Dissertationen

Gender(de)konstruktionen im kindheitspädagogischen Alltag. Deutungsmuster von pädagogischen Fachkräften in der Krippe.

Garbade, Svenja Kontakt: svenja.garbade@hawk-hhg.de

Abstract:
Die soziale Wirklichkeit und somit das Aufwachsen von Kindern ist durch verschiedene Differenzlinien wie Gender, Alter, Herkunft oder Beeinträchtigung geprägt. Hierüber entscheiden sich bereits früh gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten und -chancen von Kindern. Im Bereich Kindertagesbetreuung, der seit ein paar Jahren immer weiter ausgebaut und reformiert wird, sind in Bezug auf das Geschlecht der Fachkräfte bestimmte Setzungen im Diskurs zu beobachten (vgl. Plößer/Sabla 2013). Diese Setzungen beinhalten Annahmen über die Vor- und Nachteile der Geschlechtszugehörigkeit und der damit vermeintlich inhärent verhandelten professionellen Befähigung der pädagogischen Fachkräfte. Aufgrund mangelnder Grundlagenforschung können bisher nur bedingt Aussagen über die Verhandlung von Genderkonstruktionen im Alltag von Kindertagesbetreuung geltend gemacht werden (vgl. hierzu Kubandt 2016). Relevant sind normative Implikationen, die durch die Anrufung von Identitätskategorien bei den Subjekten (vgl. Butler 2014) die Strukturen von Inklusion und Exklusion bestimmen. In meinem Dissertationsprojekt wende ich deswegen ein reflexives Design zur Kommunikation mit pädagogischen Fachkräften über Genderkonstruktionen in der Krippe an. Hierzu wurden Stimulated-Recall-Interviews geführt, deren Grundlage aufgenommene Videoszenen aus dem Alltag der interviewten Person darstellten. Ziel ist es, Aussagen über Deutungsmuster der pädagogischen Fachkräfte in der Krippe treffen zu können.“

Queer Cinema - Hook-Ups von Queer- und Filmtheorie

Name: Jan Künemund
Kontakt: jan.kuenemund(at)uni-hildesheim.de

Abstract:
Mit dem international verbreiteten Begriff des „Queer Cinema“ wird in der kuratorischen Praxis und in journalistischen Zusammenhängen pragmatisch umgegangen, eine umfassende theoretische Auseinandersetzung  aber steht bislang aus.  Ein Hinderungsgrund dafür scheint die definitionsresistente Kategorie des Queeren zu sein, die sich nicht für Kategorien- und Genrebildungen eignet.

Diese Arbeit versucht, im Herausarbeiten produktiver Schnittstellen zwischen der seit den frühen 1990er Jahren etablierten Queertheorie und der Filmtheorie, den Begriff „Queer Cinema“ so zu fassen, dass er beiden Elementen des Kompositums gerechtet wird. Sie fragt einerseits nach den queeren Eigenschaften des Mediums und andererseits nach den Möglichkeiten filmischer Heteronormativitäts- und Identitätskritik. Damit setzt sie sich von gebräuchlichen Ansätzen ab, die unter „Queer Cinema“ ausschließlich die Repräsentation von Nichtheterosexualität im Medium Film verstehen.

"Ich könnt ihr eine donnern" - Metaphern in der Beratung von Männern mit Gewalterfahrungen

Name: Schröder, Julia
Kontakt: schro021@uni-hildesheim.de

Abstract:
Vor dem Hintergrund existierender Forschungsergebnisse zur männlichen Gewalt kann nicht nur davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Beratung gewalttätiger Männer um eine komplexe Beratungssituation handelt - es stellt sich sogar die Frage, ob man nicht von einer Verunmöglichung männerorientierter Gewaltberatung ausgehen müsste. Dem entgegen zeigt die vorliegende Analyse der konkreten Beratungspraxis, dass männerorientierte Gewaltberatung möglich ist. Metaphern- und gesprächsanalytisch wird rekonstruiert, wie Beratung hergestellt und das gesellschaftlich sanktionierte und zugleich persönlich intime Phänomen Gewalt von den männlichen Interagierenden beraterisch bearbeitet wird.

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