Im Fokus steht die Problematik des Versuchs Jüd*innen und ihre Lebensweise anzupassen, sodass sie weniger jüdisch wahrgenommen werden, in der Hoffnung damit Antisemitismus zu verbannen. Sznaider thematisiert das Scheitern dieser Idee und das jüdische Leben zwischen Anpassung und Autonomie. Er selbst forscht zu soziologischer Theorie, Globalisierung und Erinnerungskultur und promovierte zur Soziologie des Mitleids. Er hat mehrere Bücher verfasst unter anderem zu Holocaust und Kolonialismus sowie das Buch Die jüdische Wunde. Lebens zwischen Anpassung und Autonomie, das sich intensiv mit dem Vortragthema auseinandersetzt.
Innerhalb der Vortragsreihe Universeller Humanismus – humaner Universalismus? – Normgebende Figurationen zur Kritik von Antisemitismus ist der Vortrag Sznaiders bereits der siebte Teil und der erste in Hildesheim. Organisiert von dem Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Prof. Dr. Gerhard Wegner und Prof. Dr. René Dausner, Professor für Systemische Theologie an der Universität Hildesheim fand die Reihe bislang im Schloss der Herrenhäuser Gärten in Hannover und dem Königlichen Pferdestall der Leibniz Universität Hannover statt. „Wir freuen uns sehr, nun selbst Gastgeber zu sein,“ betont Dausner. „Die Vortragsreihe nimmt den gegenwärtig immer stärker zu Tage tretenden Antisemitismus zum Anlass, grundlegende Fragen nach gleicher Würde und gleichen Rechten für alle Menschen zu stellen.“
Der Gastvortrag von Natan Sznaider findet am Donnerstag, 15. Mai um 18 Uhr auf dem Campus Domäne Marienburg in der Aula Hohes Haus statt. Zu finden ist die Aula im höchsten Gebäude des Campus im oberen Stockwerk. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist über sekretariat-st(at)uni-hildesheim.de erforderlich.
