Die Universität Hildesheim erhält vom Ministerium zum Wintersemester 2000/01 Unterstützung in der Stärkung ihrer informationstechnologischen Kompetenz. Nachdem der Senat in seiner Sitzung vom 28. Juni 2000 die Einführung eines Bachelor-Studiengangs Informationsmanagement und Informationstechnologie zum Wintersemester 2000/01 beschlossen hat, wurde das Studienangebot am Tag darauf vom Minister für Wissenschaft und Kultur, Thomas Oppermann, genehmigt.
Ein Blick zurück: 1996 werden an der Universität Hildesheim per Verordnung die Diplom-Studiengänge Informatik und Wirtschaftsmathematik geschlossen. Der Senat der Universität strengt daraufhin ein Normenkontrollverfahren vor dem Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg an. Am 15. Juni 1999 wird der Klage der Universität stattgegeben und die Aufhebung der Studiengänge für rechtswidrig erklärt. Ein Gespräch zwischen Uni-Präsidentin Dr. Ulla Bosse und Wissenschaftsminister Thomas Oppermann machte schnell deutlich, dass es einen Ausgleich für den erlittenen Schaden geben muss. Das Land habe dafür jedoch keine zur Verfügung stehenden Mittel hieß es damals.
Die Universität und auch die Hildesheimer-Wirtschaft blieben bei ihrer Forderung, die Informationstechnologie an der Universität Hildesheim zu stärken. Dem Ministerium wurden tragfähige Konzepte vorgelegt, auf deren Basis ein Ausbau des IT-Bereichs sowohl sinnvoll als auch möglich sei. Kern der Forderungen war die Einführung des grundständigen Bachelor-Studiengangs Informationsmanagement und Informationstechnologie.
Es folgten umfangreiche Verhandlungen. Der Minister forderte quasi als "Paketlösung" die Zusammenlegung der Fachbereiche Sprachen und Technik und Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, die Einbringung von Drittmitteln und die Aufhebung der faktisch noch bestehenden Diplom-Studiengänge Informatik und Wirtschaftsmathematik. Letzterer Punkt war eine bittere Pille, die der Senat in seiner Sitzung geschluckt hat, um die Perspektiven der Universität verstärkt wieder nach vorne richten zu können. Nun liegt die Genehmigung des Studienangebots vor und der neue Bachelor IM/IT wird zum Wintersemester 2000/01 starten. "Die Universität Hildesheim nimmt ihren gesellschaftlichen Bildungsauftrag ernst und leistet mit der Einführung des Studiengangs einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der heutigen Informations- und Kommunikationsgesellschaft" betont Bosse die wegweisende Bedeutung der Studienrichtung.
Mit Wirkung vom 1. April 2001 wird der Studiengang dem neuen Fachbereich III "Informations- und Kommunikationswissenschaften" an der Universität zugeordnet sein. Nach Aussagen des IHK - Geschäftsstellenleiters Hildesheim, Gerald Frank, wird die regionale Wirtschaft in den ersten drei Jahren jährlich etwa 100.000 Mark zur Durchführung des Studienangebots beitragen. Man werde in einer Art Public Private Partnership zusammenwirken und sich gegenseitig unterstützen, versichern Uni-Leitung und IHK-Geschäftsstellenleiter einhellig.
Der sechssemestrige Bachelor-Studiengang kombiniert und bündelt die Kompetenzfelder Informationstechnologie, Betriebswirtschaftslehre/Management und Informationswissenschaft. Die Studierenden werden fit in den Bereichen Softwareentwicklung, Multimedia, Computergrafik und PC-Technik. Sie befassen sich mit benutzerorientierter Mensch-Maschine-Interaktion, Informationssuche und -aufbereitung. Das Studienangebot ist stark praxisorientiert. Es findet ein intensiver Austausch mit der Wirtschaft statt, die nicht nur durch finanzielle Unterstützung beteiligt ist, sondern auch umfangreiche Praktika ermöglicht. Bei Studienabschluss, dem u.a. eine Abschlussarbeit vorgeschaltet ist, verfügen die Absolventinnen und Absolventen somit über umfangreiche Wirtschaftskontakte und Praxiserfahrungen. Abschluss-Titel ist Bachelor of Science.
Weitere Informationen stehen im Internet bereit unter http://www.imit.uni-hildesheim.de.
Bewerbung und Immatrikulation sind ab sofort möglich.
Kontakt: Zentrale Studienberatung oder per Fon: 05121/883-150.