Niedersachsens Wissenschaft warnt eindringlich vor Kürzungen im Hochschulbereich

Thursday, 26. November 2020 um 16:55 Uhr

Die Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, deren Vorsitz Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich seit 2015 inne hat, warnt gemeinsam mit weiteren renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Kürzungen im Hochschulbereich als Folge der Coronavirus-Pandemie. Erfolg und Dynamik des Landes hängen vor allem von der großen Breite der Forschungsthemen und der Forschungsförderung ab.

Erfolg und Dynamik des Landes hängen vor allem von der großen Breite der Forschungsthemen und der Forschungsförderung ab, darauf weist Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich, seit 2015 Vorsitzender der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen und seit 19 Jahren Präsident der Universität Hildesheim, hin.

Als Vorsitzender der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen (LHK) wendet sich Professor Friedrich gemeinsam mit der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) sowie den in Niedersachsen ansässigen Instituten und Zentren der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, der Fraunhofer Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft in einer Gemeinsamen Erklärung (PDF) an die Politik und fordert angesichts der Kürzungspläne des Landes Niedersachsen in Folge der Coronavirus-Pandemie „dringend, die Hochschulen von den Kürzungen auszuklammern.“

Kern der Erklärung ist die Forderung, die niedersächsischen Hochschulen von der Globalen Minderausgabe, die die Landesregierung für das Jahr 2020 in Höhe von rund 24 Millionen Euro beschlossen hat, auszuklammern. Die Landesregierung plant, diese Kürzung in den kommenden Jahren fortzuschreiben. Darin sehen die zwanzig niedersächsischen Hochschulen, die WKN und weitere fünfunddreißig leitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler - darunter der Nobelpreisträger Prof. Dr. Stefan Hell - eine Gefährdung des Wissenschaftsstandortes Niedersachsen.

Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich erklärt: „Die Politik fördert in verantwortlicher Weise die Wirtschaft des Landes, ohne deren Leistungen die Einnahmen drastisch sinken werden. Sie lässt aber strategisches Handeln mit Blick auf die Hochschulen nicht erkennen, denn ohne Forschung und Fachkräfte hat Niedersachsen keine gute Zukunft. Eine Politik des „Gürtel-enger-Schnallens“ reicht nicht aus, um aus der Pandemie-Krise gestärkt hervorzugehen. Wir brauchen ein großes Innovationsprogramm, in dem die Hochschulen eine zentrale Funktion einnehmen. Nur dadurch sichern wir unserem Land eine gute Zukunft. Wir müssen auf 2030 und 2040 schauen und danach die Prioritäten ausrichten.“

Gemeinsame Erklärung von WKN und LHK vom 20.11.2020 (PDF)

Lesen Sie dazu auch die folgenden Presseartikel:

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 20.11.2020, online: „Wissenschaftler warnt vor Kürzungen an den Hochschulen / Der Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz, Wolfgang-Uwe Friedrich, befürchtet unter anderem die Streichung von 489 Studierendenplätzen im Lehramt. Niedersachsen koppele sich von anderen Bundesländern ab, kritisiert der Professor im HAZ-Interview."

NDR Fernsehen, Sendungen "Niedersachsen 18:00 Uhr Nachrichten"
und "Nachrichtenmagazin Hallo Niedersachsen", 20.11.2020,
Video online abrufbar bis 27.11.2020:

DPA Deutsche Presse-Agentur, 20.11.2020, Hochschulen warnen vor finanziellen Einschnitten

Bildungsjournalist Jan-Martin Wiarda, blog:
Niedersachsens Hochschulen stemmen sich gegen empfindliche Haushaltskürzungen.
Werden die Auseinandersetzungen zu einem Vorgeschmack für andere Bundesländer?


Professor Wolfgang-Uwe Friedrich ist seit 2015 bis Ende 2020 Vorsitzender der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen. Foto: Daniel Kunzfeld

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