Forschungsschwerpunkt "Neurobiologische Grundlagen des Lernens" wird im Bereich Bildungswissenschaften etabliert

Wednesday, 02. April 2008 um 11:27 Uhr

Berufung von Dr. Kristian Folta zum Juniorprofessor

Die Hirnforschung hat in den vergangenen Jahrzehnten detaillierte Erkenntnisse darüber gewinnen können, wie das menschliche Gehirn unser Fühlen, Denken und Verhalten verursacht und steuert. Diese aktuellen Erkenntnisse der Hirnforschung liefern auch für die Untersuchung und das genaue Verständnis von Aufmerksamkeits-, Sprach- und Lernprozessen wichtige Impulse, von denen eine moderne Bildungs- und Unterrichtsforschung profitieren kann.

Aktuelle Forschungsarbeiten, in denen Neurowissenschaftler und Bildungswissenschaftler in miteinander verzahnten Forschungsprojekten arbeiten, zeigen, dass aktuelles neurobiologisches Wissen wichtige Impulse und weiterführende Beiträge für die pädagogisch-psychologische Förderung von Kindern und Jugendlichen liefern kann. Die enge Verzahnung von neurobiologischer Forschung und Bildungsforschung lässt auch für die Zukunft wissenschaftliche Erkenntnisse erwarten, die entscheidende Beiträge zur Entwicklung von Lernförderprogrammen oder der Behandlung kindlicher Störungen (Aufmerksamkeits- oder Sprachstörungen) liefern.

An der Stiftung Universität Hildesheim wurde es durch eine private Zustiftung in Höhe von 500.000 Euro möglich, eine Juniorprofessur "Neurobiologische Grundlagen des Lernens" zum 1. Mai 2008 einzurichten und mit Dr. Kristian Folta (33) einen Wissenschaftler zu berufen, der sich aufgrund seiner bisherigen Forschungstätigkeit in besonderem Maße für die Verzahnung von Neurobiologie, Psychologie, Pädagogik und Kindheitsforschung eignet.

Nach seinem Studium der Psychologie (Universität Münster) und anschließender Promotion zum Dr. rer. nat. (Institut für Kognitive Neurowissenschaften, Universität Bochum) hat sich Dr. Folta am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen mit den neurobiologischen Grundlagen von Aufmerksamkeits-, Lern- und Zeitverarbeitungsprozessen im Gehirn von Kindern, Erwachsenen und Rhesusaffen vergleichend auseinandergesetzt. Seine Erkenntnisse tragen entscheidend dazu bei zu verstehen, wie Sprach- und Aufmerksamkeitsprozesse sich von der Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter wechselseitig beeinflussen. Dieses Wissen liefert neue Impulse für die Behandlung von Aufmerksamkeits- oder Sprachstörungen. An der Stiftung Universität Hildesheim wird Dr. Folta seine Forschungen in den Schwerpunkten "Aufmerksamkeit und Sprache" und "Stress und Kognition" fortsetzen und diese eng mit der Bildungs- und Unterrichtsforschung und dem Zentrum "Frühe Kindheit Niedersachsen" verzahnen.

Ein wesentliches Merkmal der neuen Arbeitsgruppe um Dr. Folta bildet die wissenschaftliche Kooperation mit bekannten regionalen und überregionalen Forschungsgruppen und Forschungsinstituten. So wird Dr. Folta im Forschungsschwerpunkt "Aufmerksamkeit und Sprache" mit der Abteilung Kognitive Neurowissenschaften (Prof. Dr. Stefan Treue) des Deutschen Primatenzentrums (Leibniz Institut für Primatenforschung) in Göttingen kooperieren, sowie im Forschungsschwerpunkt "Stress und Kognition" mit der Abteilung Kognitionspsychologie (Prof. Dr. Oliver T. Wolf) der Ruhr-Universität Bochum.

Weitere Kooperationen sind mit medizinischen Einrichtungen und Krankenhäusern der Region Hildesheim/ Göttingen geplant. Dr. Folta beurteilt diese kooperative fachliche Zusammenarbeit als besonders wertvoll für den gemeinsamen Forschungserfolg.

Der Präsident der Stiftung Universität Hildesheim sieht in der Einrichtung des neuen Forschungsschwerpunktes "Neurobiologische Grundlagen des Lernens" und mit der Berufung von Dr. Kristian Folta eine zukunftsweisende Profilierung der Bildungsforschung an der Stiftung Universität Hildesheim.


Bild: Prof. Dr. Kristian Folta

Prof. Dr. Kristian Folta

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