Hildesheimer Absolventen zieht es in die Welt

Monday, 05. February 2007 um 10:11 Uhr

300. Urkunde im Magisterstudiengang "Internationales Informationsmanagement" übergeben

Die Abschlussfeier des Instituts für Angewandte Sprachwissenschaft reichte von Japan über Moskau nach Athen bis Kamerun. Warum so international? Die Globalisierung der Welt ist der Rückenwind, der den Hildesheimer Sprachwissenschaften in den letzten Jahren viel Schwung gebracht hat. Mit der Ausrichtung des Studienangebots auf die Anforderungen, die Unternehmen im internationalen Wettbewerb zunehmend zu bewältigen haben, hat die Uni den richtigen Schritt getan und bildet heute Absolventen aus, denen der Arbeitsmarkt mit offenen Armen gegenüber steht.

Douala kennen wenige. Diejenigen, die den Anfang der Urkundenübergabe nicht verpasst haben, wissen wie sich Douala anhört. Die Kamerunerin Alice Mbango Elombat, die an diesem Tag ihre Zeugnisurkunde als Diplom-Fachübersetzerin entgegen nahm, begrüßte die Festgemeinde mit einem Medley von Liedern auf Deutsch, Englisch, Französisch und ihrer Muttersprache Douala. International geht es eben zu auf dem Hildesheimer Campus.

Institutsleiter Prof. Dr. Reiner Arntz gab anschließend einen kleinen überblick über die Hildesheimer Markenzeichen in Interkultureller Kommunikation, Angewandter Informationswissenschaft oder in den technischen Fächern Maschinenbau und Elektrotechnik. "Hinter jeder technischen Anleitung beim Anlagenbau in Großbetrieben oder jeder Gebrauchsanweisung steckt übersetzerische Kompetenz und nicht selten Hildesheimer Wissen", so Arntz. Englisch, Französisch und Spanisch sind zurzeit noch die Sprachen, die den Markt dominieren. Aber den Blick in den asiatischen Sprachraum und auch in Richtung osteuropäischer Länder gibt es längst. Der Professor, der selbst neben seiner Muttersprache Deutsch noch perfekt in acht weiteren Sprachen kommuniziert, ist ein gutes Vorbild für die Studierenden. Er weiß wovon er spricht, wenn er die Mehrsprachigkeit anmahnt. Der Respekt der 380 Gäste im Auditorium maximum war ihm gewiss und viele der anwesenden Eltern wissen nun, dass das Studium ihrer Kinder in Hildesheim eine gute Investition war.

Bei der übergabe der Zeugnisurkunden wurde deutlich, welches Wissen der Arbeitswelt nun zur Verfügung steht: "Barrierefreie sprachliche Gestaltung von Informationsangeboten im Internet", "Das 'hellenische Erbe' und sein Einfluss auf Europa und das moderne Griechenland" und "Technische Normen und ihre Funktion in deutsch-russischen Industrieprojekten" stehen als Beispiele für die Titel der insgesamt 160 Arbeiten, die in den 14 Monaten seit der letzten Urkundenübergabe am Institut betreut wurden.

Dörte Cordes-Küster nahm für ihre mit "sehr gut" beurteilte Diplomarbeit einen Förderpreis des Bundesverbandes der Dolmetscher und übersetzer entgegen: Sie hatte unter dem Titel "Japanisch in der internationalen Fachkommunikation" eine Studie mit dem Schwerpunkt technisches übersetzen Deutsch-Japanisch vorgelegt. Und da ist der asiatische Sprachraum schon in Hildesheim angekommen.

Auch das Festprogramm spiegelte die internationale Dimension der Arbeit am Institut für Angewandte Sprachwissenschaft wider: Im Mittelpunkt stand der Festvortrag von Nietzsche-Preisträger Prof. Dr. Silvio Vietta, der die Zuhörer in einem weit gespannten Bogen vom Athen des Sokrates bis zu Friedrich Nietz-sche als einem Repräsentanten der europäischen Moderne führte, wobei er grundlegende Bedingungen der europäischen Identität deutlich machte.

Russland faszinierte zum Schluss: Die Moskauerin Ekaterina Kazyanskaya begeisterte mit jiddischen Liedern. Sie steht noch am Anfang und studiert im ersten Semester den Bachelor-Studiengang Internationale Kommunikation und übersetzen. Am Klavier wurde sie begleitet von Bruce W. Irwin, Dozent für technische übersetzungen aus dem Englischen. International ist auf dem Campus eben normal.

Der Präsident der Stiftung Universität Hildesheim, Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich, weiß um die Perlen im Profil der Stiftungsuniversität. Er dankte dem Institutsleiter und allen, die am Erfolg der Studierenden beteiligt waren, und lud insbesondere die ausländischen Absolventinnen und Absolventen herzlich ein, ihrer "alma mater" und der Stadt als Alumni verbunden zu bleiben.

 


Bild: Absolventen des Instituts für Angewandte Sprachwissenschaft. Alice Mbango Elombat (unten Mitte) hat die Urkundenfeier mit einem Medley eröffnet.

Absolventen des Instituts für Angewandte Sprachwissenschaft. Alice Mbango Elombat (unten Mitte) hat die Urkundenfeier mit einem Medley eröffnet.

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