Sterben und Gender: Die Herstellung von Geschlecht in der ehrenamtlichen Hospizausbildung

Email: pierburg@uni-hildesheim.de

Abstract

In meinem Forschungsvorhaben untersuche ich, wie Geschlecht und Bildung in der ehrenamtlichen Hospizausbildung hergestellt werden. Dabei stehen die Wechselwirkungen zwischen Geschlechts- und Bildungskonstruktionen im Vordergrund, die ich mit Hilfe der Ethnographie erforsche. Diese Methode ermöglicht es, sozialen Sinn in seiner praktischen Dimension zu untersuchen und so Körper und Artefakte als Teil des Sozialen verstehbar zu machen.

Um Gender und Bildung als Konglomerat analytisch auf die Spur zu kommen, eignen sich zunächst sämtliche Dimensionen gesellschaftlichen Lebens, da es sich um Kernelemente des Sozialen handelt. Sozialisation, Ausbildung und Wissensvermittlung vollziehen sich immer in einem geschlechtlich strukturierten sozialen Raum. Ein besonderes Feld berufsrelevanter Wissensvermittlung ist die ehrenamtliche Hospizausbildung. Hier werden Kompetenzen im Bereich der Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden vermittelt. Meine Promotionsarbeit analysiert, wie das ehrenamtliche Fachpersonal als weibliche und männliche Sterbebegleiter ausgebildet wird. Daran knüpft die Frage an, ob die hohe zwischenmenschliche Kompetenz, die in diesem Berufsfeld gefordert wird, als typisch weiblich konstruiert und gelehrt wird. Auch stellt sich die Frage, inwiefern die Sterbenden unter Genderaspekten zum Objekt der Begleitung werden. Ob es also ein männliches und weibliches Sterben gibt, das unterschiedliche Begleitungskompetenzen erfordert.

Gender und Bildung in der ehrenamtlichen Hospizausbildung zu erforschen, fordert einen oftmals intellektualistisch enggeführten Bildungsbegriff heraus und perspektiviert den Tod und das Sterben als gesellschaftliche Bereiche, die über soziale Konstruktionsprozesse hervorgebracht werden.

Forschungs- und Interessensschwerpunkte

Werdegang


Vorträge

Zusätzliche Qualifikationen