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Sarah-Christina Glücks
Geschlecht - Körper - Spiritualität. Eine qualitative Analyse zur Konstruktion von Geschlecht und Körper in spirituellen Diskursen
Email: gluecks@uni-hildesheim.de
Abstract
Ein auffälliges Phänomen in postmodernen Gesellschaften zeigt sich in der steigenden Tendenz individueller Formen von Spiritualität (vgl. Knoblauch 2006). Hierbei scheint Spiritualität die Funktion zu zukommen postmodernen Subjekten einerseits Techniken zur Selbstoptimierung zu liefern und ihnen andererseits Orientierung im Prozess der Subjektivierung zu bieten. Auf Grundlage einer ersten Sichtung von Grundlagentexten von spirituell Lehrenden lässt sich folgende Arbeitshypothese formulieren: In spirituellen Diskursen erfährt die Kategorie Geschlecht eine Renaturalisierung und erneute Hierarchisierung.
Aus einer erziehungswissenschaftlichen, geschlechtertheoretischen Perspektive erweist sich eine kritische Auseinandersetzung bzgl. der dort konstruierten Bilder von Geschlecht als notwendig. Es stellt sich die Frage, welche Bilder von Geschlecht und (Geschlechts-)Körper in spirituellen Diskursen diskursiv hervorgebracht und im Prozess der Subjektivierung relevant werden. Selbstsorge, als eine Form von neoliberaler Steuerungstechnik, verstehe ich als einen Ort von Bildung im Prozess der Subjektivierung. So nimmt dieses Promotionsvorhaben gegenwärtige Selbstsorge von Subjekten und deren Selbsttechnologien (vgl. Foucault 1984) am Untersuchungsgegenstand spiritueller Diskurse in den Fokus. Meine erkenntnistheoretische Perspektive ist dekonstruktivistisch (Butler) und diskursanalytisch (Foucault) geprägt. Mein Forschungsinteresse wird diskursanalytisch entlang von Grundlagentexten von spirituell Lehrenden umgesetzt, mit dem Ziel, im Sinne Foucaults, zu klären, welche Subjektivierungsweisen und -ordnungen bei einer Bezugnahme auf spirituelle Diskurse im Prozess des Subjekt-Werdens bzgl. Geschlecht und Körper entstehen.
Forschungs- und Interessensschwerpunkte
- Erziehungswissenschaftliche Forschung zu Körper, Geschlecht, Gesundheit, Spiritualität und Jugend
- Gender Theorien
- Theorien der Subjektivierung
- Prozesse der Selbstbildung
Werdegang
2015 - Lehrkraft für besondere Aufgaben, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
2014 - Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kompetenzzentrum Soziale Dienste, Institut für Innovationstransfer an der Universität Bielefeld GmbH
2013 - Shortcuts-Stipendium an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS), Universität Bielefeld
2011 - 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld
2010 - 2011 Hauptamtliche Mitarbeiterin im Mädchentreff Bielefeld e.V.
2002 - 2010 Studium der Erziehungswissenschaft (Nebenfach Soziologie), Universität Bielefeld
Vorträge und Veröffentlichungen
Veröffentlichungen
Glücks S (2013). Die Frage nach dem "biologischen" Geschlecht und ihre Erklärungsgrenzen - Überlegungen zu einer geschlechtersensiblen Kinder- und Jugendgesundheitsforschung. Betrifft Mädchen. Weinheim: Juventa, 26, 1:29-32.
Glücks S, Kolip P (2013). Geschlecht und Gesundheit im Jugendalter. In Kolip P, Klocke A, Melzer W, Ravens-Sieberer U (Hrsg.), Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Geschlechtervergleich: Ergebnisse des Jugendgesundheitssurveys "Health Behaviour in School-aged Children". Weinheim: Beltz Juventa.
Bucksch J, Glücks S, Kolip P (2013). Sexual- und Verhütungsverhalten 15-jähriger Mädchen und Jungen in Deutschland. In Kolip P, Klocke A, Melzer W, Ravens-Sieberer U (Hrsg.), Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Geschlechtervergleich: Ergebnisse des Jugendgesundheitssurveys "Health Behaviour in School-aged Children". Weinheim: Beltz Juventa.
Bucksch J, Finne E, Glücks S, Kolip P (2012). Die Entwicklung von Geschlechterunterschieden im gesundheitsrelevanten Verhalten Jugendlicher von 2001 bis 2010. Gesundheitswesen 74 (Suppl 1):56-62.
Glücks S, Bucksch J, Kolip P (2012). Sexual- und Verhütungsverhalten 15-jähriger Mädchen und Jungen in Deutschland - eine geschlechtersensible Betrachtung. In Gesundheit Berlin-Brandenburg (Hrsg.), 17. Kongress Armut und Gesundheit: Verwirklichungschancen für Gesundheit. Berlin: Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
Vorträge
2013 Fachtagung der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. "Was hat eigentlich Geschlecht mit Mediennutzung und Körperbild zu tun? Ergebnisse aus der aktuellen WHO-Studie 'Health Behaviour in School-Aged Children' (HBSC)
2012 17. Kongress Armut und Gesundheit, Berlin "Sexual- und Verhütungsverhalten 15-jähriger Mädchen und Jungen in Deutschland - eine geschlechtersensible Betrachtung" mit Jens Bucksch und Petra Kolip
Workshops
2012 Organisation und Gestaltung des internationalen, englischsprachigen Workshops an der Universität Bielefeld "Gender Differences in Adolescent Health and Health Behaviours"