Wissen vernetzen | Forschung und Lehre fördern - in diesem Sinne lädt die Universitätsgesellschaft ihre Mitglieder zu Ortsterminen ein. Am 31. Mai waren die Mitglieder zu einer Kooperationsveranstaltung mit dem Hildesheimer Dombauverein in die Dombibliothek eingeladen.

Die Dombibliothek Hildesheim ist eine wissenschaftliche Bibliothek in Trägerschaft des Bistums Hildesheim. Als Dombibliothek besteht sie ununterbrochen seit der Bistumsgründung im Jahr 815. Viele ihrer Bestände sind digital bereits verfügbar. Um die Faszination von historischen Büchern und des Raumes zu erfahren, erfordert es jedoch Präsenz. Das wurde im Rahmen der Führung mit der Bibliotheksdirektorin Dr. Monika Suchan einmal mehr deutlich. Sie ermöglichte an diesem Abend den Zugang zu verschlossenen Archiven und den Blick auf wertvolle Handschriften, die zeitgenössisch und künstlerisch einzigartig sind. Besonders beeindruckten zwei Gebetbücher des späten 15. Jahrhunderts, die im zisterziensischen Frauenkloster Medingen bei Lüneburg entstanden sind.

Bibliotheken sind Orte der Begegnung. Mit zunehmender Digitalisierung wird der Bibliotheksbesuch in virtuelle Welten verlagert. Haben Präsenz und digitales Erleben Auswirkungen auf die Recherche? Gibt es qualitative Unterschiede in der Wahrnehmung von Büchern? Wo finden sich Synergien zwischen Präsenz- und digitalen Beständen? Im Rahmen der Veranstaltung ist man auch unter diesen Fragestellungen in den Austausch getreten. Abschließend verwies Dr. Suchan auf die Möglichkeiten, die das Internet bietet. Man hat darüber Zugriff auf seltene Werke. Zugang ist über den Internetauftritt der Dombibliothek. Der Vor-Ort-Besuch ermöglichte ein Verständnis darüber, wie Digitalisierung und Präsenz sich gegenseitig ergänzen und eine neue Qualität des Wahrnehmens und Verstehens ermöglichen.