Enter III !

Monday, 13. February 2006 um 00:00 Uhr

Werkschau zu Kunst im öffentlichen Raum des Fachgebiets Raum

"Treten sie ein! (enter!)" – letztmalig zu Semesterende vom 13.02. bis 16.02. sind Interessierte eingeladen, die Kunstausstellung im Ateliertrakt des Brauhauses auf der Domäne Marienburg zu besuchen. Zu sehen und zu erleben ist ein Teil der Werkschau der kulturwissenschaftlichen Institute der Universität Hildesheim. Anderenorts werden Ergebnisse aus den Theater-, Medien- und Fotografiewerkstätten gezeigt.

In jeder Semesterpräsentation werden die Räume anders und überraschend neu bespielt. Ausgehend von inhaltlichen Fragestellungen - dieses Semester zu Kunst im öffentlichen Raum, zum Ei, zur Kartografie und zu Spiel und Sport – hatten sich die Studierenden drei Monate lang unter Einsatz der unterschiedlichsten Medien mit Prof. Christine Biehler, An Seebach, Rüdiger Geisler und Karl Möllers in eine intensive künstlerische Auseinandersetzung begeben.

An Seebach hat sich mit ihren Studierenden im Seminar auf den Weg gemacht, alle nur erdenklichen Themengebiete rund um das Ei abzugrasen. In der Ausstellung paart sich Abwegiges mit Altbekanntem: Formale Untersuchungen zur Eiform finden sich neben Arbeiten über die tiefere Symbolik des Gegenstandes, ein Aktionsraum mit Ei fordert gar zur lustvollen Zerschmetterung auf.

Ausgehend von der Voraussetzung, dass die Kartografie wie die Bildende Kunst ein Mittel menschlicher Selbstversicherung und Selbstbestimmung ist, sind im Seminar von Karl Möllers verschiedene Arbeiten entstanden, die versuchen, imaginäre, subjektive Räume zu erschaffen und auszuloten. Zu Diaguckkästen umfunktionierte Spucktüten einer Fluggesellschaft erschaffen einen Raum, begrenzt durch die Vorstellung großer Reisen und die Tristesse einer Kleinstadt; ein in merkwürdigen Farben gestrickter Globus beschwört die "Welt" im gleichmäßigen Klappern der Stricknadeln.

In der Seminargruppe Spiel-Feld von Prof. Christine Biehler ging es um Spiel und Sport als Ausgangspunkte einer skulpturalen Auseinandersetzung. Die Studierenden analysierten Gegenstände aus dem Sportkontext, Bewegungs-muster und Spielregeln. Bälle, Posen und Trikots wurden das Material von kleinen Arrangements, Performances oder Videosequenzen, in denen sich Momente des Wettkampfes, des Glückspieles, der Mimikry und des Rausches mischen. Vier Performances zum Thema werden täglich im großen Veranstaltungsraum aufgeführt.

Im Seminar einräumen-ausreizen/Kunst im öffentlichen Raum befragten Studierende des Fachgebietes Raum unter Betreuung von Prof. Biehler in diesem Semester den öffentlichen innerstädtischen Raum von Hildesheim. Sie entwickelten in zwei Phasen, einer Workshopwoche im November und der regulären Seminarzeit, verschiedene Angebote für die Passanten und Bewohner, die das Gewohnte verstörten oder kommentierten. Da wächst Kresse aus den Fugen des Kopfsteinpflasters auf dem Marktplatz, seltsame Gedenksteine in der Sedanallee erinnern an geschlossene Geschäfte und ein Kinderspielplatz wurde "noch sicherer" gemacht.

Dieses Semester stand die FilmBar unter den Thema borderlines - Filmische Positionen zu Grenzen und Grenzräumen. Zu drei Themenfeldern, die binäre gesellschaftliche Konstruktion von Geschlecht, die Grenzen von Staaten und Ländern und die Trennung zwischen Traum und Wirklichkeit waren Video- und Filmemacher persönlich eingeladen. So gab es die Möglichkeit die Produzenten selbst vor Ort kennen zu lernen und nach der Veranstaltung im reizvollen Ambiente ins Gespräch zu kommen. Nach dem Screening durfte man sich auf die Bar mit "Themensuppe" freuen, die jeweils unterschiedlich und fantasievoll von Studentinnen des Fachgebietes Raum in Szene gesetzt wurde.

Einblicke in die FilmBar und aus einem Performance-Workshop für die Studierenden von Jürgen Fritz geben zwei Diapräsentationen im Eingangsbe-reich der Ausstellung.

Eine Party am Donnerstag, den 16.2.2006 mit heißer Musik, coolen Drinks, einem Auftritt einer Performancegruppe und einer Zeichenaktion zum Streichquartett runden die Präsentation ab.

 


Im kommenden Semester wird Prof. Biehler und ihre Kolleginnen und Kollegen ihre praktische Arbeit mit den Studierenden in die Stadt ausweiten. Das Projektsemester steht unter dem Thema "Kollektive Körper" oder auch "Körper kollektiv" und findet in Räumen der Ledebur-Kaserne statt.


Bild: Werkschau Fachgebiet Raum

Werkschau Fachgebiet Raum