernacht“ zur „Porzescharte“… Das „Südtirolproblem“ der 1960er Jahre in den österreichischen sicherheitsdienstlichen Akten, Wien 2016.
  • Stein, Matthias: Der Konflikt um Alleinvertretung und Anerkennung in der UNO. Die deutsch-deutschen Beziehungen zu den Vereinten Nationen von 1949 bis 1973, Göttingen 2011.
  • Steininger, Rolf: Südtirol zwischen Diplomatie und Terror 1947-1969, Bd. 1-3, Bozen 1999.
  • Ders.: Südtirol im 20. Jahrhundert. Vom Leben und Überleben einer Minderheit, Innsbruck und Wien 20044.
  • Watschinger, Franz: Bomben und Justiz. Der erste Grazer Südtirolprozeß 1961, Innsbruck 2003.
  • Wegmaier, Alexander: Außenpolitik und Föderalismus. Die Bayerisch-Österreichische Salinenkonvention von 1957, Forschungen zur Landes- und Regionalgeschichte, Band 12, St. Ottilien 2011.
  • Ders.: „Europäer sein und Bayern bleiben“. Die Idee Europa und die bayerische Europapolitik 1945-1979, München 2018.
  • Weingartner, Wendelin (Hrsg.): Nachdenken über Tirol, Innsbruck 1993.
  • Weidinger, Bernhard: „Im nationalen Abwehrkampf der Grenzlanddeutschen“. Akademische Burschenschaften und Politik in Österreich nach 1945, Wien, Köln und Weimar 2015.
  • Wenninger, Jürgen: Dr. Norbert Burger – Eine politische Biographie, Diplomarbeit, Universität Wien 2015, othes.univie.ac.at/33529/ [23.03.2020].

 

Memoiren

 

  • Andergassen, Günther: Ohne Opfer keine Freiheit. Autobiografie eines Musikers und Freiheitskämpfers, Neumarkt 2010.
  • Bucher, Ewald: Aufzeichnungen und Erinnerungen. Abgeordnete des Deutschen Bundestags Bd. 7 hrsg. vom Deutschen Bundestag, Boppard am Rhein 1990.
  • Durnwalder, Luis: Erinnerungen. Im Gespräch mit Michael Gehler, Innsbruck 2021.
  • Euler, Alois/ Kienesberger, Peter: Sie nannten uns Terroristen. Freiheitskampf in Südtirol. Wien 1971.
  • Hosp, Bruno: Südtirolpolitik mit Makeln. Geleitwort, in: Golowitsch, Helmut: Südtirol. Opfer politischer Erpressung, Graz 2019, S. XVII-XXXIV.
  • Kreisky, Bruno: Im Strom der Politik. Der Memoiren zweiter Teil, Berlin 1988.
  • Molling, Herlinde: So planten wir die Feuernacht. Protokolle, Skizzen und Strategiepapiere aus dem BAS-Archiv, Bozen 2011.
  • Oberleiter, Heinrich: Es gibt immer einen Weg. Einer der Pschtra Buibm, Neumakrt 2011².
  • Stadlmayer, Viktoria: Südtirols Weg, in: Huter, Franz: Südtirol - Eine Frage des europäischen Gewissens, München 1965.
  • Steger, Siegfried: Die Puschtra Buibm. Flucht ohne Heimkehr, Bozen 2014³.
  • Ders.: Was geschah im Hintergrund um den Pusterer Bua Siegfried Steger?, Telfs 2016.
  • Volgger, Friedl: Mit Südtirol am Scheideweg. Erlebte Geschichte, Innsbruck 1984.

 

Quelleneditionen

 

  • Gehler, Michael (Hrsg.): Verspielte Selbstbestimmung? Die Südtirolfrage 1945/46 in US-Geheimdienstdokumenten und österreichischen Akten, Innsbruck 1996.
  • Ders. (Hrsg.): Akten zur Südtirol-Politik 1945-1958
  • Bd. 1 Gescheiterte Selbstbestimmung 1945-1947, Innsbruck 2011.
  • Bd. 2 Keine Einigung mit Trient und Sondierungen zwischen Bozen, Rom und Wien 1947, Innsbruck 2016.
  • Bd. 3 Erzwungenes Autonomiestatut und Optantendekret, Innsbruck 2021.
  • Steininger, Rolf (Hrsg.): Akten zur Südtirol-Politik 1959-1969
  • Bd. 1 Aufbruch im Andreas Hofer Jahr 1959, Innsbruck 2005.
  • Bd. 2 Vor der UNO 1960, Innsbruck 2006.
  • Bd. 3 Das Krisenjahr 1961, Innsbruck 2008.
  • Bd. 3.1 Jänner bis Juni
  • Bd. 3.2 Juli bis Dezember
  • Bd. 4 Verhandlungen, Attentate und Prozesse 1962-1964, Innsbruck 2009.
  • Bd. 5 Mehr „Paket“, weniger Verankerung? 1965/66, Innsbruck 2011.
  • Bd. 6 Terror und „Operationskalender“ 1967, Innsbruck 2012.
  • Bd. 7 Die Einigung 1968/69, Innsbruck 2013.

Methodische Überlegungen und Quellenlage

Um Netzwerk- und Akteur bezogen zu analysieren, soll geplante Dissertation neben der üblichen Literaturauswertung überwiegend aktengestützt aufgebaut werden. Hierzu sind u.a. Bestände des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, insbesondere der für auswärtige Angelegenheiten zuständigen Staatskanzlei und jenen der Ermittlungsbehörden, welche im Innenministerium angesiedelt sind, von besonderer Bedeutung. Ebenso könnten Akten des bayerischen Justizministeriums in einzelnen Fällen aufschlussreich sein. Ferner sind Bestände des Archivs für Christlich-Soziale Politik der Hanns-Seidel-Stiftung, insbesondere die Nachlässe einzelner Politiker heranzuziehen. Hierdurch wird u. a. ein Stück Vereins- bzw. Parteigeschichte erarbeitet werden können. Zu untersuchen sind ferner auch die entsprechenden Bestände der Landes- und Parteiarchive Nord- und Südtirols, welche für einen Erkenntnisgewinn über die bayerisch-tirolerischen Beziehungen im Sinne grenzüberschreitender Regionalgeschichte und Interregionalisierung aufschlussreich sein dürften. Der Oral History folgend, sollen auch Zeitzeugeninterviews mit damaligen Akteuren Aufschluss über die interregionalen Beziehungen Bayerns und Südtirol geben.

Arbeitsplan inkl. Zeitplan

Es wird einkalkuliert, dass sich der Zeitplan durch Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, etwa durch Lockdown, Archivschließung oder eingeschränkte Archivnutzung ändern kann.

01.01.2022 – 30.06.2022             Einarbeitung und Literaturauswertung

01.07.2022 – 30.06.2023             Archivrecherche und Zeitzeugenbefragung

01.07.2023 – 30.06.2024             Schreibphase

Ende 2024                                        Abschluss und Disputation

 

2020 hat der Dissertant an der Universität Potsdam bei Prof. Dr. Dominik Geppert bereits eine Masterarbeit über die Bundesrepublik Deutschland und den Südtirolkonflikt vorgelegt, in der die Akten des Auswärtigen Amtes hinsichtlich der Südtirolfrage im Zeitraum der 1960er Jahre ausgewertet wurden. Diese wurde online von der Universitätsbibliothek Potsdam veröffentlicht: doi.org/10.25932/publishup-49743

Marcus Gonschor

*** Abgeschlossen ***

 

Abstract zum Dissertationsvorhaben

Die USA und die Bundesrepublik Deutschland 1945/49 bis 1990/91.
Vergleichende Analysen ausgewählter politischer Memoiren

 

Angaben zum Forschungsvorhaben (Fachgebiete):

Vergleichende Zeitgeschichte, Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen, Geschichte der europäischen Integration, der Vergleich in der Zeitgeschichte, Methodologie.

Voraussichtliche Gesamtdauer der Dissertation:

Januar 2011 bis Juli 2013

Wissenschaftlicher Betreuer:

Prof. Dr. Michael Gehler – Jean Monnet Chair

Die Forschungen zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen im Zeitraum von 1945/49 bis 1990/91 bewegen sich auf einem guten und umfassenden Stand. Die Bundesrepublik entwickelte sich in der Zeit des Kalten Krieges vom „besetzten Verbündeten“ (Hermann-Josef Rupieper) zu einem verhältnismäßig autonomen Partner, was vor allem durch ihre gestiegene wirtschaftliche Potenz, die nachlassende Wirtschaftsmacht der USA und die fortschreitende westeuropäische Integration seit den späten 1950er Jahren bis in die folgende Dekade hinein ermöglicht wurde. Bei allen tagespolitischen bzw. auch mittelfristig strukturellen Problemen im transatlantischen Verhältnis zwischen Bonn und Washington während der Jahrzehnte des Kalten Krieges wird die „Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten“ aber als „Staatsraison der Bundesrepublik“ (Wolfram Hanrieder) definiert, was die Kontinuität und den allgemeinen Stellenwert des bilateralen Verhältnisses impliziert.

Demgegenüber fehlt bei der Erforschung der deutsch-amerikanischen Beziehungen bislang eine systematisch-vergleichende Analyse von Memoiren völlig. Zwar werden sie – wie allgemein von der Historiographie – häufig genutzt, allerdings in der Regel sehr selektiv und unsystematisch, z. T. auch unreflektiert: Sie werden als „Faktensteinbruch“ (Angelika Schaser) verwendet, ohne dass eine tiefergehende und intensive Auseinandersetzung mit dieser Quellengattung erfolgt. Das eigentliche Potential dieser Quellen ist bislang von der einschlägigen Forschung noch nicht ausgeschöpft worden. Dabei besteht ein reichhaltiges, wenngleich nicht lückenloses Angebot an Erinnerungen, speziell an (politischen) Memoiren, amerikanischer und deutscher Politiker.

In diesem Promotionsvorhaben sollen daher exemplarisch gerade die Memoiren von US-Präsidenten und Bundeskanzlern systematisch-vergleichend analysiert werden. Denn sie sind und waren in ihrer Amtszeit bedeutende Entscheidungsträger und (Mit-)Gestalter der diplomatischen und politischen Beziehungen. In diesem Forschungsvorhaben wird damit zugleich der Auffassung Rechnung getragen, dass nicht nur Strukturen, sondern auch Menschen Geschichte bedingen und „machen“.

Daher untersucht diese Studie über die klassischen bilateralen Beziehungen zwischen Bonn und Washington im Zeitraum von 1945/49 und 1990/91 hinausgehend vor allem deren retrospektive Darstellung in den Memoiren der nachfolgend genannten Akteure:

für die Jahre


1945/49 bis 1960/63

Harry S. Truman

Konrad Adenauer

Dwight D. Eisenhower


1963 bis 1974

Lyndon B. Johnson

Kurt Georg Kiesinger

Richard M. Nixon

Willy Brandt


1974 bis 1981/82

Gerald R. Ford

Helmut Schmidt

James E. Carter


1981/82 bis 1990/91

Ronald W. Reagan

Helmut Kohl

George H. W. Bush

Dabei kann es nicht um eine flächendeckende Betrachtung des zeitgeschichtlichen Themenbereichs zwischen 1945/49 bis 1990/91 mit all seinen Facetten und eine umfassende Behandlung gehen, sondern um eine gezielte und selektive Analyse der retrospektiven Darstellungen. Dadurch ergibt sich automatisch eine deutliche Schwerpunktbildung des auf den ersten Blick übermäßig großen Zeitraums mit seiner ausufernden Masse an Ereignissen und Prozessen. Die Memoiren sind Ausgangspunkt, Basis und Zentrum der vergleichenden Untersuchung.

Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Darstellung und Beurteilung des bilateralen Verhältnisses in der wechselseitigen Wahrnehmung der Präsidenten- bzw. Bundeskanzler-Memoiren im Hinblick auf die folgenden Themenfelder vom Beginn bis zum Ende des Kalten Krieges in Europa zu vergleichen und zu analysieren:

  • die charakter- und personenbezogenen Urteile über den bzw. die zeitgleich amtierenden Bundeskanzler oder US-Präsidenten,

  • das Deutschland- bzw. Amerikabild,

  • die Problematik und den Umgang mit der Deutschen Frage und Zweistaatlichkeit (eingeschlossen das Verhältnis zur DDR)

  • die deutsche Einheit,

  • die Fragen der Gestaltung von Sicherheitspolitik,

  • die Wirtschaftsbeziehungen und die Erarbeitung globalökonomischer Konzeptionen,

  • die Konzepte zur Formierung der westeuropäischen Integration,

  • die Beziehungen zu Frankreich,

  • die Verbindungen zu Großbritannien,

  • und das Verhältnis zur Sowjetunion („Rapallo-Komplex“).

Die in den Memoiren zum Ausdruck kommenden Meinungen sollen im Hinblick auf die genannten Themenfelder

  1. einem wechselseitigen synchronen Vergleich,

  2. einem wechselseitigen diachronen Vergleich,

  3. einem forschungsspezifischen Vergleich mit Blick auf die Ergebnisse einschlägiger Literatur (u.a. Biographien) und weiterer relevanter Quellen (v.a. Tagebücher, Briefe, etc.) unterzogen werden.

Unter Berücksichtigung zahlreicher Spezialstudien zur Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen, der Ergebnisse der Kulturwissenschaften und insbesondere aus dem Gebiet der Erforschung der biographischen, psychologischen und neurowissenschaftlichen Gedächtnisforschung können schließlich Erkenntnisse gezogen werden, wie mögliche Inkompatibilitäten zwischen Memoiren untereinander bzw. zwischen diesen und Ergebnissen der Forschung zu erklären sind. Somit können nicht nur Aussagen in konkreten Bezug auf das zeitgeschichtliche Thema, sondern auch auf den allgemeinen Quellenwert von Erinnerungen für die Historiographie getroffen werden.

Auswahlbibliographie

MEMOIREN

  • Adenauer, Konrad, Erinnerungen 1945-1953, Stuttgart 1965.

  • Adenauer, Konrad, Erinnerungen 1953-1955, Frankfurt/Main – Hamburg 1968.

  • Adenauer, Konrad, Erinnerungen 1955-1959, Frankfurt/Main – Hamburg 1969.

  • Adenauer, Konrad, Erinnerungen 1959-1963, Frankfurt/Main – Hamburg 1970.

  • Brandt, Willy, Begegnungen und Einsichten. Die Jahre 1960-1975, Hamburg 1976.

  • Brandt, Willy, Erinnerungen, Frankfurt/Main 1989.

  • Bush, George, All The Best. My Life in Letters and Other Writings, New York 1999.

  • Bush, George H./Scowcroft, Brent, A World Transformed, New York 1998.

  • Carter, Jimmy, Keeping Faith. Memoirs of a President, Fayetteville 20025.

  • Eisenhower, Dwight D., Mandate for a Change 1953-1956, New York 1963.

  • Eisenhower, Dwigth D., Waging Peace 1956-1961, Garden City 1965.

  • Ford, Gerald R., A Time to Heal. The Autobiography of Gerald R. Ford, New York 1979.

  • Johnson, Lyndon B., The Vantage Point. Perspectives of the Presidency 1963-1969, London 1972.

  • Kiesinger, Kurt Georg, Dunkle und helle Jahre 1904-1958, hrsg. v. Reinhard Schmoeckel, Stuttgart 1989.

  • Kiesinger, Kurt Georg, Stationen 1949-1969, Tübingen 1969.

  • Kohl, Helmut, Erinnerungen 1930-1982, München 2004.

  • Kohl, Helmut, Erinnerungen 1982-1990, München 2005.

  • Kohl, Helmut, Erinnerungen 1990-1994, München 2007.

  • Kohl, Helmut, Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung. Meine Erinnerungen, München 2009.

  • Nixon, Richard M., The Memoirs of Richard M. Nixon, New York 1978.

  • Reagan, Ronald, An American Life, New York 1990.

  • Schmidt, Helmut, Die Deutschen und ihre Nachbarn, München 1992.

  • Schmidt, Helmut, Menschen und Mächte, Berlin 1987.

  • Schmidt, Helmut, Weggefährten. Erinnerungen und Reflexionen, Berlin 1996.

  • Truman, Harry S., Years of Decisions, Garden City 1955.

  • Truman, Harry S., Years of Trial and Hope, Garden City 1956.

MONOGRAPHIEN & SAMMELBÄNDE

  • Bierling, Stephan, Geschichte der amerikanischen Außenpolitik. Von 1917 bis zur Gegenwart, München 20042.

  • Brandstetter, Karl J., Allianz des Misstrauens. Sicherheitspolitik und deutsch-amerikanische Beziehungen in der Nachkriegszeit, Köln 1989.

  • Brady, Stephen J., Eisenhower and Adenauer. Alliance Maintenance under Pressure 1953-1960, Lanham 2010.

  • Bredow, Wilfried von, Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einführung, Wiesbaden 2008.

  • Depkat, Volker, Lebenswenden und Zeitenwenden. Deutsche Politiker und die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, München 2007.

  • Elvert, Jürgen (Hrsg.), Transatlantische Beziehungen, Stuttgart 1993.

  • Forndran, Erhard, Die Vereinigten Staaten von Amerika und Europa. Erfahrungen und Perspektiven transatlantischer Beziehungen seit dem Ersten Weltkrieg, Baden Baden 1991.

  • Friedrich, Wolfgang-Uwe (Hrsg.), Die USA und die deutsche Frage 1945-1990, Frankfurt/Main 1991.

  • Granieri, Ronald J., The Ambivalent Alliance. Konrad Adenauer, the CDU/CSU and the West 1949-1966, New York 2004.

  • Haftendorn, Helga, Deutsche Außenpolitik zwischen Selbstbeschränkung und Selbstbehauptung 1945-2000, Stuttgart 2001.

  • Hanrieder, Wolfram, Deutschland, Europa, Amerika. Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1949-1994, Paderborn – München – Wien – Zürich 19952.

  • Junker, Detlef (Hrsg.), Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges, Bd. 1: 1945-1968, Stuttgart 20012.

  • Junker, Detlef (Hrsg.), Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges, Bd. 2: 1968-1990, Stuttgart 20012.

  • Knapp, Manfred (Hrsg.), Die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach 1945, Frankfurt/Main – New York 1975.

  • Larres, Klaus, Politik der Illusionen. Churchill, Eisenhower und die deutsche Frage 1945-1955, Göttingen 1995.

  • Larres, Klaus/Oppelland, Torsten, Deutschland und die USA im 20. Jahrhundert. Geschichte der politischen Beziehungen, Darmstadt 1997.

  • Lundestad, Geir, „Empire“ by Integration. The United States and European Integration 1945-1997, New York 1998.

  • Markowitsch, Hans/Welzer, Harald, Das autobiographische Gedächtnis. Hirnorganische und biosoziale Entwicklung, Stuttgart 2005.

  • Neumann, Bernd, Identität und Rollenzwang. Zur Theorie der Autobiographie, Frankfurt/Main 1970.

  • Neuss, Beate, Geburtshelfer Europas? Die Rolle der Vereinigten Staaten im europäischen Integrationsprozeß 1945 – 1958, Baden-Baden 2000.

  • Ninkovich, Frank A., Germany and the United States. The Transformation of the German Question Since 1945, Boston 1988.

  • Paterson, Thomas G. et al., American Foreign Relations. A History, Vol. 2: Since 1895, Boston 2010.

  • Rupieper, Hermann-Josef, Der besetzte Verbündete. Die amerikanische Deutschlandpolitik 1949-1955, Opladen 1991.

  • Schaser, Angelika (Hrsg.), Erinnerungskartelle. Zur Konstruktion von Autobiographien nach 1945 (Herausforderungen. Historisch-Politische Analysen 14), Bochum 2003.

  • Schröder, Hans-Jürgen (Hrsg.), Die deutsche Frage als internationales Problem, Stuttgart 1990.

  • Schröder, Hans-Jürgen (Hrsg.), Marshallplan und westdeutscher Wiederaufstieg. Positionen – Kontroversen, Stuttgart 1990.

  • Schulze, Winfried (Hrsg.), Ego-Dokumente. Annäherung an den Menschen in der Geschichte (Selbstzeugnisse der Neuzeit. Quellen und Darstellungen zur Sozial und Erfahrungsgeschichte Bd. 2), Berlin 1996.

  • Schwabe, Klaus, Weltmacht und Weltordnung. Amerikanische Außenpolitik von 1898 bis zur Gegenwart. Eine Jahrhundertgeschichte, Paderborn 2006.

  • Singer, Wolf, Der Beobachter im Gehirn. Essays zur Hirnforschung, Frankfurt/Main 20071.

Kurt Gritsch

*** Abgeschlossen ***

Arbeitstitel der Dissertation:

Inszenierung eines Krieges? Intellektuelle und Medien im ‚Kosovo-Krieg’ 1999

Fachgebiet: Zeitgeschichte – Rezeptionsgeschichte – Gesellschafts- und Politikgeschichte
Voraussichtliche Gesamtdauer: Oktober 2007 bis Frühling 2009
Wissenschaftlicher Betreuer: Prof. Dr. Michael Gehler, Direktor des Instituts für Geschichte UNI Hildesheim

Zweitgutachter: Prof. Dr. Jörg Becker, Leiter des KomTech-Instituts für Kommunikations- und Technologieforschung in Solingen

Zusammenfassung des Forschungsvorhabens

Das Ziel der Arbeit liegt darin, die Kosovo-Diskussion der Intellektuellen in Deutschland zu analysieren sowie den politischen Kontext und den historischen Hintergrund kritisch einzubeziehen. Dazu orientiert sich die Arbeit an einem Forum der zeithistorischen Auseinandersetzung, der Zeitung.1 Stellungnahmen von Künstlern und Wissenschaftlern aus aller Welt, die zwischen 24. März und 10. Juni 1999 von FAZ, Süddeutsche Zeitung, taz, Zeit und Der Spiegel publiziert worden waren, sind untersucht, nach Argumentationsmustern geordnet und anhand der zugänglichen Fakten kritisch bewertet worden. Zusätzlich wurden die Zeitungen Neues Deutschland und Freitag, da diese für das NATO-kritische linke Spektrum in den neuen Bundesländern bedeutsam waren, die Junge Welt sowie das Magazin Konkret auszugsweise berücksichtigt. Obwohl in Leserbriefen häufig Akademiker bzw. Intellektuelle zu Wort kamen, konnten die Diskussionsbeiträge aufgrund der Fülle des Materials nur punktuell ausgewertet werden wie Essays oder Interviews, die außerhalb der fokussierten Printmedien oder nach dem 10. Juni 1999 veröffentlicht worden waren. Als Kriterien dienten dabei vor allem Fragen nach der Begründung der jeweiligen Position, dem Renommee des Autors und seiner Bedeutung für die intellektuelle Debatte. Die Auseinandersetzung im Internet, beispielsweise in der ‚Speerspitze der intellektuellen Netzdebatte’, der Mailingliste nettime,2 fand auf Grund der Materialfülle ebenso wenig Berücksichtigung wie literarische Publikationen. Beispiele sind Peter Handkes Theaterstück ‚Die Fahrt im Einbaum oder das Stück zum Film vom Krieg’, aber auch der 2003 erschienene, kontrovers rezipierte Roman ‚Das Handwerk des Tötens’ von Norbert Gstrein.3 Darin wird, leicht verschlüsselt, die Ermordung des aus Südtirol stammenden Journalisten Gabriel Grüner im Kosovo vom 12. Juni 1999 thematisiert.

Am Beispiel von Handkes Äußerungen werden Mechanismen intellektueller Debatten offen gelegt. Seine wutentbrannten Verbal-Rundumschläge diskreditierten das Anliegen des Dichters auf eine Art und Weise, dass seine Kritiker ihn schließlich intellektuell selbstentmündigt sahen. In der immer schriller werdenden Debatte konnten sich schließlich auch sachliche Einwände gegen den Krieg kaum mehr Raum verschaffen. Handkes Versuch, über Wortkritik und Sarkasmus durchzudringen, musste da erst recht fehlschlagen und zu einer Outlaw-Stellung des Schriftstellers führen, denn für Sarkasmus und Ironie schien kein Platz zu sein.4 Was Wunder, war das Hauptargument der Kriegsbefürworter doch ein moralisches: Die angebliche Verhinderung eines neuen Auschwitz.5

Für eine umfassende Beurteilung der Standpunkte ist die Analyse der Kosovo-Berichterstattung vor und während des Krieges unerlässlich. Sie wurde anhand der Schlüsselereignisse ‚Milosevic-Holbrooke-Abkommen’ und ‚Racak’ erstellt, wobei die Beurteilung auf Ergebnisse der Forschungsliteratur aufbaut. Die Debatte um Jugoslawien hat bis heute eine ambivalente Rezeption erfahren, deren Kern die weltanschaulich divergierende Interpretation von Geschichtsbildern darstellt. Aus diesem Grund wurde ein Hauptaugenmerk auf das westliche Jugoslawienbild, die Vermittlung dieses Bildes durch die Printmedien und das Spannungsverhältnis zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung gelegt. Als Diskussionsbasis für die Frage nach der Inszenierung des gerechten Krieges wurde der Vorgeschichte des Konflikts ein umfangreiches Kapitel gewidmet. An dieses schließt die Auseinandersetzung mit Kernpunkten des Traditionalismus, der Inszenierung als ius bellum, an, gefolgt von der Frage nach der Interessenpolitik. Die völkerrechtliche Debatte wurde ebenso untersucht wie die Darstellung alternativer Lösungsmöglichkeiten seitens der Friedens- und Konfliktforschung. Vor dem Hintergrund der Berufung auf die Verhinderung eines ‚neuen Holocaust’ findet in der vorliegenden Arbeit auch eine Auseinandersetzung mit der Instrumentalisierung der deutschen Vergangenheit statt. Da es vorzugsweise sozialdemokratische und grüne Politiker waren, die sich auf das Auschwitz-Argument bezogen, wird in einem weiteren Kapitel die besondere Rolle der Linken beleuchtet. Gerade in Deutschland hat die Berufung auf die Vergangenheit die großen Legitimations- und Argumentationsschwierigkeiten der Linken sowohl im Umgang mit vermeintlichen oder tatsächlichen Aggressoren als auch bei der Auseinandersetzung um Normen und Werte gezeigt. Mit der Auflistung und Auswertung der gewonnenen Forschungserkenntnisse schließt die Arbeit.

Forschungsziele:

  1. Die Rekonstruktion und Auswertung der Debatte unter den Intellektuellen

  2. Die Darstellung und Kritik der unterschiedlichen Positionen und Argumente

  3. Die intellektuelle Kosovo-Debatte am Beispiel des Streits um Peter Handke

  4. Die Darstellung der Vorgeschichte des ‚Kosovo-Krieges’

  5. Der Versuch einer Historisierung der Geschichtsschreibung über Jugoslawien

  6. Die Darstellung der Positionen in der Völkerrechtswissenschaft

  7. Das ‚tertium datur’ – die Darstellung der Positionen der Friedensforschung

  8. Die Eruierung der Interessen der beteiligten Parteien

  9. Die Analyse des ‚Informationskrieges’ Kosovo – die Rolle der Medien

  10. Die Rolle der Linken im Umgang mit dem Thema Krieg

  11. Die Folgen der Intervention

  12. Die Diskussion und Einordnung der Ergebnisse

Ausgewählte Literatur
Quellen:

  • Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche Zeitung, tageszeitung, Die ZEIT, Der Spiegel vollständig im Zeitraum zwischen 24. März und 10. Juni 1999

  • Neues Deutschland, Junge Welt, Freitag, Konkret als für das linke Spektrum relevante Medien mehrheitlich im Zeitraum zwischen 24. März und 10. Juni

  • Frankfurter Rundschau, Die WELT, Der Tagesspiegel, Neue Zürcher Zeitung, Die Presse, Der Standard, Profil, Die Woche, Wochenzeitung, Weltwoche, Newsweek, Time, Jewish World Review, Los Angeles Times punktuell im Zeitraum zwischen 24. März und 10. Juni 1999

  • Weitere internationale Printmedien (z.B. International Herald Tribune) online punktuell im Zeitraum zwischen Januar 1998 und 2008

  • Zeitschriften: Vierteljahrsschrift für Sicherheit und Frieden; Blätter für deutsche und internationale Politik

  • Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu Jugoslawien und Kosovo 1998-99 (im Online-Archiv der UN)

  • Berichte der OSCE zu Kosovo 1998-99 (im Online-Archiv der OSCE)

  • Die Balkan-Reporte der International Crisis Group 1999-2007 (im Online-Archiv der ICG)

Literatur (Auszug):

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[1] Hans-Jürgen Schröder, Methodische Besonderheiten der Zeitgeschichte, in: Matthias Peter/Hans-Jürgen Schröder, Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn u.a. 1994, S. 48.

[2] Stefan Krempl, Krieg und Internet: Ausweg aus der Propaganda?, Hannover 2004, S. 166.

[3] Zur Rezeption vgl. Johann Holzner, Leiter der literarischen Forschungsstelle ‚Brenner-Archiv’ in Innsbruck, www.uibk.ac.at/brenner-archiv/literatur/tirol/rez_05/holzner_dasha.html, update 11. August 2008.

[4] So TV-Entertainer Harald Schmidt Mitte April 1999, vgl. „Ich hab’ den Nerv nicht mehr“. Entertainer Harald Schmidt über die Grenzen der Satire in den Zeiten des Krieges, in: Der Spiegel, 19. April 1999.

[5] Zur Rolle der Moral vgl. Kriegsbefürworter Alberto R. Coll, Kosovo and the Moral Burdens of Power, in: Andrew J. Bacevich/Eliot A. Cohen (Hg.), War Over Kosovo. Politics and Strategy in a Global Age, New York 2001, S. 124-154.

Rotraut Hammer-Sohns

Abstract des Dissertationsvorhabens von Rotraut Hammer-Sohns, Magistra Artium

Frauen am Ort. Eine Wirkungsgeschichte kommunaler Sozialpolitik der Arbeiterwohlfahrt Hildesheim (1920-1988)

Wissenschaftliche Betreuer sind Prof. Dr. Michael Gehler und Prof. Dr. Jürgen Mittag (Sporthochschule Köln). Die vier Protagonistinnen der Studie können, mit Ausnahme der Reichstagsabgeordneten Elise Bartels,  als Sozialdemokratinnen der vierten Reihe gelten, die in Personalunion als Vorsitzende der AWO, der Frauengruppe der SPD und des Sozialausschusses die Kommunalpolitik der Stadt Hildesheim über eine lange Zeitspanne beeinflusst haben. Verwendet wird die biografische Methode innerhalb der Sozialen Bewegungsforschung und zeigt, welchen Beitrag die vier „ämterorientierten“ Aktivistinnen zur Kommunalpolitik leisten und inwieweit sie sich selbst dabei verändern. Der Zugriff erforscht die Vielfalt ihrer Herkunft, Anliegen und Führungsstile wie ihre Politiken und diverse Autoritätssysteme ihrer Zeit. Wandel und Kontinuität der Sozialen Bewegung AWO, zunächst innerhalb und z. T. als Institutionalisierung in der SPD im Bezirk der SPD Hannover, wird ebenfalls sichtbar, da sich ohne Kenntnis des allgemeinen Handlungsrahmens und der realweltlichen Möglichkeiten Veränderungen bzw. Folgen des Engagements der Frauen nicht eruieren lassen. 

 

I. Angaben zum Forschungsvorhaben

a) Arbeitstitel der Dissertation

Frauen am Ort

Eine Wirkungsgeschichte kommunaler Sozialpolitik der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Hildesheim (1920-1988)


b) Fachgebiet und Arbeitsrichtung

Geschichte sozialer Bewegungen – Biografieforschung – Kommunale Sozial- und Frauenpolitik - Genderforschung.


c) Gesamtdauer des Forschungsvorhabens

Februar 2014 bis Februar 2018


d) Wissenschaftlicher Betreuer der Dissertation

Prof. Dr. Michael Gehler, Prof. Dr. Jürgen Mittag


 

II. Zusammenfassung des Forschungsvorhabens


Das Projekt gibt

(1) einen kurzen Überblick über die Relevanz der kommunalen Sozialpolitik im deutschen sozialpolitischen Mehrebenensystem,

(2) verortet Wohlfahrtsverbände und insbesondere den Wohlfahrtsverband Arbeiterwohlfahrt (AWO) in diesem System,

(3) präzisiert Grundkategorien zur Analyse der politischen, kulturellen und biografischen Wirkungen des Engagements von vier Aktivistinnen der AWO im Zeitraum zwischen 1920 und 1988. Und erschließt schließlich

(4) das Wirkungspotential der vier Frauen, Elise Bartels MdR (1880 – 1925), Marie Wagenknecht (1885 – 1970), Dora Ender (1905 – 1988) und Elfriede Wipprecht (1927 – 2008), im Spannungsfeld zwischen Frauenöffentlichkeit und lokaler Öffentlichkeit der Stadt Hildesheim.

 

III. Schlüsselbegriffe

Elise Bartels, Marie Wagenknecht, Dora Ender, Elfriede Wipprecht, Aktivistinnen der Arbeiterwohlfahrt, Wohlfahrtsverbände, Geschichte der Sozialpolitik, kommunale Sozialpolitik in Hildesheim, Gender-Aspekte


IV. Forschungsfragen

a) Welche Bedeutung nimmt Sozialpolitik auf lokaler Ebene und in der Ratsarbeit ein? Ein historischer Überblick.

b) Von der sozialen Bewegung zum Wohlfahrtsverband: Welche Veränderungen hat die Arbeiterwohlfahrt seit ihrer Gründung bis heute in ihrer Geschichte erfahren?

c) Was bieten Theorien der öffentlichen Entscheidungsfindung, der Biografieforschung sowie der Generationenforschung der Bewegungsforschung?

  • Kolbs Modell der Verbindung von Theorien zu sozialen Bewegungen mit Theorien der öffentlichen Entscheidungsfindung zur Erfassung des politischen Einflusses;

  • Ferrees Konzept des „familied self“ für die Analyse des Gender-Aspekts der öffentlichen Wahrnehmung;

  • Gerhards Anwendung des von Karl Mannheim entwickelten Konzepts der Generationenlage für die Ressourcengewinnung der AWO bzw. SPD.

d) Welchen Einfluss nehmen die ehrenamtlich oder hauptamtlich Tätigen in ihrer Zeit auf die Gestaltung der Kommunalpolitik? Fallstudien bzw. qualitativen Analysen zu ihrem Wirkungspotential anhand ihrer

  • Berichte über Aktivitäten, Initiativen und Projekte der Hildesheimer AWO;

  • Impulse, Initiativen oder Gründungen als Erweiterung der anfangs ausschließlich bürgerlichen und männlichen Öffentlichkeit, die sie neben ihrem Engagement für die AWO angestoßen haben;

  • Impulse, Initiativen, Projekte im Bürgervorsteherkollegium bzw. Rat der Stadt Hildesheim mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik und im Sozialausschuss;

  • Interviews im Alter als Zeitzeuginnen der lokalen Erinnerungspolitik;

  • Biografie.

e) Wie werden die vier Aktivistinnen als Angehörige von Verwandschaftssystemen und damit Generationen in der Öffentlichkeit geschlechtsspezifisch wahrgenommen?

f) Welche Funktion erfüllt die SPD-Frauengruppe und die von ihr ausgehende Dynamik in Bezug auf ihr Wirkungspotential als eigener Raum und die Rückwirkung, die von der AWO-Gruppe bzw. vom Rat und seinen Gremien nicht wahrgenommen werden? Wie beeinflussen sich die SPD-Frauengruppe und die AWO gegenseitig in ihrer Wirkung?


g) Was bewegt Individuen in Hildesheim im Wandel der Generationenlagen zu sozialem bzw. politischem Engagement in der AWO bzw. der SPD (Ressourcen), und was nehmen sie positiv daraus für sich mit?


 

IV. Quellen und Literatur (Auswahl)


StA Hildesheim: Protokolle der Sitzungen des Vorsteher-Kollegiums bzw. des Stadtrats und des Sozialausschusses, lokale Zeitungen, Magistrats-/Verwaltungsberichte der Stadt Hildesheim.


Archiv der Friedrich Ebert Stiftung: z.B. Rechenschaftsberichte des Unterbezirks der SPD.


Archiv des DGB Hildesheim: u.a. Ordner Frauen mit Interviews und Berichten der Ortsgruppe der AWO an den Bezirk Hannover der AWO; weitere mit Interviews aus 1980.


Privat: Protokollbuch der Hildesheimer SPD Frauen von 1926 bis 1970 mit eingeklebten Einladungen und Presseberichten.


Archiv der AWO Hildesheim.


Privatarchive.


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Heinz-Jörg Heinrich

Dr. Heinz-Jörg Heinrich

 

Habilitationsprojekt

 

Wilhelm Kube, eine deutsche Karriere im „Dritten Reich“

(* 13. November 1887 in Glogau; † 22. September 1943 in Minsk)

 

Fachgebiet: Biografieforschung, Zeitgeschichte, Kirchengeschichte, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg, NS-Okkupations- und Annexionspolitik, Kriegsverbrechen, Holocaust

 

Wissenschaftliche Betreuer: Prof. Dr. Michael Gehler

 

Bildungs- und Berufsgang (Auszug) zum Habilitanden

 

Studium an den Universitäten Hannover und Hildesheim:  Erziehungswissenschaften, Geschichte, Deutsch, Ev. Religion (Lehramt an Gymnasien, Lehramt an Grund- und Hauptschulen)

 

Thema der Examensarbeit: „Die deutsche Rüstungswirtschaft in der Ära Speer“

(Betreuer Prof. Dr. Karl-Heinz Manegold)

 

Thema der Dissertation:

„Die Finanzwirtschaft der Stadt Hildesheim während der Zugehörigkeit zum Königreich Hannover 1815-1866” (Betreuer: Prof. Dr. Karl-Heinz Manegold; Prof. Dr. Hans-Georg Aschoff)

 

Stipendium der Friedrich-Weinhagen-Stifung, Hildesheim;

 

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Hannover (1987-1990);

 

Studienrat am Gymnasium Bismarckschule Hannover

 

Oberstudienrat am Goethegymnasium Hildesheim

 

Leiter der Fachgruppe Geschichte an beiden Schulen.

 

Publikationen

 

Armenfürsorge im Pauperismus: Das Hildesheimer Armenpflegeregulativ vom 17. Februar 1807, in: Alt-Hildesheim 60 (1989), S. 61-67.

 

In Zusammenarbeit mit Gerhard Voigt und Lothar Nettelmann (Hrsg.), Fachübergreifende Vorschläge für originelle Unterrichtsvorhaben. Entwickelt und beschrieben von Schülerinnen und Schülern der Bismarckschule Hannover aus den Klassenstufen 9 bis 13 im Schuljahr 2007-2008, initiiert von Heinz-Jörg Heinrich, Hannover 2008.

 

Die Finanzwirtschaft der Stadt Hildesheim während der Zugehörigkeit zum Königreich Hannover 1815 – 1866 (Schriftenreihe des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Hildesheim 18), Hildesheim 1989 [Diss. Univ.] Hannover 1988.

 

Aschoff, Hans-Georg/Heinrich, Heinz-Jörg (Bearb.), Ludwig Windthorst Briefe 1834 – 1880  (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte Reihe A: Quellen 45), Paderborn – München – Wien – Zürich 1995.

 

Aschoff, Hans-Georg (Bearb.)/Heinrich, Heinz-Jörg (Mitw.), Ludwig Windthorst Briefe 1881 – 1891 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte Reihe A: Quellen 47), Paderborn – München – Wien – Zürich 2002.

 

Abstract

 

Wilhelm Kube zählt zu den schillerndsten Figuren der NS-Zeit. Ziel der Habilitation ist es, seine Biografie einer differenzierten Analyse zu unterziehen. Sie stellt sich auch die Frage, wie er in seinem jeweiligen historischen Umfeld handelte, dieses mit prägte und sich persönlich entwickelte. Sie fragt nach den Motiven und untersucht die Wirkung.

 

Konkret geht es um folgende Fragestellungen:

 

 Welches psychosoziale Profil bildete sich bei Kube heraus und welche Auswirkungen hatte dieses auf sein politisches Handeln?

 Wie konnte es einem Charakter wie Kube gelingen, in hohe politische und staatliche Ämter aufzusteigen?

 In welcher Form drückte sich Kubes rassistisch-nationalistische Gesinnung in der Zeit der Weimarer Republik aus?

 Inwiefern bot gerade das nationalsozialistisch-verbrecherische Regime Kube mit seinen besonderen Eigenarten und Strukturen Möglichkeiten zur politischen Machtausübung?

 Wie prägte Kube die Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ mit?

 In welchem Maße nahm Kube Einfluss auf den NS-Machtapparat in Weißrussland und in welcher Form war er am Holocaust beteiligt?

 

Diese Biografie bietet Beiträge zu wichtigen Problemkomplexen der politischen Systeme der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus sowie auch der Kirchengeschichte, denn Kube bekleidete wiederholt entscheidende Funktionen:

 

Er war Mitglied mehrerer rechtsgerichteter völkisch-antisemitischer Organisationen, gehörte seit 1911 der „Deutschsozialen Partei“ Liebermann von Sonnenbergs an und hatte seit 1912 den Vorsitz des „Völkischen  Alt-Akademikerverbandes“ inne. Kube zählte außerdem zu den Gründern des „Deutschen Bismarckbundes“ („Bismarck-Jugend“, 1920). Im Jahr 1924 wurde er für die Nationalsozialistische Freiheitspartei in den Reichstag gewählt. 1927 wurde er Mitglied der NSDAP, 1928 Gauleiter im „Gau Brandenburgische Ostmark“ (ab Mai 1933 „Gau Kurmark“ genannt) sowie zwischen 1928 und 1933 Mitglied und Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Preußischen Landtag. Dabei galt er als „schlagfertig“ und „provokativ“ sowie „unbequem“ und „schwierig“ (selbst für Mitglieder der eigenen Partei).

 

Schriftstellerisch erlangte er vor allem durch sein 1920 erschienenes Theaterstück „Totila“ einen gewissen Bekanntheitsgrad. Publizistisch war Kube ebenfalls tätig: seine Wochenzeitschrift Der märkische Adler wurde beispielsweise das offizielle Organ der NSDAP im Gau Ostmark.

Auch im kirchlichen Bereich entwickelte Kube beachtliche Aktivitäten. Im Jahr 1932 wurde er Kirchenvorsteher der Berliner Gethsemanegemeinde und der Kreissynode Berlin-Stadt III, an der Gründung der „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ war er maßgeblich beteiligt.

Im Machtgefüge der NSDAP und des späteren nationalsozialistischen Staates bekleidete Kube eine hohe Position. Mit wichtigen NS-Repräsentanten wie Göring und Goebbels war er eng verbunden, mit Kurt Daluege, Heinrich Himmler und Robert Ley duzte er sich und als Gauleiter war er direkt Hitler unterstellt. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde er außerdem zum Oberpräsidenten von Brandenburg ernannt und nahm diese Funktion zusätzlich kommissarisch für die preußische Provinz Posen-Westpreußen wahr.

Sein Weg verlief dabei keinesfalls geradlinig und eindimensional. Durch die Enthebung aus seinen Ämtern im Jahr 1936 aufgrund eines Skandals um die Erpressung Walter Buchs fand Kubes politische Karriere zunächst ein vorläufiges Ende. 1940 meldete er sich freiwillig zur Waffen-SS, 1941 wurde er eingezogen und als SS-Rottenführer im KZ Dachau eingesetzt.

Im selben Jahr wurde er politisch rehabilitiert und Generalkommissar für den Generalbezirk Weißruthenien in Minsk. Damit war er Leiter der Zivilverwaltung in einem mehrere Tausend Quadratkilometer großen Gebiet mit teils unterschiedlichen, teils verfeindeten ethnischen Gruppen, Schauplatz von systematischen Mord- und Verschleppungsaktionen, mit einem von Rivalitäten zwischen Zivil- und Militärverwaltung sowie SS geprägten Verhältnis, nur teilweise „befriedet“ und von verschiedenen Partisanenbewegungen durchsetzt.

Das Amt des Generalkommissars übte er bis zu seinem Tod im Jahre 1943 aus: Er starb an den Folgen eines Attentats durch russische Partisanen.

Kube wirkt als ambivalente, schillernde, streitfreudige und unberechenbare Figur. Immer wieder war er in interne Machtkämpfe verwickelt, einerseits geschickt und durchsetzungsfähig – für die Sowjets ein gefährlicher Gegner – , andererseits korrupt, opportunistisch und eitel, ja, für Teile der NS-Führung „unfähig“ und nach Weißrussland „weggelobt“, um keinen „Schaden“ mehr in Deutschland anzurichten.

Gliederung

 

Kindheit, Schule, Studium

 

Kubes psychosoziale Struktur und Entwicklung und deren Einfluss auf sein politisches Wirken in Weimarer Republik und NS-Diktatur

 

I. Kubes politisches Wirken bis 1927

 

1. Politische Stationen bis zum Eintritt in die NSDAP (1927)

 

a) Wirken in  politisch-gesellschaflichen Gruppierungen

                               Deutsch-Völkischer Studentenbund

                                Deutschsoziale Partei

                                Deutsch-Konservative Vereinigung

                                Alt-Akademikerverbandes

                                Deutscher Bismarckbund/Bismarckjugend

                                Bismarck-Orden

                                Deutscher Herold

                                Deutschnationale Volkspartei (DNVP)

                                Deutschvölkischen Freiheitspartei

                                (DVFP bzw. zeitgenössisch auch DFP)
                                Nationalsozialistische Freiheitspartei (NSFP, auch NF)

                                Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)

                                Völkisch-Sozialen Arbeitsgemeinschaft, (später Völkisch-
                                Sozialer Bund)

 

b) Kube in öffentlichen Ämtern

                                 Stadtverordneter in Berlin

                                 Mitglied des Reichstags (1924) (Nationalsozialistische                                  Freiheitspartei)

 

2. Kubes frühe Texte als Dokumente seiner politischen Ideologie

                                  Zeitungen, Zeitschriften, Reden, Positionstexte

                                   Deutschvölkische Hochschulblätter, Mecklenburger Warte,

                                   Schlesische Morgenzeitung, Schlesischer Bote, Märkischer
                                   Adler u.a.

                                   Kubes völkisch-nationale Gesinnung gespiegelt in seinem
                                   künstlerischem Werk: „D. Martin Luthers
                                   Weihnachtsabend“ (1907), „Totila“ (1920)

 

II. Die politische Arbeit Kubes in der Zeit von 1928 bis zur nationalsozialistischen „Machtergreifung“ (1933)

 

1. Kubes Arbeit in politischen und öffentlichen Ämtern

                        NSDAP-Gauleiter des Gaus Ostmark (seit 1928)

                        Mitglied des Preußischen Landtags (1928-1933),                          (Fraktionsvorsitzender der NSDAP)

2. Die Entwicklung von Kubes politischer Gesinnung im Spiegel seiner Langschriften:

                        „Die Versklavung des deutschen Volkes durch die Reparationen“
                         (1928)

                        „Die Verdummung des deutschen Volkes durch die
                         Sozialdemokratie“ (ca. 1929)

                        Zeitschriften, Zeitungen

 

III. Kubes Wirken in der NS-Diktatur in der Zeit um 1933 bis zum Verlust seiner Partei- und Staatsämter (1936)

 

1. Kube in politischen und öffentlichen Ämtern

                        Mitglied der SS (1933, Austritt 1936)

                        NSDAP-Gauleiter des Gaus Kurmark (seit 1933)

                        Oberpräsident Brandenburg (1933), kommissarischer
                        Oberpräsident der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen

                        Mitglied des Reichstags 

 

2. Kubes Engagement innerhalb der Kirche

                        Kirchenvorsteher der Berliner Gethsemanegemeinde und der
                        Kreissynode Berlin-Stadt III

                        Kube und die Glaubensbewegung „Deutsche Christen“

 

3. Die politische Entwicklung Kubes gespiegelt in seinen Texten seit 1933

                        „Nach der Aufrichtung des Dritten Reiches“ (1933)

                        „Die Bedeutung des deutschen Ostens für unser Volk“ (1933)

                        „Almanach der nationalsozialistischen Revolution“ (1934)

 

4. Der Skandal um die Erpressung des Leiters des Obersten Parteigerichts, Walter Buch (1936)

 

5. Der Verlust aller staatlichen und politischen Ämter

 

IV. Die Zeit der „Bewährung“ (1937-1941)

 

1. Kube als Mitglied der SS-Wachmannschaft im KZ-Dachau

 

2. Kube als Mitglied des Reichstags

 

V. Kube als Generalkommissar für Weißruthenien in Minsk (1941-1943)

 

1. Kube in seiner Funktion als Leiter des Generalkommissariats Weißruthenien

 

2. Kubes Beteiligung am Holocaust als Leiter der Zivilverwaltung in Weißrussland

 

3. Kube als Reichstagsabgeordneter

 

4. Die literarische Rezeption der Zeit Kubes in Minsk im Vergleich zur historischen Realität am Beispiel von Paul Kohls „Schöne Grüße aus Minsk“

 

 

Quellen- und Literaturlage

 

Die Quellenlage in Deutschland und Weißrussland ist entsprechend den unterschiedlichen politischen und beruflichen Betätigungsfeldern Kubes komplex, heterogen, aber gut. Es existieren zahlreiche Akten, zeitgenössische Redebeiträge, Veröffentlichungen und Zeitungsberichte, Briefe, Besprechungsnotizen u.v.m.

 

Literatur nach 1945 (Auszug)

 

Bräuninger, Werner, „Eines Deutschlands Kants und Goethes unwürdig“. Von der Ambivalenz des „alten Kämpfers“ Wilhelm Kube, in: Ders., Hitlers Kontrahenten in der NSDAP 1921-1945, München 2004, S. 194-205.

 

Chiari, Bernhard, Alltag hinter der Front. Besatzung, Kollaboration und Widerstand in Weißrussland 1941-1944 (Schriften des Bundesarchivs 53), Düsseldorf 1998 [Diss. Univ.] Tübingen 1997.

 

Gailus, Manfred, Diskurse, Bewegungen, Praxis. Völkisches Denken und Handeln bei den „Deutschen Christen“, in: Uwe Puschner/Clemens Vollnhals (Hrsg.), Die völkisch-religiöse Bewegung im Nationalsozialismus. Eine Beziehungs- und Konfliktgeschichte (Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung 47), Göttingen 2012 , S. 233-248.

 

Gerlach, Christian, Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944, Hamburg 1999, zugl. Diss. Techn. Univ. Berlin 1998.

 

Heiber, Helmut, Aus den Akten des Gauleiters Kube, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 4 (1956), Heft 1, S. 67-92.

 

Meier, Kurt, Der evangelische Kirchenkampf, Gesamtdarstellung in 3 Bänden, Göttingen 1976-1984.

 

Ders., Die Deutschen Christen. Das Bild einer Bewegung im Kirchenkampf des Dritten Reiches (Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes. Ergänzungsreihe 3) Göttingen 1964, teilw. zugl. Diss. Univ. Leipzig.

 

Musial, Bogdan, Sowjetische Partisanen 1941-1944. Mythos und Wirklichkeit, Paderborn – München – Wien – Zürich 2009.

 

Quinkert, Babette, Propaganda und Terror in Weißrussland 1941 – 1944. Die deutsche „geistige“ Kriegführung gegen Zivilbevölkerung und Partisanen (Krieg in der Geschichte 45), Paderborn – München – Wien – Zürich 2009, Diss. Freie Univ. Berlin 2006 u. d. T.: Quinkert, Babette: Die deutsche Propaganda gegenüber der Zivilbevölkerung im besetzten Weißrussland 1941-1944.

 

Rein, Leonid, The kings and the pawns. Collaboration in Byelorussia during World War II (War and genocide 15), NewYork 2011.

 

Reitlinger, Gerald, The Doubst of Wilhelm Kube, in: Wiener Library Bulletin 4 (1950), H. 5/6, S. 33, und 5 (1951), H. 1/2, S. 8.

 

Stuk, Anatolij, Wilhelm Kube – der deutsche Faschist auf dem Höhepunkt seiner Rolle als Generalkommissar Weißrusslands (russisch), in: Belaruskaja Dumka 5 (1996), S. 149-175.

 

Teppe, Karl, Die preußischen Oberpräsidenten 1933 – 1945, in: Die preußischen Oberpräsidenten 1933-1945 (Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit15, Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte19), hrsg. von Klaus Schwabe, Boppard am Rhein 1985, S. 219-248.

 

Wolfes, Thomas, Wilhelm Kube, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 19, begr. und hrsg. v. Friedrich Wilhelm Bautz/fortgef. v. Traugott Bautz, Herzberg 2001, S. 832–859.

 

Ziegler, Walter, Gaue und Gauleiter im Dritten Reich, in: Nationalsozialismus in der Region. Beiträge zur regionalen und lokalen Forschung und zum internationalen Vergleich, hrsg. v. Horst Möller, Andreas Wirsching und Walter Ziegler (Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte), München 1996, S. 139-160.

 

Zimmermann, Wilhelm, Der Ehrenbürger. Aus der politischen Biographie des NSDAP-Gauleiters der „Kurmark“ und Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg Wilhelm Kube, in: Uckermärkische Hefte 1 (1989), 1. Teil, S. 245-260, 2 (1995), S. 215-247.

 

Andere Medien

„Blutarbeit im Osten“. Das Attentat auf Wilhelm Kube 1943 in Minsk. Hörfunk-Dokumentation von Paul Kohl, Ausstrahlung: SFB 3, 21.9.1994.

 

Herren über Tod und Leben. Fernseh-Dokumentation von Jürgen Naumann, Susanne Spröer, WDR 2011.

Sabine Hofman-Reiter

*** Abgeschlossen***


Arbeitstitel der Dissertation:
Nicht Frühjahr, von den Blumen! Früher, von der Zeit!
Über das Konzept Zeit im Anfänger/innenunterricht „Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung“. Eine österreichische Perspektive


Fachgebiet: Geschichtsdidaktik
Voraussichtliche Gesamtdauer: Oktober 2010 bis Dezember 2013
Wissenschaftlicher Betreuer: Priv. Doz. Dr. Christoph Kühberger

Zusammenfassung des Forschungsvorhabens
Das geplante Forschungsvorhaben will erheben, mit welchen Zeitkonzepten Schüler/innen der 6. Schulstufe am Beginn des Unterrichts im Fach „Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung“ an historische Inhalte herangehen.
Zeit stellt eine wesentliche  Kategorie des historischen Denkens dar. Ausgehend von der theoretischen Einbettung im Rahmen der Geschichtswissenschaft und der Geschichtsdidaktik soll im Rahmen einer Schulbuchanalyse erhoben werden, mit welchen normierten Zeitkonzepten Schüler/innen dieser Altersstufe konfrontiert werden. Eine empirische Erhebung soll klären, inwieweit diese Vorannahmen, auf denen die approbierten Schulbücher der 6. Schulstufe für das Unterrichtsfach „Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung“  basieren, den tatsächlichen Zeitkonzepten der Schüler/innen entsprechen bzw. inwieweit sie von diesen differieren. Ein derartiges empirisches Vorhaben versucht  auch, Impulse sowohl  für die derzeit wenig beachtete empirische fachdidaktische Forschung als auch für die  Entwicklung von didaktisch-methodischen Unterrichtsmaterialien zu geben.  

Ausgewählte Literatur

Bergmann, Klaus et al (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. Seelze-Velber: Kallmeyer´sche Verlagsbuchhandlung, 1997

Bergmann, Klaus, Rohrbach, Rita (Hrsg.): Kinder entdecken Geschichte. Theorie und Praxis historischen Lernens in der Grundschule und im frühen Geschichtsunterricht. Schwalbach: Wochenschau Verlag, 2001
Bischof-Köhler, Doris: Kinder auf Zeitreise. Theory of Mind, Zeitverständnis und Handlungsorganisation. Bern: Verlag Hans Huber, 2000

Gautschi, Peter: Geschichte lehren. Lernwege und Lernsituationen für Jugendliche. Bern: Berner Lehrmittel-und Medienverlag, 2000

Gautschi, Peter: Guter Geschichtsunterricht. Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise. Schwalbach: Wochenschau Verlag, 2009

Goswami, Usha: So denken Kinder. Einführung in die Psychologie kognitiver Entwicklung. Bern: Verlag Hans Huber, 2001

Klose, Dagmar: Klios Kinder und Geschichtslernen heute. Eine entwicklungspsychologisch orientierte konstruktivistische Didaktik der Geschichte. Hamburg: Verlag Dr. Kovac, 2004

Körber, Andreas, Schreiber, Waltraud, Schöner, Alexander (Hrsg.): Kompetenzen historischen Denkens. Ein Strukturmodell als Beitrag zur Kompetenzorientierung in der Geschichtsdidaktik. Neuried: ars una Verlag, 2007

Kühberger, Christoph, Windischbauer, Elfriede (Hrsg.): Jugend und politische Partizipation. Annäherung aus der Perspektive der Politischen Bildung. Innsbruck: StudienVerlag, 2009

Kühberger, Christoph (Hrsg.): Geschichte denken. Zum Umgang mit Geschichte und Vergangenheit von Schüler/innen der Sekundarstufe I am Beispiel „Spielfilm“. Empirische Befunde – Diagnostische Tools – Methodische Hinweise. Innsnbruck – Wien – Bozen: Studienverlag, 2013

Küppers, Waltraud: Zur Psychologie des Geschichtsunterrichts. Eine Untersuchung über Geschichtswissen und Geschichtsverständnis bei Schülern. Bern, Stuttgart: Verlag Hans Huber, 1961

Oerter, Rolf/ Montada, Leo (Hrsg.): Entwicklungspsychologie. Weinheim, Basel: Beltz Verlag, 2008

Oswald, Paul/ Schulz-Benesch, Günter ( Hrsg.): Montessori, Maria: Kosmische Erziehung. Die Stellung des Menschen im Kosmos. Menschliche Potentialität und Erziehung. Von der Kindheit zur Jugend.  Freiburg im Breisgau: Verlag Herder, 1988

Pandel, Hans Jürgen/ Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts: Wochenschau-Verlag, 1999

Reeken von, Dietmar: Historisches Lernen im Sachunterricht. Eine Einführung mit Tipps für den Unterricht. Baltmannsweiler: Schneider Verlag, 2004

Rohlfes, Joachim: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen: Vandenhoeck& Ruprecht, 2005

Roth, Heinrich: Kind und Geschichte. Psychologische Voraussetzungen des Geschichtsunterrichts in der Volksschule. München: Kösel Verlag, 1968

Rüsen, Jörn: Historisches Lernen. Grundlagen und Paradigmen. Köln: Böhlau Verlag, 1994

Sauer, Michael: Geschichte. Das Methodenbuch. Donauwörth: Auer Verlag GmbH, 2009

Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber:  Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung, 2004

Schaub, Horst: Zeit und Geschichte erleben. Zeit in der Natur. Umgang mit Zeit. Erfahrung des Wandels. Berlin: Cornelsen Verlag, 2002

Schorch. Günther: Kind und Zeit. Entwicklung und schulische Förderung des Zeitbewusstseins. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1982

Schreiber, Waltraud, Schöner, Alexander, Sochatzky, Florian: Analyse von Schulbüchern als Grundlage empirischer Geschichtsdidaktik. Stuttgart: Kohlhammer, 2013

Schreiber, Waltraud: Erste Begegnungen mit Geschichte. Grundlagen historischen Lernens. Band 1. Neuried: ars una, 2004

Schreiber, Waltraud, Körber, Andreas, Schöner, Alexander (Hrsg.): Kompetenzen historischen Denkens. Ein Strukturmodell als Beitrag zur Kompetenzorientierung in der Geschichtsdidaktik. Neuried: ars una Verlag, 2007
Seel, Norbert: Psychologie des Lernens. München: Ernst Reinhardt Verlag,  2000

Affo Kassi Kassi

Two Germany's foreign policies towards Africa after World War II.

The question of ACP countries and the special cases of Cameroon, Togo and Benin.

 

I. Introduction

Germany began its world expansion in the 1880s under Bismack's leadership, encouraged not only by national middle but also by higher classes. The race for Africa also known as the “Scramble” for Africa was the colonization, invasion, occupation and annexation of African territories by European powers during the new imperialism period between 1881 and 1914. In fact, Sub-Saharan Africa, one of the last regions of the world largely untouched by informal imperialism was attractive to Europe ruling elites for economic reasons. However the defeats of Germany as a consequence of the First and Second World War had profound impact on German policies towards Africa after 1945.

 

II. Questions of the research project

Although Germany has been a major international player in Africa ever since its readmission to international politics after 1955 surprisingly little has been written about this topic and even less reliable knowledge has been established. After the unification Germany was the second or third single most important bilateral donor in Sub-Saharan Africa in comparison with France and Japan. On average Germany has been the second most important trading partner of these countries and one of the five most important sources of foreign direct investment (FDI) in Africa[1].

At the end of the Cold War, Germany maintained a dense diplomatic network in Africa South of the Sahara with 40 fully-fledged diplomatic missions. So clearly there must have been some policy impact, some relevance to someone. Yet this relative importance had not been in the focus of academic research compared with the Africa policies of the United States or France. Germany's Africa policy has remained an international enigma up to now. (through maybe one of the smaller states).

The guiding questions of this PhD project are the following ones:

How can these policies be explained?

Are Germany's policies governed by a mix of primarily geostrategic and trade imperatives like the US policy (towards Africa), or does it follow a more or less cultural mission like the French?

Or does it like Japan first and foremost pursue its own economic advantage? To a stronger degree in comparison to the others general interests, are there other relevant determinants?

And how do policy decisions relate to other levels both of the national policy environment and the international system?

How to assist the growth of a strong indigenous “bourgeoisie” that does not have to rely on the state to accumulate capital?

How to help the transformation of those governed into enlightened and self-confident citizens?

How to enable Africa to initiate a sustainable process of economic catching-up and how to protect both African states in the global economy and African citizens vis-a-vis rapid process of modernization without resort to violence? All these questions mentioned above need to be answered. As trade constitutes a key element in economic growth and development this study will also put the subject in a larger framework and try to show how the economic exchange developed within a comparative European context.

 

III. German-African relations: Content

German relations with and policies towards Sub-Saharan Africa since the end of World War II  have seen several very distinct phases, but these must be clearly viewed within the wider perspective of the general foreign policy considerations and priorities of the two separate German states from 1949 and of a united Germany in 1990. It was only in the 1990s that genuinely African developments and factors came to play a somewhat more important role in shaping Germany's Africa policies. As a result of the conspicuously low overall attention given to African questions in Germany, it seemed that no clearly focused and comprehensive Africa policy strategy has ever been formulated as a government document or even indirectly been discernible. A wide spectrum of different political, economic and societal actors and interest groups has over the years shown an interest in intensifying German-African relations. The pursuance of Africa-related interests and policies has, as a consequence, almost invariably been a minority concern promoted in a rather divergent and pluralistic fashion and by and large focused on just a few areas and countries. The fact that six African countries – Burundi, Cameroon, Namibia, Rwanda, Tanzania and Togo – were German colonies until the end of World War I no longer seem to have any significant relevance for their relationship with Germany, with the singular exception of Namibia with her remaining German-speaking minority. The first and second Lomé Convention signed respectively in February 1975 and October 1979 between the European Community and ACP countries are important to scrutiny and also pricked up the Yaoundé I and II agreements from July 1963 and 1969 between EC and the ACP countries and finally the Cotonou agreement signed on June 2000 in Benin between EU and ACP countries. The study starts with a general introduction and will end with a conclusion, which summarizes the main output of the entire work. Each chapter will begin with a special introduction and ends with a partial conclusion.

 The study starts with a description of the historical background of Germany's colonization policy in Africa and the circumstances which surrounded the German conquest and its exit.

Furthermore we will raise the question of German African policy continuities from the interwar to the post war period. In a next step the strategic goals of West and East Germany's Africa policy after 1949/60 will be analysed generally and especially with regard to their interests as the main past of the study. In the last part the project will show the German contribution to development policies in general and how mechanism worked within the framework of the association-policies pursued by the European Communities with the so called African, Pacific and Caribian (ACP) countries.

 

IV. Contributions of the subject

This topic firstly poses the need for a review of Germany's colonial past towards Africa relations. Secondly it presents a challenge to fill in some of the factual gaps which characterize the state of research so far. Thirdly, it calls for scrutiny of some of the theoretical and methodological undercurrent of this past research. The first five contributions address questions of a more general nature. They look into the fundamentals of Germany's Africa policy, inter alia tackling questions of intentions, images, motivations perceptions and effects. With this topic, we try to define what exactly constitutes Germany's national interest vis-à-vis the African continent, playing on a theme which resourcefully has developed since the mid-1990s. The study will also analyze the role of powerful common images in policy making. Based on the contrasts in the way politicians and bureaucrats understand Africa on the one hand and the way Africa is interpreted by some social historians and politicians as well as scientists and economists on the other hand, call for more realism in policy analysing and formulating.

 

 

This topic also provides an overview of the different phases in both East and West German Africa policies. With regard to the latter our main thrust is on the tension between limited interests, low political profile and substantial aid donations. In his article on the 2000 Cotonou Agreement between the EU and so-called ACP countries, Peter Molt – professor emeritus at Trier University and former practitioner with the German Volunteer Service, UNDP and the federal state of Rhineland-Palatinate-looks to a wider international scene. He asked how Germany's Africa policy was embedded in Europe (Council of Europe, European Communities etc) and the adequacy of policy responses to Africa's development challenges beyond the national level[2].

 

The second set of contributions focuses on specific policy actors who, in the past, have been more or less neglected by academic research on Germany's Africa policy. We would look into the role of the West and East German solidarity movement in the liberation struggles of South Africa. In the last bloc some contributions must be presented dealing with central policy areas: economics, democratization and conflict prevention. This contribution looks at Germany's economic instruments vis-à-vis sub-Saharan Africa and explains the country's limited economic interest in the continent. Berlin's thrust is on European politics and regarding Africa on the Lomé Convention.

 

V.  General interests

All the immediate interests discussed so far require direct action and the allocation of the resources. The preservation of these interests in Africa would be easier if the partner states there were peaceful and civilian, developed and cooperative democratic and law-abiding. Global order interests aim at the creation of such conditions. That means that Germany has great interest in promoting peace, human rights, democracy, rule of law, market economy and socio-economic development as well as in taking decisive action against military rules, dictatorships, warmongers, poverty and corruption. This interest can be translated in two different ways: on the one hand, in focussing on those countries that have made considerable steps forward in becoming democratic, stable, market oriented, fairly developed states; on the other hand, in concentrating on those areas suffering humanitarian crises and violent anarchy. There cannot be any doubt that the most serious threat to German global order interest derives as already discussed above from a violent collapse of African states. It puts into question the functioning of the present international order and provides safe havens for international crime and terrorists.

 

General interests also demand that Germany preserves the effectiveness of the system of collective defense, political cooperation and economic integration it is committed to. This turn requires consideration of its European and North American partners as well as conformity with the policies of international organizations. Among the former, the United States and France are of particular importance and among the latter, the World Bank and IMF as well as the EU. Sub-Saharan Africa is one of those regions in which the EU Common Foreign and Security Policy (CSFP) should function especially well.

 

VI. Methodology

The following study attempts to provide a rather condensed and necessarily somewhat generalized overview of the key elements and characteristics of German relations with Africa since the creation of the FRG and the GDR in 1949. For ease of presentation and interpretation this longitudinal overview is based on a combination of influencing factors (general foreign policy periodization of both FRG and GDR, major milestones in German development cooperation policies, outstanding phases of development on the African continent). Although the FRG and the GDR for forty years (during the entire period of the Cold War) were staunch members of their respective ideological camps and were fiercely engaged in their own specific conflict based inner-German competition, their contacts with Africa by and large proceeded in somewhat parallel steps and phases.

 

VII. Sources and Bibliography

 

1. Archives

National Archives of Yaoundé (NAY)

-File No. APA, 10813, De l’accord de 1916 à l’accord de 1919, incidents locaux, Douala.

-File No. APA, 1006/c, Chef de la circonscription de Dschang à Monsieur le Commissaire de la République Française, le 12 Novembre 1923.

National Archives of Buea (NAB)

-File No. AB, (1920) 5, Special Report on Balong for 1923, by F.B carr. A.D.O. 1923.

-File No. Ba, 2457, Cameroons Province: Notes for the League of Nations report, 1938.

Centre  of Outre Mer  Archives (PA), France

-CAOM, AP, carton 22, Dossier 195, Note de M. Angoulvent du 08 0ctobre 1917 “ Pourquoi nous devons conserver le Cameroun”.

National Recording Preservation Foundation ( New Orleans, USA).

Louisiana National Archives of State, Division of Archives, Records Management, and History, (Baton Rouge, LA, USA).

Morgan City Archives.

National Archives of Berlin (Political and Economical Affairs).

Publikationen der Akten des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland

- Die Große Politik der Europäischen Kabinette 1871 1914.

- Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914.

- L'Allemagne et les problème de la paix pendant la première guerre mondiale.

- Akten zur deutschen Auswärtigen Politik 1918-1945.

- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. Adenauer und die hohen-kommisare (1949-1952).

- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland (1949-1953) und (1962-1982).

 

2. Documentations and Editions

United Nations, United Nations treaty series, volume 2348, New York 2009.

IBID, Geschichte Afrikas von 1800 bis zur Gegenwart, Paderborn 2004.

 

3. Monographs

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4. Articles, Journals and Newspapers

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Bolade, Eyinla Michael, “The ODA Charter and Changing Objectives of Japan's Aid Policy in Sub-Saharan Africa,” Ibadan 1999, PP. 409-430.

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Freiberg-Strauss, Jörg, “Institutionen als Ausgangspunkt für eine armutsorientierte Sozial- und Wirtschaftspolitik”, in GTZ  Eschborn 1998, P.447-466.

Gomsu J., “Problématique de la collaboration: les chefs traditionnels du Sud-Cameroun dans l’administration coloniale allemande”, in: Nkuma’a Ndumbe A., l’Afrique et l’Allemagne de la colonisation à la coopération. Le cas du Cameroun, Yaounde 1986.

Kuppe, Johannes, “Investitionen, die sich lohnten zur Reise Honeckers nach Afrika”, DA, vol. 12, 4, 1984, p. 5.

Korbonski, Andrzej, “Eastern Europe and the Third World; or Limited Regret Strategy revisited”, in: Andrzej Korbonski and Francis Fukuyama, London 1987, P.1

Schueckens, Ulrike, “Du Togo allemande aux Togo et Ghana independent: changement social”, Numero O, Paris 2001. P.1.

Sodaro, Michael, “The GDR and the Third World; supplicant and surrogate” in: Michael Radu(ed), New York 1981, P.106.

 

5. Unpublished documents and Dissertations

Amougui, Tité, “La politique africaine de la République Fédérale d’Allemagne, le cas de l’Afrique noire francophone (1960-1982)”, Doctorat Dissertation in History? Institut of International Relation of Cameroon, Yaoundé 1986.

Atem, Charles N., “The German colonial Administration in the Ossidinge District 1889-1914: A historical Survey”, M.A. Dissertation in History, Yaoundé 2001.

Eyong Enow, Cromwel , “Reaction to the end of German Rule in Cameroon: the case of the Manyu people 1916-1924”, M.A in History, Yaoundé 2007.

Foé, Atangana, “Les relations économiques germano-camerounaises (1960-1977), tentative d’un bilan”, Doctorat Dissertation, IRIC, Yaoundé 1978.

Fotabong, Njoteh Albert, “German African cooperation contribution of DES and DAAD towards man ressources development”, doctorat dissertation, Yaoundé IRIC 1987.

Kingué, Souibou, “La cooperation technique germano-camerounaise dans le secteur rural: une analyse dans la perspective du developpement endogène”, doctorat dissertation, Yaoundé 1988.

Nkoa, Bekong, Georges, “l’aide extérieure au developpement du Cameroun : le cas de la France et de l’Allemagne, essai d’analyse sectorielle”,Doctorat dissertation, Yaoundé IRIC 1991.

Ntjama, Engoulou, Arlette, “German-Cameroon co-opération: the contribution of the GTZ in health, agriculture and transport sectors, a public policy analysis in co-operation mastters”, doctorat dissertation, IRIC, Yaoundé 2003.

Oyono, Etoa/Patrice, Georges, “Les aspects culturels germano-camerounaise du Sud-Cameroun et les archives, 1884-2000”, M.A in History, Yaoundé 2006.

Temgoua, Albert, Pascal, “Les Résistances à l’occupation allemande du Cameroun de 1884 à 1916”, PhD Dissertation in History, Yaoundé 2004.

Patswenumugabo, Alphonse, “La république fédérale d’Allemagne et l’aide au developpement, étude d’un cas : le Cameroun (1991-1986)”, RDS, IRIC, Yaoundé  juin 1987.

Zingui, Claude, “La coopération Germano-camerounaise dans le secteur rural : une analyse dans la perspective du developpement endogène”, thesis, Yaoundé 1988.

 

6. Electronic sources

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/AAmt/politischesArchiv/Akte...

http://gso.gbv.de/DB=3/TTL=63/PRS=HOL/SHW?frs...

http://gso.gbv.de/DB=2.2/SET=2/TTL=10/SHW?FRST=3/PRS=HOL

http://gso.gbv.de/DB=2.2/SET=2/TTL=1/SHW?FRST=3/PRS=HOL

http://www.auswaertiges-amt.de/EN/AAmt/PolitischesArchiv/Uebersicht_node.html

https://archiv.diplo.de/Vertretung/archiv/de/Kontakt.html?verteiler=3973440

http://www.auswaertiges-amt.de/EN/AAmt/PolitischesArchiv/Uebersicht_node.html

https://archiv.diplo.de/Vertretung/archiv/de/Kontakt.html?verteiler=3973440

http://www.archiv.diplo.de/Vertretung/archiv/de/04-Veroeffentlichungen/4-1-akteneditionen.html#topic3

http://www.ifz-muenchen.de/aktuelles/themen/akten-zur-auswaertigen-politik/open-access/

https://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/0000/k/index.html

 

 Kassi Kassi Affo, Institut für Geschichte, Universität Hildesheim

 

 


[1]           Ulf Engel/Robert Kappel (Eds.), Germany's Africa Policy Revisited. Interest, images and incrementalism, Münster 2002.

[2]    Ibid., p 7.

 

 

  • Bilder des Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe "Afrika Bilder in Theorie und Praxis" im WS 2015/16:
    Bild 1
    Bild 2
    Bild 3

Hinnerk Meyer

*** Abgeschlossen ***

Arbeitstitel der Dissertation

Die Bundesrepublik, Frankreich und Großbritannien zwischen „relance européenne“ (1954/55-1958) und Lancierung des Binnenmarktes (1985/86-1993).

 

Fachgebiet: Vergleichende europäische Zeitgeschichte und Geschichte der europäischen Integration.

 

Wissenschaftlicher Betreuer: Prof. Dr. Michael Gehler – Jean Monnet Chair

 

„Formationsphasen der europäischen Integrationspolitik im Vergleich. Die Bundesrepublik Frankreich und Großbritannien zwischen „relance européenne (1954/55-1958) und Lancierung des Binnenmarktes (1985/86-1993).

Die von den Nationalstaaten getragene europäische Integration, hat sich nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges zu einer Notwendigkeit der politischen und ökonomischen Zusammenarbeit in Europa entwickelt. Dabei haben die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und Großbritannien den Integrationsprozess durch unterschiedliche Konzepte ihrer Europa- und Integrationspolitik beeinflusst. Während Bonn und Paris als Gründungsmitglieder der EWG exemplarisch als Initiatoren und Taktgeber der europäischen Integration stehen, gilt London traditionell als integrationspolitischer Außenseiter, Skeptiker und Nachzügler. Es gilt diese Bilder und die damit verbundenen wechselseitigen Wahrnehmungen kritisch zu prüfen.

Die Dissertation befasst sich mit zwei Zeiträumen, die als „Formationsphasen“ der europäischen Integrationsbestrebungen für große europapolitische Debatten und Kontroversen sorgten, zumal es hier nicht um Erweiterung, sondern um die Vertiefung der Integration ging und an deren Ende jeweils ein fundamental neues Vertragswerk (Römische Vertrage 1958 sowie Vertrag von Maastricht 1993) stand. Das Forschungsanliegen beruht auf der Annahme, durch einen Vergleich der genannten Zeiträume, die Teilhabe bzw. Nichtteilhabe am europäischen Einigungsprozess sowie dessen Vertiefungs- und Begrenzungsbemühungen aus den nationalstaatlichen und historischen Bedingungen und Voraussetzungen heraus zu untersuchen und zu interpretieren. Durch die Einbeziehung und Analyse relevanter Forschungsliteratur, international führender Printmedien sowie von Memoiren und Biografien maßgeblicher Politiker soll ein umfangreiches Bild erarbeitet werden, das sowohl Gemeinsamkeiten als Unterschiede in den jeweiligen Europakonzeptionen deutlich machen kann. Ausgehend von dieser Prämisse werden vergleichende Betrachtungen auf unterschiedlichen Ebenen vorgenommen:

  1. auf der Ebene der EGKS- und EWG-Formationsphase 1954/55 bis 1958,
  2. auf der Ebene der EG-Formationsphase 1983/84 bis 1993,
  3. auf der Ebene des Vergleichs beider Formationsphasen.

Damit findet neben dem Vergleich nationalstaatlicher Europapolitiken während Formationsphase der europäischen Einigung, ebenfalls ein zeitversetzter Vergleich unterschiedlicher Phasen der Integrationsbestrebungen statt. Es ist davon auszugehen, dass diese Vorgehensweise eine Reihe von Fragen aufwerfen wird, deren Beantwortung durch die vergleichende Perspektive neue Sichtweisen auf den europäischen Integrationsprozess eröffnet. Neue Erkenntnisse werden angestrebt zu Fragen, ob Integrationsschübe nach einem bestimmten, vergleichbaren Muster ablaufen, vor allem aber ob sich neue Einsichten in die unterschiedlichen nationalstaatlichen Europakonzeptionen sowie ihre Qualität und Grundlagen im wechselseitigen Zusammenspiel ergeben. Nicht zuletzt die institutionelle Entwicklung Europas wird in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse sein.

 

Knappe Literaturauswahl:

  • Bieling, Hans-Jürgen/Lerch, Marika, Theorien der europäischen Integration, Wiesbaden 2006.
  • Bitsch, Marie Thérèse, Histoire de la construction européenne. De 1945 à nos jours, ed. Complexe, Paris 2007.
  • Brunn, Gerhard, Die europäische Einigung: Von 1945 bis heute, Bonn 2006.
  • Clemens, Gabriele/Reinfeld, Alexander/Wille,Gerhard, Geschichte der europäischen Integration: Ein Lehrbuch, Paderborn 2008.
  • Conze, Eckart, 50 Jahre Bundesrepublik Deutschland: Daten und Diskussionen, Stuttgart 1999.
  • Dell, Edmund, The Schuman Plan and the British abdication of Leadership in Europe, Oxford 1995.
  • Fröhlich, Stefan, Helmut Kohl und die deutsche Außenpolitik. Persönliches Regiment und Regierungshandeln vom Amtsantritt bis zur Wiedervereinigung, Paderbron 2001.
  • Gauthier, André, La constrcution européenne – Étapes et enjeux, Bréal 2003.
  • Geddes, Andrew, The European Union and British Politics, Barsingstoke/Hampshire 2004.
  • Gehler, Michael (Hrsg.), Vom gemeinsamen Markt zur europäischen Unionsbildung: 50 Jahre Römische Verträge 1957-2007, Wien 2009.
  • George, Stephen, An awkward partner: Britain in the European Community, Oxford 2001.
  • Gerbet, Pierre, La construction de l’ Europe, Paris 1999.
  • Guérin-Sendelbach, Valérie, Frankreich und das vereinigte Deutschland. Interessen und Perzeptionen im Spannungsfeld, Opladen 1999.
  • Himmler, Norbert, Zwischen Macht und Mittelmaß: Großbritanniens Außenpolitik und das Ende des Kalten Krieges. Akteure, Interessen und Entscheidungsprozesse der britischen Regierung 1989/90, Berlin 2001.
  • Judt, Tony, Die Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg, Bonn 2006.
  • Kaiser, Wolfram, Großbritannien und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 1955-1961. Von Messina nach Canossa. Berlin 1996.
  • Kirt, Romain, Die Europäische Union und ihre Krisen, Baden-Baden, 2001.
  • Lappenküper, Ulrich, Die deutsch-französischen Beziehungen 1949-1963. Von der "Erbfeindschaft" zur "Entente élémentaire". I: 1949-1958; II: 1958-1963, München 2001.
  • Loth, Wilfried/Picht, Robert (Hrsg.), De Gaulle, Deutschland und Europa, Opladen 1991.
  • Loth, Wilfried (Hrsg.), Experiencing Europe: 50 years of European construction 1957-2007, Baden-Baden 2009.
  • Ludlow, N. Piers, Dealing with Britain. The Six and the First UK Application to the EEC, Cambridge 1997.
  • Mittag, Jürgen, Kleine Geschichte der Europäischen Union. Von der Europaidee bis zur Gegenwart, Münster 2008.
  • Müller-Brandeck-Bocquet, Gisela, Frankreichs Europapolitik, Wiesbaden 2004.
  • Weisenfeld, Werner, Geschichte Frankreichs seit 1945: Von de Gaulle bis zur Gegenwart, München 1997.
  • Wiener, Antje/Diez, Thomas, European integration theory, Oxford 2007.
  • Winkler, Heinrich August, Der lange Weg nach Westen II. Deutsche Geschichte 1933-1990, Bonn 2005.
  • Young, John W., Britain, France and the Unity of Europe 1945-1951, Leicester 1984.

Horst Ortmann

***Abgeschlossen***

 

 

Sport und Politik in der DDR und der BRD am Beispiel des Segelflugs: Ein Vergleich

 

Fachgebiete:

Zeit-, Kultur- und Sportgeschichte

 

Dauer: WS 2011 bis SS 2014

 

Wissenschaftlicher Betreuer: Prof. Dr. Michael Gehler

Zweitgutachter: Prof. Dr. Jürgen Mittag

 

 

Abstract:

Seit Gründung der DDR spielte der Sport eine herausragende Rolle. Diese wurde sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport gezeigt. Dabei war der Segelflugsport eine von vielen Sportdisziplinen. Es soll deutlich gemacht werden, mit welchen Schwierigkeiten der Flugsport und auch der Segelflugsport zu kämpfen hatten. Sowohl Vorgaben der Politik als auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Belange bestimmten im besonderen Maße diese Sportarten. Nicht vor allem die Freude am Segelflugsport war maßgeblich, sondern die Frage nach dem Zweck, der staatlich vorgegeben war. Das gilt es herauszuarbeiten.

Welchen Einfluss hatte die Sowjetunion sowohl auf die Anfänge als auch auf Entwicklung des Flugsports in der DDR? Welche Ziele verfolgten die staatlichen Institutionen der DDR mit der Zulassung und auch Förderung des Flugsports. Welche Personen durften fliegen, welche Verpflichtungen gingen die Sportflieger ein? Diese und andere Fragen sollen deutlich machen, dass der Flugsport vor allem staatlich reglementiert war.

Die Tragweite und Bedeutung des Segelflugsports lässt sich nur dann ins rechte Blickfeld rücken, wenn diese Sportart dem Flugsport insgesamt gegenübergestellt wird. Deshalb sollen in die Untersuchung auch der Motorflug-, der Fallschirm und der Modellflugsport einbezogen werden.

Dass der Flugsport und auch der Segelflugsport den gemeinen Bürger nur bedingt und in geringem Maße erreichte, soll ebenfalls deutlich gemacht werden. Dabei spielte vornehmlich die Frage nach der Sicherheit für Staat und Gesellschaft eine Rolle. Dafür zuständig war vor allem die Behörde für Staatssicherheit, die allgegenwärtig zu sein schien. Auch nahmen ihre Mitarbeiter erheblichen Einfluss auf das Fluggeschehen. Das soll durch Materialien beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik nachgewiesen werden.

Das Flugzeug symbolisierte von jeher die Freiheit, die es aber in der DDR zu keiner Zeit gegeben hat. Freiheit an sich gab es in der DDR nicht. Dafür sorgten die einzelnen politischen Organe, die den Flugsport bis ins kleinste Detail reglementierten. Um das transparent zu machen, werden die Massenorganisationen in der DDR untersucht.

Ein weiterer Aspekt der Arbeit sind die einzelnen Flugzeugtypen, Flugplätze und Luftraumstrukturen. Ihre Bedeutung soll hinterfragt werden. Flugplätze und Lufträume wurden stets überwacht und kontrolliert und standen in Wechselbeziehung zum nationalen und internationalen Geschehen in der Politik.

Kontrolle erstreckte sich auch auf die Mitglieder des Flugsports. Auswahlkriterien für die Piloten waren die politische Zuverlässigkeit und die Loyalität gegenüber dem Staat der DDR.

Wie viele andere Sportarten sollte auch der Flugsport die Leistungsfähigkeit des sozialistischen Staates repräsentieren. Aus dem Breitensport ging der Leistungssport hervor; dieser wurde in nationalen und internationalen Wettkämpfen dargeboten. Es ging um internationale Anerkennung. Das spiegelte sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit wider. Dabei kamen verschiedene Medien zum Einsatz. Welche Bedeutung hatten diese für Staat und Gesellschaft? Konnten Wettbewerbsergebnisse den Leistungsansprüchen standhalten?

Die nachhaltige Wirkung des Flugsports und des Segelflugsports der DDR erfährt heutzutage einen nostalgischen Charakter. Es gilt, die Bandbreite dieser Darstellung aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen.

Um die Bedeutung des Segelflugs in der DDR möglichst sachgerecht und neutral herausarbeiten zu können, soll auch der Segelflug in der BRD vergleichend herangezogen werden. Die Frage nach der politischen Einflussnahme auf den Segelflug bleibt auch hier zu beantworten, wobei die Zeit zwischen 1945 und 1990 berücksichtigt werden soll, aber auch die Zeit vor 1945 und nach 1990.  Die vergleichende Arbeitsweise des Segelflugsportes in der DDR und in der BRD dürfte aufgrund der verschiedenartigen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verfasstheit schwierig, aber recht aufschlussreich sein.

Dass der Segelflugsport die Bürger in der DDR und in der BRD über politische Grenzen hinaus zusammenführte, soll durch Gespräche mit Zeitzeugen herausgearbeitet werden.

„Sport verbindet.“ Gilt das auch für den Segelflug?

 

              

Selektive Forschungsbibliographie

 

1.1.        Primärliteratur

 

Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO)

DY 59   -   Gesellschaft für Sport und Technik (GST)

                  63, 66-69, 71-74, 77-81, 86, 91, 101, 432

DY 24   -   Freie Deutsche Jugend (FDJ)

                  2389, 2391, 2393-2396, 2398-2400, 2402-2404, 2422, 2423, 2515

DY 30/IV 2/2.036   -   Politbüro des ZK der SED

                                     22, 24, 32, 33

DY 30-IV B 2/12…-   Abteilung Sicherheitsfragen im ZK der SED

                                     264

DY 30   -   Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)

                  1345, 1347, 1348, 1349, 1350

 

Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (BA), Abteilung DDR

DC 20-I/4   -   Sitzungen und Beschlüsse des Präsidiums des Ministerrats

                   228

DM 1   -    Ministerium für Verkehrswesen. Teilbestand Zivile Luftfahrt

                  2637, 2646, 2649a, 7098, 7105, 23177

 

Bundesarchiv-Militärarchiv (BA-MA) Freiburg/Br.

DVL 3   -   Dienststellen der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der DDR 1950-1990

                   24767, 26249, 26256, 26292, 26305

 

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU), Zentralarchiv (ZA)

 

1.2.   Sekundärliteratur

 

Arnold, Hans, Gudemann, Wolf-Eckhard, Wirtschaft, Staat, Gesellschaft, Gütersloh 2002

Austermühle, T., Der Sport im Lichte der Totalitarismus-Theorien, in: Sozial- und Zeitgeschichte des Sports 11 (1997) 1, 28 - 51

Autorengemeinschaft, Dokumentation der 90jährigen Geschichte der Luftfahrt und des Luftsports in der Region Halle (Saale), Halle / Saale 1997

Baur, J., Spitzer, G., Telschow, S., Der DDR-Sport als gesellschaftliches Teilsystem, in: Sportwissenschaft 27 (1997) 4, 369-390

Baustian, G., 30 Jahre Gesellschaft für Sport und Technik. GST-Flugsport, Geschichte und Ausblick, in: Sellenthin, W. (Hrsg.), Fliegerkalender der DDR 1982, (Ost-) Berlin 1981, S. 5 – 19

Berger, U., Frust und Freude. Die zwei Gesichter der Gesellschaft für Sport und Technik, Schkeuditz 2002a

Berger, Ulrich (Hrsg.), Frust und Freude. Die zwei Gesichter der Gesellschaft für Sport und Technik, Schkeuditz 2002

 

Bernett, H., Körperkultur und Sport in der DDR. Dokumentation eines geschlossenen Systems, Schorndorf 1994a

Bernett, H., Prolegomena zur historischen Aufarbeitung des Systems von Sport und Körperkultur in der DDR, in: Stadion XVI (1990a), 1-36

Bessel, R., Jessen,R., Die Grenzen der Diktatur. Staat und Gesellschaft in der DDR, Göttingen 1996

Blasius, T., Olympische Bewegung. Kalter Krieg und Deutschlandpolitik 1949-1972, Frankfurt a. M. 2001

Brandt, Joachim, Mahn, Udo, Die „Junkers-Jugend“. Lehrausbildung und Segelflug in den Dessauer Junkers-Werken (Schriftenreihe Luftfahrtgeschichte im Land Sachsen – Anhalt, Heft 10, Interessengemeinschaft Luftfahrtgeschichte im Luftsportverband Sachsen-Anhalt (Hrsg.), Halle 2002

 

Brandt, Joachim, Mahn, Udo, Die „Junkers-Jugend“. Lehrausbildung und Segelflug in den Dessauer Junkers-Werken (Schriftenreihe Luftfahrtgeschichte im Land Sachsen-Anhalt, Heft 10, Interessengemeinschaft Luftfahrtgeschichte im Luftsportverband Sachsen-Anhalt, Hrsg.) Dessau 2002

 

Deutz-Schroeder, Monika, Schroeder, Klaus, Soziales Paradies oder Stasi-Staat? Das DDR-Bild von Schülern – ein Ost – West – Vergleich (Studien zu Politik und Geschichte, Bd. 6, hrsg. Von Peter März und Klaus Schroeder), 1. Auflage, München 2008

 

Ehlert, Hans, Rogg, Matthias (Hrsg.), Militär, Staat und Gesellschaft in der DDR. Forschungsbilder, Ergebnisse, Perspektiven ( Militärgeschichte der DDR. Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam, Bd. 8),1. Auflage, Berlin 2004

 

Engels, Julia Franziska, Helden an der Mauer. Die propagandistische Aufbereitung von Republikfluchten in der deutschen Presse ( Beiträge zur Kommunikationstheorie. Institut für Kommunikationswissenschaft. Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Bd. 22, Westerbarkey, Joachim, Hrsg.), Münster 2004

 

Finke, Julian-Andre, Hüter des Luftraums? Die Luftstreitkräfte der DDR im Diensthabenden System des Warschauer Paktes (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Hrsg., Bd. 18, Berlin 2010

 

FliegerKlub „Hugo Junkers“ Dessau e.V. (Hrsg.), 1908-2008, 100 Jahre Segelflug in Dessau. Chronik zur Festveranstaltung des Fliegerklubs „Hugo Junkers“ Dessau e.V., Dessau- Roßlau 2008

 

Heermann, Jürgen, Warum sie oben bleiben. Ein Flugbegleiter für Passagiere. Vom Start bis zur Landung, Hamburg 1997

 

Hein, Christoph, Willenbrock (Suhrkamp Taschenbuch 3296), 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000

 

Herlin, Hans, Der Teufelsflieger. Ernst Udet und die Geschichte seiner Zeit (Heyne Taschenbuch 5032), München 1974

 

Lamprecht, Helmut (Hrsg.), Vom Fliegen. Gedichte, Prosa, Bilder (Insel Taschenbuch 1244), 1. Auflage, Frankfurt am Main 1990

 

Mertin, Evelin, Sowjetisch-deutsche Sportbeziehungen im „Kalten Krieg“(Studien zur Sportgeschichte, Bd.8, hrsg. von Lämmer, Manfred), 1. Auflage, Sankt Augustin 2009 (Dissertation Köln)

 

Reinhart, Kai, „Wir wollten einfach unser Ding machen“. DDR-Sportler zwischen Fremdbestimmung und Selbstverwirklichung (Campus Forschung, Bd. 945), Frankfurt am Main 2010 (Dissertation .Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

 

Wagner, Ringo, Der vergessene Sportverband der DDR. Die Gesellschaft für Sport und Technik in sporthistorischer Perspektive (Sportforum, Bd. 16), Aachen 2006 ( Dissertation Universität Potsdam)

 

Wolf, Christa, Der geteilte Himmel, 42. Auflage, München 2010

 

 

 

 

 

 

 

 

   

Editha Schertl

Exposé der Dissertation

1.Allgemeine Angaben

Angaben zum Forschungsvorhaben

Arbeitstitel der Dissertation: Begriffslernen in einem sprachsensiblen kompetenzorientierten Geschichtsunterricht. Der Deutungsbegriff „Revolution“ bezogen auf die revolutionären Ereignisse des 18. und 19. Jahrhunderts.

Fachgebiet: Geschichtsdidaktik

Gesamtdauer des Forschungsvorhabens: Sommer 2016 bis Frühjahr 2019

Wissenschaftlicher Betreuer der Dissertation: Prof. Dr. Michael Gehler

 

2. Zusammenfassung des Forschungsvorhabens

 

In vielen Unterrichtsfächern und ihren Didaktiken haben Begriffslernen und Begriffsarbeit eine zentrale Bedeutung und jede Wissenschaft ist ohne Fachbegriffe nicht denkbar. Mit Begriffen werden Objekte, methodische Zugriffe, Theorien und Modelle bezeichnet und erklärt.

 

Das grundlegende Wissen über Begriffe und deren adäquate Anwendung lässt sich im Fach Geschichte dem Bereich der Sachkompetenz zuordnen und bildet demnach einen wichtigen Aspekt im Rahmen des kompetenzorientierten Geschichtsunterrichts und bedarf somit einer genaueren Betrachtung. Wenn man von Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht spricht, müssen neben den unterschiedlichen Begriffstypen auch der historische Entstehungskontext und die Änderung der Begriffsbildung in der Zeit betrachtet werden. Auf diese Weise kann systematische Begriffsarbeit konzeptionell und zielführend im Unterricht verankert werden. Besonders hinsichtlich des Textverständnisses zeigt sich die zentrale Bedeutung von Begriffsverständnis und somit die Unabdingbarkeit der dezidierten Auseinandersetzung mit Begriffen im Geschichtsunterricht. Nur wenn die Lernenden fähig sind, Begriffe mit Vorwissen zum Text zu füllen, können sie den Inhalt und den Sinnzusammenhang erfassen. In diesem Zusammenhang findet auch das Konzept der Durchgängigen Sprachbildung in der Arbeit seine Berücksichtigung. Die Lernenden sollen mithilfe des Konzepts, die Unterschiede zwischen Alltags- und Bildungssprache kennen. Ziel dabei ist es auch, insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch Lernende aus bildungsfernen Familien im Sinne der Sprachbildung zu fördern. Um die Sprachförderung in allen Fächern in Form der Verbindung von Sach- und Sprachlernen zu verankern, wird das Konzept des „scoffolding“ in der Dissertation aufgegriffen. Auf diese Weise sollen die Schülerinnen und Schüler Gerüste als Mittel zum Aufbau bildungssprachlicher Textkompetenz im Geschichtsunterricht kennen und anwenden lernen.[1]  

 

Im Mittelpunkt der Arbeit steht der schwierige Deutungsbegriff „Revolution“.  Die Lernenden kommen beim chronologischen Gang des Faches Geschichte mehrmals mit dem Revolutionsbegriff in Berührung. Um die Revolutionen zeitlich einzugrenzen, liegt der Fokus des Interesses auf den Revolutionen des 18. und 19. Jahrhunderts, d.h. die Französische Revolution, die industrielle Revolution und die Revolution von 1848 werden fachdidaktisch gesehen in den Blick genommen. Diese Themen werden im Fach Geschichte in der Sekundarstufe I in Niedersachsen in den Jahrgängen sieben und acht unterrichtet und deswegen bilden die Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgänge den Bestandteil der Untersuchung.

 

Ziel ist es zunächst den Schülerinnen und Schülern ein Grundverständnis des Begriffs „Revolution“ und des dazugehörigen Wortfeldes zu vermitteln. Dieses Vorgehen stellt die Basis dar, um die Lernenden in einem zweiten Schritt zum Herstellen von Bezügen, Vergleichen, Differenzierungen und Relativierungen heranzuführen. Indem mehrere Revolutionen in diachroner Perspektive verglichen werden, kann sich der Revolutionsbegriff entfalten und differenziert betrachtet werden. An bereits erarbeitetes Vorwissen wird auf diese Weise angeknüpft.[2]

 

Im Rahmen der Arbeit wird das Modell von Bettina Alavi zu einer Systematik von Bereichen und Operationen eines konkreten Umgangs mit Begriffen erprobt. Dieses Modell gliedert sich in den Dreischritt „Begriffserwerb“, „Begriffsgebrauch“ und „Begriffskritik“. Im Anschluss daran werden die Lernenden Concept Maps erstellen und diese im Rahmen von halbstandardisierte Leitinterviews erläutern. Unter Concept Maps versteht zweidimensionale Strukturdarstellungen von Wissen und Informationen in Form eines Netzwerkes. Ein Ziel ist es dabei, Begriffe in Relation zu anderen zu setzen und die Relation zu den Begriffen zu beschreiben.

 

Als Auswertungsverfahren wird die Qualitative Inhaltsanalyse gewählt. Ein derartiges empirisches Vorhaben hat zum Ziel  sowohl Impulse für die derzeit wenig beachtete empirische fachdidaktische Forschung als auch für die Entwicklung von didaktisch-methodischen Unterrichtsmaterialien zu geben.  

 

In der geplanten Dissertation wird den folgenden Fragen nachgegangen:

 

1.      Welche Methoden und Strategien einer systematischen Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht führen die Schülerinnen und Schüler zu einer umfassenden Begriffskenntnis, zu einem vertiefenden Begriffsverständnis und zu einem adäquaten Umgang mit Begriffen?

 

2.      Bestätigt sich anhand der Leitinterviews und der Concept Maps die Annahme der Dominanz lebensweltlicher Konzepte und des Vorherrschens dichotomischer Basiskonzepte von Schülerinnen und Schülern hinsichtlich der Begriffskenntnis und des Begriffsverständnisses am Beispiel des Revolutionsbegriffes?

 

 

 

3. Stand der Forschung

 

Sowohl im Fach Geschichte als auch in der Geschichtsdidaktik stellt die Begriffsbildung ein vernachlässigtes Gebiet dar. Es gibt diesbezüglich nur wenige theoretische Erkenntnisse und empirische Untersuchungen. Im Gegensatz zu den Naturwissenschaften gibt es im Fach Geschichte und in der Geschichtswissenschaft häufiger lebensweltbezogene Begriffe, die man verschieden auslegen kann und deswegen der politischen und gesellschaftlichen Aushandlung bedürfen. Zudem unterliegen Begriffe einem dynamischen Wandel. So werden ältere Bedeutungen „aufgesprengt, verblassen oder passen sich an, werden überlagert und verdrängt durch neue“.[3] Diese Tatsache erschwert den Umgang mit Begriffen im Allgemeinen und insbesondere die Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht.

 

Michael Sauer beschreibt die Funktion von Begriffen folgendermaßen: „Begriffe benennen und strukturieren Phänomene, beschreiben ihr Verhältnis zueinander und ermöglichen die Kommunikation über sie.“[4] Ferner werden sie durch eine Klassifizierung anhand überein-

 

stimmender Merkmale und Beziehungen gebildet. Begriffe entwickeln sich somit nicht erst im Zuge der Auseinandersetzung mit einer Sache oder eines Gegenstandsbereichs, sondern der Zugang zu den Begriffen wird durch vorhandene Begriffe bereits „präformiert“. Die Bezeichnung „historische Begriffe“ ist in diesem Zusammenhang nicht passend, weil es sich nicht um in der Vergangenheit entstandene Begriffe handelt.[5]

 

Um Begriffe im Fach Geschichte und in der Geschichtswissenschaft heuristisch zu erschließen und zu typologisieren, bietet sich die von Joachim Rohlfes im Jahre 1986 entwickelte Begriffstypologie an. Rohlfes differenziert fünf Typen, deren Komplexität und Reichweite aufbauend zunimmt. Folgende fünf Typen sind vorhanden: Symbolische Begriffe, gegen-stands- und funktionsbezogene Begriffe, Begriffe, die komplexe Funktionszusammenhänge bezeichnen und Begriffe, die Geschehenszusammenhänge bezeichnen und die Gruppe der Deutungsbegriffe. Dabei muss man jedoch festhalten, dass es zwischen den Typen keine vollständige Trennschärfe gibt. So gestaltet sich der Übergang von den gegenstands- und funktionsbezogenen Begriffen als nicht leicht. Das Modell zeigt, dass eine klassische Beschreibung eines Begriffs als Bezeichnung einer Kategorie (der erste Typus ist davon ausgenommen), „die sich über relevante Merkmale definieren lässt und der man anhand dieser Merkmale Fälle zuschreiben kann, kaum zutrifft.“[6] In diesem Zusammenhang trifft die Aussage von Gerd Mietzel zu, der von „unscharfen Begriffen“, von „fuzzy concepts“ spricht. Diese Feststellung wird in der Arbeit ihre Berücksichtigung finden.

 

Empirische Befunde zum Begriffsverstehen von Schülerinnen und Schülern sind bisher kaum vorhanden. Lediglich Helmut Beilner und  Martina Langer-Plän haben bei Lernenden aus der 6., 8. und 10. Klasse des Gymnasiums und der Realschule, aus 9. Klassen der Hauptschule sowie bei Studierenden das Verständnis von Begriffen anhand von schriftlichen Definitionen und Interviews erhoben.

 

 

 

4. Ziele des Forschungsprojekts

 

Eine wissenschaftliche Zielsetzung der Dissertation besteht darin, zu überprüfen, ob Schülerinnen und Schüler Begriffe mit gegenwarts- und alltagsbezogenen Vorstellungskomplexen füllen. Gleichzeitig werden Methoden und Strategien zur Überprüfung einer zielführenden Begriffskenntnis und zu einem verbesserten Begriffsverständnis eingesetzt.

 

Der Wandel bewirkt in der Zeit besondere ausgeprägte Veränderungen bei zahlreichen Merkmalen des Begriffs. Eine sich daraus ergebende Schwierigkeit besteht dann, wenn ein Begriff auch für die Bezeichnung von Gegenwartsphänomenen gebraucht wird und diese Tatsache trifft auf den Revolutionsbegriff zu. So bezeichnet der Begriff „Revolution“ heute neben den politisch-sozialen Wandlungsprozessen auch zügige und tiefgreifende Veränderungen bzw. Umwälzungen in vielen Lebensbereichen wie Esskultur, Kunst, Mode, Technik und Wissenschaft.[7] Dann kann die Differenzierung in der historischen Dimension für Lernende schwierig werden. Schülerinnen und Schüler denken dann, sie wissen etwas über den Begriff. Dabei werden jedoch in diesem Zusammenhang oftmals gegenwartsbezogene Vorstellungen hervorgerufen. Um hierbei ein adäquates Begriffsverständnis bei den Lernenden zu erzielen, muss der Begriff erst historisiert werden. In der Dissertation werden diesbezüglich, wie bereits erwähnt, Methoden und Strategien zur Erreichung dieses Ziels aufgezeigt.

 

Die Veränderung der Begriffe selbst, die mit dem Wandel der bezeichneten Phänomene zusammenhängen kann, ist ebenfalls von zentraler Bedeutung. „Komplexe Begriffe haben keine feststehende Bedeutung, sondern die Bedeutungen werden im gesellschaftlichen Diskurs immer wieder neu verhandelt“, so Michael Sauer.[8] Zum Bedeutungskern kommen unterschiedliche Konnotationen. Dabei müssen jedoch auch die Differenzen zwischen unterschiedlichen zeitgleichen Begriffsnutzern beachtet werden, d.h. jeder Begriff hat auch immer seine Perspektivität. Dies gilt es den Lernenden im Rahmen des durchgeführten Geschichtsunterrichts im Rahmen des Forschungsprojekts zu verdeutlichen.

 

An dieser Stelle soll auf die conceptual change-Theorie eingegangen werden. Diese Theorie findet insbesondere im Geschichtsunterricht ihre Beachtung, wenn mit Begriffen komplexere Vorstellungen von historischen Phänomenen und Prozessen verbunden sind und der Unterricht dann das Ziel verfolgt, Ergänzungen bzw. auch Veränderungen der bei Schülerinnen und Schülern anderweitig erworbenen Vorstellungen herbeizuführen.[9] In den Leitinterviews wird somit der Frage nach bereits vorhandenen außerschulisch geprägten Begriffsvorstellungen nachgegangen und diese werden hinsichtlich historischer Stereotypen untersucht.

 

Die unterschiedlichen Begriffskontexte bei Lernenden und den Lehrenden bilden deshalb einen Aspekt der Untersuchung. Bettina Alavi spricht in diesem Zusammenhang von einer „Rahmungsdifferenz“, die das unterschiedliche Begriffsverständnis meint, dass sich innerhalb eines jeweils anderen Kontextes abspielt. So stammt die Rahmung der Begriffsbildung und des Begriffsgebrauchs bei Lehrkräften aus dem fachwissenschaftlichen und/oder dem fachdidaktischen Bereich,[10] wohingegen die Lernenden ihre Rahmung aus Alltagszusammenhängen oder aus einem reduzierten Vorwissen nehmen. Möglichkeiten des Herbeiführens dieser Passung werden in der Arbeit in den Blick genommen.

 

 

 

5. Eigene Vorarbeiten

 

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts wurde bereits ein Verfahren einer systematischen Begriffsarbeit praktiziert. So wurde zunächst an zentralen komplexen Begriffen wie Epochen- und Deutungsbegriffen gearbeitet, um ein Grundverständnis bei den Lernenden zu sichern. Zudem wurden Concept Maps im Unterricht eingesetzt.

 

Die Arbeit mit Begriffsfeldern stellte einen weiteren Arbeitsschwerpunkt dar. Dabei steht das Begriffsverständnis eng benachbarter Begriffe durch Vergleich und Abgrenzung im Mittelpunkt. Dazu gehören auch verschiedene Deutungsperspektiven und Urteile über ein historisches Phänomen, die sich hinter verschiedenen Begriffen verbergen oder auch die historischen Veränderungen eines Begriffsfeldes in der Zeit.

 

 6. Arbeitsprogramm

 

Zur Erstellung des theoretischen Konzepts wird der Forschungsstand erhoben und eine Literaturrecherche betrieben. Um die Ausgangsfrage nach adäquaten Methoden und Strategien einer systematischen Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht beantworten zu können, wird den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Geschichtsunterrichts zunächst die Begriffstypologie verdeutlicht. Zudem sollen den Lernenden die zeitliche Provenienz und der zeitliche Wandel der Begriffe bewusst werden. Nur vor dem Hintergrund dieses Wissens kann die historische Begriffsbildung im Unterricht zielführend angebahnt und vertieft werden. Daraufhin erfolgt die methodische Umsetzung im Geschichtsunterricht.

 

Ferner wird der Frage nach der Annahme der Dominanz lebensweltlicher Konzepte und des Vorherrschens dichotomischer Basiskonzepte von Schülerinnen und Schülern hinsichtlich der Begriffskenntnis und des Begriffsverständnisses im Geschichtsunterricht nachgegangen. Im Hinblick darauf findet eine Untersuchung der Concept Maps statt  und die halbstandardisierten Leitinterviews werden auf der Grundlage der aus der methodischen Erprobung gewonnenen Erkenntnisse geführt. Daran anschließend steht die Auswertung dieser Interviews im Fokus des Interesses.

 

 

 

7. Zeitplan

Zeitraum

Arbeitsschritte

07/16 - 08/16

Erhebung des Forschungsstands, Quellenrecherche & Entwicklung einer Forschungsskizze

09/16 - 10/16

Niederschrift und Einreichung des Exposés

11/16 - 02/17

Eingrenzung & Fokussierung des theoretischen Konzepts der Arbeit

03/17 - 09/17

Weitere Literaturrecherche, Entwicklung von Praxisbeispielen

10/17 – 01/18

Ausarbeitung einer detailierten Beschreibung der einzelnen Kapitel

Niederschrift des theoretischen Teils

02/18

Vorstellung der Arbeit im Forschungskolloquium

03/18-05/18

Einarbeitung der Kritik und Überarbeitung

06/18 - 07/18

Unterrichtspraktische Durchführung

08/18 - 10/18

Niederschrift des praktischen Teils

11/18 - 01/19

Überarbeitung, Korrektur und Formatierung

02/19

Voraussichtlicher Einreichungstermin der Arbeit

 

 8.  Selektive Forschungsliteratur

 

·         Alavi Bettina, Begriffslernen. In: Mayer Ulrich/ Pandel Hans-Jürgen/ Schneider Gerhard/ Schönemann Bernd (Hg.), Wörterbuch Geschichtsdidaktik. Schwalbach/Ts. 2014, S. 32f.

 

·         Alavi Bettina, Begriffsbildung im Geschichtsunterricht. In: Uffelmann Uwe/Seidenfuß Manfred (Hg.). Idstein 2004. S. 39-61.

 

·         Barricelli Michele/Sauer Michael, «Was ist guter Geschichtsunterricht?» Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Jg. 57, (2006) Heft 1, S. 4-26.

 

·         Becher, Ursula A. J., Sprachgebrauch im historischen Lernen. In: Klaus Bergmann (Hg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5., überarb. Aufl., Seelze-Velber 1997.  S. 293-297.

 

·         Beilner Helmut/Langer-Plän Martina, Zum Problem historischer Begriffsbildung, In: Günther-Arndt Hilke/Sauer Michael (Hg.), Geschichtsdidaktik empirisch. Untersuchungen zum historischen Denken, Berlin 2006, S.215-250.

 

·         Dowe Dieter (Hg.), Europa 1848: Revolution und Reform. Bonn 1998.

 

·          Engehausen Frank, Die Revolution von 1848/49. Stuttgart 2007.

 

·         Fehrenbach Elisabeth , Verfassungsstaat und Nationsbildung  1815-1871. München 2007.

 

·         Flemming Jens, Begriffsgeschichte, In: Asendorf Manfred (Hg.), Geschichte. Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe, Hamburg 1994, S.96-98.

 

·         Gautschi Peter, Guter Geschichtsunterricht: Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise. Schwalbach/ Ts. 2009.

 

·         Günther-Arndt Hilke/Zülsdorf-Kersting Meik (Hg.),  Geschichtsdidaktik, Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2014.

 

·         Günther-Arndt Hilke, Hinwendung zur Sprache in der Geschichtsdidaktik. Alte Frage und neue Antworten. In: Saskia Handro / Bernd Schönemann (Hg.): Geschichte und Sprache. Berlin u.a., 2010, S. 17-48.

 

·         Handro Saskia,  Sprache und historisches Lernen. Dimensionen eines Schlüsselproblems des Geschichtsunterrichts. In: Michael Becker-Mrotzek u.a. (Hrsg.): Sprache im Fach. Sprachlichkeit und fachliches Lernen. Münster u.a. 2013, S. 317-333.

 

·         Hasberg Wolfgang, Begriffslernen im Geschichtsunterricht oder Dialog konkret. In: Geschichte – Erziehung – Politik Jg. 6, (1995), S. 145-159, S. 217-259.

 

·         Heil Werner, Kompetenzorientierter Geschichtsunterricht. Stuttgart 2011.

 

·         Kühberger Christoph, Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen, Methodische und didaktische Annährungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung, Innsbruck 2009.

 

·         Kühberger, Christoph, Fachdidaktische Diagnostik im Politik- und Geschichtsunterricht. In: Forum Politische Bildung (Hg.): Medien und Politik. Informationen zur Politischen Bildung, Heft 35, 2012, S.45-48.

 

·         Kühberger Christoph/Windischbauer Elfriede, Individualisierung und Differenzierung im Geschichtsunterricht. Offenes Lernen in Theorie und Praxis. Schwalbach/ Ts. 2013.

 

·         Langer-Plän, Martina / Beilner, Helmut, Zum Problem historischer Begriffsbildung. In: Hilke Günther-Arndt / Michael Sauer (Hg.): Geschichtsdidaktik empirisch. Untersuchungen zum historischen Denken und Lernen. S. 215-250. Berlin 2006.

 

·         Mietzel Gerd, Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens, Bern 2003.

 

·         Möller, Kornelia, Genetisches Lernen und Conceptual Change. In: Kahlert, Joachim (Hg.), Handbuch Didaktik des Sachunterrichts. Bad Heilbrunn 2007, S.258-266.

 

·         Pandel Hans-Jürgen, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandards und Kerncurricula. Schwalbach/Ts. 2005.

 

·         Rohlfes Joachim, Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 2005.

 

·         Rüsen Jörn, Historisches Lernen. Grundlagen und Paradigmen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwalbach/Ts. 2008.

 

·         Sauer Michael, Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze 2013.

 

·         Sauer Michael, Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen. Begriffe, Jahrgang 28, 2015, Heft 168, S.2-9.

 

·         Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Hg.), Claudia Buchert, Susanne Mehlin: Durchgängige Sprachbildung – Fortbildungsmodule, Arbeitsaufträge selbstständig entschlüsseln und bearbeiten, FörMig-Transfer/Berlin 2014.

 

·         Schönemann Bernd/ Thünemann Holger (Hg.), Kompetenzorientierung, Lernprogression, Textquellenarbeit. Berlin 2013.

 


[1] Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Hg.), Claudia Buchert, Susanne Mehlin: Durchgängige Sprachbildung – Fortbildungsmodule, Arbeitsaufträge selbstständig entschlüsseln und bearbeiten, FörMig-Transfer/Berlin 2014, S.9.

[2] Vgl. Dräger Marco, Vive la revolution!, Zum Umgang mit einem schwierigen Deutungsbegriff, In: Sauer Michael, Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen. Begriffe, Jahrgang 28, (2015), Heft 168, S.22.

[3] Flemming Jens, Begriffsgeschichte, In: Asendorf Manfred (Hg.), Geschichte. Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe, Hamburg 1994, S.97.

[4] Sauer Michael, Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen. Begriffe, Jahrgang 28, (2015), Heft 168, S.2.

[5] Ebd. Vgl. Sauer Michael, Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen. Begriffe, Jahrgang 28, (2015), Heft 168, S.2.

[6] Mietzel Gerd, Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens, Bern 2003, S.200.

[7] Vgl. Dräger Marco, Vive la revolution!, Zum Umgang mit einem schwierigen Deutungsbegriff, In: Sauer Michael, Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen. Begriffe, Jahrgang 28, (2015), Heft 168, S.24.

[8] Sauer Michael, Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen. Begriffe, Jahrgang 28, (2015), Heft 168, S.4.

[9] Vgl. Günther-Arndt Hilke/Zülsdorf-Kersting Meik (Hg.),  Geschichtsdidaktik, Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2014, S. 28ff.

[10] Alavi Bettina, Begriffsbildung im Geschichtsunterricht. In: Uffelmann Uwe/Seidenfuß Manfred (Hg.). Idstein 2004. S. 43ff.

 

Zusammenfassung der Dissertationsarbeit (pdf)

Marco G. Schinze-Gerber

Abstract des Dissertationsvorhabens

von Marco G. Schinze-Gerber M.Ed.

I. Angaben zum Forschungsvorhaben

a) Arbeitstitel der Dissertation:

Die Außenpolitik des Franz Josef Strauß

- Der Außenminister ohne Amt

b) Fachgebiet und Arbeitsrichtung:

Zeitgeschichte - Politische Geschichte

c) Gesamtdauer des Forschungsvorhabens:

Sommersemester 2011 bis Sommersemester 2013

d) Wissenschaftlicher Betreuer der Dissertation:

Prof. Dr. phil. habil. Michael Gehler

II. Zusammenfassung des Forschungsvorhabens

Das zugrunde liegende Thema der geplanten Dissertation ist die Außenpolitik des späteren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Ziel der Arbeit ist eine differenzierte Beurteilung seines politischen Wirkens bis zu seinem Tode 1988.

Von seinen Anhängern wurde Strauß zur Heilsfigur stilisiert, als Landesvater, Fürst und bayerischer König bezeichnet, verehrt und geliebt. Selbst Jahre nach seinem Tod wird er von seiner Partei nahe der Seligsprechung verehrt. Von seinen politischen Gegnern wurde er jahrzehntelang bekämpft, als Führer des rechten Konservativismus diffamiert und als eine tödliche Gefahr für die Demokratie verleumdet. Entsprechend sind die zahlreichen unterschiedlichen Darstellungen überwiegend stark polarisierend verfasst. Eine differenzierte Auswertung der Politik Franz Josef Strauß´ wurde bisher nicht vorgenommen, dessen außenpolitische Ziele und sein Wirken eingeschlossen.

Nach einer biographischen Darstellung untersucht die geplante Dissertation die Außenpolitik Strauß´ im historischen Kontext. Ausgangspunkt aller außenpolitischen Ambitionen stellt dessen Ost- und Deutschlandpolitik dar, die den Schwerpunkt seines außenpolitischen Handelns darstellte. Darauf aufbauend wird der Fokus auf das Europabild und die Europapolitik Strauß´ gelegt, ehe anschließend seine außereuropäischen politischen Engagements analysiert und bewertet werden.

Abschließend werden die gewonnen Forschungserkenntnisse exploriert.

III. Schlüsselbegriffe

CSU, Deutsche Außenpolitik, Entspannungspolitik, Europäische Union, Europäische Volkspartei (EVP), Europapolitik, Franz Josef Strauß, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Ost- und Deutschlandpolitik, Milliardenbürgschaft, Wiedervereinigung.

IV. Quellen und Literatur (Auswahl)

Adenauer, Konrad, Erinnerungen, Band 1, 1945-1953, Stuttgart, Hamburg 1965.

Augstein, Rudolf, Wie Strauß dem Spiegel unentbehrlich wurde, in: Ders. (Hrsg.), Überlebensgroß Herr Strauß. Ein Spiegelbild. Reinbek bei Hamburg 1980, S. 7-38.

Auswärtiges Amt (Hrsg.), Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, September 1949 bis Dezember 1950.

Baring, Arnulf, Außenpolitik in Adenauers Kanzlerdemokratie. Bonns Beitrag zu Europäischen Verteidigungsgemeinschaft, München, Wien 1969.

Bickerich, Wolfram, Franz Josef Strauß. Die Biographie, Düsseldorf 1996.

Carstens, Karl,/Goppel, Alfons, Kissinger, Henry/Mann, Golo (Hrsg.), Franz Josef Strauß. Erkenntnisse, Standpunkte, Ausblicke, München 1985.

Dalberg, Thomas, Franz Josef Strauß. Portrait eines Politikers. Gütersloh 1968.

Finger, Stefan, Franz Josef Strauß-ein politisches Leben. München 2005.

Gehler, Michael, Deutschland. Von der Teilung zur Einigung 1945 bis heute, Wien/Köln/Weimar 2010.

Geiger, Tim, Atlantiker gegen Gaullisten. Außenpolitischer Konflikt und innerparteilicher Machtkampf in der CDU/CSU 1958-1969 (Studien zur Internationalen Geschichte 20), Diss. München 2008.

Grau, Andreas, Gegen den Strom, Die Reaktion der CDU/CSU-Opposition auf die Ost-und Deutschlandpolitik der sozial-liberalen Koalition 1969-1973 (Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte 47), Düsseldorf 2005.

Hacke, Christian, Die Ost-und Deutschlandpolitik der CDU/CSU – Wege und Irrwege der Opposition seit 1969, Bibliothek Wissenschaft und Politik 12), Gütersloh 1975.

Haftendorn, Helga, Sicherheit und Entspannung. Zur Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1955-1982, Baden-Baden 1986.

Hanns-Seidel-Stiftung (Hrsg.), Geschichte einer Volkspartei. 50 Jahre CSU – 1945-1995 (Sonderausgabe der politischen Studien), München 1995.

Hildebrand, Klaus, Integration und Souveränität. Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1949-1982, Bonn 1991.

James, Peter, Franz Josef Strauß – Lasting Legacy or Transitory Phenomen?, in: German Politics, Jg. 7 (1998), Nr. 2, S. 202-210

Kohl, Helmut, Erinnerungen 1930-1982, München 2004.

Krieger, Wolfgang, Franz Josef Strauß. Der barocke Demokrat aus Bayern, (Persönlichkeit und Geschichte, 150), Göttingen/Zürich 1995.

Lemke, Michael, CDU/CSU und Vertragspolitik der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren , 1969-1975. Kontinuität und Wandel christdemokratischer Ost-und Deutschlandpolitik, (Historie und Kontinuität 2), Saarbrücken 1992.

o.V., Der Primus, in: Der Spiegel, Jg. 11 (1957), Nr. 1, S. 11-20.

Presse-und Informationsamt der Bundesregierung (Hrsg.), Dokumentation zur Entspannungspolitik der Bundesregierung. Ostpolitik, Hamburg 19819.

Richter, Saskia, Die Kanzlerkandidaten der CSU. Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber als Ausdruck christdemokratischer Schwäche? (Schriftenreihe zur politischen Wissenschaft 59), Diss. Hamburg 2004.

Schalck-Golodkowski, Alexander, Deutsch-deutsche Erinnerungen. Reinbeck 2000.

Strauß, Franz Josef, Bundestagsreden und Zeitdokumente, Bonn 1975.

Strauß, Franz Josef, Deutschland Deine Zukunft, Stuttgart 1975.

Strauß, Franz Josef, Die Erinnerungen, Berlin 1989.

Strauß, Franz Josef, Entwurf für Europa, Stuttgart 19662.

Strauß, Franz Josef, Gebote der Freiheit, München 1980.

Weidenfeld, Werner/Korte, Karl Rudolf (Hrsg.), Handbuch zur deutschen Einheit 1949-1989-1999, Bonn 1999.

Wende, Peter/Recker, Marie-Luise (Hrsg.), Politische Reden 1945-1990 ( Politische Reden in vier Bänden), Frankfurt a.M. 1990.

Maik Schmerbauch

*** Abgeschlossen ***

Arbeitstitel:
Das Bistum Hildesheim und die NS-Sippenforschung 1933 bis 1945

Fachgebiet: Neuere Geschichte / Kirchengeschichte
Wissenschaftliche Betreuer: Prof. Michael Gehler; Prof. Jörg Bölling

 

Forschungsvorhaben

Die kirchliche Archivgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ist weitgehend noch unerforscht und deshalb ein Forschungsdesiderat der Neueren Geschichte und der Kirchengeschichte. Dabei war das kirchliche Archivwesen durchaus eingebunden in Ereignisse seiner Zeit. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde durch das ‚Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums‘ vom April 1933 die ‚arische‘ bzw. deutsche Abstammung von allen staatlichen Angestellten und allen Angehörigen der NS-Organisationen gesetzlich vorgeschrieben. Diese mussten folglich bis ins 18. Jahrhundert ihre Abstammung nachweisen, was bis zur Einführung der Standesämter durch Otto von Bismarck 1874 einzig durch die Kirchenbücher der Katholischen und Evangelischen Kirche geschehen konnte. Die zahlreichen Anfragen auf Abstammungsnachweise an die katholischen Pfarrgemeinden auch im Bistum Hildesheim zwangen die Hildesheimer Diözesanadministration im Frühjahr 1935, alle Kirchenbücher am Hildesheimer Domhof in einem Kirchenbucharchiv zu konzentrieren, das fortan bis 1945 als kirchliche Zentralstelle im Bistum Hildesheim  für die zahlreichen abstammungs- und familienkundlichen Anfragen arbeitete. Dabei kam es zu zahlreichen Kontakten des Kirchenbucharchivs mit staatlichen Stellen in der Frage der Kirchenbücher und der Familienforschung. Die Arbeit möchte zunächst die genauen (kirchen-) historischen Entstehungsprozesse analysieren, die nach 1933 zur Bildung des Kirchenbucharchivs 1935 führten. Weiter sollen bedeutende Aspekte des Managements des Kirchenbucharchivs bis 1939 dargestellt werden. Die besonderen Aufgaben des Kirchenbucharchivs während des Zweiten Weltkrieges werden speziell betrachtet. Im Blickpunkt der wissenschaftlichen Abhandlung stehen insbesondere die Kontakte des Hildesheimer Kirchenbucharchivs zu den zahlreichen staatlichen Stellen, die einen Einblick in das Netzwerk der gesamten Organisation der NS-Sippenforschung und ihre Beziehung zur Katholischen Kirche in Deutschland und im Bistum Hildesheim bis 1945 geben.

Die Bearbeitung des Themas erfolgt vollständig anhand der historisch-kritischen Methode des vorhandenen Schriftguts durch entsprechende Archivrecherchen in den wichtigsten themenbezogenen Archiven, v.a.:

Bistumsarchiv Hildesheim
Niedersächsisches Landesarchiv
Geheimes Preußisches Staatsarchiv
Bundesarchiv
Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes
Vatikanisches Geheimarchiv

Dauer des Vorhabens: Oktober 2017 bis September 2020

Gabriele Vogt

Arbeitstitel der Dissertation
Soll ich nur zuschauen und klagen? Die politische Biographie eines streitbaren Gottesmannes in der NS-Zeit. Dr. Joseph Godehard Machens (1886-1956). Bischof von Hildesheim 1934-1956.

Fachgebiet: Neuere Geschichte/Regionalgeschichte-Biografieforschung (Soziologie), Gesellschafts- und Politikgeschichte.

Wissenschaftliche Betreuer: Prof. Dr. Michael Gehler; Prof. Dr. Herbert Reyer.

 

Bildungsgang

  • 1981: Abitur am Goethegymnasium Hildesheim.1981-1987: Universität Hannover: Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie mit dem Abschluss MAGISTER ARTIUM.
  • Magisterarbeit: „Die Durchsetzung und Einführung der Reformation in die Stadt Hildesheim 1542.“
  • 1988-1990 Aufbau der Dokumentationsstelle des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Hildesheim. Im Rahmen dieser Tätigkeit Konzeption einer Wanderausstellung zur katholischen Jugendarbeit im Bistum Hildesheim 1930 bis 1990.
  • 1990-1996 Wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Handbuch des Bistums Hildesheim in der Abteilung für Struktur- und Planungsfragen im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim.
  • Seit 1996 Referentin für Pfarrarchivpfleg/Zentralbestände im Bistumsarchiv Hildesheim. Im Rahmen dieser Tätigkeit diverse Seminar- und Vortragstätigkeit.
  • 1986 Praktikum in der Redaktion der Kirchenzeitung für das Bistum Hildesheim.
  • 1998 Praktikum im Diözesan-Archiv Würzburg und Historischen Archiv des Erzbistums Köln.
  • 1995-1999 Stipendiatin des Instituts für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte in Regensburg zum Thema Flüchtlingsintegration im Bistum Hildesheim nach dem Zweiten Weltkrieg.
  • 2002-2005 Ehrenamtliche Mitarbeit beim Aufbau des Gemeindearchivs Schellerten.
  • 2003 Hildegard Sanner und Gabriele Vogt: Leitung der Geschichtswerkstatt: „Frauenleben im Bistum Hildesheim von 1934 bis 1956“ zur Ausstellung: „Christliche Frauen im Widerstehen gegen den Nationalsozialismus.“
  • 2001-2006 Mitarbeit im Arbeitskreis/Volkshochschule/Geschichtswerkstatt Hildesheim: Hildesheim in der NS-Zeit, Durchführung von Stadtführungen zum Thema: Katholische Kirche und Nationalsozialismus.

Publikationen:

Gabriele Vogt: Die historische und aktuelle Relevanz des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Hildesheim, in: Unsere Diözese in Vergangenheit und Gegenwart (1991), S. 178-181.

Willi Stoffers und Gabriele Vogt: Handbuch des Bistums Hildesheim, Teil 1-Region Hildesheim im Jahr des Bernwardsjubiläums, Hildesheim 1993, 261 Seiten; Teil 2-Region Hannover, Hildesheim 1995, 346 Seiten; Teil 3-Region Braunschweig, Hildesheim 2001; 376 Seiten.

Gabriele Vogt: Festschriften und Chroniken aus dem Bistum Hildesheim, in: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart, (1995) S. 314-316.

Gabriele Vogt: Die katholische Zeitschrift „Das Word“. Eine kulturpolitische Quelle zur Hildesheimer Diözesangeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Die Dombibliothek Hildesheim, Bücherschicksale, (Hg.) Jochen Bepler und Thomas Scharf-Wrede, Hildesheim 1996.

Gabriele Vogt: Bischof Machens und das Bonifatiuswerk im Bistum Hildesheim 1934 bis 1956, in: Der Zukunft eine Heimat geben, Jubiläumsschrift des Bonifatiuswerkes der der deutschen Katholiken im Bistum Hildesheim, (Hg.) Willi Stoffers, Hildesheim 1999, S. 252-256.

Gabriele Vogt: Bischof Dr. Joseph Godehard Machens (1934-1956) und die Caritas im „Dritten Reich“, in: Caritas und Diakonie in der NS-Zeit. Beispiele aus Niedersachsen, (Hg.) Hans Otte und Thomas Scharf-Wrede, Hildesheim 2001, S. 129-157.

Gabriele Vogt: Mitarbeit am Kapitel 3: Renaissance einer Kulturstadt. Hildesheim nach dem Zweiten Weltkrieg von Manfred Overesch u.a., Hildesheim 2001.

Gabriele Vogt: Die Not ist groß, ist riesengroß. Der Hildesheimer Bischof Dr. Joseph Godehard Machens und der Aufbau der Flüchtlingsseelsorge im Bistum Hildesheim 1945 bis 1953, in: Archiv für schlesische Kirchengeschichte Bd. 13, 2002.

Gabriele Vogt (Redaktion): 100 Jahre gelebter Glauben. Braunschweig, St. Joseph, 1903-2003, Hildesheimer Chronik Bd. 11, (Hg.) Thomas Scharf-Wrede, Hildesheim 2003, 48 Seiten.

Claudia Höhl und Gabriele Vogt: Katalogteil zur Ausstellung: Verwaist steht unser Bistum ohne Hirten da. Sedisvakanz-Zeiten im Bistum Hildesheim, Katalog zur Ausstellung des Bistumsarchivs Hildesheim und des Dom-Museums Hildesheim im Dom-Museum Hildesheim, Hildesheim 2003, S. 95-143.

Gabriele Vogt: Bettmar in Not, Umkehr und Hoffnung. Erlebte Geschichte eines niedersächsischen Dorfes in der NS-Zeit, in: Bettmar 1204-2004. Ein Rückblick auf 800 Jahre lebendige Geschichte, Bettmar 2004, S. 72-87.

Gabriele Vogt: Pfarrer Godehard Ontrupp (1773-1826), in: St. Jakobi-Kirche Goslar 1073,1805,2005. Hildesheimer Chronik Bd. 15, (Hg.) Thomas Scharf-Wrede, Hildesheim 2005, S. 142-148.

Jochen Bepler, Gabriele Vogt, Thomas Scharf-Wrede: Buchvorstellungen, in: Jahrbuch für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim, 73. Jg., Hildesheim 2005, S. 239 ff.

Gabriele Vogt: Streiflichter Machtsumer Geschichte. Fakten und Vermutungen, in: Machtsumer Geschichten mit Chronik und Bildern zum 850-jährigen Bestehen. 1155-2005. Ein Dorf mit Tradition vor den Toren Hildesheims. (Hg.) Arbeitsgemeinschaft „850 Jahre Machtsum“, 2 Aufl., Machtsum 2005, S. 21-24.

Gabriele Vogt: Nur durch das Bonifatiuswerk war das alles möglich. Bischof Heinrich Maria Janssen und das Bonifatiuswerk im Bistum Hildesheim, in: Heinrich Maria Janssen. Bischof von Hildesheim 1957-1982, (Hg.) Thomas Scharf-Wrede, Hildesheim 2008, S. 88-99.

Internetauftritt Geschichtswerkstatt Hildesheim: Hildesheim in der NS-Zeit.

Gabriele Vogt: Bischof Dr. Joseph Godehard Machens (1886-1956);

Bischöfliches Generalvikariat Pfaffenstieg 2; Generalvikar Dr. Otto Seelmeyer (1877-1942); Generalvikar Dr. Wilhelm Offenstein (1889-1964); Bischöfliches Gymnasium Josephinum, Domhof 7; St. Magdalenenkirche, Mühlenstraße 23; Kardinal Dr. Adolf Bertram (1859-1945); Katholisches Kirchenblatt, Domhof 15; Prof. Dr. Konrad Algermissen (1889-1964); Marienschule, Brühl 1-3; Priesterseminar, Brühl 16; Pfarrer Joseph Müller (1894-1944): Pfarrer Christoph Hackethal (1899-1942).

 

Abstract

In der Arbeit wird das Leben des Hildesheimer Bischofs Dr. Joseph Godehard Machens (1886-1956) beschrieben und seine politische Funktion im Spannungsfeld zwischen Kirche und Staat analysiert. Sie ist in den Bereich politischer Biographien einzuordnen, zumal Bischof Machens seit 1937 eher über das Selbstverständnis eines passionierten Politikers als eines ausschließlich pastoral denkenden katholischen Geistlichen verfügte.

Die Politik von Bischof Machens ist während der NS-Zeit umstritten. Die englische Militärregierung attestierte dem Bischof gewisse Mitschuld am Nationalsozialismus. Die katholische Friedensbewegung „pax christi“ urteilte 1999 über ihn als „Kriegstreiber“. Dagegen würdigten ihn Politiker, Theologen und Historiker als Gegner des NS-Regimes. Die jüdische Gemeinde Hildesheims nannte ihn 1956 sogar einen Freund und großen katholischen Bischof. Zeitzeugen fällten über ihn ein unterschiedliches Urteil. Fragen zu Bischof Machens und seiner Politik blieben bis heute offen.

Zum reinen biographischem Wissen treten in der Untersuchung Kenntnisse über institutionelle, zeitliche und geographische Rahmenbedingungen, über menschliche Stärken und Schwächen dieses Mannes, über seine Stimmungen und Verstimmungen, die manchen Schritt in seiner Politik erst begreiflich machen. Als Institution werden die katholische Kirche, als Zeitrahmen die Jahre 1886 bis 1945 und als geographischer Raum das Bistum Hildesheim angesprochen. Die Untersuchung wurde auf Bischof Machens und das Bistum Hildesheim abgestimmt, weshalb sie auch regionalgeschichtlich einzuordnen ist.

Die Biographie stützt sich in ihren Quellen hauptsächlich auf die Aktenüberlieferung des Bistumsarchivs Hildesheim. Wegen der dort vorherrschenden Quellenvielfalt und der inhaltlichen Tiefe des Themas, musste sogar der zeitliche Rahmen der Untersuchung neu definiert werden. So behandelt der erste Teil der Biographie die Jahre 1886 bis 1945, die mit dem Kaiserreich, der Weimarer Republik, der NS-Zeit und dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auf signifikante Weise ein Stück jüngster deutscher Geschichte wiederspiegeln. Mit einem Ausblick auf die Nachkriegszeit schließt der erste Teil der Machens Biographie ab.

Die Biographie zeigt deutlich auf, in welcher Zeit Joseph Machens aufwuchs, wodurch sein Weltbild geprägt wurde, welche geistigen und politischen Anregungen ihm zuflossen, was ihn dazu drängte, katholischer Priester zu werden, was seine Affinität zur Politik begründete, wie er die Zeit des „Dritten Reiches” bewältigte, welchen Anteil er an der Entwicklung des modernen Bistums Hildesheim hatte, wie er die Fülle der Aufgaben im Bischofsamt bewältigte, wer seine Berater dabei waren und wie er gelegentlich selbst Opfer seines energischen und schwierigen Charakters wurde.

Insgesamt zielt die Untersuchung in ihrem biographischen Ansatz darauf ab, einen möglichst umfassenden Zusammenhang zwischen der Biographie und dem jeweiligen Zeithintergrund herzustellen, in der Bischof Machens lebte.

Bei dem Versuch, die Emotionen und gefühlsbetonten Bindungen dieses Mannes ansatzweise zu erhellen, folgt die Biographie der Psychologie und Pädagogik. Nach seinem Selbstverständnis zu urteilen, fühlte sich Joseph Machens zum Priester berufen. Seine Denkungsart war theologisch akzentuiert, seine Sprache war die Sprache der Theologie. Ihn als Politiker beleuchten zu wollen, bedeutet folglich auch, sein theologisches Denkmuster und seine theologische Sprache z. B. in seinen Hirtenbriefen zu verstehen, in denen er sich hauptsächlich auf das Kerygma des Paulus [Kerygma = Verkündigung, Botschaft ] in dessen neutestamentlichen Schriften stützte. Seine politischen Botschaften präsentierte er verschlüsselt in der Sprache der Paulinischen Theologie.

Das erkenntnisleitende Interesse dieser Untersuchung besteht darin, die politischen Motive von Bischof Machens in der Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten zu erhellen. Das Pro und Kontra für Machens als Gegner der Nationalsozialisten wird beleuchtet, womit sich diese Arbeit auch an der kontrovers geführten Diskussion um den Widerstand der katholischen Kirche im „Dritten Reich” beteiligt. Die Frage nach dem Widerstand oder der Anpassung dieses Bischofs an das NS-Regime ist dabei zentral.

Die Ursachen und Folgen der Politik von Machens wurden innerhalb des Bistums Hildesheim fokussiert, d.h. die Klärung z. B. der Frage, welche Außenwirkung diese Politik auf Ebene der deutschen Bischofskonferenz hatte, bleibt zukünftiger Forschung überlassen.

Zhou Zhongli

*** Abgeschlossen ***

Title of the PhD-Project

Dynamic Mechanisms of Transformation: A Comparative Research Literature Analysis
by

Zhou Zhongli, Master

  • born on 27th, Nov 1981
  • Chinese
  • PhD-Fellow at the Institute for History at the University of Hildesheim

The Project

  • Dynamic Mechanisms of Transformation:A Comparative Research Literature Analysis
  • Field: History, Speciality: EU eastern enlargement
  • Research period: Oct. 2007- Oct. 2010
  • Supervisor: Prof. Dr. Michael Gehler
  • Joint PhD with the Renmin University of China


Summary

Key words:  European Union, EU Enlargement, Reform and Opening up, Transformation, Transition, Conditionality, International Organizations , China, Poland, Slovakia

Abstract

China and many Central and Eastern European countries have in common that from the 1980s on they had to undergo the difficult process of transformation towards a market economy and towards democracy. This PhD will investigate this process and compare it for China and for Slovakia and Poland.

In the wider context of globalization these three countries tried to complement their political and social inner development by a vast diplomatic effort directed towards joining international organizations. Their domestic transformation faced tough international challenges, additional institutional constraints, risks and opportunities, especially the conditionality of the international organizations for the accession processes and afterwards the implementation of the respective organization's regulations for the new member state.

On the base of a comparative study for the literature in this field of research in Chinese and English, this dissertation attempts to look at two aspects: first how the applications for international organizations influenced the domestic politics of the three chosen countries, and second the effect of the membership in international organizations. A major purpose of this research will be to introduce the relevant literature to the academic community of the respective countries and this way to overcome the eminent language barrier still existing between Europe and China.