Delegation des Musikmuseums Iran zu Gast im CWM: Musikalisches, kulturelles Erbe bewahren

Tuesday, 31. May 2011 um 16:42 Uhr

Zu Kooperationsgesprächen besuchte eine Delegation des Musikmuseums Iran das Center for World Music. Angestrebt werde eine Kooperation mit der Musikhochschule Hannover, der Stiftung Universität Hildesheim und dem Bibliotheksverbund Göttingen, kündigte Museumsdirektor Ali Moradkhani in Hildesheim an. Das Center for World Music der Stiftung Universität Hildesheim will das Museum in Teheran technisch unterstützen und die dortigen Bestände für die eigene Forschung nutzen, sagte Prof. Dr. Raimund Vogels.

Der Vorsitzende des Musikmuseums Iran, Ali Moradkhani, und zwei seiner Kollegen, Zahra Habibizad, Direktorin vom Schallarchiv des Musikmuseums Iran, und Mohammarreza Sharayeli, Experte des Schallarchivs, besuchten im Mai 2011 Kooperationspartner in Hannover, Hildesheim und Göttingen. Ziel der Reise war es, die Forschungsmöglichkeiten vorzustellen, die das Musikmuseum in Bezug auf iranische Musik und die Musik der Nachbarländer Irans anbieten kann.

Im Center for World Music (CWM), einer musikethnologische Forschungseinrichtung der Stiftung Universität Hildesheim, wurden mögliche Kooperationen diskutiert. Ein gemeinsames Interesse besteht darin, die digitalen Bestände des Musikmuseums bibliographisch nach gegenwärtigen wissenschaftlichen Standards zu erfassen und in Zusammenarbeit mit der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) in Göttingen zu sichern. „Ziel ist es, einerseits die musikwissenschaftliche Infrastruktur im Iran nachhaltig so zu stärken, dass die Bestände des Musikmuseums für die Musiker vor Ort zugänglich sind und in die künstlerischen Schaffensprozesse einfließen können, andererseits Musikethnologinnen und Musikethnologen außerhalb Irans über das CWM Zugang zu einer anderweitig nur schwer zugänglichen Sammlung iranischer Tonaufnahmen zu ermöglichen“, erklärte Prof. Dr. Raimund Vogels, Direktor des CWM.

Das Musikmuseum Iran

Das Musikmuseum Iran wurde 2009 in Teheran mit den zentralen Zielen gegründet, das musikalische Erbe Irans zu schützen, zwischen musikalischer Vergangenheit und Gegenwart zu vermitteln sowie die Kulturgüter für die Zukunft zu erhalten („safeguarding“). Es hat eine Sammlung der ältesten Schallplattenaufnahmen Irans  in seinem Bestand. Das Musikmuseum Iran ist eine nicht-staatliche Institution, die unter Aufsicht der kulturellen Abteilung der Stadtverwaltung von Teheran liegt.

Es besteht aus folgenden Abteilungen: Instrumentenarchiv (zahlreiche Instrumente aus unterschiedlichen Regionen Irans), Musikarchiv (besteht derzeit aus ca. 4 Terabyte Musikaufnahmen), Konzerthalle, Tonstudio, Fachbibliothek, Werkstatt für den Instrumentenbau.


Ali Moradkhani und Prof. Dr. Raimund Vogels mit einer iranischen Bechertrommel, auch "Tombak" genannt, im Center for World Music in Hildesheim. Das Center for World Music an der Stiftung Universität Hildesheim bemüht sich um eine Kooperation mit dem Musikmuseum Iran, um gemeinsam zu forschen und voneinander zu profitieren.