Die Forscher(innen)gruppe BK-Med auf der 3rd Swiss Conference on Barrier-free Communication

Tuesday, 10. August 2021 um 10:39 Uhr

Im vergangenen Jahr haben wir unsere Forschungsprojekte auf der 3rd Swiss Conference on Barrier-free Communication vorgestellt. Die Forscher(innen)gruppe Barrierefreie Medizinkommunikation (BK-Med) möchte mit ihren Projekten die Gesundheitskommunikation für verschiedene (wenig erforschte) Nutzer(innen)gruppen verbessern und damit auch dazu beitragen, dass die Nutzer(innen) selbstbestimmt im Gesundheitssystem agieren können.

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, Informationen über Gesundheitsthemen zu verstehen, zu beurteilen oder anzuwenden (so zum Beispiel beschrieben in der Studie zur Gesundheitskompetenz in Deutschland von Schaeffer et al. 2016).

Indem wir die gängige Praxis erforschen, möchten wir den Zugang zu Informationen im Gesundheitssystem erleichtern und die Chancen aller Nutzer(innen) für eine höhere Gesundheitskompetenz erhöhen. Dabei tragen wir auch dazu bei, die wissenschaftliche Grundlagenforschung im Bereich der Barrierefreien Kommunikation zu erweitern.

Im vergangenen Jahr haben wir unsere Forschungsprojekte auf der 3rd Swiss Conference on Barrier-free Communication (kurz: BfC 2020) vorgestellt. Der Vortrag wurde nun in den Proceedings der 3rd Swiss Conference on Barrier-free communication veröffentlicht. Sie können die Proceedings hier herunterladen.

Ebenfalls präsent auf der BfC 2020 war Laura Marmit, die für ihr Poster zum Thema integrierte Untertitel den Best Poster Award erhielt. Auch ihr Beitrag – in Zusammenarbeit mit Prof. Hansen-Schirra der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Standort Germersheim – wurde in den Proceedings der BfC 2020 veröffentlicht.

Die Projekte:

Sarah Ahrens modelliert Einfache Sprache entsprechend den Bedürfnissen von Lerner(inne)n von Deutsch als Zweitsprache. Sie untersucht, inwiefern Patienteninformationsmaterialien die Lesenden zum Handeln befähigen können. Ziel ist es, die schriftliche Gesundheitskommunikation zu verbessern, um den Informationserwerb für die Zielgruppe zu erleichtern.

Sergio Hernández Garrido untersucht audiovisuelle Strategien für zugängliche Gesundheitsinformationen. In seiner korpusgestützten Studie analysiert er, wie vulnerable Gruppen während der COVID-19-Pandemie in Kolumbien adressiert wurden.

Loraine Keller befasst sich mit der Frage, welche Merkmale von Leichter und Einfacher Sprache verständlichkeitsoptimierte Gesundheitsinformationstexte für Senior(inn)en akzeptabel machen. Weiterhin untersucht sie, welche Medien ältere Menschen für die Suche nach Gesundheitsinformationen nutzen und wie sie diese Informationsquellen bewerten.

Janina Kröger untersucht die Zugänglichkeit von Gesundheitsinformationen im Internet. Sie analysiert Gesundheitsinformationen für Lai(inn)en, um mögliche Barrieren zu erkennen. Außerdem wird anhand von Einfache-Sprache-Übersetzungen dieser Texte gezeigt, wie die Zugänglichkeit von Gesundheitsinformationen im Internet verbessert werden kann.

Dr. Isabel Rinks Forschung ist an der Schnittstelle von Text- und Nutzerperspektive im Bereich der Barrierefreien Kommunikation angesiedelt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Professionalisierung der Übersetzung in Leichte Sprache, die Anpassung von Erhebungsinstrumenten und Werkzeugen zur Forschungsdatenerhebung sowie die Implementierung von Leichter Sprache und Leichter Sprache Plus in der Medizin- und Gesundheitskommunikation.

Rebecca Schulz untersucht das Verstehen und Behalten von Inhalten in medizinischen Informationstexten hinsichtlich der Frage, welche Variante (Standardsprache, Einfache/Leichte Sprache) von Menschen mit kognitiven Einschränkungen am besten verstanden und behalten wird.