BolognJa: Studienstruktur! Studienzeit! Studienmanagement?

Saturday, 12. March 2011 um 17:00 Uhr

Wieso fühlen sich Studierende belastet? Eine gemeinsame Tagung der Stiftung Universität Hildesheim und der HIS GmbH wird am 23. und 24. März 2011 diese und weitere Fragen in den Blick nehmen.

Die Bologna-Reform bedeutet für Studierende der gestuften Studiengänge Bachelor und Master eine erhebliche Umstellung der Studienbedingungen. Wieso fühlen sich Studierende belastet? Wodurch lassen sich ihre Zeit- und Studiensouveränität steigern? Welche Strategien und Konzepte in der Hochschullehre können Abhilfe schaffen? Diesen Fragen werden die Stiftung Universität Hildesheim und die HIS Hochschul-Informations-System GmbH bei ihrer gemeinsamen Tagung am 23. und 24. März in Hildesheim nachgehen.

In den vergangenen Jahren haben Studierende vehement gegen die Umsetzung der Bologna-Reform und die steigende Belastung im Studium protestiert. Besonders kritisierten sie den hohen Leistungsdruck in verschulten Bachelor-Studiengängen. Als Reaktion auf die studentischen Beschwerden forderten Bildungspolitiker Nachbesserungen an den neuen Studiengängen.

Doch wo können Korrekturen konkret ansetzen? Anhaltspunkte bieten aktuelle Untersuchungen der Hochschulforschung zur gestuften Studienstruktur.
Die  Hildesheimer Tagung will einschlägige Befunde vorstellen und damit Interventionen in der Hochschul- und Lehrentwicklung anregen. Erstmals präsentieren mehrere Projekte der BMBF-Förderlinie „Hochschulforschung als Beitrag zur Professionalisierung der Hochschullehre“ ihre Forschungsergebnisse gemeinsam auf einer Tagung.

Beispielsweise wird Dr. Roland Bloch vom Institut für Hochschulforschung Wittenberg (HoF) e.V. am ersten Nachmittag darlegen, ob und wie die neuen Studienstrukturen Formen des „strategischen Studierens“ begünstigen. Wie Studierende ihr Selbststudium verbessern können, stellt Professor Matthias Nückles von der Universität Freiburg vor. Dr. Christoph Heine vom HIS-Institut für Hochschulforschung widmet sich der Frage, was für Studierende überhaupt ein gutes Studium ausmacht. Auf einer Podiumsdiskussion werden zudem Studierende selbst von ihren Erfahrungen mit dem Bologna-Studium berichten. Parallel zu den Fachvorträgen präsentieren sich die Projekte der Hochschulforschung mit ihren Forschungsergebnissen bei einer Ausstellung.

Die Vorträge des zweiten Tages befassen sich mit evidenzbasierten Interventionsmöglichkeiten und der Verbesserung der Lehr- und Lernsituation: Beispielweise stellt Professor Rolf Schulmeister von der Universität Hamburg vor, wie sich die Einführung von Blockunterricht an einer Partner-Universität des Verbund­projekts ZEIT-Last auswirkte. Sebastian Sattler von der Universität Bielefeld beschäftigt sich mit den Formen studentischen Fehlverhaltens und Betrugs im Bachelor. Alle Beiträge regen zum Austausch über realisierbare Innovationen und Interventionen im didaktischen und organisatorischen Bereich der Hochschule an – sei es mit Blick auf Faktoren wie Lehr-/Lernsettings, Lernkultur, Studiensupport oder Kompetenzentwicklung.

Die Veranstaltung richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter von Bildungsministerien, Entscheider/innen in Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, Mitarbeiter/innen, die sich an Hochschulen mit dem Lehrmanagement befassen sowie an Lehrende und Studierende.

Im Anschluss an die Veranstaltung wird am 24. und 25. März 2011 eine Tagung des Projekts „nexus“ der Hochschulrektorenkonferenz die Auseinandersetzung um Konzepte und gute Praxis für Studium und Lehre aufgreifen und fortführen.

Veranstaltungsprogramm der Tagung


Tagung in Hildesheim

Wieso fühlen sich Studierende belastet? Wodurch lassen sich ihre Zeit- und Studiensouveränität steigern? Foto: Andreas Hartmann

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