Konzept der Summerschools kommt an

Friday, 14. October 2005 um 00:00 Uhr

Lehrerfortbildung, Promovenden-Schulung und Spanisch-Kurs sehr gut gebucht

"Es läuft so super diesen Sommer", freute sich Prof. Dr. Erwin Wagner, als er wegen großer Nachfrage über eine Doppelung von Kursen entscheiden musste. Die dritte Summer School des Zentrums für Fernstudium und Weiterbildung (ZFW) der Universität Hildesheim lockte in diesem Sommer zum Lernen und bewies: Das Konzept passt für Hildesheim.

Da gab es beispielsweise die Lehrerfortbildung zur Geschichte der Mathematik, der wissenschaftliche Nachwuchs erfuhr, wie er seine wissenschaftliche Laufbahn erfolgreich mit dem Doktortitel krönt und Spanisch konnte ohne Umwege "Sin Rodeos" für das Studium im Sommer erlernt werden.

Unter dem Motto: "Geschichte der Mathematik als ein Wegweiser für ein neues Denken" eröffneten die Lehrer die Saison der Summer School. Mathematik ist kein Fach, das die Masse der Schüler begeistert. Ein Griff in die Geschichte der Mathematik kann hier helfen, das erfuhren die Lehrkräfte an drei Tagen u. a. von Professor Dr. Ivo Schneider aus München und Dr. Jacques Sesiano aus der Schweiz. Hauptreferent Sesiano zog vor allem mit seinen Vorträgen zu den mittelalterlichen Unterhaltungsaufgaben und den Magischen Quadraten große Aufmerksamkeit auf sich. Greifbar machte Prof. Dr. Ivo Schneider für alle Teilnehmer das Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung. Projektleiter Dr. Alireza Djafari Naini legte seinen Schwerpunkt auf die Verbreitung des indischen Zahlensystems über die islamischen Länder bis nach Europa. Der Hildesheimer Mathematikhistoriker wurde erst in diesem Jahr für seinen herausragenden Beitrag über den islamischen Mathematiker und Physiker Ibn al-Haitam, 10.Jh., geehrt.
"Wenn Schüler nicht nur mit Rechnungen und Formeln konfrontiert werden, sondern auch erfahren, auf welche Art und Weise sie zustande gekommen sind, welche Entwicklung sie durchlaufen haben, welche Menschen sich in den verschiedenen Kulturkreisen damit auseinandergesetzt haben ist das ein Themenfeld – scheinbar außerhalb der "reinen" Mathematik, das interessiert", betont Djafari. Und dass durchaus auch Misserfolge hilfreich waren auf dem Weg nach vorne kann seiner Meinung nach für die Schülerinnen und Schüler auch motivierend wirken. Den Lehrerinnen und Lehrern gefielen die Ansätze und es ist klar, dass die Fortbildung zur "Geschichte der Mathematik" für Lehrkräfte und weitere Interessierte regelmäßig im Sommer in Hildesheim seinen Ort haben wird.

Das gilt ebenso für die anderen Angebote. "Endlich habe ich eine klare Strategie, ich habe an Selbstsicherheit gewonnen, jetzt weiß ich, dass ich es schaffe, …" sind nur einige von spontanen äußerungen der Teilnehmer der Veranstaltung "Erfolgreich promovieren". Es ging um den oft unterschätzten Blick auf die "Nebenbedingungen" einer Doktorarbeit. Organisation und Selbstmanagement, Höhen und Tiefen in der Motivation, Lesen und Schreiben bewusst und planvoll zu strukturieren, diese Nebenschauplätze werden häufig unterschätzt führen aber schließlich zu großen Problemen. Warum sich die Universität dem wissenschaftlichen Nachwuchs stärker annimmt dient einem Ziel: Promovieren muss erfolgreicher werden. Der Hintergrund für diese Initiative ist offensichtlich: Die Anforderung an die Universität(en), mehr erfolgreiche Promotionen mit einem "vernünftigen" Zeiteinsatz zu erreichen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dem korrespondiert die Zielsetzung derer, die promovieren möchten, die-ses Vorhaben besser und sicherer zu bewältigen. So gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Tipps für ihre methodische Arbeit. Es wurden Dozentinnen engagiert, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben. Dr. Dunja Mohr (Erfurt / München) konzentrierte sich auf Planungsmethoden, Dr. Dagmar Schulte (Köln) eröffnete eine Schreibwerkstatt und Dr. Elisabeth Kruse (Hildesheim) widmete sich Fragen des Zeit- und Selbstmanagements sowie des Auftritts auf Tagungen. Zu einem Rundgespräch dazu, worauf es bei Promotionen "auch noch ankommt" (man aber nicht immer im Vordergrund sieht), trugen aus der Universität Hildesheim Prof. Dr. Annette Sabban, Prof. Dr. Werner Greve und Prof. Dr. Wolfgang Schröer bei.

Die erste Summer School dieser Art wurde nur für Doktoranden und Doktorandinnen der Universität Hildesheim angeboten. Das ändert sich 2006: Dann wird die Summer School für den wissenschaftlichen Nachwuchs aller Universitäten offen sein.

In den letzten Septemberwochen nutzten schließlich 32 angehende Studentinnen und Studenten das Angebot "Sin Rodeos – Spanisch ohne Umwege", um ihre Spanischkenntnisse für ihr Studium fit zu machen. Das Angebot dieser Summer School richtete sich also nicht auf die Weiterbildung sondern darauf, das Studium schon von Beginn an möglichst optimal zu gestalten. Wer in der Schule nicht so viel Spanisch gelernt hat, wie es für verschiedene fremdsprachlich orientierte Studiengänge erforderlich ist, kann auf diese Weise ohne weitere Verzögerungen mit dem Studium beginnen. Ein Kurs mit maximal 18 Teilnehmern war geplant. Je näher der Kursbeginn rückte, desto größer war jedoch das Interesse. Kurzfristig wurde also ein zweiter Kurs angeboten. Organisator Andres RÉ gelang es, mit der Dozentin Camacho-Mohr eine kompetente Kursleiterin zu gewinnen. Intensiv und mit viel Spaß wurde gelernt, in der Gruppe und allein. So ist es nicht erstaunlich, dass am Ende nahezu alle die Prüfung bestanden und ihr Zertifikat erhielten. Eben "Studieren ohne Umwege"!


Kontakt:
Prof. Dr. Erwin Wagner
Wagner(at)uni-hildesheim.de


Bild: Lehrer lernen in der Summerschool 2005

Lehrer lernen in der Summerschool 2005