Kulturwissenschaftsstudierende wecken Leidenschaft für Europa

Saturday, 12. May 2012 um 07:40 Uhr

Gemeinschaft Europa: Das Theater- und Performancefestival transeuropa beginnt den einwöchigen Ausnahmezustand und verwandelt Hildesheim vom 12. bis 19. Mai in einen internationalen, künstlerischen Ort. Dabei überzeugen die Kulturwissenschaftsstudierenden der Universität Hildesheim auf ganzer Linie: Sie vertreten die Bundesrepublik Deutschland in der Europäischen Endrunde um den renommierten Europäischen Jugendkarlspreis. Mitfiebern: Am Dienstag wird die Entscheidung in Aachen bekannt gegeben.

2012 wagt transeuropa den Sprung in die siebte Runde (Programm der transeuropa-Festivalwoche als PDF). Kulturwissenschaftsstudierende der Stiftung Universität Hildesheim haben über Monate das Theater- und Performancefestival geplant, mit viel Engagement. „So professionell das Festival in den vergangenen 17 Jahren geworden ist – transeuropa bleibt ein Probier- und Lernfeld für Studierende. Im Uni-Kontext können wir neue Formate ausprobieren, das wäre woanders kaum möglich. Es ist eine große Herausforderung und Chance, diese Verantwortung übernehmen zu können“, sagt Hannah Pfurtscheller, die die Künstlerische Leitung inne hat. Die 24-Jährige studiert Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, war neben ihrem Studium als Regie- und Dramaturgiehospitantin am Schauspiel Köln und am Maxim Gorki Theater Berlin tätig und hat bereits 2009 bei transeuropa mitgewirkt. 

Seit 1994 wird Hildesheim alle drei Jahre zum Knotenpunkt der jungen europäischen Theaterszene und hat sich zu einem der größten Festivals in Europa entwickelt. Künstlerinnen und Künstler aus 16 europäischen Ländern waren bisher zu Gast. Portugal, Litauen und Island sind die Gastländer in diesem Jahr. Studentin Pamina Dittmann, gebürtige Schweizerin, ist vor Festivalbeginn in den hohen Norden gereist, um die isländischen Künstlerinnen und Künstler als Kuratorin persönlich aufzusuchen. Mit der Academy of Arts Reykjavik in Island, die einen Studiengang „Theorie und Praxis“ anbietet, kooperieren die Hildesheimer Studierenden und erarbeiteten eine Produktion, die auf dem Festival uraufgeführt wird. 

2012 steht das Thema „Gemeinschaften“ im Mittelpunkt, dabei lebten unter anderem Künstler aus vier Ländern vier Wochen vor Festivalbeginn in einer Europa-WG in Hildesheim. „Wir fragen uns, wie Menschen heute zusammenkommen und erforschen ihre Netzwerke und Kommunikationsstrategien. Dabei nehmen wir die Europäische Union genauso in den Blick wie virtuelle Trauergemeinden im Internet oder die Occupy-Bewegungen“, sagt Marco Barsda, der die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit leitet. Warum sie sich Gedanken über Europa machen? „In der Krise der Währungsunion fällt es immer mehr Menschen schwer, sich mit Europa zu identifizieren. Wir versuchen abseits von politischen Hierarchien unsere eigenen Ideen von grenzüberschreitenden Gemeinschaften zu gestalten.“

Während des Festivals werden acht Gastspiele aus den Partnerländern Island, Litauen und Portugal sowie dem deutschsprachigen Raum nach Hildesheim eingeladen. Zudem werden vier Eigenproduktionen speziell für das Festival entwickelt, und in der Festivalwoche uraufgeführt. Das europäische Theater- und Performancefestival wird von einem achtköpfigen studentischen Kernteam sowie rund 40 weiteren Kulturwissenschaftsstudierenden organisiert. Professoren und Mitarbeiter des Instituts für Medien und Theater und des Instituts für Kulturpolitik beraten und unterstützen die Studierenden. Förderer des Festivals sind unter anderem die Stiftung Niedersachsen, Friedrich Weinhagen Stiftung, Stiftung Niedersächsischer Volksbanken, die Bürgerstiftung Hildesheim sowie die Universität Hildesheim. 

Europäischer Jugendkarlspreis – Entscheidung am Dienstag – Hildesheimer Studierende vertreten Bundesrepublik Deutschland in der Europäischen Endrunde

Am Dienstagvormittag,  15. Mai, wird der Gewinner des Europäischen Jugendkarlspreis 2012 in Aachen bekannt gegeben. transeuropa vertritt als einziges Projekt die Bundesrepublik Deutschland in der europäischen Endrunde. Daumen drücken!

Am Mittwoch, 16. Mai, startet um 22:00 Uhr die für transeuropa2012 produzierte performative Party „schlaraffen.land of milk and honey“. Die portugiesische Gruppe Há.Que.Dizê.Lo inszeniert eine zehnstündige Party im Festivalzentrum (Wachsmuthstr. 19) mit voller Überraschungen.

Kontakt für Presseanfragen: Marco Barsda, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (presse[at]transeuropa-festival.de) oder Pressestelle der Universität (Isa Lange, presse[at]uni-hildesheim.de, 0177.8605905).

Artikel über transeuropa2012 im Uni-Journal


Zwei der internationalen Produktionen, die Kulturwissenschaftsstudierende der Universität Hildesheim für transeuropa2012 nach Hildesheim eingeladen haben: vorschlag:hammer und die portugiesische Künstlergruppe Há.Que.Dizê.Lo.

Zwei der internationalen Produktionen, die Kulturwissenschaftsstudierende der Universität Hildesheim für transeuropa2012 nach Hildesheim eingeladen haben: vorschlag:hammer und die portugiesische Künstlergruppe Há.Que.Dizê.Lo.