Philosophiegeschichten: Arabische Philosophinnen der Gegenwart

Tuesday, 05. November 2019 um 11:15 Uhr

Das Institut für Philosophie lädt zu 13 öffentlichen Vorträgen an der Universität Hildesheim ein. Bis Februar 2019 geben Philosophinnen und Philosophen unter anderem aus Beirut, Tunis, Rabat, Alexandria, Doha und Kairo einen Einblick in ihre gegenwärtige Arbeit. Die Vortragsreihe ist Teil des DFG-Forschungsprojekts „Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive“.

„Die Zusammenstellung der arabischen Philosophinnen, die nach Hildesheim kommen und Einblicke in ihre Arbeit geben, ist ziemlich einmalig“, sagt Professor Rolf Elberfeld.

Der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Sarhan Dhouib organisiert die Veranstaltungsreihe. „Das Kolloquium zur arabischen Philosophie versteht sich als ein philosophischer Beitrag zu der internationalen Debatte um die Philosophie in der nahöstlichen Moderne sowie zur Aktualität der Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive“, sagt Sarhan Dhouib.

Die Vortragsreihe mit insgesamt 13 Veranstaltungen besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil sprechen bis Ende Dezember 2019 acht prominente Philosophinnen aus Algerien, Ägypten, Libanon, Marokko, Qatar und Tunesien über ihr philosophisches Profil. „Anstatt über arabische Philosophinnen zu sprechen, zielt das Kolloquium vor allem darauf, einen Raum zu schaffen, in dem arabische Philosophinnen zu Wort kommen und mit einem deutschen Fachpublikum in Austausch treten“, so Sarhan Dhouib.

Im zweiten Teil reflektieren im Januar und Februar 2020 Fachgäste über die Reichweite der arabischsprachigen Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive. Dabei liegen die Schwerpunkte sowohl auf philosophiehistorischen als auch systematischen Themen.

Die Vorträge finden bis Februar 2019 jeweils am Donnerstagabend statt. Die Veranstaltung beginnt jeweils um 18:00 Uhr im Haus 50/202 auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg der Universität Hildesheim. Am 7. November 2019 spricht Prof. Dr. Pascale Lahoud (Antoine Universität, Beirut) über zeitgenössische Philosophie in Libanon. Französisch- und arabischsprachige Vorträge werden ins Deutsch übersetzt.

Programm der Vortragsreihe (PDF)
Arabische Philosophinnen der Gegenwart

DFG-Forschungsprojekt:

Die Vortragsreihe am Institut für Philosophie ist Teil des Forschungsprojekts „Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive“. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt erarbeitet ein siebenköpfiges Forschungsteam um Projektleiter Professor Rolf Elberfeld von 2019 bis 2024 die globalen Geschichten der Philosophie. Sie dokumentieren die philosophische Weltgeschichte als Verflechtungsgeschichte.

„In der Philosophie und ihrer Geschichtsschreibung besteht ein erheblicher Forschungs- und Innovationsbedarf. Es gilt daher heute, ein neues Bild von der Geschichte der Philosophie zu entwerfen, das zugleich auch zukünftige Formen des Philosophierens in globaler Perspektive ergebnisoffen vorbereitet“, sagt Rolf Elberfeld.

Das Forschungsteam analysiert unter anderem die bis heute fortwirkenden Ausschlussmechanismen, durch die die Philosophie in Europa Ende des 18. Jahrhunderts mehr und mehr zu einem rein europäischen Projekt stilisiert wurde.

DFG-Forschungsprojekt
Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive


Sitz des Instituts für Philosophie: Das Weiße Haus auf dem Kulturcampus der Universität Hildesheim. Foto: Isa Lange